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Ultraleicht Trekking

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Geschrieben

Ahornweg (kleine Schleife) - Ein Wochenend-Abenteuer im südlichen Osnabrücker Land 

Bei der beschriebenen Tour handelt es sich um meine erste Tour mit dem eigenen Zelt auf dem Rücken. Sie fand bereits im Mai 2020 statt. Unterwegs war ich auf diesem Microabenteuer mit meiner besseren Hälfte :wub:

Tag 1

Wir reisen per PKW an und parken unser Fahrzeug auf dem Wanderparkplatz am Herrenrest. Dieser liegt südlich von Georgsmarienhütte an der B51 und stellt den idealen Startpunkt für uns dar, da wir die Tour auf 2 Tage aufteilen und auf dem Campingplatz "Eurocamp Lienen" das nagelneue Lanshan 2 Pro aufstellen wollen.

Nachdem das alte Garmin Etrex erfolgreich die notwendigen Satelliten empfangen hat, können wird endlich "Fahrt" aufnehmen! Wir queren die Bundesstraße und können uns ab sofort am Ahornblatt als Wegezeichen orientieren. Der Weg begrüßt uns direkt mit weichen Wiesenwegen.

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Kurz danach tauchen wir in den ausdehnten schönen Wald ein. Die Wege sind herrlich, die Stimmung ist top! Nachdem es einige Zeit bergab ging, folgt ein guter Anstieg, der aber mit einer herrlichen Aussicht belohnt wird.

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Der Weg macht eine kleine Schleife und dreht nun Richtung Westen, damit wir Kurs auf Bad Iburg nehmen. Vorab gilt es aber den Limberg (194 m) zu "bezwingen". Wir erreichen den Zeppelin Gedenkstein am Limberg an dem man eine wirklich schöne Raststelle vorfindet, die zu einer Pause einlädt. 1911 errichtete der Teutoburger-Wald-Gebirgsverein an der Unglücksstelle der LZ 7 hier einen Gedenkstein. Die Bronzetafel trägt die Inschrift "Hier strandete schneebedeckt im Sturm am 28.6.1910 das erste Verkehrs-Luftschiff Z 7 'Deutschland' – Trotzdem vorwärts".  Ein wahrlich historischer Unglücksort. 

 

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Weiter geht es nach Bad Iburg. Schon am Ortsrand werden wir von sehr gepflegten Beeten und Gärten begrüßt. Hier merkt man, dass die Anwohner ein Händchen für die Pflege ihres Grund- und Boden haben. Nach ca. 13 km ist es auch Zeit ein wenig "Energie" zu tanken. Was ein Glück, dass ein Café mit tollem Gartenbereich direkt am Trail liegt. Wer kann da zu einer Pause mit einem leckeren Stück Kuchen schon nein sagen? Wir auf jeden Fall nicht ;-)
 

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Gut gestärkt geht es schon auf den Endspurt bzw. das letzte Drittel der ersten Tagesetappe. Wir wandern am Schloss vorbei in Richtung der ehemaligen Landesgartenschau. Der Weg führt durch Teile des Gartenschauparks und führt dann plötzlich über einen Treppenweg steil bergauf auf den Kammweg.  Dort erwartet uns neben tollen Pfaden auch noch Trailmagic! Anwohner haben oben dort oben einen Stand aufgebaut an dem man für kleines Geld selbstgemachte Marmeladen und auch Wasser erwerben kann. Leider alles aus Glas und somit absolut nichts für Ultralight-Hiker :-D

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Nach gut 20 Kilometern verlassen für den Ahornweg für den ersten Tag und zweigen ab zum Campingplatz Eurocamp Lienen. Ein sehr schöner Campingplatz mit einem guten kleinen Restaurant. Wir schlagen unser neues Lanshan 2 Pro auf und sind hoch erfreut, dass wir den Aufbau direkt im ersten Wurf ziemlich perfekt hinbekommen. Nach einer ordentlichen Mahlzeit in der Gaststätte geht es in unsere nagelneuen 133er Apex Quilts. Zum Glück noch nicht ahnend, wie kalt die kommende Nacht werden sollte :mrgreen:

