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Ultraleicht Trekking

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Geschrieben (bearbeitet)

Nach dem aus der Reise zum Pamirhighway im letzten Sommer nichts wurde sollte es dafür im Winter nach Mexico auf den Baja Divide Biketrail gehen. Reichlich Informationen dazu gibt es z.B. unter bajadivide.com. Der Flug nach La Paz war schnell gebucht, am 27.12 sollte es los gehen. Der Trail ist über 2700 km lang, daher war vorher schon klar, dass ich ihn nicht komplett fahren konnte, da ich nur ca. 10 Radtage zur Verfügung hatte. Ich entschied mich dazu dem Trail von La Paz aus in entgegengesetzter Richtung nach Norden zu folgen und dann ggf. den einen oder anderen Schlenker ab zu kürzen und dann am Ende mit dem Bus wieder nach La Paz zu fahren.

 

Die Flüge verliefen problemlos und ich kam dank der Zeitverschiebung am nächsten Vormittag recht gur ausgeschlafen am Interationalen Airport von La Paz an.(Bei dem Namen hätte ich ihn mir deutlich größer vorgestellt). Leider war mein Hinterbau vom Transport verbogen, so dass ich Mühe hatte das Hinterrad einzubauen, aber letztlich habe ich doch alles zusammen geschraubt bekommen.

Beim Autovermieter deponierte ich meine Fahrradtasche. Nach der langen Anreise hatte ich keine Lust auf Stadtbesichtigung und wollte gleich los legen. La Paz ließ ich daher links liegen. Auf staubigen Pisten ging es durch Buschland zur MEX 1. Roadrunner hieß mich in seinem Land willkommen, das ging schon mal gut los. Auf der MEX 1 hielt sich der Verkehr auch in Grenzen und ich kam gut voran. Die Polizeipatrolien mit MG irritierten mich anfangs ein wenig. Leider bekam ich in keinem Laden eine passende Gaskatusche, aber noch war ich frohen Mutes, dass ich die noch finden würde. Der Track biegt dann bald von der Haubtstraße ab und führt zunächst auf Asphalt, dann auf Schotter an der Küste entlang. Cool fand ich die riesgen Kakteen und die Geier die über mir kreisten. Auch Pelikane waren im Formationsflug unterwegs.

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An einem kleinen Laden füllte ich meine Wasserflaschen auf, hätte ich gewust, wie spärlich die Versorgungslage später ist, dann wäre mein Einkauf größer ausgefallen. Gaskatuschen gab es wieder nicht. Nachmittags wurde es richtig heiß und die Wasservorräte schwanden dahin. Am späten Nachmittag kam ich dann durch den „Ort“ Punta Coyote (Drei Hütten und eine Kirche), hier sollte es laut Beschreibung einen Laden geben, ich fand nichts und fuhr weiter. Einen km später traf ich dann einen Italiener, der den Trail nach Süden fuhr und auch Spanisch konnte, der half mir bei der Suche nach dem Laden. Glück gehabt! Ein kurzes Stück fuhr ich noch weiter bis ich diesen schönen Platz, direkt am Meer zum Zelten fand.DSCN0439.thumb.JPG.02e7ba38b213955fa13a850a45c94ac6.JPG

Bearbeitet von Lowtec
Geschrieben

Meine Versuche über dem Lagerfeuer mein Essen zuzubereiten scheiterten kläglich. Deshalb gab es kalten Kartoffelbrei mit Tunfisch, war eher mäßig lecker...

 

Am nächsten Morgen war ich um vier wach – Jedlag, Ich packte meine Sachen zusammen, zum Früchstück gab es kalt angerührtes Porridge, das ging einigermaßen. Es war noch stockdunkel als ich los fuhr. Die Piste wurde immer schlechter, immer wieder mußte ich Bachläufe mit Schwemmsand überqueren.

