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Ultraleicht Trekking

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Geschrieben

Hallo zusammen,

Im Vorfeld: ich habe bisher fast nur Hüttentouren gemacht und bin dementsprechend ziemlicher Einsteiger. Und mir geht es ehrlich gesagt (noch) nicht darum jedes einzelne überschüssige Gramm in meinem Rucksack zu eliminieren ;) Um mal mein "Problem" zu erklären: Ich würde mir gerne einen Schlafsack für draußen kaufen, wobei ich zwischen zwei Modellen schwanke. Der eine ist 6 Grad wärmer, natürlich ist der andere dafür etwas leichter.

Nun meine Frage: Wie sind Eure Erfahrungen damit die Wärmeleistung eines Schlafsacks zusätzlich zu steigern, zB mit Inletts? Was für (am besten gewichtssparende) Methoden kann man empfehlen? Oder sollte man lieber gleich den wärmeren Schlafsack nehmen? Den leichteren zu nehmen hätte natürlich den Vorteil bei höheren Temperaturen gewichtssparender unterwegs zu sein...

Vielen Dank schon mal :)

Geschrieben

Die Inlets halte ich für keine gewichtseinsparende Methode und ich glaube die Werte die dort manchmal angegeben werden sind auch ein bisschen geschönt. Man muss den Schlafsack aber mit Sicherheit seltener waschen (dafür das Inlett) Die leichteste Methode einen Schlafsack wärmer zu machen ist wohl mehr Daune reinzupacken (und eine ausreichend warme Isomatte!). Funktionskleidung die man quasi doppelt nutzt (beim wandern und beim schlafen) kann auch helfen warm über den Tag und die Nacht zu kommen und nicht den Gewichtsrahmen zu sprengen =)

Geschrieben

Hallo,

es wäre einfacher deine Frage zu beantworten, wenn du deine beiden Favoriten nennen würdest. Außerdem wäre es gut zu wissen, ob du eher schnell frierst oder nicht. Ebenso sollte der gewünschte Einsatz bekannt sein.

Ein Inlet ist im Verhältnis zu mehr Füllmenge (z.B. Daunen) deutlich schwerer was die Wärmeleistung betrifft. Wenn mein Schlafsack für einen bestimmten Einsatz minimal zu frisch wäre, würde ich ihn eher mit warmer Kleidung pimpen, die ich darin anziehen kann. So habe ich einen Doppelnutzen. 

Viele hier nutzen einen Quilt. Die sind im Vergleich zu Schlafsäcken leichter. Mit denen habe ich aber keine Erfahrung, da ich das Gefühl des "eingemummelt sein" mag und sehr empfindlich auf Zugluft reagiere. Andere können dazu mehr schreiben. 

Geschrieben (bearbeitet)

Cool wie schnell man hier antworten bekommt, danke :)

Also konkret geht es um zwei Schlafsäcke aus der Flame Women's Reihe von Sea to Summit, den FmII oder FmIII.

Ich bin keine totale Frostbeule, aber ich friere schon auch eher schnell. Das mit dem Einsatzbereich ist so eine Sache - ich würde den Schlafsack gerne auf Wochenend Touren zum biwakieren hernehmen (wohne aktuell in NRW in der Nähe der Eifel), aber auch zum biwakieren auf Bergtouren und (sofern man im Herbst oder nächstes Frührjahr wieder reisen darf) auf einer längeren Trekkingtour durch Finnland. Das ist irgendwie das Problem... ich brauche irgendwie einen Schlafsack für alles :D

Bearbeitet von Sofie
Geschrieben

Die Temperaturen können da schon durchaus mal in den Minusbereich gehen...

