Madame_Anne Geschrieben 21. September 2019 Geschrieben 21. September 2019 Guten Abend! Derzeit stelle ich Überlegungen an, in diesem Winter (vermutlich Dezember/Januar) auf dem Te Ararora in Neuseeland zu wandern. In erster Linie bin ich darauf gekommen, weil es um diese Jahreszeit wenig Alternativen zur Südhalbkugel gibt. Da ich leider nur 2-3 Monate Zeit haben werde, kann ich nicht den ganzen Trail gehen und würde mich wohl auf die Südinsel beschränken (alpiner, abgeschiedener, wilder). Ist jemand von Euch den Trail schon gelaufen? Mich würden v.a. Erfahrungen aus der jüngeren Vergangenheit interessieren, da ich berichte gelesen habe, dass der Trail mittlerweile doch ziemlich überlaufen wäre und an seine Kapazitätsgrenzen stößt. Ich wäre zwar mit Zelt unterwegs, aber zumindest die Option zu haben von Zeit zu Zeit in einer der Hütten ein festes Dach über dem Kopf zu haben, ist für mich nicht unwichtig. Ich würde mich über Rückmeldungen freuen. Vielleicht auch Erfahrungsaustausch bezüglich Ausrüstung etc. Danke und LG
tib Geschrieben 22. September 2019 Geschrieben 22. September 2019 Hallo Anne, also ich war letztes Jahr auf dem TA unterwegs und hatte auch wie du „nur“ die Südinsel geplant. Mein Plan war auch im Dezember und Januar zu wandern. Aufgrund dessen, dass es da noch recht früh in der Saison ist, bietet es sich sehr an von Süd nach Nord zu laufen. So solltest du mehr Glück haben, was es mit Schnee in den Bergen angeht. Ich war die ersten drei Wochen ziemlich allein unterwegs. Es gab mehrere Etappen von 3 Tagen in denen ich nur einer Person begegnete. Ansonsten wusste ich aber, dass vor und hinter mir ein paar Leute unterwegs sind. In den ersten 3 Wochen bin ich glaub ich 6 TA-Hikern und ein paar weiteren Wanderern begegnet. Für mich war dann leider nach fast drei Wochen wegen Knieschmerzen Schluss und ich stieg Anfang Januar wieder ein. Dann aber die Südinsel SoBo und da war ich dann auf dem Queens Charlotte Track und in der Richmond Range voll im großen TA-Trupp drin. Das waren dann wirklich viele Leute, aber ich muss sagen, dass ich es nach der fast schon Einsamkeit auf dem ersten Stück doch sehr genoss, nicht allein zu wandern. Ansonsten suche mal ein bisschen im Forum rum. Es gibt ein paar Infos hier und einige, die schon auf dem TA waren. Wenn du deine Fragen nochmal mehr eingrenzt, kann ich dir vielleicht auch noch mehr sagen. Viel Spaß bei der Vorbereitung und der Vorfreude
tereglu Geschrieben 22. September 2019 Geschrieben 22. September 2019 (bearbeitet) Hallo Madame_Anne, ich bin dieses Jahr ca. Ende Januar- März den TA Südinsel SOBO plus einige Varianten fast ganz, und Teile der Nordinsel gewandert. Falls möglich, würde ich die Reisezeit auch etwas nach später schieben. Einfach bessere Chance auf weniger Schnee, geringere Flusspegel, weniger Sturm, Regen. Trotzdem geht natürlich auch früher. Überlaufen fand ich es nicht, meistens nette Gemeinschaft, allerdings waren doch schon oft mehr Wanderer als Hüttenplätze. Zelt würde ich immer dabei haben! (ich hab' fast ausschließlich gezeltet). Wenn die Zeit knapp ist, bietet es sich geradezu an, manche Teile auszulassen oder Varianten zu gehen. Alles Gute! Einfach fantastische Landschaft dort! Bearbeitet 22. September 2019 von tereglu Hike lite, sleep tight!http://www.durchreise.blogspot.com
