gregoreasy Geschrieben 16. Mai 2018 Geschrieben 16. Mai 2018 Da in nicht ganz drei Monaten mein Geburtstag ansteht, wird es langsam Zeit, mein Gedanken-Wirrwarr über einen möglichen neuen Quilt zu entwirren. Ich schreibe meine Erwägungen zu diesem Zwecke hier auf und freue mich über jede Anregung. Einsatzzweck/Rahmenbedingungen: Ich suche eine Lösung für Frühling, Sommer und Herbst. Dabei fallen die meisten Touren bisher in die wärmeren Monate, also in D Mai bis September, es wäre jedoch schon, wenn ich meine Wandersaison noch etwas erweitern könnte: Auf den früheren Frühling und späteren Herbst in Deutschland, aber auch Touren im nördlichen Skandinavien würde ich gerne mal machen. Es sollten also auch mal leichte Minusgrade möglich sein. Ich bin 1,83m groß und wiege 68kg (also eher schmal bis normal gebaut), bin Seitenschläfer und habe das Gefühl, im Schlaf tendenziell schneller zu frieren als tagsüber. Vor allem meine Füße sind manchmal schwer warm zu bekommen. Meine Touren sind entweder Wanderungen oder Radreisen, letztere häufig an Flüssen entlang mit entsprechend feuchten Schlafplätzen. Außerdem schlafe ich, wenn möglich, gerne unter freiem Himmel, oder mal am Strand. Ein bischen Nässeresistenz wäre also erwünscht. Außerdem bin ich (noch ein Jahr lang) Student, also mit begrenzten finanziellen Mitteln ausgestattet. Es geht also um eine möglichst effiziente Lösung für die genannten Anwendungsbereiche. Nun zum eigentlichen Thema, nämlich der Entscheidung zwischen den folgenden Alternativen: Eine Universallösung Erste und wahrscheinlich günstigste Option wäre, einen ausreichend warmen Quilt zu nehmen und den für alle Szenarien einzusetzen. In dem Fall würde ich wohl zu Daune tendieren, um nicht allzu schwer zu tragen. Z.B. einen von EE mit 20° Rating, um die leichten Minusgrade abzudecken. Für den Einsatz im Sommer wäre vermutlich eine nicht-geschlossene Fußbox gut, d.h. der EE Revelation wäre hier eine Möglichkeit (aber wie gesagt nur ein Beispiel!). Ein leichterer Sommerquilt und ein "Kufa-Ergänzungs-Quilt" Zweite Möglichkeit wäre, einen sehr leichten Daunenquilt für den Sommer (bis etwa 5-10°C) zu nehmen, z.B. einen cumulus 150 und bei Bedarf durch einen Kufa-Quilt (z.B. 200er Apex für 0-5°?) zu ergänzen. Vorteile wären das geringere Gewicht im Sommer, ein separater Quilt für eher nasskaltes Wetter, und die Kombination für einstellige Minusgrade, dann jedoch mit relativ hohem Gewicht. In diesem Szenario könnte ich vermutlich jeweils geschlossene Fußboxen verwenden. Außerdem müsste der Synthetik-Quilt wohl etwas weiter sein, um die Daune nicht zu komprimieren? Ein kältere Quilt + Iso-Kleidung Dritte Idee wäre, einen etwas kälteren Quilt zu nehmen, der bis ca. 0-5°C funktioniert, evtl. 200er Apex oder einen EE Enigma 30 (also dann mit geschlossener Fußbox), und das ganze mit entsprechender (noch nicht vorhandener) Kleidung in die leichten Minusgrade zu "drücken". Ich wäre sehr dankbar für ein paar Anregungen! Viele Grüße
