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Ultraleicht Trekking

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Geschrieben

Hallo ihr alle,

 

in einem anderen Beitrag habe ich gelesen, dass auch Fehlschläge beizeiten für Erkenntnissgewinn sorgen können. Also werde ich mal so frei sein um meinen, wenngleich auch vollständigen und fast desaströsen, Fehlschlag zu präsentieren. Aber zum Thema. 

1) Wie ist die Einstellung:

Ich möchte rein spaßeshalber, quasi als Machbarkeitsstudie schauen was ich mit Spirituskochern hinbekomme. Dabei bastel ich vor mich hin, orientiere mich aber auch stark an bestehenden Modellen. Hauptsächlich steht die Freude am Basteln im Vordergrund und vielleicht kommt ja was sinnvolles dabei heraus.

2) Konkretes Projekt:

Nachbau eines "Cones" als Windschutz und Bau eines Systems zum Wasser erhitzen. Möglichst leicht, möglichst billig (Kosten aktuell ca. 2€ Pfand).

3) Umsetzung:

Nachbau eines "tetkoba Capillary Hoop Stoves" (falls nicht bekannt reiche ich Referenzen nach). Anpassung eines Cones an eine 1L Tuborg-Dose. Das ganze einfach nur mit Zirkel und Cutter. Löcher wurden mit dem Akkuschrauber gebohrt (2mm, 5mm und dann ggf 8mm) und alles mit der Feile nachbearbeitet

4)Test:

20ml Ethanol aus dem Labor (vergällt, Abfallstoff dort, deshalb leicht verfügbar). Brenndauer 6min55sec. 500ml Wasser konnten nich vollständig zum Kochen erhitzt werden. 

5) Fazit:

Schlechte Verbrennungseigenschaften (wahrscheinlich zu wenig Sauerstoffzufuhr). Schlechte Wärmeübertragung (Beschichtung, die abgebrannt ist?!) sicherlich auch durch sehr geringen Durchmesser des Gefäßes. 

6) Daten des abgebildeten Setups:

Dose (Wassergefäß) 23g

Cone                            81g

Deckel                         21g

Kocher                        21g

Becher                        71g

Gesamt:                   217g

 

Nun meine eigentliche Frage. Ich bin ja am basteln. D.h. viele Fehlschläge stehen noch bevor bis ich hoffentlich was finde, dass ich gut finde. Wie bekommen die versierten von euch die Löcher in dünnes Blech?! Ich zeichne an, bohre vor (2mm) und bohre dann nach (5mm bzw. 8mm). Danach ist das Loch teilweise so ausgefranst, weil sich das Blech einfach "einzwirbelt", dass es auch mit der Feile nur schwer glatt zu bekommen ist. Da ich keine Lust habe mir schon beim Basteln die Pulsadern aufzuschneiden, suche ich nach einer Alternative. Bei Amazon habe ich diverse "Locheisen" gefunden, die aber alle nur für Pappe, Leder etc. ausgeschrieben sind. Bei mir im Praktikum hatten sie für sowas immer eine Stanze mit diversen Durchmessern (an die ich aber nicht mehr ran komme). Habt ihr eine Idee, oder muss ich einfach vorsichtiger sein und mehr feilen?

LG und schönen Abend!

Compilage.png

Geschrieben

Der CHS hat viel zu viel Wumms für dieses Setup. Würde eher zu einem Schraubdosenkocher mit Filz/Flies raten. 

Sobald nämlich das mit der Sauerstoffzufuhr gelöst hast, wird es innerhalb das Cones so warm werden, dass bei einem offenen Kocher der Spiritus anfängt zu kochen und durch die Gegend spritzt. Außerdem kann die kleine Dose soviel Energie gar nicht aufnehmen. 

Geschrieben

Hm d.h. entweder eine größere Fläche erhitzen (was mit dieser Art Setup schwierig wird), oder einen kleineren Kocher nehmen. Also den CHS eher für größere Töpfe oder Pfannen. Fand das System nur so cool, deshalb hatte ich das mal probiert. Hatte irgendwie gehofft, dass der gebogene Dosenboden (der ja die Fläche der Wärmeübertragung stark erhöht) einen positiven Einfluss hat. 

Soweit man das hört kocht der Spiritus bei dieser Konfiguration schon... gespritzt hat es allerdings nicht merklich.

