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Ultraleicht Trekking

Traurige Naturbeobachtungen in Südfrankreich


martinfarrent

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Ich weiß, dass viele hier touristisch in Skandinavien beheimatet sind, aber ich bikepacke nun einmal gerne südlich und südlicher von Genf... wer's ähnlich handhabt, mag hier vielleicht seine/ihre eigenen Eindrücke schildern (auch aus anderen südlichen Ländern).

Das Positive an meiner kürzlichen Frankreich-Tour zuerst: Wenigstens habe ich endlich einen Wolf gehört - in der südlichen Drôme. Ich wollte das Geheule zunächst einem verrückten Köter zuschreiben, aber Einheimische hielten seinen Vorfahren für sehr wahrscheinlich.

Das Negative: Jahr für Jahr fallen mir mehr Stellen auf, an denen die Zikaden schweigen. Noch krasser sieht's bei den Reptilien aus. In gut drei Wochen sichtete ich nur zwei Geckos und ganze fünf Mauereidechsen - vier davon über fast zwei Wochen verteilt an einer Stelle, wo es vor sechs Jahren noch vor Eidechsen wimmelte. Dem entsprach eine (subjektiv empfundene) krasse Insektenarmut am Boden. Seit meiner Kindheit interessieren mich Reptilien, und ich habe einen ziemlich geschulten Blick. Wenn sie halbwegs zahlreich da sind und die Sonne scheint, fallen mir Echsen meistens auch auf. Ich erkenne zudem ganz gut die Stellen, wo sie 'eigentlich' sein müssten. So habe ich das Gefühl, dass die Eidechsenpopulationen in Frankreich wirklich sprunghaft von Jahr zu Jahr abnehmen. Vermutlich sind Insektizide die Ursache.

 

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vor 1 Stunde schrieb martinfarrent:

Jahr für Jahr fallen mir mehr Stellen auf, an denen die Zikaden schweigen.

Martin, du bist nun auch nicht mehr der Jüngste ... wenn Du sie nicht mehr hören kannst dann heisst das nicht unbedingt dass sie nicht da sind ;-) ;-)

Trotz des ernsten Themas dachte ich mal ich erlaube mir den Spass.

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vor 31 Minuten schrieb SouthWest:

Martin, du bist nun auch nicht mehr der Jüngste ... wenn Du sie nicht mehr hören kannst dann heisst das nicht unbedingt dass sie nicht da sind ;-) ;-)

Trotz des ernsten Themas dachte ich mal ich erlaube mir den Spass.

Meine Frau bestätigt aber meinen Eindruck - und die Höflichkeit verbietet es dir, nach ihrem Alter zu fragen. :-D

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vor 1 Stunde schrieb Ronsn:

Nur mal so. Insektizide schaffen es nicht die Schadinsekten zu reduzieren, diese sind jedes Jahr aufs neue da, aber jeder glaubt sie würden die Insektenpopulation dezimieren. Krefeld war übrigens 2x unstatistik des Monats. Nur so, falls jetzt jemand damit kommt.

Das sehen sehr viele Forscher anders, aber Faktoren wie Monokulturen, Landschaftszerstückelung und sekundär wohl auch der Klimawandel steuern ihren Teil natürlich bei. Zu möglichen Ursachen des Insektensterbens und zu den Datenerhebungen (vor allem)  in Deutschland gibt Wikipedia einen ersten Überblick: 

 https://de.wikipedia.org/wiki/Insektensterben

Fragt sich natürlich noch, warum irgendjemand Pestizide anwenden würde, wenn sie wirkungslos wären. ;-) 

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Zitat

Wenn sie halbwegs zahlreich da sind und die Sonne scheint, fallen mir Echsen meistens auch auf.

Das geht mir auch so. Sie flitzen dann vor einem weg. Halte mich deshalb nicht für geschult... was ist denn das für eine "Diskussion"? War im Urlaub und es kommt mir so vor, rein gefühlt... wenn Deutsche doch vor der eigenen Haustür mal so besorgt und aufmerksam-fühlend wären.

