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Ultraleicht Trekking

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Geschrieben

Heyho,

nachdem ich dieses Jahr viele kleine Deutschlandtouren geplant habe (Forststeig, Rennsteig u.s.w) wollen wir (meine Freundin und ich) nächstes Jahr eine größere Tour machen. PCT/Apalachian sind mir zu überlaufen und PNT/CDT sind mir für den Anfang zu anspruchsvoll - bin bis jetzt nur so um 200km Marke gelaufen.

Nachdem ich den Thread über alternativen zum PCT gesehen habe und ich erstmal nicht nach Amerika wollte (so wie ich aussehe lassen die mich garnicht rein :-D ) kamen bis jetzt zwei Reiseziele in die nähere Betrachtung: Pyrenäen und der CLDT. Letztere ist mir aber glaube ich ein wenig zu viel Roadwalking (yeah picky, aber für seine erste richtige größere Tour will man immer das Beste, ihr kennt das ^^)

Also zu den Pyrenäen und zu mir: Ich bin nicht groß alpin bewandert (bis auf die bayrischen Voralpen da war ich oft ^^), meine Freundin und ich sind keine Couchpotatoes aber auch keine Vollsportler. Ach und wir sind zeitlich ziemlich flexibel. Welchen von den dreien könnt ihr für uns empfehlen - GR10/GR11/HBR, es ist schwierig da vergleiche zu finden (oder bin ich blind). Wie siehts da mit Wildcampen aus, welche Jahreszeit ist am besten und was für spezielle Ausrüstung braucht man. Ich weiß Fragen über Fragen, aber euch schon mal vielen Dank :-)

Grüße Bauerbyter

Geschrieben (bearbeitet)
vor 7 Stunden schrieb Folko:

HRP.... Haute Randonnée Pyrénéenne ;)

HRP gilt als schwieriger als die beiden anderen. Ich fahre da schon etwas länger hin- und kenne recht viel von den Pyrenäen-  siehe mal  Hier

Ah du bist der Mastermind hinter dieser Seite. Habe ich für meinen GR11 auch recht viel recherchiert.

Den GR11 kann ich übrigens empfehlen. Roadwalks gibt es wenige bzw wenn dann in der Länge sehr bescheiden.

Die Landschaften sind top und wechseln sich von W nach E (bzw. umgekehrt) schön ab und es bleibt spannend (wobei mir der letzte Teil am Mittelmeer am wenigsten gefallen hat, Highlight ist definitiv der mittlere Teil bis kurz nach Andorra.

Von der Schwierigkeit finde ich ihn ein gutes Abenteuer. In Teilen einige leichte technische Passagen, die den weniger geübten Alpinisten kurz mal durchatmen lassen aber eigentlich immer machbar sind für Leute die halbwegs fit und mobil sind. Sprich an einigen wenigen Stellen kann die Zuhilfenahme der Hände helfen. Ich kenne das alles aber nur schneefrei. Einige Passagen würde ich im Frühsommer mit viel Restschnee nicht gerne machen.

Ansonsten ist der GR11 wie gesagt ein gutes Abenteuer, er ist jedenfalls konditionell und kräftemäßig anspruchsvoll. Viele lange, steile und steinige An-/Abstiege, habe mehr als 1-mal geflucht und war körperlich gut aushelastet (bin das ganze aber auch auf "Zug" in Summe in knapp unter 3 Wochen gelaufen, wer sich da mehr Zeit gibt hat vielleicht auch weniger körperliche Belastung).

Gut gefallen haben mir die vielen Möglichkeiten sich zu verpflegen und einkaufen, das hat das Gewicht niedrig gehalten.

Have eigentlich fast ausschließlich gecampt (Mix aus Wildzelten und Campingplätze), 1-2 mal in einem Refugio.

Würde ich jederzeit wieder gehen bzw. das nächstemal vl den GR10 (wobei der meines Wissens leichter, überlaufener und feuchter als der GR11 ist. Die HRP ist die schwerste Variante mit den längsten Food Carries, in anbetracht meiner vorhandenen leichten Höhenangst bleibt die vorerst außer meinen Betrachtungen für die Zukunft.

