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Ultraleicht Trekking

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Geschrieben

Hallo

 

ich werde im Sommer etwa 500km durch/über die Alpen nach Südfrankreich gehen. Es handelt sich um eine "eigene" Strecke, die teilweise bis zu 48 Stunden ohne Kontakt zur Zivilisation verläuft. Ich wollte jetzt nicht unbedingt mit 5 Litern Wasser durch die Gegend laufen, weshalb man unweigerlich anfängt über einen Wasserfilter nachzudenken.

Fängt man aber erstmal an zu googeln, weiss man (oder ich)  gar nicht mehr was man denn eigentlich wirkich "braucht" (Heute morgen war ich schon bei einem Keramikfilter mit Aktivkohleaufsatz :-? )

Laut IGN Géoportail werden zahlreiche Quellen auf der Strecke angezeigt, aber ob man sich darauf verlassen kann? Ich habe nur erfahrungen in Tagestouren und habe ehrlich gesagt nie auf Quellen / Wasserstellen geachtet...

Wie macht ihr das? Nehmt ihr überhaupt einen Filter mit? Wenn ja welchen?  )

Vielen Dank und liebe Grüsse

Geschrieben

Ich war schon oft in den französischen Alpen unterwegs, hatte zuletzt den Sawyer Mini mit und brauchte ihn nur sehr selten - bin allerdings Bikepacker und berührte aufgrund der Geschwindigkeit fast täglich Dörfer, oft zweimal. Neuerdings habe ich aus verschiedenen, im Kontext nicht sehr wichtigen Gründen den MSR Trailshot (kommt im Sommer auch nach Frankreich mit). Im Süden kann es sein, dass du auf längeren Passagen überhaupt kein Wasser zum Filtern findest - erst wieder in einer Siedlung. Vorräte und die entsprechenden Behälter sind also mindestens so wichtig wie ein Filter. 

Der absolute Hypochonder-Tipp: ein möglichst leichter Filter und Micropur Forte hinterher! Wahrscheinlich fast immer Overkill, aber die Tabletten wiegen fast nichts. ;-) 

Geschrieben
vor 51 Minuten schrieb Berthe:

Wie macht ihr das? Nehmt ihr überhaupt einen Filter mit? Wenn ja welchen?  )

Ich spare mir das Gewicht, wenn keine dringende Notwendigkeit besteht. Diese sehe ich nicht in den frz. Alpen oder Seealpen.

Wo steckt Stromfahrer? Viel•leicht draußen! ;-)

Geschrieben

@Stromfahrer - Du hast im Prinzip Recht - siehe meine Erfahrung oben. Beim Wasser geht's aber teilweise um echte Ängste, die das Erlebnis der Tour jenseits aller echten Notwendigkeiten beeinträchtigen können. Wessen Sorgen groß und nicht wegzudenken sind, sollte m.E. einen halbwegs leichten Filter mitnehmen. Die allerschlechteste Lösung ist es, trotz großer Angst auf die Aufbereitungsoption zu verzichten... um unterwegs dann zu wenig zu trinken.

Geschrieben

Habe in den Alpen bisher auch noch nie einen Wasserfilter verwendet. Ich schaue hauptsächich darauf, dass ich Wasser nur oberhalb von bewirtschafteten Flächen entnehme und fülle ansonsten auf jeder Hütte am Weg auf 2l auf. Das mag dann für den kurzen Augenblick nicht UL sein, aber das relativiert sich durch den Verbrauch dann auch schnell wieder.

 

Geschrieben

OT:

vor 4 Stunden schrieb martinfarrent:

Du hast im Prinzip Recht

Ne, ich habe nicht Recht und will das auch gar nicht. :-D
Die Frage lautete: Wie macht ihr das? Meine Antwort ist: So mache ich das.

Wo steckt Stromfahrer? Viel•leicht draußen! ;-)

Geschrieben

Ich bin der Meinung, dass das trinken ungefilterten Wassers zum Teil eine Gewohnheits Sache ist.

Ich kenne den Fall einer 8 Köpfigen Gruppe, die im Westerwald aus einem Bach unabgekochtes Wasser trank.

