Martinwalkt Geschrieben 7. Februar 2013 Geschrieben 7. Februar 2013 So ein griffiger Titel fällt mir nicht wirklich ein....Was mich gerade bei der Beschäftigung mit dem UL Thema umtreibt sind die Lebensphasen und die Art des Reisens. Zumindest bei mir hat sich im Laufe der Jahre das Reise und Wanderverhalten meiner Touren verändert. Ende der 70erAls 16 jähriger zum ersten Mal auf Interrail. Bundeswehrschlafsack (ich glaube damals 3 kg!) und die ersten Nächte draußen in Irland. Die zweite davon im Regen ohne weiten Schutz. Jeanshosen, Baumwollhemd. Ging auch alles. Es folgen Reisen mit (Außen)Traggestellrucksack, 2kg Schlafsack und Matte (ohne Zelt) trampen, wandern usw. kreuz und quer durch Europa. Essen gehen, na ja ein Mal die Woche. Der Rest Brot, Käse Tomaten ect... War alles klasse und ging auch mit einem Budjet von 20 DM damals am Tag.Anfang 90er Jahre als Student Jakobsweg als das kaum einer machte. Auch damals recht reduziertes Gepäck (allerdings eben immer noch 2kg Schlafsack im Rucksack usw) Aber sogar auf eine richtige Matte verzichtet und nur eine Alumatte mitgehabt. Ging auch alles und hat fast nichts gekostet.Anfang des Jahrtausend im Berufsleben angekommenin drei Urlauben die innerdeutsche Grenze abgewandert. (Rucksack von Back wog allein 2,5 KG) Am Anfang noch mit Schlafsack auf der ersten Tour. Am Ende aber eigentlich fast immer abends ein Zimmer genommen. Bei der zweiten Tour die dicken Schuhe (Meindl Ortler!) gegen Wandersandalen getauscht und den Schlafsack weggelassen. Trotzdem noch 8-10kg Rucksackgewicht. Dann ein paar Jahre keine Rucksacktour mehr alleine2010er Jahre also die letzten JahreBei den Soltotoureen ohne die Gattin als Couchsurfer oder in Hotels und Pensionen, Hostels abgestiegen. Dabei beim Franziskusweg zum ersten Mal wieder mit Rucksack (ohne Schlafsack) gewandert. Zum ersten Mal im Leben Gespäck zurück schicken müssen nach 2 Tagen weil 12 kg echt zu viel war und es gleich am ersten Wandertag 1000 Meter hoch ging und es mir am Anfang gar nicht gut ging. Im letzten Jahr dann den Osprey Exos 58 gekauft 1,2 statt 2kg Rucksackleergewicht und ohen Campingkrams ca. 8 kg durch die Gegend getragen (war nicht weiter schlimm oder zu viel, auch damit täglich ca. 40km in teilweise bergigem Gelände unterwegs gewesen). Aber dann zum ersten Mal mit Handy und Ipod und ab und zu ins Internet unterwegs. Und jetzt, wo ich demnächst 50 werde steht die längste meiner bisherigen Touren an, die dann über 1500km und 2 Monate gehen soll. Viel draußen schlafen möchte ich nicht allein in der Pampa, da siegt einfach auch die Bequemlichkeit und der Komfort eines Bettes und einer Dusche. Luxus den man sich früher nicht hat leisten können. Und so richtig prickelnd finde ich es einfach nicht mehr mich wie früher hinter den nächsten Busch schlafen zu legen und morgens keinen heißen Kaffee zu bekommen. Jetzt geht es mir im Moment darum einfach die Ausrüstung noch zu optimieren und leichter zu machen. Das hat mich hier ins Forum geführt wo es sehr ultraleicht zugeht. Mich würde gerade bei den älteren Forumsleuten hier interessieren ob es ähnliche Entwicklungen, Phasen bei euch gibt, oder seit ihr alle eingefleischte Treckingfans die einfach gar keine Lust haben auf Zentralheizung und den Schlafsack unter dem Sternenhimmel vorziehen? Mein Eindruck von diesem Forum ist das sich sich hier viele Männer (und wenige Frauen) mittleren Alters tummeln. Die Meisten schon im richtigen Leben stehen und ihr Einkommen haben. Ein paar jüngere Leute die sich nicht gleich jede neue Ausrüstung leisten können oder wollen sind wohl auch dabei, scheinen mir aber nicht die Mehrheit zu sein. Die meisten hier sehen UL Trecking schon als ein richtiges Hobby an und geben auch regelmäßig immer mal wieder Geld für neue Ausrüstung aus und kaufen und verkaufen auch mal relativ schnell wieder ihre Ausrüstung wenn es was tolles Neues gibt.Es ist schon spät und ich schweife ab. Aber diese Gedanken gingen mir heute so durch den Kopf. Vielleicht habt ihr auch mal Lust von eurem Werdegang zum UL Hobby und zu eurer Einstellung zu den von mir oben beschriebenen Phänomenen etwas zu schreiben. Fände ich interessant. Und bei "Leicht und seicht" sollte das doch passen, oder? Aus Hamburg grüßt der "Strongwalker"MartinZum Thema Ultraleichtwandern schreibe ich in meinem Strongwalkerblog hier http://strongwalker.blogspot.de/2013/01/ultra-leicht-wandern.htmletwas und passe die Inhalte im Laufe der Zeit an.