Bearbeitet von doast

Weg als Ziel - Blog - Tourenberichte, Gear Reviews, Tipps und Tricks und vieles mehr aus der Welt des ultraleichten Weitwanderns und Trailrunnings

 

Geschrieben (bearbeitet)

Ich bin 2018 die HRP gelaufen, im Sommer vom Atlantik bis Andorra, im Herbst von dort bis runter ans Mittelmeer.

Bericht zu finden HIER.

Vom GR10 habe ich gehört, dass er sehr viel Straße und meist eher auf halber Höhe verläuft. Ob man das in der Sommerhitze mag, muss man selber wissen. Unterschätzen sollte man den Weg nicht, er steigt wohl sehr viel rauf und runter und macht von allen 3 Wegen wohl die meisten Höhenmeter. Vorteil oder Nachteil, je nach dem, ob man´s mag: Man kann jeden Tag in einer Unterkunft übernachten und Verpflegung einkaufen. Vom Weg her ist der GR10 nicht anspruchsvoll.

Die HRP gibt es eigentlich nicht. Die Idee ist, von einem Meer zum anderen zu kommen und sich dabei so hoch wie möglich zuhalten, am Hauptkamm entlang zu laufen. Wildzelten ist hier gar kein Problem und wunderschön! Man kann aber auch von Hütte zu Hütte gehen, meistens zumindest, was aber natürlich mehr an einen genauen Plan bindet. Für mich ist gerade das Zelten an einsamen Bergseen oder Bächen das Schönste auf der Tour. Es geht aber auch schon mal ein wenig gebirgig zu und Schneefelder sind wohl nicht ganz zu vermeiden. Grödeln sollte man im Gepäck haben, Eispickel ist je nach Jahreszeit nicht verkehrt. Man kann aber die wildesten Stellen (auf Umwegen) umgehen und die Tour, wie sie im Wanderführer steht, für sich entschärfen. Gut planen muss man die Versorgung, wenn man nicht auf Hütten übernachten und essen will, denn man kommt nur recht selten durch Dörfer und deren Angebot ist recht beschränkt. Ich habe jeweils für 10-12 Tage Essen getragen. Wasser fließt überall genug.

Der GR11 liegt wohl von den Anforderungen und dem Erlebnis irgendwo dazwischen.

Wenn man nicht einem der Pfade folgen möchte, kann man sich wunderbar eigene Routen zusammenbasteln, was ich im letzten Jahr gemacht habe.

Bearbeitet von Meer Berge
Geschrieben

"PCT/Apalachian sind mir zu überlaufen"

Ich würde ja echt gerne wissen, warum sich dieses Gerücht so hartnäckig hält. Der GR11 ist eher "überlaufener" als der AT und erst recht als der PCT. Ehrlich gesagt, der einzige Trail, den ich bisher als überlaufen empfunden habe war der Kungsleden in den ersten 100km, da mir 3000 Fjallräven Classic Wanderer entgegen kamen...  Auf dem AT sieht man eigentlich nur bei den Sheltern Menschen - die kann man ja meiden. Der PCT ist erst recht weit davon entfernt, "überlaufen" zu sein.

Ansonsten, den GR11 kann ich nur voll und ganz empfehlen. Ein toller Wanderweg! Wild campen super möglich. Ich empfehle nur, möglichst leicht zu gehen, die Steigungen sind ziemlich heftig. Vorteil vom GR11 gegenüber dem HRP ist halt, dass er ausgeschildert ist. Als HRP Wanderer muss man eigentlich die ganze Zeit am Smartphone checken wo man weiter gehen muss.

Geschrieben
vor 23 Minuten schrieb hinkelstein:

Als HRP Wanderer muss man eigentlich die ganze Zeit am Smartphone checken wo man weiter gehen muss.