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Als es dann ins ins Inland ging wurde es richtig anstrengend, teilweise ging es nur noch schiebend vorran, so steil sind die Berge. Meine Wasservorräte gingen langsam wieder zu Ende. Zum Glück konnte ich bei einem Amerikaner im Campingmobil Wasser nachtanken, das war super nett. Es ging weiter durch tolle Berglandschaften, ab und an tauchten Oasen auf, die an den Palmen zu erkennen sind. Es blieb weiter anstrengend, so dass ich am Abend , trotz der langen Fahrzeit nicht ein mal 100 km auf dem Tacho stehen hatte.

Nach der Klettertour vom Vortag ging es am nächsten Tag erst einmal tendentiell bergab. Immer wieder kreuzten freilaufende Rinder meinen Weg.

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Beim Anblick der Missionskirche San Luis (achzehntes Jahrhundert) musste ich mich fragen, was um alles in der Welt den Prister wohl dazu veranlasst haben könnte grade hier an diesem abgelegenen Ort eine Kirche zu bauen.

 

Später wurde das Fahren zunemend meditativer...

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Kurz vor Ciudad Constitucion geht es kilometerweit durch eine Müllkippe, der Müll wird hier einfach in die Landschaft gekippt, es stinkt, wilde Hunde laufen rum und bellen einen an, Menschen mit dreckigen Klarmotten laufen über die Müllberge und suchen nach etwas verwertbarem, ich hatte ein richtig mulmiges Gefühl und habe mich beeilt durch zu kommen.

 

Noch beeinflusst von den Eindrücken auf der Müllkippe fuhr ich in die Stadt. Ich war erstaunt, hier war jeder dritte Wagen ein neuer Hummer oder sonst eine teure Karre, nur ab und an fuhr mal ein rostiger, verbeuelter Pickup herum, so wie ich es die letzten Tage nur gesehen hatte. Aus jedem Auto drönt laute Musik und vor jedem noch so kleinem Laden steht ein großer Lautsprecher. Einfach irre.

 

Ich habe mich in einem kleinen Hotel für die Nacht eingemietet und mich dann um das Auffüllen meiner Vorräte gekümmert. Zum Abendbrot gab es dann natürlich Taccos vom Straßenimbiss.

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Geschrieben (bearbeitet)

Coole Sache!
OT: Mich würde mal dein Bikepackingsetup interessieren! Was hast Du alles dabei gehabt?

Bist du mit einem CX-Mtb unterwegs oder mit einem Gravelbike?

Bearbeitet von J_P
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Geschrieben

Hallo J_P,

Hier mal ein grober Überblick:.

 

Ich bin mit einem Salsa Fargo unterwegs gewesen, das ist eher ein Gravelbike, mit 2,2`` Continental X-King Protektion Tubeless Reifen und Aeroaufsatz. Der Framebag und Seatbag sind von Apidura vorne am Lenker hatte ich einen 12 l Packsack. Im Framebag waren Werkzeug, Ersatzteile, Wasserfilter und Nahrung untergebracht, im Seatbag Essen, Klamotten und Kleinkram, im Packsack vorne Zelt, Schlafsack und zwei Trinkblasen (unbenutzt). Für den normalen Wasserbedarf hatte ich drei 1,5 l Aluflaschen von Decathlon (zwei an der Gabel und eine am Unterrohr) und eine 1 l Nageline-Flasche (mit Spanngurt auf dem Liegelenker). Für Snaks und Kamera hatte ich noch zwei Calkbags am Lenker. IAls Zelt hatte ich das MSR Hubba NX inklusive Innenzelt mit, da ich schiss vor giftigen Fiechern hatte. Als Matte eine halbe TAR Z-Lite und einen Cumulus X-Lite 200 als Schlafsack. An Kamotten waren glaube ich zwei Paar Socken, Lange Unterhose, kurze Radhose, kurze zivile Hose und Badehose mit. Für oben rum Merinoshirt, T-Shirt, Daunenjacke und eine dünne Rennradregenjacke und ein Merino Buff.