howtnted Geschrieben 8. Februar 2013 Geschrieben 8. Februar 2013 Hey ho, interessantes Thema =)Nur irgendwie passt die Überschrift nicht ganz zu deinem Wertegang Das wäre doch eher Jung, günstig, schwerer, - älter, bequemer, leichter? Ich denke jeder von uns hat mal schwerer begonnen und ist mittlerweile in den Genuss gekommen, sich auf Notwendiges zu beschränken =) Steigt die Erfahrung über eigene Gewohnheiten und Bedürfnisse, kann Ausrüstung gezielter eingesetzt und Gewicht gespart werden.Vor 2 Jahren noch 20kg für 3 Tage. Seit einem Jahr ist zu dem Hobby Trekking noch das Hobby Ausrüstungsoptimierung hinzu gekommen Da ich mich mit 25 noch nicht zu den älteren Semester zähle, stimmt für mich die Überschrift also nicht. Sondern müsste heißen: recht jung - sehr leicht - verdammt teuer =) Anzunehmen ist, dass im Alter die Komfortbedürfnisse zunehmen. Das steht für mich aber nicht im Widerspruch zum Ultraleichtgedanken. Sondern ich überlege mir auch dann noch: Brauch ich mein Federkissen? Wenn JA, dann ist auch das mit 1Kg Ultraleicht.lg, hotte howtnted.blogspot.de
dani Geschrieben 8. Februar 2013 Geschrieben 8. Februar 2013 auf meiner nord-süd schweiz durchquerung vor etwas über 10 jahren wog der rucksack noch rund 25kg plus essen und getränke ... über den nufenen-pass ging ich fast drauf ... danach wollte ich das wandern an den nagel hängen. zum glück bin ich dann auf ein buch gestossen mit dem titel: "beyond backpacking ...""bett oder zelt" gehen wir pragmatisch an, hat beides seine vor- und nachteile, da wir aber UL ausgerüstet sind, spielts eigentlich keine rolle. was wir aber definitv nicht mehr machen, ist unnötiges essen mitschleppen, wenn wir wissen, dass wir voraussichtlich jeden 2ten oder 3ten tag an einem lebensmittelgeschäft vorbeikommen. vorallem, wenn es dort allerlei lokaler köstlichkeiten gibt.den jakobsweg werden wir uns nie antun. nie. ... und tschüss.