 

Danke für die Tipps! Ich werde dann berichten wenn ich wieder Zeit zum basteln hatte :)

Geschrieben (bearbeitet)

Also wäre zum Beispiel ein Toaks Siphon vermutlich auch zu stark für die Benutzung mit Cone? Habe mir gerade einen gekauft und überlege, ob sich lohnt einen DIY Cone auszuprobieren. Mit dem Evernew Cross Stand funktioniert es zwar ganz gut, doch wird durch den sehr geringen Abstand die Flamme schon sehr stark gedrosselt.

EDIT: Würde einen breiteren Topf benutzen (Alpkit 900ml, 11,5cm Durchmesser)

Bearbeitet von gregoreasy
Geschrieben

Stove to pot distance is critical with alcohol, As too is the alcohol you are using. Ethanol/methanol mixture is my preferred method, but bio ethanol is best. Do not use isopropyl unless you have a dedicated stove for it,( much soot, incomplete combustion).

Geschrieben
3 hours ago wrote noon frost:

Why should bioethanol be better than synthetically produced ethanol? Chemically, they do not differ.

Cheaper and greener, produced from plants, not chemicals.

Geschrieben (bearbeitet)

Meine mal gelesen zu haben (kann hier gewesen sein), dass Alu von Getränkedosen zu minderwertig für den Bau von Cones sei. Empfehlenswerter sind 0,2 - 0,3 mm starke Aluplatten aus Baumärkten.

Zudem scheint dein Cone unvorteilhafte Maße zu haben. Der untere Durchmesser deines Cones scheint im Verhältnis zum oberen Durchmesser recht schmal zu sein.. wie sich dieses Merkmal auf die Brennerleistung und die Hitzeentwicklung auswirkt kann ich nicht beurteilen. Der Logik nach sollte der Brenner zu wenig Sauerstoff ziehen können..

Ich baue meine Cones immer nach diesem Prinzip:
MYOG Caldera Cone

Dein Kocher ist tatsächlich zu stark für einen Cone. Als Alternative zu den bereits genannten Alternativen kann ich noch dieses Brennermodel empfehlen:
Pepsi Can Stove

Der Capillary Hoop Stove ist trotzdem ein guter Brenner, der in Kombi mit einem normalen Windschutz und einem Kochkreuz sehr gut funktioniert: Allerdings ist das Flammenbild dieses Brenners so groß, dass ich persönlich lieber einen möglichst breiten Topf damit verwenden würde, um ein Überschlagen der Flammen zu verhindern.

Ansonsten ist deine Bastelei cool.. erinnert mich an das Caldera Keg Set von Trail Designs...

Bearbeitet von J_P
Dusselei...
Geschrieben
vor 22 Stunden schrieb J_P:

Der Logik nach sollte der Brenner zu wenig Sauerstoff ziehen können..

Jap das hab ich mir auch schon gedacht. Dein Einwand mit dem Material ist völlig richtig. Dazu kommt noch, dass die Dosen (obgleich man es nicht direkt sieht) alle eine Beschichtung haben. Die schmort ganz schön weg... Ich habe das Material auch nur genommen, weil es gerade da war und ich erstmal ein paar Versuche machen wollte, bevor ich richtiges Blech kaufe.

Bei den Maßen des Cones habe ich einfach mit Schnur als Zirkelersatz einen Kegelstumpf machen wollen. Dabei ist mir der Winkel etwas zu groß geraten. Im Prinzip so wie in dem Video aber ich bin da wohl nicht so geschickt rangegangen. Vielen Dank für die Info!

Hmm. Schade, dass der CHS eigentlich nicht geeignet ist. Aber auch nochmal danke an alle für den Hinweis! Da kann ich mir weiteren Frust ersparen. ;)

Zum Brennstoff. Ich nutze den vergällten Ethanol bei uns aus der Uni. Ist leicht verunreinigt, da er beispielsweise zum Dispergieren von Pulvern benutzt wird. Sollte nach dem Absetzen aber recht rein sein und ist eh "Müll". Also gut um günstig zu experimentieren. :rolleyes:

Geschrieben
vor 11 Stunden schrieb gregoreasy:

Wo könnte man denn geeignetes Alu-Blech in der Stärke wohl kaufen? Hat ein normaler Baumarkt sowas?

Baumarkt hat sowas nicht.

