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Ultraleicht Trekking

2-Personen Zelt aus Chikara – Bauanleitung Schritt für Schritt


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vor 44 Minuten schrieb 2Tall:

Ich habe gerade nochmal nachgelesen, Jardine schreibt in dem Buch (2009), dass er neuerdings 1.3oz Silnylon nimmt, das entspricht also fast genau den 36g/qm!

Das übliche 1,1oz Silnylon (1,3 mit Beschichtung) entspricht a. E. dem aktuell ausverkauften 30 den Silnylon von Extex.

 

vor 45 Minuten schrieb 2Tall:

Dann werden die Beaks an das Tarp genäht? Auch mit Kappnaht? Oder reicht was einfacheres, z.B. einfach Saum auf Saum, und doppelt übernähen? (Dazu sagt Jardine nichts.)

Natürlich auch mit Kappnaht. Musst dir halt überlegen wie das Wasser fliest, und dann in die entsprechende Richtung umklappen, nicht das dir das gleich Mal direkt in die Naht läuft. Richtige Konstruktion kann viel nachträgliches nahtdichten ersparen.

 

vor 47 Minuten schrieb 2Tall:

Kann ich danach noch ohne komplizierte Verrenkungen später das Mesh an dieselbe Verbindungsnaht nähen?

Ja.

Den Saum würde ich übrigens erst am Schluß der Arbeitsschritte für das Tarp machen. Erst Tarpbody, dann Beaks, dann Verstärkungspatches und dann umsäumen.

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Hallo nochmal,

jetzt mal ne ganz blöde Frage, vielleicht sehe ich ja den Wald vor lauter Bäumen nicht, also bitte seid nett zu mir...

Wenn ich doch Silnylon in passender Größe kaufen kann, warum sollte ich dann nicht einfach das ganze Dach aus einem Stück Stoff machen? Warum schneide ich den Stoff auseinander und nähe ihn dann an der Firstnaht wieder zusammen? Verstärkungen und Abspannpunkte für die Stangen kann ich ja auch ohne Firstnaht anbringen...

Wie gesagt, vielleicht ne blöde Frage, es ist das erste Zelt, das ich nähen will... Kann ich nicht einfach auf die Firstnaht verzichten? Gäbe es Nachteile dadurch???

Getreu nach Gauß: Mach alles so einfach, wie es geht, aber nicht noch einfacher.

AT komplett in Sections * PCT Washington und Oregon * Arizona Trail * GR53 Vogesen * Bibbulmun Track * Overland Track * GR5 Vogesen * E5 Alpen * Te Araroa ca. halbfertig * GR221 Mallorca * Franziskusweg Italien * Viele andere Touren in 4 Kontinenten und deutsche Mittelgebirgswege ohne Ende. https://www.einjahrwandern.de Instagram: @einjahrwandern

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Moin!

vor 7 Stunden schrieb 2Tall:

Kann ich nicht einfach auf die Firstnaht verzichten? Gäbe es Nachteile dadurch???

Grundsätzlich funktioniert das Dach als durchgehende Fläche natürlich auch.

Bei diesem Schnitt wurde am First ein catanury cut verwendet. http://www.pluennenkreuzer.de/001_Landgaenger/605_Cat-Cut/catcut_01.html Die Zugkraft auf dieser Linie wirkt sich auch auf die benachbarte Fläche aus. Schlau eingesetzt, kann man damit Flächen straffen, ohne irgendwelche Lifter anzusetzen.

Ein weiter Vorteil der Doppelkappnaht am First ist, dass ich partiell eine hohe Spannung auf die Firstline bringen kann. Im Prinzip hängt ja die ganze Konstruktion hauptsächlich an dieser Horizontalen.
Bei zunehmenden Winddruck auf das Zelt wird das besonders anschaulich demonstriert. ;-)

VG. -wilbo-

Bearbeitet von wilbo

- Signatur gelöscht -

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vor 7 Stunden schrieb 2Tall:

Wenn ich doch Silnylon in passender Größe kaufen kann, warum sollte ich dann nicht einfach das ganze Dach aus einem Stück Stoff machen? Warum schneide ich den Stoff auseinander und nähe ihn dann an der Firstnaht wieder zusammen?