Die Komforttemperaturen die auf Schlafsäcken angegeben sind müssen doch alle der EN13537 entsprechen oder? Ich dachte da kann man sich einigermaßen drauf verlassen. Hab aber natürlich auf dem Gebiet nicht viel Erfahrung, deswegen frag ich ja :)

Geschrieben (bearbeitet)

Moin Sofie!
Alle Schlafsacktests der EN-Norm werden auf "Winter-Isomatten" mit einem R-Wert von 4 bis 5 gemacht.
Bei Deinen angepeilten Schlafsäcken wäre es für mich interessant, ob die Unterseite und Oberseite gleich stark gefüllt sind. (Bei dem Gewicht vermute ich eine ungleiche Füllmenge) :wink:
Jetzt kommt es darauf an, ob Du Dich gerne mit dem Schlafsack oder in eher im Schlafsack drehst.
Beide Schlafsäcke sehen relativ geräumig aus, sodass man sich wahrscheinlich gut im Schlafsack bewegen kann. Das hat aber auch den Nachteil, dass "weite" Schlafsäcke langsamer warm werden und im Grenztemperaturbereich der Komforttemperatur schwächer sind als engere Modelle.
Da ich zum Frieren neige, würde ich mir immer mehr Isolation holen. Nichts hat ein so effektives Wärme-Gewichtsverhältnis wie Daune. Um den Schlafsack in den wärmeren Monaten zu nutzen, solle er gut aufzippbar sein damit ich ihn auch als Decke verwenden kann.

Wie viel Isolation Du brauchst, kannst eigentlich nur Du selbst beantworten.
https://www.ultraleicht-trekking.com/forum/topic/7437-temperaturangaben-bei-schlafsäcken-vergleichbarkeit/?do=findComment&comment=144117

Zum Thema Over- / Underfill schau doch mal in diesen Faden:
https://www.ultraleicht-trekking.com/forum/topic/2049-pimp-my-comforter-cumulus-l500-l430-m400-m350/?do=findComment&comment=145315

VG. -wilbo-

 

Bearbeitet von wilbo

- Signatur von mir gelöscht -

Geschrieben

Ich nutze den Mountain Hardwear Lamina Womens -9 und zwar im Winter oder auch jetzt, wo es hier bei uns nachts nur wenige Grad über null hat. Aber er wird bald zu warm, hatte schonmal am Fußende den Reißverschluss etwas aufgelassen als es vor Mitternacht noch zu warm war. Um 3 Uhr dann bei 5 Grad war er dann aber doch goldrichtig. Auch bei minus 5 hab ich schon gut drin gepennt, war aber a) im Zelt und b) zu zweit und hab c) üppig gegessen vorm pennen um nachts nicht zu frieren. Letzteres hab ich hier gelernt.

Funktionsklamotten im Schlafsack ertrag ich persönlich nicht, da schwitz-frier ich dann zu sehr. Baumwollshirt it is. Wenn sehr kalt dann nen Fleece drüber.

Ah und ich hab die thermarest neoair xlite womens Isomatte, mag ich sehr. Leicht, bequem, warm. Wenn sie keine Luft verliert, gut zudrehen muss man sie *hust

Geschrieben
vor 5 Stunden schrieb wilbo:

Alle Schlafsacktests der EN-Norm werden auf "Winter-Isomatten" mit einem R-Wert von 4 bis 5 gemacht

Oh krass, das wusste ich gar nicht! Das würde aber bedeuten dass ich auf Touren in kälterem Klima mit einer Isomatte mit höherem R-Wert nachhelfen kann oder? Und wenn ich in unseren Breitengraden mit Temperaturen gut über 0°C unterwegs bin reicht hoffentlich meine Standard Matte mit einem R-Wert von 3.

Nach allem was ich hier gelesen hab tendier ich jetzt auf jeden Fall zum wärmeren Modell :D

vor 5 Stunden schrieb wilbo:

Vielen Dank, das ist wirklich hilfreich! Wahrscheinlich hilft nur bestellen und genauer anschauen...

Geschrieben
Am 25.4.2020 um 01:11 schrieb Sofie:

Die Temperaturen können da schon durchaus mal in den Minusbereich gehen...

Die Komforttemperaturen die auf Schlafsäcken angegeben sind müssen doch alle der EN13537 entsprechen oder? Ich dachte da kann man sich einigermaßen drauf verlassen. Hab aber natürlich auf dem Gebiet nicht viel Erfahrung, deswegen frag ich ja :)

Dann würde ich an deiner Stelle auf jeden Fall zu dem schwereren Modell tendieren. 

Für mich stellt die Komforttemperatur nur einen groben Vergleich dar. Wichtig ist auch die Füllmenge, die Daunenqualität, der Schnitt (weit oder eng) und der Loft. 