Stromfahrer Geschrieben 16. Mai 2018 Geschrieben 16. Mai 2018 vor 24 Minuten schrieb gregoreasy: Z.B. einen von EE mit 20° Rating, um die leichten Minusgrade abzudecken. Exakt das wäre auch meine Einschätzung. Das ist die universellste Lösung. Das U-Design der EE-Quilts kommt deiner Kalte-Füße-Problematik entgegen (Daune einfach nach unten schieben, ggf. oben Jacke ergänzen). Technische Ausstattung: Ich würde ihn als Revelation, also mit RV nehmen und mir fortan keine Gedanken darüber machen, das der mal zu warm wäre. Offen als Decke geht das immer. Jeder meiner Daunenschlafsäcke und Quilts fühlt sich am oberen Ende des Temperaturbereichs stets trockener und weniger schwitzig an als jedes meiner Kunstfasterteile (die ich inzwischen darum auch nicht mehr verwende). Wenn du Nordskandinavien im mückenfreien September mit auf der Agenda hast, sollte es der 20°er sein, denn neben spätsommerlichen Temperaturen können dich dort, besonders im Sarek, auch der erste Schnee und deftige Minusgrade ereilen. Ich persönlich würde hydrophobe Daune (Forumsdiskussion) wählen. @wilbos legendäre Vergleichsreihe (und auch meine eigene Erfahrung) bestätigen einen gewissen praktischen Vorteil bei der Trocknung ggü. unbehandelter Daune. vor 24 Minuten schrieb gregoreasy: leichterer Sommerquilt und ein "Kufa-Ergänzungs-Quilt" Diese Lösung wird in der Summe, also wenn du die volle Isolationsleistung benötigst, weder leichter noch kleiner als Lösung 1 werden. M. E. lohnt sich der sparate Kufa außen erst, wenn die Temperaturen auf Dauer unter 0° C liegen. Dann kannst du aber erst Recht auch den Universalquilt aus Lösung 1 mit einem 500-g-KuFa-Sack vom Discounter (20 Euro) pimpen und hast Ruhe bis ca. –10° Grad (abhängig von deiner sonstigen Kleidung). Darum würde ich mit Lösung 1 beginnen und Lösung 2 eher als fallweise (zu selten benötigte) Ergänzung zur Erweiterung des unteren Temperaturbereichs betrachten. vor 24 Minuten schrieb gregoreasy: kältere Quilt + Iso-Kleidung Ein geringer isolierter Quilt, den aber wie von dir erwogen mit 200er APEX? Das ist m. E. ein Widerspruch in sich. Weder beim Gewicht noch bei der Größe kannst du damit Vorteile ggü. den anderen beiden Lösungsansätzen erzielen. Fabian. reagierte darauf 1 Wo steckt Stromfahrer? Viel•leicht draußen!
gregoreasy Geschrieben 16. Mai 2018 Autor Geschrieben 16. Mai 2018 Hallo Stromfaher, vielen Dank für deine Anregungen! vor 55 Minuten schrieb Stromfahrer: Das U-Design der EE-Quilts kommt deiner Kalte-Füße-Problematik entgegen Das hatte ich noch gar nicht bedacht, guter Hinweis. Fällt dir ansonsten vielleicht noch eine in Europa verfügbare Alternative zu dem EE ein (m.a.W., welcher Cumulus-Quilt würde dem deines Erachtens am ehesten entsprechen? ). vor 58 Minuten schrieb Stromfahrer: in der Summe Ich denke allerdings, dass der "Summen"-Fall eher die Ausnahme darstellen würde, von daher würde ich da Abstriche in Kauf nehmen, wenn dafür die anderen Anwendungsfälle optimiert werden. Dein Vorschlag, einen Übersack vom Discounter zu nehmen, ist aber auch eine Idee. Um die Doppellösung trotzdem noch einmal stark zu machen: Ein 200er gramXpert Quilt und ein Aegismax Sommerquilt würden zusammen ca. 220€+100€ kosten (Mit einem MYOG-Kufa-Quilt vielleicht sogar noch deutlich weniger?), ein EE allein schon 350€... vor einer Stunde schrieb Stromfahrer: Ein geringer isolierter Quilt, den aber wie von dir erwogen mit 200er APEX? Das ist m. E. ein Widerspruch in sich. Weder beim Gewicht noch bei der Größe kannst du damit Vorteile ggü. den anderen beiden Lösungsansätzen erzielen. Da hast Du wohl recht. Nehmen wir stattdessen einen 30° EE oder ähnlichen Cumulus als Vergleich.