Alle bekamen einen fürchterlichen Durchfall. Nur der, der zuvor ein Jahr lang im Jemen ohne Wasserfilter gewandert war, bekam (jetzt) keine Probleme (mehr).

Ich würde bedenkenlos aus jeder Quelle trinken, und aus jedem schnell fließenden Bach, bei dem in der amtlichen Karte oberhalb meiner Position kein Haus eingezeichnet ist.

Das mache ich schon mein Leben lang so. Und darum kann der Körper auch damit zurecht kommen.

Dass oberhalb meiner Position keine bewirtschafteten Flächen liegen sollten, und vor allem keine Kühe im Bach stehen sollten, ist sicherlich ein vernünftiges Argument. Ich habe das nie beherzigt, und hatte trotzdem keine Probleme.

Wieviel Wasser habe ich nicht schon mit Schwimmflügeln bestückt aus den verschiedensten Badeseen Europas geschluckt?! Ich kann vermutlich inzwischen direkt aus dem Rhein trinken.

Ich denke aber, dass jemand, der sein Leben lang nur Leitungswasser getrunken hat und in gechlortem Wasser geschwommen ist wesentlich größere Risiken hat, sich Probleme zu zu ziehen.

Was ich auf so einer Tour sicherstellen würde, ist dass ich unterhalb der Weiden genug Kapazität mit mir führe. So eine französische Plastikflasche wiegt leer ja fast nichts. Und ich würde das Wasser von Dorf zu Dorf einteilen, und mich dann darüber freuen, dass die Quelle Wasser führt.

Das ist vielleicht etwas angenehmer, als mit Quellen zu rechnen, die trocken liegen.

Allerdings denke ich, dass die Bauern da recht gut Auskunft erteilen können. Nur verlassen würde ich mich nicht darauf.

Der Körper gewöhnt sich beim jungen Menschen übrigens recht schnell an die Last. Vielleicht trainiert man es auch vorher ein wenig.

Durst ist echt unangenehm!

 

Geschrieben
vor 12 Stunden schrieb Berthe:

Wie macht ihr das? Nehmt ihr überhaupt einen Filter mit? Wenn ja welchen?  )

Ich nutze nach Lust und Laune Aquamira A+B oder den Sawyer Squeeze (der Große - wegen der Durchflussmenge) 

Außerdem achte ich darauf wo das Wasser herkommt - je nachdem verzichte ich auch mal auf die Aufbereitung. 

In den Alpen hab ich noch nie eines davon gebraucht und auch nicht dabei gehabt. Für den Fall, dass du in Südfrankreich auch im Flachland unterwegs sein willst kannst du ja den kleinen Sawyer oder den BeFree (kenne beide nicht persönlich) in Betracht ziehen. 

Geschrieben
vor 7 Stunden schrieb Erbswurst:

Ich bin der Meinung, dass das trinken ungefilterten Wassers zum Teil eine Gewohnheits Sache ist.

 

768 Mio Menschen ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser sehen das genauso wie du, man gewöhnt sich dran schlechtes Wasser zu trinken, ob das gut, erstrebenswert oder sogar wünschenswert ist....

 

Geschrieben
vor 6 Stunden schrieb backpackersimon:

In den Alpen...

Ich störe mich öfter ein bisschen an dieser Formulierung, wenn es um Wasser geht (nicht böse oder persönlich gemeint). Einschließlich der Voralpen sprechen wir ja von einer großen Vielfalt der Höhenlagen und der Bewirtschaftungsdichte. Deshalb finde ich, dass deine folgende Einschränkung auch durchaus für viele Passagen gelten kann, die im Grunde noch im Gebirge liegen.

 

vor 6 Stunden schrieb backpackersimon:

Für den Fall, dass du in Südfrankreich auch im Flachland unterwegs sein willst kannst du ja den kleinen Sawyer oder den BeFree (kenne beide nicht persönlich) in Betracht ziehen. 

Der Durchfluss ist beim kleinen Sawyer erst wirklich problematisch, wenn er oft und für große Mengen Wasser eingesetzt wird, womöglich auch stärker verschmutztes. 