Geschrieben

Immer den wärmeren. Es gibt wenig schlimmeres als Nachts vor Kälte aufzuwachen, keinen Schlaf mehr zu finden und dann am besten den darauffolgenden Tag im Regen unterwegs zu sein. Kaum warm zu werden und zu wissen, die nächste Nacht wird genauso besch... Wie die letzte. 

Geschrieben
vor 4 Stunden schrieb Nimrod:

Immer den wärmeren. Es gibt wenig schlimmeres als Nachts vor Kälte aufzuwachen, keinen Schlaf mehr zu finden und dann am besten den darauffolgenden Tag im Regen unterwegs zu sein. Kaum warm zu werden und zu wissen, die nächste Nacht wird genauso besch... Wie die letzte. 

das ist der stoff aus dem die abenteuer sind!:ph34r:

natürlich hast du recht. immer den wärmeren. das ist für wenig gewicht erkaufter komfort, der die qualität der tour gewaltig anhebt wenns mal grenzwertig wird.

PS: alle von mir abgebildeten pics sind selbstgemacht!

__________________________________________________________________

you and your wife in the tent and no moisture build up at all ---

I don't think you should be bragging about that:ph34r:

 

Geschrieben
Am 25.4.2020 um 07:05 schrieb Skyle:

Baumwollshirt it is

OT: Durch das Vollsaugen ist Baumwolle gar nicht zu empfehlen. Wolle wärmt wenigstens noch feucht. Baumwolle wird nur klamm, schwer und trocknet dann auch noch langsam. Besser wäre ein Shirt aus Kunstfaser, Merino oder beiden Materialien als Mischgewebe. Bei Kunstfaser gibt es auch Unterschiede im Tragekomfort. Baumwolle hat in einem Schlafsack für das Trekking nichts zu suchen, weder als Shirt, Inlett oder Innenstoff, finde ich. Ausprobiert habe ich das alles schon, nicht empfehlenswert.

  • 3 Wochen später...
Geschrieben
Am 25.4.2020 um 07:05 schrieb Skyle:

Ich nutze den Mountain Hardwear Lamina Womens -9 und zwar im Winter oder auch jetzt, wo es hier bei uns nachts nur wenige Grad über null hat. Aber er wird bald zu warm, hatte schonmal am Fußende den Reißverschluss etwas aufgelassen als es vor Mitternacht noch zu warm war. Um 3 Uhr dann bei 5 Grad war er dann aber doch goldrichtig. Auch bei minus 5 hab ich schon gut drin gepennt, war aber a) im Zelt und b) zu zweit und hab c) üppig gegessen vorm pennen um nachts nicht zu frieren. Letzteres hab ich hier gelernt.

Funktionsklamotten im Schlafsack ertrag ich persönlich nicht, da schwitz-frier ich dann zu sehr. Baumwollshirt it is. Wenn sehr kalt dann nen Fleece drüber.

Ah und ich hab die thermarest neoair xlite womens Isomatte, mag ich sehr. Leicht, bequem, warm. Wenn sie keine Luft verliert, gut zudrehen muss man sie *hust

Hallo Skyle, macht sich bei dem Lamina die weniger gefütterte Rückseite bemerkbar? Ich liebäugel auch mit dem Teil, bin aber Seitenschläfer und drehe mich meist mit dem Schlafsack. Ich habe etwas Bedenken, dass das kalt werden könnte...

Geschrieben
Am 15.5.2020 um 16:35 schrieb Speedy:

macht sich bei dem Lamina die weniger gefütterte Rückseite bemerkbar?

Ich bin zwar nicht Skyle aber ich hab den Lamina Z Flame seit etwa drei Jahren und passe als seitenschläfer schon auf das die dünne Seite möglichst unten liegt. Hatte schon ein paar Nächte nah an und unter der Null grad Komfortgrenze und da spürt man die Kälte durch den dünnen Teil „reinstrahlen“ wenn man sie im Rücken hat und auf der Seite liegt. Insgesamt bin ich aber nen großer Fan von dem Schlafsack, auch wenn ich jetzt leicht neidisch auf all die tollen Daunenoptionen schaue war der zu dem Zeitpunkt in Synthetik schwer zu schlagen. 

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