Weil eine Kettenlinie, also ein Bogen am First ist. Schau dir die Zeichnung nochmal genau an. Den Bogen braucht man um die Dehnung vom Stoff auszugleichen, sonst hängt die Zeltbahn durch.

Edit: @wilbo war ein Sekündchen schneller ;)

Bearbeitet von Andreas K.

“Wer ans Ziel kommen will, kann mit der Postkutsche fahren, aber wer richtig reisen will, soll zu Fuß gehen."
(Jean-Jacques Rousseau)

Waldschneider auf Flickr

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Also, sorry, ich vergaß zu erwähnen, dass ich natürlich genau weiß, was ein Cat Cut ist und wozu er gut ist. (Jedenfalls in der Theorie.)

Aber wenn ich doch das super dehnbare dünne Silnylon nehme? Das zieht sich doch angeblich dann auch ohne Cat in Form. Und zusätzlich sowieso Lifter auf die Fläche bringe? Geht das dann trotzdem nicht ohne Firstnaht und ohne Cat Cut?

Und wieso kriege ich ohne Mittelnaht nicht genug Spannung auf den First?

Hat jemand von euch schon mal ausprobiert, ein A-Frame ohne Firstnaht aufzuspannen? Oder gibt es davon Erfahrungsberichte oder Videos irgendwo? Ich würde gerne einfach mal wissen, wie das dann aussieht bzw. welche Probleme dann genau auftreten.

Danke!

Bearbeitet von 2Tall

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Hallo @2Tall, die Firstnaht ist echt sinnvoll, weil der Stoff dann an dieser Stelle fester wird und sich der First besser spannen lässt. Außerdem kannst Du dann auf der Innenseite drei kleine Schlaufen in die Naht mit einnähen, an denen man dann Sachen befestigen kann (z.B. eine Taschenlampe für das Zeltlicht). Eine Naht zusätzlich ist ja auch kein großer Aufwand. Die Firstnaht ist die leichteste Naht an dem ganzen Ding... (ich habe es gerade selbst genäht).

 

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Eine Idee noch an alle, die das Zelt nachnähen: Die Befestigung der Flügeltüren funktioniert ja mittels T-Stoppern, die auf der Innenseite mittels Gurtband in die Naht mit eingenäht werden, und Schlaufen von Elastikkordel, die von außen mit in die Naht eingenäht werden. Bei den dünnen Stoffen, die wir so verwenden (ich habe das Zelt jetzt aus 1.1 Silpoly genäht), ist das ein ziemliches Gefrickel. Das relativ dicke Gurtband und die noch dickere Elastikkordel lassen sich kaum in die Naht mit einnähen. Beim Nähen knubbelt das sehr, was unschön aussieht und eventuell auch die Naht an dieser Stelle schwächt. Ich habe daher den T-Stopper statt mit Gurtband nur mit einem Streifen doppelt gefalteten Zeltstoff eingenäht. Das ist viel flacher und für die geringen Belastungen, die das Teil aushalten muss, ausreichend stabil. Sieht dann so aus:

innen.thumb.jpg.aea6b86af43c9efa4cad40f2d35b3a02.jpg  

Dieses Bild zeigt die Innenseite. Der Stoffstreifen mit dem T-Stopper befindet sich zwischen der Flügeltür und dem Giebel-Moskitonetz. Ihr seht hier aber auch, dass ich auf der Flügeltür und dem Dach kleine halbrunde Verstärkungen mit eingenäht habe. Das hat den Grund, dass ich anstelle der Elastikkordel auf der Außenseite gar nichts in die Naht eingenäht habe, sondern stattdessen nach Fertigstellung der Naht auf diese eine kleine Gurtbandschlaufe aufgenäht habe:

759965315_auen.thumb.jpg.3e9fc993c49564ed80717d40c8475be6.jpg

Durch diese Schlaufe kann man dann den T-Stopper wunderbar durchfädeln. Elastisch muss das gar nicht sein.