Geschrieben
vor 15 Minuten schrieb martinfarrent:

Der Durchfluss ist beim kleinen Sawyer erst wirklich problematisch, wenn er oft und für große Mengen Wasser eingesetzt wird, womöglich auch stärker verschmutztes. 

Mir hat es gereicht da 2 Liter täglich durchzufiltern, um den Kleinen zu verschenken und den Großen zu kaufen und die ~20g (?) g Mehrgewicht in Kauf zu nehmen. Zumal man durch den Squeeze sehr gut direkt trinken kann - d.h. ich filtere gar nicht mehr vor, sondern setze den Filter auf die Flasche und trinke nur noch durch den Filter. Geht super und spart das nervige extra Filtern.

Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb Breaze:

Mir hat es gereicht da 2 Liter täglich durchzufiltern, um den Kleinen zu verschenken und den Großen zu kaufen und die ~20g (?) g Mehrgewicht in Kauf zu nehmen.

Kann ich verstehen (bei mir wurde es deshalb der Trailshot, der den Mini ersetzt). Aber wenn @Berthe eher im Süden und im Sommer und nicht 'ganz oben' unterwegs ist, kann es glatt sein, dass er gar nicht erst in die Verlegenheit kommt, täglich zu filtern... sondern sein Wasser meist in Dörfern holt.

Der Unterschied zwischen den beiden Sawyers beträgt übrigens rund 40g - ist aber auch nicht die Welt, wenn man relativ viel filtern will. Hier ein Vergleich, der für deine Wahl spricht: https://www.rypdal.net/wordpress/sawyer-mini-vs-sawyer-squeeze/ - der Autor sieht den Mini nur als Notfilter.

Geschrieben

Ich habe immer ein paar Micropour forte Tabletten dabei, groben Schmutz filtere ich mit bspw. einem Buff vor der Öffnung der Flasche. Mache die grundsätzlich immer ins Wasser, bin da ein wenig paranoid. Für den besseren Geschmack dann nach der Einwirkzeit noch Antichlor tropfen.

Geschrieben (bearbeitet)

Auf dem Westerwaldsteig hatte ich zum ersten mal den Katadyn Be Free dabei. Pro Tag habe ich zum Teil 3l gefiltert, vom Durchfluss her ist er besser als der große Sawyer, aber was ich echt eklig fand, war der Beigeschmack der Hydropak Flasche, je länger das Wasser in der Flasche war, um so schlimmer hat es geschmeckt, sofort umgefüllt oder getrunken war es ok. Da ich den Filter an sich gut finde, werde ich demnächst mal testen, ob das Gewinde der Nalgene Faltflasche an den Filter passt.

Bearbeitet von Volker
Geschrieben
vor 58 Minuten schrieb jobed77:

Ich habe immer ein paar Micropour forte Tabletten dabei,

Ich auch. Für die angestrebte Tour in den Westalpen sollte das vollkommen reichen und ist auch viel leichter. Manchen schmeckt das so behandelte Wasser nicht, für mich ist es absolut erträglich. Also vielleicht vorher mal ausprobieren. Benutzen tue ich es aber eher selten. Aus Quellen und kleinen Bächen ausserhalb von bewirtschafteten Zonen trinke das Wasser unbehandelt.

Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb jobed77:

Ich habe immer ein paar Micropour forte Tabletten dabei, groben Schmutz filtere ich mit bspw. einem Buff vor der Öffnung der Flasche. Mache die grundsätzlich immer ins Wasser, bin da ein wenig paranoid. 

Regional unspezifisch bei (mir nicht unverständlicher)  'Paranoia': Tabletten schaffen Protozoen nur bei längerer Einwirkzeit, Bandwurmeier gar nicht, Bakterien und Viren gut. Filter schaffen meist die Viren nicht, dafür so ziemlich den gesamten Rest. Beides zusammen müsste ausreichen, um das Gemüt zu beruhigen...

... bis auf die chemikalische Verschmutzung, gegen die manchmal Aktivkohle empfohlen wird.

 

vor 23 Stunden schrieb Berthe:

Heute morgen war ich schon bei einem Keramikfilter mit Aktivkohleaufsatz.