derschorsch Geschrieben 8. Februar 2013 Geschrieben 8. Februar 2013 Netter Gedanke, der Faden hier!Ich komme aus der Pfadfinderei und bin da nicht der einzige in diesem Forum.Damals war die Ausrüstung schwer, teilweise richtig dumm und zugegeben billig.Später war ich viel klettern. Das zugehörige Campen fand eher auf dem Parkplatz hinter dem Auto statt. Gelaufen wurde nicht so viel.Nach einer Phase mit Kleinkindern auf Campingplätzen und in Ferienwohnungen usw. hab ich jetzt Mitte 40 wieder die Freiheit, raus zu gehen.- meine Tagesstrecken sind locker doppelt so lang wie früher- das Gepäck wiegt ca. ein Drittel- der Comfort ist höher als damals obwohl die äußeren Randbedingungen (Temperatur, Witterung, ...) sehr viel herausfordernder sindComfort bedeutet (neben der Gewichtseinsparung - um die gehts ja sowieso):- Ich sitz nicht mehr in Zelten, die nicht richtig dicht sind und sauf dann noch im eigenen Kondensat ab. Statt dessen hab ich freie Sicht, Luft und bin unterm Tarp im trockenen- Ich bin tagsüber luftig bekleidet und nicht dehydriert. Meine Klamotten trocknen schnell.- Ich kann mich im Camp wohlig warm an mein teures Merino Schaf und edle Gänse kuscheln.- Ich genieße abends in der Wildnis ein 3 Gänge Menü und nage nicht bloß an einer Salami rum. Heißen Kaffe gibts bei mir "am Bett".- Ich habe viel besser gelernt, mich auch in der Wildnis hygienisch gut zu versorgen.... und ich freu mich, daß ich heute noch so draußen sein kann wie früher und es keinen Grund gibt, das zu ändern.kurz: schlau macht frei! schwer ist leicht was ... (O. Fischer)
Martinwalkt Geschrieben 8. Februar 2013 Autor Geschrieben 8. Februar 2013 Hey ho, interessantes Thema =)Nur irgendwie passt die Überschrift nicht ganz zu deinem Wertegang Das wäre doch eher Jung, günstig, schwerer, - älter, bequemer, leichter? Ja das stimmt auch und auch wieder nicht jung günstig und schwerer ist richtig wenn man davon ausgeht das die Ausrüstung halt schwerer weil günstiger oder damals (bei mri halt vor 20 Jahren) halt ganz normal war. Ich schrieb leicht und jung weil ich damals mit leichterem Gepäck und weniger Sachen auf dem Rücken mich begnügen konnte als heute wo ich mache Sachen auch scheinbar verlernt habe oder eben gewissen Komfort nicht missen möchte.Älter bequemer leichterJa, genau so so ist bei mir zumindest dir Richtung im Moment. Nur die letzen Touren waren halt (auch aus Blödheit) zu schwer auch weil man sich mehr "genönnt hat" im Rucksack, was aber keine gönnen ist weil man es ja tragen muss...Ich denke jeder von uns hat mal schwerer begonnen und ist mittlerweile in den Genuss gekommen, sich auf Notwendiges zu beschränken =) Steigt die Erfahrung über eigene Gewohnheiten und Bedürfnisse, kann Ausrüstung gezielter eingesetzt und Gewicht gespart werden.Anzunehmen ist, dass im Alter die Komfortbedürfnisse zunehmen. Das steht für mich aber nicht im Widerspruch zum Ultraleichtgedanken. Aus Hamburg grüßt der "Strongwalker"MartinZum Thema Ultraleichtwandern schreibe ich in meinem Strongwalkerblog hier http://strongwalker.blogspot.de/2013/01/ultra-leicht-wandern.htmletwas und passe die Inhalte im Laufe der Zeit an.
Martinwalkt Geschrieben 8. Februar 2013 Autor Geschrieben 8. Februar 2013 den jakobsweg werden wir uns nie antun. nie.Wer ist in diesem Falle "wir" Die Gemeinde der Ul Fans?Als ich den Jakobsweg gelaufen bin kannte den in Deutschland kaum einer. Es gab praktisch nichts! Genau ein deutsches Buch fand ich damals. Den Reiseführer mit unmaßstäblichen Karten den ich dabei hatte war auf spanisch... ich konnte kein Spanisch Also damals war das noch keine Autobahn sondern noch ein Pfad der kaum begangen wurde... So kann es gehen...@ Schorschdeine Einstellung ist für mich gut nachvollziehbar und mir sehr sympathisch. Wir sind da auchin einer ähnlichen Lebensphase. Aus Hamburg grüßt der "Strongwalker"MartinZum Thema Ultraleichtwandern schreibe ich in meinem Strongwalkerblog hier http://strongwalker.blogspot.de/2013/01/ultra-leicht-wandern.htmletwas und passe die Inhalte im Laufe der Zeit an.