Die Schlaufe hat außerdem den Vorteil, dass man so einen zusätzlichen Abspannpunkt bekommt. Ich kann mir nämlich vorstellen, dass bei viel Wind die Kopf- und Fußseiten des Zeltes ganz schön eingedrückt werden. Der eine Flächenlifter reicht dann nicht aus. Mit den vier zusätzlichen Abspannpunkten auf den Ecknähten kann man aber für eine stabilere Abspannung sorgen.

Frohes Basteln!
 

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Danke für die Antwort. Ich musste ja jetzt elendig lang auf meine neue Nähmaschine warten, da habe ich nochmal viel überlegt, und werde jetzt wahrscheinlich doch ein Längslieger A-Frame bauen. Und da mache ich dann aus Schnittgründen sowieso eine Längsnaht ins Dach. Mal sehen, wie mein erstes Zelt wird und wie minimalistisch ich es nähen kann...

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  • 2 Monate später...
Am 5.4.2020 um 12:33 schrieb 2Tall:

 Was ist denn bitte genau "eine Art 'französiche Naht' angenäht, die dann in einem zweiten Schritt zu einer Art 'Kappnaht' umgenäht wird"??? Kannst du das bitte erklären?

 Wow, sind die Nähte wirklich so kompliziert notwendig??? Ich hatte gedacht, es geht einfacher, wie gesagt: Ich habe hier das Buch von Ray Jardine, da ist das komplizierteste die "Flat felled seam". Ich war bisher so naiv zu glauben, dass ich so ein Zelt nähen kann, indem ich im Prinzip ein Tarp nähe, an das ich dann Mesh und Bodenwanne dranhänge, und dem ich noch zwei größere Beaks (Vorzelt) hinzufüge... Bin ich da zu naiv gewesen? Hält das nur, wenn man so aufwendig näht wie hier beschrieben? Klar, ein bisschen Wind soll es ja aushalten können...

Hallo 2Tall,

ich war ziemlich lange offline, daher erst jetzt meine Antwort auf deinen Frage, sorry. Über die Ausführung der Nähte habe ich mir ziemlich lange Gedanken gemacht (das Buch von Ray Jardine habe ich nicht). Natürlich kann man 2 Stücke Stoff irgendwie zusammen nähen, sicherlich auch so, dass sie stabil sind, aber ob das dann auch immer schön aussieht ist dann einen andere Sache. Da mit Letzteres auch wichtig ist, sind die Nähte so geworden, wie ich sie gezeichnet habe. Bei dem Zelt kommen an manchen Nähten auch drei Stoffe zusammen, da wird es schon komplizierter. Außerdem liegen viele der Nähte nicht außen, sodass sie bei der potentiellen Regendurchlässigkeit keine Rolle spielen. Zudem sind die Nähte alle abgedichtet.

Es würde mich natürlich interessieren zu welchen Nahtlösungen du gekommen bist.

Hier noch eine schnelle Zeichnung wie aus einer Franz. Naht eine Art Kappnaht wird. Keine echte Kappnaht, aber ähnlich.

 

IMG_20200618_204944.jpg

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  • 3 Jahre später...

Ich wollte mal fragen wie das Zelt nach ein paar Jahren Gebrauch performt? Hält die Qualität auf Dauer bei sorgsamem Gebrauch?

 

Da ich das Zelt nachbauen möchte, wäre meine zweite Frage: gibt es einen Grund dafür dass die Maßzeichnungen manche "mit Nachtzugabe" und manche "ohne" angegeben sind? Muss ich dann bei denen ohne die angegeben Zentimeter noch draufrechnen bevor ich das Ganze ausschneide?

Bearbeitet von tobi_urban
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