Stromfahrer Geschrieben 16. Mai 2018 Geschrieben 16. Mai 2018 Am 16.5.2018 um 12:20 schrieb gregoreasy: Fällt dir ansonsten vielleicht noch eine in Europa verfügbare Alternative zu dem EE ein (m.a.W., welcher Cumulus-Quilt würde dem deines Erachtens am ehesten entsprechen? ). Keine. Cumulus hat im Hammock-Bereich zwar sowas wie den Taiga 350, der aber nicht das freie Verschieben der Daune ermöglicht (separate Querkammern an den Füßen). Ich selbst benutze den Windhard Quilt (durchgestepter EE Revelation-Klon, sehr leicht, sehr preiswert), den ich mit rund 50 g Extradaune meinem Bedarf angepasst habe. Meine Erfahrungen damit und den Upfill habe hier ff beschrieben. Das gepackt echt winzige Teil passt bis max. +2° zu mir, weil ich für die Shoulder Season auch noch einen Cumulus Comforter besitze. Heute (rückblickend) würde ich statt des Comforters und des Windhard vermutlich nur einen EE Relevation kaufen um insgesamt weniger zu besitzen. Möglicherweise sind Teile wie der STS Ember oder Haglös L.I.M. Down eine (sehr teure) Alternative. Beide erlauben es, dass Fussende offen zu lassen – eine Konfiguration, die ich mit dem Windhard auch sehr gerne einsetze, weil die Decke bei geschlossenem Reißverschluss nicht so leicht wegrutscht, aber bei höheren Temperaturen dennoch sehr angenehm klimatisiert ist. Hilft gegen heiße Füße gut. Allerdings kannst du mit derlei Designs nicht so flexibel auf kalte Füße reagieren. Wo steckt Stromfahrer? Viel•leicht draußen!
tereglu Geschrieben 16. Mai 2018 Geschrieben 16. Mai 2018 Hi gregoreasy, du hast mein Mitgefühl - da kann man hin- und herüberlegen und wird doch nicht fertig... Daher möchte ich auch keinen Ratschlag geben, sondern nur zu Bedenken geben, dass Nr. 1 sicher NICHT den Namen "Universallösung" verdient hat. Bei 1. trägst du im oberen Temp. bereich zu viel und kannst nichts mehr weglassen Bei 2. trägst du im unteren Temp. bereich zu viel 3. ist meiner Meinung nach eher am variabelsten Ich persönlich habe schon alle 3. Varianten durch und bin meistens mit 3. unterwegs. (hatte auch schon einen EE Revelation und sehe keinen Nutzen in der offenen Fußbox) Alles Gute beim Probieren! Hike lite, sleep tight!http://www.durchreise.blogspot.com
SouthWest Geschrieben 16. Mai 2018 Geschrieben 16. Mai 2018 Ich stimme absolut für Lösung 3. Und geschlossene Fussbox. Apex oder Daune je nach Geschmack und Reiseziele
gregoreasy Geschrieben 17. Mai 2018 Autor Geschrieben 17. Mai 2018 Lösung 3 (EE Enigma 30) hat schon ihre Vorteile: Im Sommer hoffentlich nicht zu heiß, für die meisten Touren genau richtig (habe selten Temperaturen unter 5°). Fußbox kann geschlossen sein, dadurch weniger Gewicht und im Kältefall wärmere Füße. BTW: vor 16 Stunden schrieb tereglu: (hatte auch schon einen EE Revelation und sehe keinen Nutzen in der offenen Fußbox) War das ein Revelation 20 oder 30? Würde mich interessieren, ob der 20er in warmen Nächten an den Füßen zu heiß sein könnte. Der große Nachteil von Lösung 3 sind wohl die Kosten: Der Enigma 30 ist kaum günstiger als der 20 und dafür muss ich zusätzlich Iso-Kleidung anschaffen, wenn ich mal in den hohen Norden möchte. Also wieder eine große Investition, die mich diesem Ziel kaum näher bringt... Aber gut, es gibt vorerst auch genug Touren in gemäßigteren Breiten, und in ein, zwei Jahren, hat sich das Geldproblem dann hoffentlich auch erledigt.