Norweger Geschrieben 8. Februar 2013 Geschrieben 8. Februar 2013 Vielleicht bin ich der einzige hier, der nicht schwer angefangen hat (von der Bundeswehr mal abgesehen). Als Kind haben mich meine Eltern jedes Jahr mit in den Wanderurlaub nach Österreich oder Tirol geschleppt, damals hat das Spaß gemacht.Später dann war Urlaub mit den Eltern, und vor allem Wandern, extrem uncool. Jahre später ein paar Tagestouren in Norwegen (damals war tauchen in den Fjorden mein Hobby!). Richtig angefixt wurde ich dann erst wieder 2005/2006 während eines Urlaubs auf La Palma. Dort ein paarmal gewandert - und vorbei wars mit mir. Daraufhin habe ich begonnen mich mit der Trekking-Materie sehr intensiv auseinander zu setzen. Nach ein paar wenigen Monaten bei ODS (genau, das "Was soll ich denn kaufen?"-Forum ) bin ich dann 2006 Mitglied Nummer 46 (oder wars 47?) im alten Forum geworden. Meine erste Packliste stand bei knapp unter 8kg Baseweight, mit Billigrucksack vom Karstadt und irgendeinem Schlasa (1Kg ?). Als Student dann keine Knete, aber viel Zeit zum lesen. Beyond Backpqacking hat meine Sichtweise auf die Dinge in die richtige Spur gebracht, auch Stefan's Buch. Erste MYOG-Versuche mit Jardine-Kits.Danach Golite-Poncho, Vaude-Schlasa, Kocher bauen, noch mehr MYOG. 2007 dann der Jakobsweg (gerne wieder, aber ein anderer). Später verschiedene Touren, mit Gasthof-Übernachtungen oder unterm Tarp, Forentreffen (!). "Tiefpunkt" hinsichtlich Baseweight war dann irgendwas unter 3 Kilo, aber mit für mich zu großen Komforteinbußen.Heute habe ich so ziemlich meine "Mitte" gefunden, d.g. das für mich (fast) optimale Verhältnis von Baseweight und Komfort, Baseweight 4 - 4,5 Kg. Immer wieder tun sich kleine "Baustellen" zum experimentieren auf (Küche, Klamotten, etc.), aber im Großen und Ganzen bin ich sehr zufrieden mit meinem Setup. Ich lese wieder sehr(!) viel, und feile an meinen Skills. Große Anschaffungen stehen nicht mehr auf dem Zettel, will das Geld lieber in Touren stecken und generell viel mehr raus. Mit zwei kleinen Kindern ist das nicht immer einfach, einen Job habe ich ja auch noch, aber eine Woche auf Tour plus 3 Forentrffen p.a. und ein paar wenige Overnighter sollten schon drin sein.Achja, und ein paar "Altlasten" von früher habe ich noch auf meiner MYOG-Liste: Jardine-Tarp. Jardine-Pack. Die haben damals nicht so hingehauen wie ich wollte .Mal schauen, ob etwas "back to the roots" meinen Stil noch nachhaltig verändern wird. Bis dahin folge ich meiner Definition des WESENs des UL-Trekking. Ich bin mit 38 ja noch jung! der NorwegerDas WESEN des Ultraleicht-Trekking:Wissen schaffenErfahrungen machenSicherheit gewinnenErlebnisse genießenNochmal von vorn!
derschorsch Geschrieben 8. Februar 2013 Geschrieben 8. Februar 2013 @ Schorsch: deine Einstellung ist für mich gut nachvollziehbar und mir sehr sympathisch. Wir sind da auchin einer ähnlichen Lebensphase.Evtl. Missverständnis? Ich meinte eigentlich eher das Gegenteil von dem, was du im Eingangsposting beschrieben hast ... schwer ist leicht was ... (O. Fischer)
Martinwalkt Geschrieben 8. Februar 2013 Autor Geschrieben 8. Februar 2013 @ Schorschdeine Einstellung ist für mich gut nachvollziehbar und mir sehr sympathisch. Wir sind da auchin einer ähnlichen Lebensphase.Missverständnis? Ich meinte eher das Gegenteil von dem, was du beschrieben hast ... Aus Hamburg grüßt der "Strongwalker"MartinZum Thema Ultraleichtwandern schreibe ich in meinem Strongwalkerblog hier http://strongwalker.blogspot.de/2013/01/ultra-leicht-wandern.htmletwas und passe die Inhalte im Laufe der Zeit an.