Die Aktivkohle in (vielen) Trekking-Filtern ist m.W. nur begrenzt wirksam - halbwegs zuverlässig eigentlich nur gegen schlechten Geschmack. 

Geschrieben

Ich habe immer Micropur Forte dabei. Wiegt nix, verbraucht sich bei mir aber auch fast nicht.

In den frz. Alpen habe ich das das Wasser fast immer so getrunken, wie ich es in die Flasche gefüllt habe - habe aber drauf geachtet, es möglichst oberhalb der beweideten Almen bzw. direkt aus der Quelle zu bekommen. Für die wenigen Male, in denen ich an "den miesen Durchfall im Tessin" gedacht habe:o, wurde das Micropur-Forte-Briefchen herausgeholt und der Geschmack in Kauf genommen.

Im Parc des Volcans und anderen Bereichen des Zentralmassivs habe ich meist irgendwo einen Wasserhahn bedient. Wenn es einen solchen oder wirkliches Quellwasser nicht gab, habe ich ans Tessin gedacht und gechlort.

Nix gegen das Tessin - habe da einfach mal Pech gehabt.

Geschrieben

Ich hab seit Jahren den Steripen Adventurer opti - ca. 5x genutzt bisher... deshalb habe ich den auch, wird so gut wie nie benutzt. Einfach zu handhaben, kann mal rumzicken, sollte nicht runterfallen, Gefäß mit weiter Öffnung. Ich sehe mich so gut wie nie vor einer Kloake stehen ohne Ausweg -

Inzwischen gibt es noch mehr oder andere Modelle, ich würde jetzt vielleicht mit dem Pure für den Anlass anfangen.

Geschrieben
vor 8 Minuten schrieb Kokanee:

Inzwischen gibt es noch mehr oder andere Modelle, ich würde jetzt vielleicht mit dem Pure für den Anlass anfangen.

Ich hatte mal den Pure+. Wenn man alle Stromgeräte per USB laden will, macht er Sinn.

 

vor einer Stunde schrieb cafeconleche:

Nix gegen das Tessin - habe da einfach mal Pech gehabt.

OT: Ich habe mein Tessin in der Fantasie! Aber felsenfest!

Geschrieben

Hallo

vielen Dank für eure vielen Antworten :)

Ich werde wohl einen kleinen und leichten mitnehmen für das ruhige Gewissen und ich hätte vielleicht präzisieren sollen dass "durch die Alpen" jetzt keine tagelangen Touren ohne jegliche Zivilisation bedeutet. Auf der Route selbst sind zwar zum Teil keine Ortschaften, aber 2km davon entfernt schon... Und bevor ich anfange eine Güllepfütze aufzubereiten nehme ich dann doch den Umweg in Kauf :) Und für alle anderen Fälle hätte ich ja dann den Filter...

Danke euch für die Ratschläge. Bis dann

Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb Berthe:

Ich werde wohl einen kleinen und leichten mitnehmen für das ruhige Gewissen  ...

Im Ultraleicht Trekking Forum gehört sich solch eine Aussage aber ganz und gar nicht! ;-) Dieser Artikel passt dazu ganz gut.

Geschrieben

Interessanter Artikel SouthWest.

Zitat

Im Ultraleicht Trekking Forum gehört sich solch eine Aussage aber ganz und gar nicht!

Da muss ich dir wohl Recht geben... Aber wenn ich euch sagen würde was mein Rucksack wiegt, würdet ihr mich wahrscheinlich sowieso sofort aus dem Forum werfen :shock: Aber ich arbeite daran und er ist mein ganz persönlicher Leicht-Rucksack (an mein persönliches ultraleicht muss ich mich noch etwas rantasten) :)  Mal sehen vielleicht fliegt der Filter ja samt der Wechselkleidung doch noch raus...

Geschrieben (bearbeitet)
vor 46 Minuten schrieb Berthe:

Mal sehen vielleicht fliegt der Filter ja samt der Wechselkleidung doch noch raus...

Unbedingt! :wink:

Bearbeitet von SouthWest

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