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Erster Tag: 21,7 km - 560 hm

 

Geschrieben (bearbeitet)

Tag 2

In der Nacht wird es echt ungemütlich, denn es wird für Mitte Mai nochmals so richtig frisch. Die Tiefsttemperaturen lagen bei ca. 4-5 Grad. Dies war für unsere 167er Apex Quilts leider doch sehr sportlich, auch wenn der Hersteller sie bis 0 Grad angibt. Hier und da zieht es rein, da wir auch mit dem Quilt Konzept wohl nicht so super klar kommen. Also mitten in der Nacht noch die Notfallstufe aktiviert und die Puffy und einen Tyvek Biwaksack übergeworfen. In Summe keine erholsame Nacht. :blink: Aber so ist das nun mal, wenn man zum ersten Mal ultralight unterwegs ist und keine Erfahrung hat. Das nennt man wohl lernen durch Schmerz oder auch einfach nur Abenteuer :roll:.

Trotzdem ist die Stimmung am Morgen bei uns beiden sehr entspannt. Schließlich haben wir die Nacht überlebt. Das es klein Glamping-Trip wird, war ja von Anfang an klar. Allerdings haben wir uns schon gefragt, warum wir nicht für ein paar Euro mehr den Schäferwagen oder die kleine Holzhütte auf dem Campingplatz gebucht haben. 

Nach einem wärmenden Porridge packen wir das Lanshan nass ein. Es ist außen und innen noch gut von der Nacht feucht. Die Sonne kommt zwar schon raus, hat aber nicht die Kraft es in Kürze zu trocknen. Wir verlassen die Campingplatz und wandern die ca. 1,5 km Zuweg vom eigentlich Trail in zügigem Tempo, um erstmal richtig in Schwung zu kommen.

Die Sonne setzt sich zum Glück mehr und mehr durch und die nächsten ca. 4 Kilometer wandert man durch Wald und Flur mit einigen Anstiegen zum Borgberg. Es gibt auch schöne Fernsichten, die einem immer wieder vor Augen führen, warum man eigentlich die Strapazen einer Wanderung auf sich nimmt. Solche Momente hat man auf PKW- und auch auf Radtouren einfach nicht. Da der Ahornweg im Naturpark Terra Vita verläuft, kommen wir auch an Stellen mit erdgeschichtlichen Besonderheiten vorbei. Immer wieder sehr lehrreich und zugleich beeindruckend, vor Jahrmillionen alten Gesteinen zu stehen.

 

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Langsam geht es bergab und wir verlassen den Wald und kommen in die Randgebiete von Hagen am Teutoburger Wald. Dann wird es "städtisch" und wir haben einen längeren Asphalt Abschnitt durch den Ort vor uns. Nicht ganz so schön, aber durch die Größe des Ortes doch erträglich. Schließlich müssen wir ja keine Großstadt zu Fuß durchqueren, sondern eine Gemeinde von knapp 13.000 Einwohnern.

 

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Nachdem man den Ort hinter sich gelassen hat, werden die Wege und die Landschaft wieder deutlich schöner. Als eine schöne Ruheliege mit Ausblick auftaucht ist es Zeit für eine Essenspause. Das indische Menü aus der Tüte wird aufgetischt. Erstaunlich schmackhaft und zu Unrecht von Freunden und Bekannten, denen wir ein Foto schicken, als ekelhaft abgetan. Da haben wir schon mal bei der einen oder anderen Tageswanderung bei der Einkehr schlechteres Essen aufgetischt bekommen. :D

 

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Nach der Essenspause ziehen wir so ziemlich in einem Stück durch bis zum Parkplatz auf dem das Auto auf uns wartet. Der Weg verläuft mal abwechslungsreich auf angenehmen Wurzelwegen, mal eher eintönig auf gerade Schotterpisten. Mal garniert mit Anstiegen, mal mit Ausblicken und auch mit weiteren Rastmöglichkeiten. In Summe ein schöner Mix bis zum Zielpunkt.