Madame_Anne Geschrieben 23. September 2019 Autor Geschrieben 23. September 2019 Am 22.9.2019 um 17:41 schrieb tib: Hallo Anne, also ich war letztes Jahr auf dem TA unterwegs und hatte auch wie du „nur“ die Südinsel geplant. Mein Plan war auch im Dezember und Januar zu wandern. Aufgrund dessen, dass es da noch recht früh in der Saison ist, bietet es sich sehr an von Süd nach Nord zu laufen. So solltest du mehr Glück haben, was es mit Schnee in den Bergen angeht. Ich war die ersten drei Wochen ziemlich allein unterwegs. Es gab mehrere Etappen von 3 Tagen in denen ich nur einer Person begegnete. Ansonsten wusste ich aber, dass vor und hinter mir ein paar Leute unterwegs sind. In den ersten 3 Wochen bin ich glaub ich 6 TA-Hikern und ein paar weiteren Wanderern begegnet. Für mich war dann leider nach fast drei Wochen wegen Knieschmerzen Schluss und ich stieg Anfang Januar wieder ein. Dann aber die Südinsel SoBo und da war ich dann auf dem Queens Charlotte Track und in der Richmond Range voll im großen TA-Trupp drin. Das waren dann wirklich viele Leute, aber ich muss sagen, dass ich es nach der fast schon Einsamkeit auf dem ersten Stück doch sehr genoss, nicht allein zu wandern. Ansonsten suche mal ein bisschen im Forum rum. Es gibt ein paar Infos hier und einige, die schon auf dem TA waren. Wenn du deine Fragen nochmal mehr eingrenzt, kann ich dir vielleicht auch noch mehr sagen. Viel Spaß bei der Vorbereitung und der Vorfreude Ganz herzlichen Dank für die Antwort. Ich bin immer hin und hergerissen - auf der einen Seite mag ich es gerne einsam....aber tagelang keine Seele zu treffen, dafür bin ich vermutlich nicht "tough" genug...Ich freue mich dann einfach ab und zu mal jemanden zu treffen und nur ein paar belanglose Worte zu wechseln. Bist Du initial NoBo losgelaufen? Hattest Du denn noch mit Schneefällen zu kämpfen? In welchen Gegenden? Wie waren denn die Nachttemperaturen so? Hattest Du Schwierigkeiten bei den Flussüberquerungen wegen hohem Wasserpegel, vor allem im Dezember? Und noch 2 ganz banale Fragen: was für ein Zelt hattest Du und was für Schuhe? Zelt habe ich ein Nordisk Lofoten, bin aber am Überlegen, ob ich nicht doch lieber wieder ein freistehendes Zelt hätte oder noch etwas leichter gehen könnte... Was die Schuhe angeht war ich bislang immer in Wanderstiefeln unterwegs - zwar eher die leichtere Variante, aber doch weit entfernt von Trailrunnern. Aber bisher musste ich eben auch keine richtigen Flussquerungen machen, sondern bin meistens relativ trockenen Fußes ans andere Ufer gekommen. Danke schon mal und viele Grüße
Madame_Anne Geschrieben 23. September 2019 Autor Geschrieben 23. September 2019 vor 22 Stunden schrieb tereglu: Hallo Madame_Anne, ich bin dieses Jahr ca. Ende Januar- März den TA Südinsel SOBO plus einige Varianten fast ganz, und Teile der Nordinsel gewandert. Falls möglich, würde ich die Reisezeit auch etwas nach später schieben. Einfach bessere Chance auf weniger Schnee, geringere Flusspegel, weniger Sturm, Regen. Trotzdem geht natürlich auch früher. Überlaufen fand ich es nicht, meistens nette Gemeinschaft, allerdings waren doch schon oft mehr Wanderer als Hüttenplätze. Zelt würde ich immer dabei haben! (ich hab' fast ausschließlich gezeltet). Wenn die Zeit knapp ist, bietet es sich geradezu an, manche Teile auszulassen oder Varianten zu gehen. Alles Gute! Einfach fantastische Landschaft dort! Dir auch vielen Dank für die Antwort! Leider werde ich wenig Möglichkeit haben die Reise zu verschieben...Fernwandern und Arbeit unter einen Hut zu bringen ist ja nicht so ganz einfach... Gibt es denn Etappen, die Du auf jeden Fall auslassen würdest bzw. die sich Deiner Meinung nach überhaupt nicht lohnen? Oder herausragend waren? Mit was für einem Zelt warst Du unterwegs?