 

Das Rad hat ganz gut gepasst, die Reifen und Felgen hätten gerne etwas breiter sein können, ich hatte aber keinen einzigen Platten(!). Beim Zelt hätte ich auf das Innenzelt verzichten können. Schlafsack und Klamotten haben gepasst, Nachts habe ich die Daunenjacke oft gebraucht. Ich bin mit max 5,5 l Wasser gestartet und gut damit zurecht gekommen. Das sieht im Sommer sicherlich anders aus.

 

LG

Geschrieben

Am nächsten Morgen ging es dann weiter Richtung Norden, Hier gab es bewässetes Farmland mit Orangenplantagen, alles schön flach, ich kam schnell vorran. Immer wieder kamen mir heute Radler entgegen, die gemeinsam in Mulege gestartet waren.

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Die kurzen Unterhaltungen waren eine nette Uterbrechung. Nach Ley Federal de Aguas No. 1, wo ich noch einmal nachtanken konnte ging es in einem Flusstal stetig bergauf. Es war schön einsam, aber durch den vielen Sand und die groben Kieselfelder wurde es jetzt richtig anstrengend, dazu wurde es immer heißer.

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In den höheren Regionen tauchten dann immer mehr wilde Palmen auf und bald fand ich auch eine Wasserstelle, wo ich Wasser schöpfen konnte1370395528_DSCN0463-Kopie.thumb.JPG.b4df86f99de2a3d0e796d6b486442d11.JPG

Ein bisschen weiter fuhr ich noch, bis ich mich in die Büsche schlug und mein Zelt in der Dämmerung aufbaute. Zur Feier des Tages (es war ja schließlich Silvester) gab es wieder ein kleines Lagerfeuer.

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Geschrieben

Die Nacht war ziemlich kühl gewesen und ich hatte das erste mal Kondenswasser auf dem Zelt und ich musste mir erst einmal alles anziehen, was ich dabei hatte. Es ging mit ordentlich auf und ab ins nächste Flusstal. Ees war noch recht viel Wasser im Flusslauf.

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Meinen Freunden war es noch zu kalt, sie warten wohl auf die Thermik.

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Ein paar kleine Höfe lagen am Weg, immer wenn ich an einem vorbei fuhr, dann war der aromatische Duft von brennendem Kaktusholz in der Luft. Am Vormittag erreichte ich eine kleine Ortschaft, wo ich meine Voräte auffüllen konnte, es dürfte San Javier gewesen sein, ich weiß es nicht mehr so genau. Ich traf ein paar Touristen und Bikepacker, mit denen ich mich kurz unterhielt. Das Zweite Frühstück, dass ich mir gönnte hätte ich mir auch sparen können...:?

 

Auf der Hauptstraße wurden sinnlos ein paar Höhenmeter verbrannt, nur um dann auf einer extrem steilen Piste wieder rauf zu fahren (und zu schieben), es war jetzt so richtig heiß. Das Landschaftsbild änderte ich allmählich. Für mich war dieses einer der schönsten Abschitte der Reise.

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Wo es rauf geht, geht es auch wieder runter, ich ließ es richtig krachen. Eine verbeuelte Wasserflasche und ein Schlag im Vorderrad waren das Resultat, zum Glück ist nichts ernsthaft kaputt gegangen.

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Noch ein neuer Freund...

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In San Jose de Comondo gab es zur Abwechsung mal Eis zu kaufen, eine nette Oase mit vielen Palmen.

 

Kurz nach dem Ort traf ich zwei Kanadier, mit denen ich einen langen Plausch hatte, sie schwärmten von Strecke nach Mulege entlang der Bahia Concepcion (wie andere auch). Ich wollte diesen Abschnitt ursprünglich auslassen, da ich in nördlicher Richtung keine Möglichkeit gehabt hätte ein Boot zu organisieren.

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Die Landschaft war sehr steinig, so war es schon fast dunkel, bis ich einen Schlafplatz finden konnte.

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