Bearbeitet von Kokanee
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vor 2 Stunden schrieb Kokanee:

Das geht mir auch so. Sie flitzen dann vor einem weg. Halte mich deshalb nicht für geschult... was ist denn das für eine "Diskussion"? War im Urlaub und es kommt mir so vor, rein gefühlt... wenn Deutsche doch vor der eigenen Haustür mal so besorgt und aufmerksam-fühlend wären.

Ja, ich sprach eindeutig von subjektiven Wahrnehmungen und Vermutungen, und nicht von harten Fakten... und ja, meine etwas düstere Skizze bezog sich auf die Fauna in Frankreich. Was ist daran verwerflich? Was mir vor der eigenen deutschen Haustür Kummer macht (z.B. 'Besorgte', die Tatsachen, Eindrücke, Hörensagen und Gefühle nicht so sauber trennen mögen, wie ich es hier versucht habe), ist einfach nicht Gegenstand des Threads. Vielmehr geht es um Erlebnisse in der Natur, die übrigens keine Nationalitäten kennt... dem Forumsthema ja hinreichend nahe, oder?

Und da ich nicht fundierter tue, als ich momentan sein kann, schäme ich mich auch nicht für das Fehlen einer beweiskräftigeren Argumentation. Zikaden und Eidechsen gehören für mich recht prominent zum Südeuropa-Erlebnis - auch dies ein Gefühl. Ich vermisse sie unter anderem ganz persönlich, wenn sie verschwunden scheinen.

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vor 14 Stunden schrieb martinfarrent:

Fragt sich natürlich noch, warum irgendjemand Pestizide anwenden würde, wenn sie wirkungslos wären. ;-)  

Ich glaube, Du hast meine Aussage Missverstanden. Insektizide wirken sehr wohl. Die Schadinsekten sind nach der Anwendung weg bzw. Reduziert. Im Jahr darauf sind sie seit Jahrzehnten in unveränderte Anzahl wieder da und müssen behandelt werden.

Und meine Aussage dazu war. Wenn nicht mal die direkte Bekämpfung die Population dezimiert, wie sollen diese Insektizide dann indirekt eine Wirkung auf andere Populationen haben?

Desweiteren beschäftigt sich dein Link als Datengrundlage genau mit der vonmir erwähnten Krefelder Studie. Mit ein weinig recherche wirst Du feststellen, dass diese nicht mal Ansatzweise einer wissenschaftlich Datenerhebung entspricht und deshalb 2x zur Unstatistik des Monats gekürt wurde. Barbaras Sekretär ist/war übrigens vom NABU.

Bearbeitet von Ronsn
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vor 20 Minuten schrieb Ronsn:

Wenn nicht mal die direkte Bekämpfung die Population dezimiert, wie sollen diese Insektizide dann indirekt eine Wirkung auf andere Populationen haben?

Weil es mehrere Einflussfaktoren gibt. Pestizide sind einer, damit kommen die Schädlinge scheinbar ganz gut zurecht, weil ihre Futterpflanzen trotzdem in Massen bereit stehen. Das Glück haben viele andere Arten nicht, deren Futterpflanzen gehen durch Monokultur und vor allem auch Herbizide zugrunde.

Dazu kommen komplexe Wanderschaften von vielen Arten, nicht jede Art "überfliegt" ein unpassendes Gebiet zu einer neuen "Insel" von Futter, sondern "hangelt" sich von Futterstelle zu Futterstelle (sogenannte Korridore). Wenn eine Insel dann mal wegfällt, sterben die Insekten einfach. Gerade Schädlinge sind bei sowas sehr resistent und anpassungsfähig, deshalb werden sie ja auch als Schädlinge eingestuft. ;-)

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vor 48 Minuten schrieb Ronsn:

Und meine Aussage dazu war. Wenn nicht mal die direkte Bekämpfung die Population dezimiert, wie sollen diese Insektizide dann indirekt eine Wirkung auf andere Populationen haben?

Wenn die Population auch nur vorübergehend - z.B. in den wärmeren Monaten - reduziert ist, dann leiden natürlich solche Tiere, die im selben Zeitraum Insekten fressen... oder? Deren langfristige Populationsstärke kann wiederum wegen der eigenen Lebens- und Fortpflanzungsweise sehr wohl beeinträchtigt sein... selbst, wenn ich deiner Darstellung folgen würde.

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