doast Geschrieben 23. September 2019 Geschrieben 23. September 2019 vor 23 Stunden schrieb tereglu: ich bin dieses Jahr ca. Ende Januar- März den TA Südinsel SOBO plus einige Varianten fast ganz, und Teile der Nordinsel gewandert. Darf ich fragen wie lange du für die Südinsel gebraucht hast bzw wie lange du ca. Veranschlagen würdest für einen (von Beginn an) fiten Hiker? Weg als Ziel - Blog - Tourenberichte, Gear Reviews, Tipps und Tricks und vieles mehr aus der Welt des ultraleichten Weitwanderns und Trailrunnings
tib Geschrieben 23. September 2019 Geschrieben 23. September 2019 vor 36 Minuten schrieb Madame_Anne: Ich bin immer hin und hergerissen - auf der einen Seite mag ich es gerne einsam....aber tagelang keine Seele zu treffen, dafür bin ich vermutlich nicht "tough" genug...Ich freue mich dann einfach ab und zu mal jemanden zu treffen und nur ein paar belanglose Worte zu wechseln. Die erste Zeit war es ganz ok allein unterwegs zu sein und später hatte ich dann auch mal Leute, mit denen ich zusammen gegangen bin. An sich fand ich das alleine sein erst schlimm, als das Knie wirklich weh tat. Da schlug es dann eben doppelt auf die Moral! vor 38 Minuten schrieb Madame_Anne: Bist Du initial NoBo losgelaufen? ja! vor 38 Minuten schrieb Madame_Anne: Hattest Du denn noch mit Schneefällen zu kämpfen? In welchen Gegenden? Wie waren denn die Nachttemperaturen so? Hattest Du Schwierigkeiten bei den Flussüberquerungen wegen hohem Wasserpegel, vor allem im Dezember? als ich in Bluff loslief, waren in der Ferne die weißen Gipfel zu sehen. Es hatte erst kürzlich nochmal geschneit in den Bergen. Als ich dann aber in die Berge kam, waren nur ein paar Gipfel noch mit Schnee. Ich selbst habe keinen mehr unter die Füße bekommen. Die Nachttemperaturen waren auch in Ordnung. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich dort nachts im Zelt gebibbert hätte. Einmal war der Wasserpegel grenzwertig. Da gab es aber auch einen Schlechtwetterweg, den ich Dussel nicht genommen habe. Nicht nur wegen dem Pegelstand bei diesem Weg eine blöde Idee! (Zwischen Arrowtown und Roses Hut wenn ich mich gerade richtig erinner) Ansonsten waren die Wasserpegel bei meinen Querungen immer in Ordnung. vor 45 Minuten schrieb Madame_Anne: was für ein Zelt hattest Du und was für Schuhe? Zelt habe ich ein Nordisk Lofoten, bin aber am Überlegen, ob ich nicht doch lieber wieder ein freistehendes Zelt hätte oder noch etwas leichter gehen könnte... Als Zelt hat das meine gedient: Als Schuhe hatte ich die on cloud irgendwas und dann beim Wiedereinstieg die Hoka Speedgoat. Für meinen Geschmack (und ich hatte bis dahin kaum Trailrunner-Erfahrung) beides eine gute Wahl in Kombination mit Gaiters. Wasseraufbereitung ist auch noch so ein Thema. Da sieht man viel auf dem Trail. Einige Leute haben einen Filter. Ich habe sehr lange mit Tropfen desinfiziert (bis ich hörte, dass die nicht gut für den Körper sein sollen). Dann mit Micropur Tabletten, weil die wohl besser sind. Und am Ende habe ich in der Richmond Range es einigen nachgemacht und garnicht mehr das Wasser behandelt. Ich hatte keine Probleme, habe aber bei einem mitbekommen, wie der noch in Southland Probleme bekommen hatte. vor 38 Minuten schrieb Madame_Anne: Gibt es denn Etappen, die Du auf jeden Fall auslassen würdest bzw. die sich Deiner Meinung nach überhaupt nicht lohnen? Oder herausragend waren? Wovon ich heute immer noch stark schwärme ist die Richmond Range. Und was ich rund um den Arthurs Pass gelaufen bin, war auch der Hammer. Das war beides richtig gut!