tereglu Geschrieben 17. Mai 2018 Geschrieben 17. Mai 2018 vor 6 Stunden schrieb gregoreasy: War das ein Revelation 20 oder 30? Würde mich interessieren, ob der 20er in warmen Nächten an den Füßen zu heiß sein könnte. Die ganze Temperaturfrage ist einfach zu individuell, als dass dir meine Erfahrungen etwas nutzen würden. Ab wann ist es eine "warme Nacht"? Was ist "zu heiß"? Falls es zu warm wird, ziehe ich einfach das eine, oder das andere oder beide Beine aus der Footbox, oder ich decke oben teilweise auf usw. , ganz ohne Reißverschlüsse, Deckenfunktion etc. Die beste Lösung ist leider immer noch 3 passende Quilts für 3 Temperaturbereiche.... so ein Quilt/Schlafsack ist übrigens nichts für die Ewigkeit, vielleicht findet sich auch ein gebrauchter zum Probieren. Gruß! gregoreasy reagierte darauf 1 Hike lite, sleep tight!http://www.durchreise.blogspot.com
der_ploepp Geschrieben 17. Mai 2018 Geschrieben 17. Mai 2018 OT: Einen günstigen, gebrauchten Quilt zum ausprobieren oder als Ergänzung gibts auch bei den Angeboten hier im Forum [emoji56]
Erbswurst Geschrieben 18. Mai 2018 Geschrieben 18. Mai 2018 Wenn Du gern am Fluss unter freiem Himmel schläfst, dann lies Dir mal durch, was ich in den Fäden "Biwaksack anstatt Tarp" und "Biwaksack -- Wasserdicht oder nicht?" zum Snugpack Special Forces 1 Schlafsack und Biwaksack geschrieben habe. Am Fluss hast Du mit Tau Niederschlag zu rechnen, und da empfiehlt sich dieser Biwaksack.
gregoreasy Geschrieben 24. Mai 2018 Autor Geschrieben 24. Mai 2018 Danke Erbswurst, aber ein Biwaksack steht für mich zur Zeit nicht zur Debatte. In letzten Tagen habe ich mit den neuen Cumulus Quilts geliebäugelt, insbesondere dem 350er. Der hat zwar keine geschlossene Fußbox, aber es wäre zu hoffen, dass die neue extra-Kammer am Fußende eine Lösung für das anscheinend vorhandene Zugluft-Problem darstellt. Auch der Kragen am oberen Ende gefällt mir gut, ich kann nämlich Kordeln im Gesicht oder dann am Hals nicht leiden. Was haltet ihr von dem folgenden Vergleich (zitiere mich mal selbst): EDIT: Vergleich des Cumulus Quilt 350 mit dem EE Revelation 20° in Reg/Reg: Der Cumulus wiegt 600g bei 350g Daune, der EE wiegt 567g bei 386g Daune. Dabei fehlen dem EE die o.g. Features und auch die Fußbox sieht mir kürzer aus. Dafür hat nur der EE die U-förmigen Kammern... Meint ihr, der Cumulus kann temperaturmäßig halbwegs mit dem EE mithalten? Wäre es sinnvoll, der eventuellen Problematik verrutschender Daunen beim Cumulus durch einen Overfill der Kammern an Hüfte und Schultern vorzubeugen (wieviel g bräuchte man dafür)? Würde die normale Größe beim Cumulus (195 lang, 140/100 breit) für meine Anforderungen (siehe Eingangspost) reichen? -> Dass solche Fragen immer erst geklärt sein müssen, bevor ein sinnvoller (Gewichts-)Vergleich erst möglich ist, macht die Sache nochmal komplizierter, daher wie immer: Danke für eure Einschätzungen!
gregoreasy Geschrieben 21. August 2018 Autor Geschrieben 21. August 2018 (bearbeitet) Da demnächst eine Entscheidung fällig ist, hole ich das hier nochmal hoch. Vielleicht kann mir nochmal jemand bei den folgenden Fragen bzgl. des Cumulus Quilt 350 helfen: 1. Reicht mir die Standardlänge bei 1,83m als Seitenschläfer (angewinkelte Beine)? 2. Toray Airtastic oder Pertex Quantum als Stoff? Evtl. Airtastic innen, Pertex außen? Danke! Bearbeitet 21. August 2018 von gregoreasy
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