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Ultraleicht Trekking

BBU für finnische Feinkost


Fliegengewicht

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In der Vorbereitung für die Finnlandtour mit unserem "Hesse-Hendrik" haben wir uns jeweils zu zweit vorbereitet (Biwak, Essen). Hofnarr und ich bildeten daher ein Team. Lecker und leicht sollte es werden. Wobei mir lecker deutlich wichtiger als leicht war. Dennoch sollte nur gefriergetrockentes und gedörrtes oder PuPro den Weg nach Finnland finden.

6 Tage lang Müsliriegel und heißes Schmelzwasser in silberne Tüten kippen? Auf jeden Fall ist das unkompliziert und schnell. Schnee schmelzen, umfüllen, umrühren, ein bisschen warten. Zu mal es mittlerweile wirklich leckeres Tütenfutter gibt. Aber es geht auch anders. Hofnarr und Fliege wollten lieber spielen. Wobei Fliege den größeren Spieltrieb besitzt und Hofnarr Feuerholz produzierte wie ein Weltmeister. Mit dieser idealen Kombi planten wir unsere Abendmahlzeiten:

Das folgende Telefongespräch soll sich so ähnlich zugetragen haben:

Fliege: Knödel mit Rotkraut und Speck? Dazu Tee mit 7-jährigem Havana Club?

Hofnarr: Öh …ja! Und wie wäre Couscous?

Fliwege: Oh ja. Eventuell mit Lauchzwiebeln und Parmaschinken, dazu kräftigen Südtiroler Bergkäse? Mit indischem Tee? Und was hältst du von Capellini mit Basilikum-Mandel-Pesto und Knoblauch, dazu Ramazotti?

Hofnarr: Geile Nummer! Und wenn wir schon in Italien sind -Ravioli mit Gemüsefüllung?

FLiege: Und anschließend Blaubeerpfannkuchen mit Ahornsirup Grad A?

Hofnarr: Ich habe da noch Single Malt?

Fliege: Oh mein Gott!

So in etwa! Auf jeden Fall wurden genannte Mahlzeitne geplant und erfolgreich umgesetzt. Ausser einem blöden Knödel ist nix angebrannt.

Zum Frühstück plante man individuelle Versorgung, so gab es bei mir 1,2 kg gefriergetrocknetes oder gedörrtes Obst in verschiedenen Müslimischungen (Blaubeeren, Erdbeeren, Elstar, Birne) mit gerösteten Nüssen, Haferflocken, Sicca-Vollmilchpulver, und je nach Laune Schokobrocken oder Ahornsirup zum süßen). Das reichte für 6x frühstücken und gute Sättigung.

Für mittags wählte ich 4 verschiedene Sorten Bergkäse á 100 Gramm, von mild bis umwerfend würzig und zwei Sorten Parmaschinken(500 Gramm!). Morgens wurde dann im „Ditantöpfsche“ noch ein Bannockteig geknetet und es wurden ein, zwei Brote für die Mittagspause gebacken. Mit Käse überbacken, mit Lauchzwiebeln, mit Speck, mal Süß, mal gar nicht (kein Bock gab´s auch mal :lol: ).

Die etwas aufwendigere Vorbereitung des Essens erforderte ein gewisses Koch&Biwak-Management! Ich versuche mal, den Ablauf eines Abendessens nachzuzeichnen:

Schon mittags das Blaukraut mit 0.15L Wasser versetzen und am Körper tragen. Am Biwakplatz angekommen zunächst den Bush Buddy mit bisschen Birkenrinde und Spänen angeschmissen, Schnee in den Topf gepresst, jede Menge Brennholz gesägt & gehackt. [Drei kleine Birkenscheite mit ca. 2cm Durchmesser reichen, um 1L Wasser aus Schnee zu schmelzen und zum kochen zu bringen. Sofern Windstill und 0 bis -5°C)] Nebenbei den Biwakplatz vorbereitet- Schlafsack loften etc.