hikingharry Geschrieben 8. Februar 2013 Geschrieben 8. Februar 2013 Nach Tagestouren als Teenager habe ich dann 1981 mit dem Zeltwandern angefangen und nach Tragegestell und Army-Poncho und Army-Schlafsack, bei etlichen Graden unter Null draußen geschlafen. 1982 begann ich mir dann meine Trekkingausrüstung zu zu legen - 80l LOWE Rucksack, Salewa-Zelt, Kugler Daunenschlafsack (2400g - einer für alle Verhältnisse). Damit dann durch die Alpen gewandert - 1982, 1983, 1984, 1985. Zum Teil mehr draußen 'gelebt' als gewandert. Für mich war (u. ist) das Draußensein das Größte. 1986 das erste Mal nach Norwegen, da schon mit einem LOWE 'Alaska' Zelt, auch ca. 4kg schwer. 1987 dann ein leichterer Rucksack und ein Fjäll Räven Cyclon Zelt, mit nur ca. 2,7kg, dazu ein Ajungilak Kunstfaser-Schlafsack, nur 1,6kg, alles zusammen kam ich dann bei 10 Tagestouren mit dem Essen und Stativ auf ca. 32-34kg dazu noch die Fototasche mit ca. 3,5kg. Zwar leichter aber nicht richtig leicht. Mann war das alles schwer, aber ich konnte so um die 20km am Tag damit wandern. Dabei lebte ich da dann von ca. 5 DM am Tag in den Alpen und von ca. 10 DM in Norwegen. Ab 1990 dann zu zweit unterwegs - wieder das große LOWE-Zelt und tolle Touren, .aber meine Partnerin wollte nicht so schwer tragen, also begannen wir mit Kanu- und Faltbootfahren. Gewandert (mit Zelt) wurde nur mehr im Winter, Frühjahr und Herbst. Im Sommer war es dann Skandinavien, oder Kanada mit dem Boot. Bei der Ausrüstung änderte sich derweil nichts. Als dann für 2003 eine Wanderung auf dem Nordkalottleden anstand (Kautokeino - Sulitjelma) gab ich im Oktober 2002 "lightweight backpacking" in eine Suchmaschine ein und wow - adventurealan.com, rayjardine.com u.v.a.m. - ich las Beyond Backpacking und kaufte einen Gossamergear (früher GVP) G4, nähte ein Zelt und erleichterte meine/unsere Ausrüstung. Seitdem feile ich immer wieder mal herum, nähte Rucksack und Tarps, bin durch Kreta mit knapp unter 5kg Baseweight, für Wochenendtouren war es auch schon mal weniger. Paßt gut für mich. War zwar zwei Mal in einem Hotel zum Urlaub, schlafe aber nach wie vor lieber im Zelt, oder unter einer Tarp.Fazit: Ich habe immer wieder versucht, beim Gewicht etwas zu sparen, aber erst nach dem Lesen von Ray Jardine ging das richtig los. Und draußen schlafen tu ich immer noch am liebsten, Zimmer nehme ich bei längeren Wanderungen nur, um die Kameraakkus zu laden.Soweit mal von mir.Gruß hikingharry
Martinwalkt Geschrieben 9. Februar 2013 Autor Geschrieben 9. Februar 2013 Danke Harry für die interessante Beschreibung.Beim Lesen des sehr interessanten Blog von Christine "German Tourist" bin ich auf ein paar interessante Stellen zum Thema gestossen die ich sehr bemerkenswert finde und dich ich gut nachvollziehen kann. Ich zitiere mal aus ihrem Blog http://www.christine-on-big-trip.blogspot.de/p/mentality.htmlLess is more: This applies to a lot of aspects of long outdoor trips. Naturally it first of all applies to the amount of stuff you are carrying. In our society we have been brainwashed into believing that more is always better: More money, more property, more stuff. On the trail you will learn soon that quite the contrary is true. The more stuff you carry around, the unhappier you will beJa, das ist doch sehr richtig. Theoretisch ist mir das klar, nur hapert es bisher bei den etwas längeren Touren bei mir noch an der Umsetzung. Wer trägt nicht gerne weniger!But less is more also refers to money: Of course you can thruhike the AT and spend a lot of money on hotels, B&B, taxis, restaurants and gourmet