tereglu Geschrieben 23. September 2019 Geschrieben 23. September 2019 Alles ein Stück südlich von Te Anau ist nicht mehr sooo aufregend, wenn du alles nördlich davon schon gesehen hast. Vom südlichen Ende des Queen Charlotte Tracks bis Beginn der Richmond Range südlich Pelorus Bridge wollte ich nicht nochmal laufen (lieber Bus von Picton nach Pelorus Br.) Zwischen Lake Coleridge und Tekapo ist zwar toll, aber wegen der meist unfurtbaren Rakaia und Rangitata River kaum ohne Hitchen / Shuttle machbar (Zeitaufwand? / Teuer?) Zwischen Tekapo und Twizel ist recht öde (am Kanal / Straße entlang) Die Strecke Arrowtown - Queenstown - Greenstone Trailhead ist fast nur Gravelroad und Straße. Ab Queenstown endet der TA einfach... Für mich waren folgende Fragen entscheidend: Will ich alle Zeit und Kraft in eine durchgehende TA-Wanderung stecken? Oder will ich auch abseits des TA etwas von Neuseeland entdecken? Letztlich bin ich lieber noch an der wilden Westküste bei den Gletschern, im Dschungel, den Pancake Rocks etc. gewandert, im Abel Tasman NP gepaddelt, oder durch die Vulcane des Tongariro NP gestapft. Für den kompletten TA Südinsel würde ich 1-2 Monate rechnen. Hike lite, sleep tight!http://www.durchreise.blogspot.com
Tomaselli Geschrieben 28. September 2019 Geschrieben 28. September 2019 (bearbeitet) Hallo, ich bin mit meiner Frau 2019 den Te Araroa vom 22.01. bis 30.05.2019 von Süden nach Norden gegangen. In der Südinsel waren wir am 30.03 durch. Südinsel sind 1300km. Wir haben also etwas mehr als 2 Monate gebraucht. Die trockenste Zeit ist eben Februar und März, und der Altschnee ist dann eben auch im Gebirge weg. Bis nach Weihnachten kann es oft an vielen Tagen heftig Regnen und an einigen Etappen ist mit Altschnee zu rechnen. Aber auch in unseren Monaten hatten wir im Gebirge Schneefall. Zelt unbedingt mitnehmen, da einige Hütten nur 4-8 Schlafplätze haben, und wenn man spät ankommt kann es schon voll sein. Und ein eigenes Zelt ist ja auch schnarchfrei. Kochen kann man in den Hütten ja trotzdem. Darüber hinaus treffen sich die SoBo und Nobo von Mitte Januar bis Mitte März. Maximal haben wir 20 SoBo an einem Tag gezählt, an manchen Tagen waren wir allein. Wir hatten ein 2Mann Zelt von nordisk mit 1,5kg dabei. In der Nacht kann es vor allem im Gebirge empfindlich kalt werden, wir hatten in einigen Nächten Frost. Wenn Du nicht frieren willst, nimm einen guten Schlafsack mit. Wir hatten einen kleinen Wasserfilter mit, den aber nur bei zweifelhaften Flüssen eingesetzt. Meistens haben wir das Wasser ungefiltert getrunken und nie Probleme gehabt. Die Micropur Tabletten haben wir nur einmal hergenommen, das Wasser schmeckt dann furchtbar nach Chlor - war für uns ungeniesbar. Lass die Strassen- bzw. Schotterstrassenteile aus und versuch zu trampen. Trampen geht im allgemeinen ganz gut, wir hatten zumindest nie Probleme wegzukommen. Einige Abschnitte eignen sich auch zum Radfahren, dass man mieten kann. In Guthook sind da viele Informationen bei den entsprechenden Etappen zu finden und auch in den Trailnotes der Te Araroa homepage. Wir hatten Trailrunner von Scarpa und waren hoch zu frieden - sind leicht und haben eine guteSohle mit gutem Grip - ist in den Bergen wichtig. Dicke Bergschuhe oder Schuhe mit Goretex werden nie trocken. Die schuhe sind eigentlich jeden Tag nass - viele Flussdurchquerungen, Matsch und nasses Gras am Morgen sorgen dafür. Alleine zu wandern ist so eine Sache. Man ist oft weit weg vom nächsten Ort, und Handyempfangist oft tagelang keiner. Wenn Du dir nur einen Fuss verstauchst und nicht weiterkommst, dann bist Du froh, wenn zumindest jemand helfen kann. Und bei all dem Tussokgras und Wurzellaufen mit dem vielen Matsch und den unzähligen Flussdurchquerungen kann relative schnell was passieren. Notfunk über Satellit würde ich auf jeden Fall zur Sicherheit mitnehmen. Wir haben festgestellt, dass sich Sologeher oft für Tage zusammentun und gemeinsam gehen. Ist zwanglos und macht ja auch Spass sich auszutauschen. Mehr infos haben wir noch auf unserer homepage: www.segeln-und-klettern.de Liebe Grüsse und viel Spass auf dem Te Araroa, Thomas Bearbeitet 28. September 2019 von Tomaselli ArminS und einar46 reagierten darauf 2
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