Wenn´s kochte, wurden zuerst Scheite nachgelegt und dann mit der ersten Hälfte Wasser in einem zweiten Topf kräftig Salz und Schnee vermengt und die Knödel 10 Minuten ziehen gelassen. Einen kleiner Teil kam ins Blaukraut, der Rest wieder mit gepressten Schneeklumpen aufgefüllt und Deckel drauf. Das Feuer war dank der vorher nachgelegten Scheite schon wieder am züngeln, und der Schnee schmolz dahin.Wasser kochte- wieder Scheite nachgelegt, 0,5L kochendes Wasser in die Isokanne gefüllt (Tee!) und den Topf wieder mit Schnee befüllt. Zwischendurch die nassen Socken gewechselt, VBLsocken+Füße gelüftet. [Wenn alles beisammen ist, kann man rein theoretisch im Sitzen arbeiten]. Der erste Tee wurde genossen!

Die Isokanne wurde wieder voll gemacht (später für das Rotkraut!), das restliche heiße Wasser wieder mit Schneeklumpen ergänzt (Scheite nachlegen…). Diesmal normal Salz ins Wasser und die ersten 4 von 6 Knödeln gekocht, und zogen dann noch 5 Minuten. Das Blaukraut wurde anschliessend mit dem Wasser aus der Isokanne versetzt und im Ziploc mit Handschuhen an geknetet. Ist dann schon recht warm. Ein großes Stück Parmaschinken wurde bereits in kurze Streifen geschnitten und dann kräftig angebraten. Da genug Fett dran ist, benötigt man kein Öl. Zuletzt wurde nebenbei gut 3L Wasser für den zweiten Tee, die Isokanne(für nächsten Morgen/nachts) und zum Refill der Platy gemacht (2 Personen!).

Während das Essen begann, köchelten die beiden letzten Knödel noch im Topf, und es mundete wirklichhervorragend. Ich fragte mich, was die anderen wohl die letzte Stunde gemacht hatten ;-) .

Es geht alles langsam und gemütlich, der Rauch hält sich beim BBU in Grenzen. Sofern man darauf achtet, nicht direkt vor der Hütte mit 10 Kilo Zeitung ein Feuer zu machen :roll::lol:

Leider nahm das morgendliche Brot backen gute 30 Minuten extra in Anspruch (mehr Holz nötig, kneten, backen, Hände reinigen von Teigresten, Topf innen reinigen), so dass ich stets der letzte war, der seinen Rucksack aufsetzte, was mir etwas unangenehm war, wenn die anderen fünf Minuten vor mir abmarschbereit in der recht dünnen Kleidung warteten und leicht fröstelten.

Für die nächste Tour will ich dann mal etwas weniger in der Küche werkeln und auf Brot backen oder die umfangreiche Vorbereitung des Abendessens verzichten. Was mir im Endeffekt mehr Spaß bringt, werde ich dann ja merken.

Küchensetup:

3.5L SP-Titantopf mit flachem Deckel

0.9 L SP-Topf mit Pfannendeckel

Alupfanne mit Teflon

SP Spork Titan und Lmf –Spork Plaste

LST Fine Edge

Silikonlappen Tupperware(Deckel/Topflappen)

BBU

Windschutz Blechfolie

MSR Reactor –der hatte Probleme mit Kondens!

3,5L&Deckel, Teflon-Pfanne, LmF, MSR-Reactor kommen nächstes mal nicht mit, da sie in einer simplen Küche überflüssig sind. Für den Winter sollte ein Spirituskocher als Ergänzung zum BBU reichen.

So far, "Feinkost"-Fliege

Leicht und Lecker

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[...] der Rauch hält sich beim BBU in Grenzen. Sofern man darauf achtet, nicht direkt vor der Hütte mit 10 Kilo Zeitung ein Feuer zu machen :roll::lol:

:lol: Der alde Hessä, du, mid seinere Tseidung, gell ...

Ich will nochmal betonen: das ganz und gar hauptsächlich Feinkost-Fliege hinter diesem zeitraubenden und an den Schultern zerrenden Konzept steckte! Auch die Ausführung wurde klar von ihm dominiert.

Als Nutznießer der Aktion muss ich aber ganz klar sagen: Danke! Und: es war großartig! Ich seh's schon vor mir, wenn's nix wird mit der Antigewaltkarriere: Feinkost-Fliege! Jetzt auch mit dir auf Tour

Ich würde ganz klar dieses Kochen jedem Tütenfutter vorziehen (ich habe probiert und persönlich nix für gut befunden). Voraussetzung ist aber das Kochen zu zweit. Für einen alleine ist der Aufwand viel zu groß.