food resupply boxes, but you will miss out on a lot of experiences that make a thruhike so valuable for most hikers. You will not experience the hospitality of strangers who turn into trail angels.Diesen Punkt hatte ich noch nicht gesondert in die Diskussion eingebracht aber er hängt für mich eng mit dem Thema älter werden. Als Schüler und Student hat man schlichtweg gar nicht die Möglichkeit bei mehrwöchigen Reisen regelmäßig in Pensionen oder Hotels zu übernachten und in Restaurants zu essen (wenn ich mal von mir ausgehe zumindest) Im Berufsleben und im mittleren Altern angekommen mit ganz normalem Jahresurlaub bei dem man mal 2 oder 3 Wochen im Jahr eine Wandertour machen kann und dann eigentlich das Geld hat Abends ein Gästezimmer zu nehmen, zu duschen in der Kneipe noch ein Schnitzel zu essen, zwei Bier zu trinken und in ein gemachtes Bett zu gehen ist das eben eine Option die verlockend ist (auch wieder auf mich bezogen) Aber klar: Es ist definitiv weniger Abenteuer. Je mehr vorgeplant und festgelegt um so weniger Abenteuer. Aber es ist auch dadurch nicht gleich langweilig. Mal ist es einfach einsam und blöd in der Herberge und mal freut man sich nach dem Wandertag allein in der Natur mit Menschen zu reden und sich austauschen zu können wenn es sich ergibt.Der Kompromiss zwischem "totalen Abenteuer" (die ich in meiner Jugend und Sturm und Drang Zeit ja auch mehr erlebt habe) und einem Stinknormalen Urlaub sind für mich Wanderungen wo ich zwar in der Regel drin schlafe, aber ich erst vor Ort suche und frage. Dabei nach eine günstigen oder kostenlosen Übernachtung suche und oft auch finde. So habe ich es bei meiner Wanderung entlang der innerdeutschen Grenze gehalten. Die tollsten Übernachtungen und Bekanntschaften waren die Nächte wo ich am Ende in der Gartenlaube oder im Gästezimmer von irgendwelchen Leuten gelandet die ich am Gartenzaun angsprochen hatte und mit denen ich dann einen tollen Abend verbracht habe. Das war dann auch Abenteuer und erleben und günstig. Die blödesten Nächte waren die paar Nächte im Schlafsack allein im Wald, dunkel im Wald um halb Acht am Abend und der Ort nur 2 km entfernt. Keiner zum Reden. Morgens keinen heißen Kaffee (ja OK ist ja meine Schuld keinen Kocher mitzunehmen) Irgendwie hat mir das, zumindest bei Wandertouren allein, nicht mehr den richtigen Spaß gemacht. Mit 20 Jahren war das noch anders. Da war das einfach auch Mittel zum Zwecke draußen zu pennen, es hat nichts ausgemacht und nichts gekostet. Alles war OK.I have met a lot of hikers and backpackers you wanted to have an adventure – but in luxury. They have not realised that adventure and luxury are sort of excluding each other. You can have a luxury outdoor trip with guides, slackpacking and gourmet food – and of course, there is nothing wrong with it. But it will not be an adventure. The less money, the more adventure. The more money, the less adventure.Ja aber in der Tendenz ist es wohl so: The more money, the less adventure.Und im Sinne von "hike your own hike" muß dann jeder selbst herausfinden, was das Abenteuer sein soll. Wie viel Luxus man möchte, und wie man von Beidem etwas bekommt. Couchsufing ist für mich z.B einen Möglichkeit beides zu verbinden. Leute zu treffen die man nur aus dem Netzt kennt ist auch ein Abenteuer und kostet kaum was und kann sehr spannend sein. Aus Hamburg grüßt der "Strongwalker"MartinZum Thema Ultraleichtwandern schreibe ich in meinem Strongwalkerblog hier http://strongwalker.blogspot.de/2013/01/ultra-leicht-wandern.htmletwas und passe die Inhalte im Laufe der Zeit an.