Das finde ich nicht. Die HRP verläuft ebenfalls überwiegend auf Pfaden, z.T. sogar auf denen des GR11, an den Enden auch auf dem GR10. Man kann stundenlang laufen, ohne nur einmal auf die Karten schauen zu müssen. An Kreuzungspunkten muss man sich allerdings selbst orientieren, denn ausgeschildert als HRP ist der Weg nicht. Ich habe aber wirklich nur relativ wenig nach der Route suchen müssen. Ein GPS-Track ist aber besonders bei unsichtigem Wetter von großem Wert! Dagegen habe ich auf der HRP eine große 1:100.000 Übersichtskarte dabei gehabt, die hilfreich ist, wenn man seine Route spontan umplanen will, z.B. wegen verschneiter/vereister Pässe. Insgesamt fand ich die HRP navigatorisch nicht besonders anspruchsvoll, aber orientieren muss man sich selbst, eine Ausschilderung gibt es nicht.

Geschrieben

 

Zitat

Als HRP Wanderer muss man eigentlich die ganze Zeit am Smartphone checken wo man weiter

Ich brauche auch recht viel das GPS- nehme ein Garmin mit .... das kommt wohl auf den jeweils Persönlichen Orientierunssinn an- der eine weiss intuitiv wo es lang geht- der nächste -ich- braucht mehr Unterstützung.

Zitat

Die HRP gibt es eigentlich nicht. Die Idee ist, von einem Meer zum anderen zu kommen und sich dabei so hoch wie möglich zuhalten, am Hauptkamm 

Na ja- es gibt Bücher - in den Karten ist er Eingetragen und reichlich Wanderer die den HRP kennen - dann gibt es den HRP wohl auch;-)

Zitat

Der GR11 ist eher "überlaufener" als der AT und erst recht als der PCT. Ehrlich gesagt, der einzige.....

Ich bin meist erst ab Mitte September dort- dann ist es oft einsam.  Treffe dann recht selten andere Wanderer.

LG Folko

  • 1 Monat später...
Geschrieben
Am 16.5.2020 um 16:32 schrieb Folko:

Ich bin meist erst ab Mitte September dort- dann ist es oft einsam.  Treffe dann recht selten andere Wanderer.

LG Folko

Hallo Folko, ich möchte den HRP Anfang September gehen. Könntest du vielleicht mal ein Blick auf meine Ausrüstung werfen? Sind natürlich alle herzlich zu eingeladen. Ich möchte in kompletter Autonomie wandern.

https://lighterpack.com/

 

Ich war mit den Sachen letztes Jahr den GR5 und GR20 bis Ende oktober wandern, hab mich damit bis -4 grad wohlgefühlt. Grödel wollte ich zu Hause lassen.

Auf deiner Seite hast du zu Einkaufmöglichkeiten geschrieben

- 18-Parzan- wohl nun 2 Supermärkte.

- 25-Salardu- kl. Supermarkt- (nur im Sommer)

- 35-L' Hospitalet- pres - l' Andorre - kl. Laden

Das macht mir ein wenig Sorgen. Auf dem GR5 ist man alle fünf Tage durch eine etwas größere Stadt gekommen, wo man garantiert einkaufen konnte. Das hat es natürlich sehr einfach gemacht. Mehr als 10 Tage Essen (ohne hunger) bekomme ich in meinen Rucksack nicht rein. Ist dann im Herbst eine Querung ohne Unterbrechung und ohne sich Essen per Post zukommen zu lassen möglich? Gibt es möglichkeiten zwischendurch zu einer Stadt herabzusteigen?

 
  • 3 Wochen später...
Geschrieben
Zitat

 Mehr als 10 Tage Essen (ohne hunger) bekomme ich in meinen Rucksack nicht rein.

Absteigen ist ja immer möglich - kostet nur Zeit.... 

Wenn du nicht soviel schleppen willst - an den Hütten Lunchpakete kaufen- oder da etwas Essen - Schoki gibt es zum Mitnehmen. Die meisten haben den September noch auf .... 
Essen per Post- hat Meer Berge gemacht - hat meine ich gut geklappt - an die Berghütten wird die Post aber keine Pakete hochbringen. 

LG Folko 

  • 2 Jahre später...
Geschrieben

Lohnt es sich, auf dem GR10 einen Wasserfilter mitzunehmen? Wie ist denn dort die Trinkwassersituation Ende August/Anfang September? Vor allem jetzt gerade bei der Dürre?

Liebe Grüße

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