Ansonsten kann ich nur noch anmerken:


  • [*:16i8tw7d]Wenn man nicht gerade in finnischen Luxushüttchen sitzt, sollte man für den BB eine Säge bei der Hand haben - das erleichtert das zerkleinern/verkürzen enorm.
    [*:16i8tw7d]Dreh- und Angelpunkt vieler Schmackhaftigkeit ist eine gute Pfanne!

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Hallo

...wie hat sich den der BBU zum Frühstück gemacht?

Ich plane im Sommer eine Solotur auf dem Bohusleden (ca 10Tage) und wollte nur meinen "Myog Q-Nachbau-Büchsenkumpel" (Holzgasbrenner) mitnehmen.

Fraglich war die Variante für mich den Holzgasbrenner zum Früchstück anzuwerfen um Kaffee bzw Milch warm zu machen.

Wie ich gelesen habe, habt ihr täglich das Frühstück auf dem BBU zubereitet, ich dachte das sei zu umständlich... :o

...ein schöner Bericht über Essen und Trinken on Tour.... :)

Wallfahrer

"Man reist ja nicht, um anzukommen, sondern um zu reisen..."

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Moin!

Geht prima, wenn man morgens alles vorbereitet hat :-)

Wir haben als erstes das Feuer angemacht und Schnee geschmolzen. Während wir dann Tee/Espresso genossen und unser Müsli mampften, war der Topf wieder neu mit Schnee befüllt, um die Tagesration zu machen.

Ist halt ein Zeitfaktor, der Kocher widersteht ganz dem üblichen Gehetze und braucht grob geschätzt 10 Minuten. Habe leider nie die Zeit gestoppt.

Jan-Hendrik, weißt du die ungefähre Dauer?

Leicht und Lecker

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Hallo

Ich komme eh am Morgen nicht so Früh los, ich mag in ruhe Frühstücken. Ich kann machen was ich will es ist immer 11 Uhr bevor ich loskomme. ;)

Dann gibt es im allgemeinen keine, oder nur eine kleine Mittagspause, und am Abend im Camp das große Essen.

Frisch gebackenes Fladenbrot am Morgen, das währe schon was.... :) , da ich irgendwie Müsli nicht runter kriege....

...ich probiere es auf jeden Fall aus....auf dem Bohusleden....

Wallfahrer

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Du hast schon öfter mal Brot gemacht?

Ich habe das erst letztes Jahr probiert. Rio packte irgendwann mal einen Ziploc-beutel mit Mehl/Backpulver aus, goss Wasser rein und knetete ordentlich los. Das Ergebnis war erstaunlich lecker. Mitten in der Pampa frisch gebackenes Brot!

Die Mischung, die ich im Winter nutze, ist immer im Verhältnis von 500Gramm (550er oder höherer Mineralstoffgehalt) Mehl zu 1Tüte Backpulver. Dazu Salz je nach Geschmacksrichtung.

Besonders lecker war es mit gedörrten Olivenstückchen&Lauchzwiebelringen, kräftigem Bergkäse geraspelt und Parmaschinkenstückchen. Alles vermanscht, der Käse ist schön kross geworden und gibt eine sehr würzige Note. Lecker!

Leicht und Lecker

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Hallo

...ich bin gerade am experimentieren. Derzeit benutze ich fertige Backmischungen. Als Treibmittel Trockenhefe bzw. Backpulver.

Gebacken wird in einer Pfanne mit Deckel. Meine Erfolge sind eigentlich mäßig, die Mischungen gehen nicht so auf wie ich mir das vorstelle.

Aber ich bin ja noch beim üben.

Vom Geschmack her habe ich dem Brot noch nichts beigemengt. Das Prinzip muss erst einmal funktionieren...

Wallfahrer

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Klingt doch gut! Ich bin mit der Lockerheit/Dichte des Teiges zufrieden. Ich knete den Teig immer recht lange und nehme bevorzut heisses Wasser. Zunächst habe ich Teig an den Händen vermieden und in der Tüte geknetet, aber das dauert ewig. Im Kochtopf geht es super, ist halt bisschen Dreck im Topf/ an den Händen.

Bewährt hat sich bei mir die kleine Tefalpfanne, ca 200 Gr ohne Griff. 12€ bei K..fl.nd.

In Köln werden wir bestimmt schick was backen:-)

Leicht und Lecker

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