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Erschöpft und noch von der anstrengenden Nacht gezeichnet kommen wir am Ziel an. Unser erster "Truhike" und "Trekkingtrip" mit dem kompletten Equipment auf dem Rücken. Eine tolle Mischung aus Glücksgefühlen und der Frage warum tut man sich das an. Mehr zum Weg und zur Ausrüstung im Fazit.

Zweiter Tag: 19,8 km - 621 hm

 

Bearbeitet von FlowerHiker
Falsch Apex Angabe
Geschrieben

Fazit

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2 Tage - 41,5 km - 1180 hm 

In Summe war dieses kleine Abenteuer eine sehr runde Sache. Die Tour lässt sich optimal und gut an 2 Tagen machen und die von uns gewählte Aufteilung mit einer Übernachtung auf dem Campingplatz Eurocamp Lienen war optimal. Wir würden die Tour daher auf jeden Fall für Einsteiger ins Thema Trekking empfehlen. 

Pro:

+ guter Schwierigkeitsgrad für Einsteiger, man ist weder unter- noch überfordert

+ Möglichkeit der Übernachtung auf Campingplatz optimal, die Tour wird so gut zweigeteilt

+ guter Mix aus Pfaden und bereiteren Wegen

+ gute Anzahl an Rastplätzen, Bänken, Ruheliegen

+ mit Bad Iburg und Hagen auch Möglichkeiten für Resupply oder Nahrungsaufnahme auf jeder Etappe

 

Contra:

- längerer Asphaltanteil am 2. Tag in Hagen am Teutoburger Wald

- einige Nadelwaldpassagen leider etwas gerodet

- Ausschildung gut, aber GPS durchaus empfohlen

 

Hier gibt es Infos zum Weg:

https://www.osnabruecker-land.de/tour/ahornweg

Bitte beachtet, es gibt eine große und kleine Schleife vom Ahornweg bzw. auch die Möglichkeit beide in Kombination zu laufen! Wird sind ausschließlich die kleine Schleife gegangen. Darauf bezieht sich auch der Bericht.

Der GPS Track:

https://www.outdooractive.com/de/route/wanderung/osnabruecker-land/ahornweg-kleine-schleife/14836570/

Einen weiteren externen Blogbeitrag mit noch mehr Infos und Fotos (nicht von mir) findet ihr hier:

https://jungwandern.de/ahornweg-osnabrueck/

 

Kurz noch ein paar Gedanken zur Ausrüstung:

Wie geschrieben, es war unsere erste UL Tour, mit Ausrüstung, die wir vorher nicht getestet hatten und die wir uns an Hand von vielem Lesen hier im Forum erstanden haben. Wir haben schnell gemerkt, dass "tested on Tour" einen Unterschied zu "habe ich mir auf dem Sofa angeschaut und für optimal empfunden" macht. :grin:

Fazit daher: Ja, UL Trekking macht Spaß. Und ja, es macht schon einen Unterschied, ob man einen Tagesrucksack für eine Tageswanderung trägt oder ob mach auch nur einen Tag länger, dann aber mit kompletter Ausrüstung unterwegs ist. 

Was haben wir konkret gelernt:


- Der MYOG Rucksack ist gelungen

- Das Lanshan 2 Pro ein tolles Zelt für den Preis. Für zwei schmale Personen gut, wir eine Person riesig

- Ein 167er Apex Quilt ist nichts für uns oder reicht für uns nur bis 10 Grad Plus

- Die Z-Lite nicht sehr komfortabel für Seitenschläfer

 

 

 

Geschrieben

@FlowerHiker

Das ihr die Puffy anziehen musstet, ist doch ganz im UL Sinne! Besser als ne Puffy und nen schwereren Quilt mit zu schleppen. Für mich normal!

Aber jeder hat einen anderen „Taupunkt“, hihihi!

Wenn ihr noch eine Klappmatte ausprobieren wollt, empfehle ich die Flexmat Plus, von Exped!

Wenn mich nicht alles täuscht, ist sie satte 3,8cm dick und gepaart mit ner 3mm Evazote Matte, die man oben drauf legt, wirklich bequem, für mich. Ich bin immerhin auch schon 53 Jahre alt und Seitenschläfer…

Übrigens wieder ein schöner Bericht!

Danke!

 

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