Einfach bei Ibää schauen.

z.B. hier https://www.ebay.de/itm/Alublech-0-5-4-mm-Aluminiumblech-ALMg3-Zuschnitt-Format-nach-Mas-Alu-Neu/171747996796?hash=item27fcfa747c:m:mesZm5PYa7WevbQbT19SNqg

 

Aber 0,3mm sollten auch gehen. einfach schauen.

 

Gruss

Konrad

Geschrieben

Sacki hat auf Youtupe ein Video, sehr ähnlich dem Pepsi-Kocher von @J_P. Habe diesen nachgebaut aber erst geschliffen (da faul mit der Maschine bis er durch war:( - also neue Dose besorgt) und auch die Löcher habe ich vor dem Zurechtschneiden gebohrt (8 Stück - 3mm). Die Dose ist dann noch erheblich stabiler. Danke für den Tipp J_P! Ich habe erstmal nur 8 Löcher gebohrt da ich nicht wollte das der Kocher zu viel Luft zieht und zu stark für den Cone wird. Nachbohren kann man ja immer noch.

Dann habe ich die Myog-Preise für den Cone überschlagen (incl. Lochzange) und bin zu der Überzeugung gekommen bei @Stormin'.  einen Cone samt Kocher zu bestellen. Funktioniert mit meinem Topf gut und steht wie nee 1! Danke Norman.

Der selbstgebaute Kocher ist größer (Bierdose) und etwas höher als der Stormin und für meine Zwecke, Wasser zu erhitzen, völlig ausreichend und kann mir notfalls bei der Sicherheitskontrolle am Flughafen (Test Ende April) "abgenommen" werden, da halt sehr preiswert.

Geschrieben
vor 15 Stunden schrieb Konradsky:

Baumarkt hat sowas nicht.

Einfach bei Ibää schauen.

z.B. hier https://www.ebay.de/itm/Alublech-0-5-4-mm-Aluminiumblech-ALMg3-Zuschnitt-Format-nach-Mas-Alu-Neu/171747996796?hash=item27fcfa747c:m:mesZm5PYa7WevbQbT19SNqg

 

Aber 0,3mm sollten auch gehen. einfach schauen.

 

Gruss

Konrad

Ich habe im Bauhaus Alublech in der Stärke 0,3 - 0,5 mm bekommen! Preis pro Streifen 50x25 cm 2,05 €!! Günstiger kann man keinen Cone bauen. Wohlgemerkt: Ein Blech in dieser Größe reicht allenfalls für den Bau eines Cone passend zu Kochtassen bis max. 500ml.

https://www.bauhaus.info/bleche/c/10000028?q=%3AStaerke00000646%3A3.0E\-4

0,2 mm Alublech ist meiner Erfahrung nach zu fragil. 0,3 mm funktioniert wunderbar.

Geschrieben
Am 5.4.2019 um 21:12 schrieb H4nnes:

Zum Brennstoff. Ich nutze den vergällten Ethanol bei uns aus der Uni. Ist leicht verunreinigt, da er beispielsweise zum Dispergieren von Pulvern benutzt wird. Sollte nach dem Absetzen aber recht rein sein und ist eh "Müll". Also gut um günstig zu experimentieren. :rolleyes:

OT: Ne 1L Flasche normaler Brennspiritus kostest bei DM oder Rossmann 1,95€! :D

Geschrieben
Am 7.4.2019 um 00:26 schrieb J_P:

0,2 mm Alublech ist meiner Erfahrung nach zu fragil. 0,3 mm funktioniert wunderbar.

Ich habe heute auch mit dem verlinkten 0,3 mm Alublech einen Cone gebastelt. Ich finden das Material aber viel zu dick. Das kann man doch gar nicht aufrollen oder wie verstaut ihr das?

Geschrieben (bearbeitet)

@Tsunamis: Der Cone lässt sich aufrollen. Rolle den Cone seiner Form entsprechend wie einen engen Kegel auf und fixiere den Cone dann sofort mit einem Klettband o.Ä.
Ich mache nachher ein Bild von dem aufgerollten Cone, damit die Art des Aufrollens erkennbar wird.

Bearbeitet von J_P
Geschrieben

Okay, man kann es in relativ großem Radius aufrollen und hinterher wieder auseinanderbiegen. Das Material scheint nicht zu sehr zu leiden. Wird halt etwas wellig durch die Prozedur. Der Hohlraum im Kegel eignet sich z.B. Heringe darin aufzubewahren. Mit Klettband bekomme ich es nicht fixiert.

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