Gast Geschrieben 11. Februar 2013 Geschrieben 11. Februar 2013 schöner thread, alles irgendwie dito.the more money the less.....wäre noch grundsätzlich zu variieren nach alter find ich (so in richtung kinder reicher eltern geben mehr aus) sowie historisch pubertät vor/nach der "geistig moralischen wende" und c) aufwachsen vor/nach markenterror (90er).mein erster schlafsack sah aussen auch nach army aus und war innen nur mit (nicht abgedecktem) schaumstoff. hat von ende der 70er bis ende der 80er gereicht. budget war eher 10.-- bis 15.-- dm/tag, interrail deshalb nur einmal, skandinavien völlig ausserhalb des horizonts, alpen nur, um verwandte aufzusuchen, wenn sie dort urlaubten (und zum glück hatte ich verwandte in der schweiz...) und zentrale fortbewegungsmittel waren: trampen und fahrrad (mehr fahrrad). zelt aufm fahrrad war tendenziell schon wieder zu schweres gepäck, deshalb hostels (aber: budget...), (kollektive) häuser und landlebende (unterwegs kennenzulernen, .....ergab sich). ja, draussen war schon immer gut. aber bis zum "eintritt ins berufsleben" hab ich mich auch immer für großstädte interessiert (punkinteressen halt...) und da ausgedehnte wanderungen gemacht.übel waren die 90er, der anschluss der ddr war ne persönliche erfahrung der beengung, zb bin ich für freizeitaktivitäten erst in der zweiten hälfte der 90er auch mal aus berlin nach brandenburg und mv "raus" gefahren; die ersten touren waren halt nie ohne mindestens anmache (die nicht von uns ausging) gewesen. und hoyerswerda und lichtenhagen usw. warn einfach nur zum kotzen, wir wollten dann überhaupt erst mal ganz aus dland raus und ham das auch gemacht für ne weile.seit "eintritt ins berufsleben" (so die letzten 17 jahre) ist urlaub nur noch draussen, erst mal "alpinistischer" und "hüttiger", die letzten etwa 10 jahre immer trekkiger und selbst am wochenende und im winter ist das dringende bedürfnis da, irgendwo zelten zu gehen und lässt sich realisieren.mein erster billigflug war 1997, da bin ich drei wochen allein durch tunesien und war echt ul unterwegs:-)). mit soner mini-sporttasche von vielleicht 25 litern. geblieben ist, dass wir eher "unehrgeizig" und "genügsam" unterwegs sind, hauptsache "draussen". allerdings schon zielgerichteter und "schwieriger" als früher. und irgendwie anders leben. kein auto, keine geschirrspülmaschine, keine eigentumsimmobilie, keine heizung. aber dieses und jene eher teurere equipment:-))OT ende (war mein beitrag zu "30 jahre abi", wieder mal thema verfehlt)
Martinwalkt Geschrieben 11. Februar 2013 Autor Geschrieben 11. Februar 2013 OT ende (war mein beitrag zu "30 jahre abi", wieder mal thema verfehlt)Kenne ich, Abi 1982 http://www.maria-koenigin.de/fotos/ehemalige/abi1982.jpg Aus Hamburg grüßt der "Strongwalker"MartinZum Thema Ultraleichtwandern schreibe ich in meinem Strongwalkerblog hier http://strongwalker.blogspot.de/2013/01/ultra-leicht-wandern.htmletwas und passe die Inhalte im Laufe der Zeit an.
Gast Geschrieben 11. Februar 2013 Geschrieben 11. Februar 2013 ja, der bursche ganz links oben war wahrscheinlich nie ohne sein 5seasons poncho drausssen.
Gast Geschrieben 3. April 2013 Geschrieben 3. April 2013 noch mal kurz ne antwort zum thema:älter, bequemer, schwerer?nee: älter & leichter & "sozial weniger ausgesetzt":-)) auch als prekarisierte sind wir privilegiert geblieben, ham ja den richtigen pass.
Nando Geschrieben 4. April 2013 Geschrieben 4. April 2013 Dazu passt folgender Blogeintrag von Carsten:Ultraleicht? Nein Danke! Warum schwerer besser ist Man darf nur nicht den "Untertitel" lesen
Gast Geschrieben 4. April 2013 Geschrieben 4. April 2013 jedenfalls gut zu wissen, dass es das auch als kurs gibt, ich werd mal nen link bei studiosus unterbringen.foto is allerdings blöd.
hofnarr Geschrieben 4. April 2013 Geschrieben 4. April 2013 OT: Dazu passt folgender Blogeintrag von Carsten:Ultraleicht? Nein Danke! Warum schwerer besser ist Man darf nur nicht den "Untertitel" lesenDie Lesegewohnheiten im Netz sind schon fies. Ich habe prompt übersehen, dass es ein Aprilscherz war. Erst bei den Kommentaren hab ich's gemerkt
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