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Ultraleicht Trekking

Empfohlene Beiträge

Geschrieben (bearbeitet)

Hallo Leute,

Anfang 2019 werde ich mit meinem Dad vorraussichtlich nach Süd-Patagonien, El Calafate reisen und wir werden dort einige Touren machen, zum Beispiel den Huemol Circuit und evtl. auch eine eigene Route, welche auch durch ungeschützte Pampa führen könnte. Nun gilt es natürlich ausrüstungstechnisch bestens vorbereitet zu sein und da hoffe ich auf eure Unterstützung. 

Laut Wetterdaten ist die Temperatur im Januar im Durchschnitt rund 15 Grad, Nachts rund 5, aber in Gletschernähe vermutlich auch gerne mal Richtung 0 plus vermutlich viel kalter Wind möglich. Niederschlagsmenge um die 16mm, welche an rund 6 Tagen fällt (vgl. Norwegen/Sommer rund 85mm).

Es existiert noch keine richtige Liste für die Reise, ich habe lediglich mal kurz was zusammengeklickt https://www.geargrams.com/list?id=42354

- Ich denke das MLD Solomid wäre grundsätzlich gut geeignet, ich traue dem einiges zu, vor allem in Kombi als A-Frame und mit den langen Easton Stakes. Nun stellt sich mir die Frage, ob ich tatsächlich nur das Polycro nehme oder mir noch ein Innenzelt mit Bathtub (Mesh oder doch Solid?) besorge oder den MLD Superlight Bivi. Ich tendiere zum Bivi, da er flexibler ist und ich vermute, dass die Wärme einfach besser im Quilt gehalten wird. Bei rund -2 Grad und sehr feuchter Luft war mir vor kurzem im Quilt schon recht kalt, mit Klamotten! Wenn dazu jetzt noch starker, kalter Wind kommt, der unten in's Solomid reinpfeift, könnte es unangenehm werden. Überhaupt hab ich noch Bedenken damit nach Patagonien zu reisen - einfach weil das Solomid schon luftig ist und auch bei starkem Regen (mit dem ich nicht unbedingt rechne im patagonischen Sommer) Angst habe, dass mein Polycro geflutet wird. Da macht Abwettern auf jeden Fall keinen Spaß. Außerdem habe ich im Nachbarforum vor kurzem ein Video einer Pyramide gesehen, welche am Landmannalaugar im starken Wind schon nicht gut da stand, weil einfach die Seitenflächen keine Stütze hatten (und es vielleicht nicht so gut abgespannt war, keine Ahnung). Der Wind in Patagonien kann auf jeden Fall schon auch ordentlich wehen, hab ich gelesen. Jedenfalls überlege ich mir als Alternative das Big Sky Chinook 1 oder ein ähnliches Zelt zu kaufen, um einfach einen sicheren Ort zu haben. Ich denke diese Ängste bestehen, weil ich noch keine Erfahrung in der Region habe, es viele "Horrorgeschichten" gibt und auf Nummer sicher gehen will. Das ist vernünftig, aber auch 1kg schwerer. :-)

- Matte und Quilt sollten passen denke ich.

- Bei den Klamotten bin ich mir unsicher. Da es zu der Zeit Sommer ist und auch gut warm werden kann, würde ich die NIKE Shorts auf jeden Fall mitnehmen. Wenn es richtig kalt-windig ist, wird die NIKE Tight schon etwas kühl, aber ich habe ja noch die Regenhose dabei. Generell bin ich immer in kurzer und langer Nike Shorts/Tight unterwegs und sehr zufrieden damit. Als langärmliges Layer nehme ich ein dünnes NIKE-Laufshirt und würde das wohl auch mitnehmen. Die Daunenjacke sollte als Iso-Layer ausreichen.

- Um ein Permit für z.B. den Huemol Trek zu bekommen, braucht man Klettergurt, Stahlkarabiner (Alu geht wohl nicht, weil das angeblich von den Stahlseilen zu sehr beansprucht wird) plus Seil/Schnur. Hat jemand leichte Empfehlungen für diese drei Dinge?

- Da auch ein Kompass Pflicht ist, werde ich mir noch den Suunto Clipper besorgen

- Bei den Schuhen bin ich mir noch unsicher. Trage die Brooks seit Jahren und finde sie super. Leider sind die aber auf feuchtem Gestein sehr rutschig. Ich überlege schon länger mal die Saucony Peregrine zu testen. Meinungen?

- Bekomme ich in Patagonien Spiritus?

- Als Karte würde ich mir ein paar A4 Blätter ausdrucken und halt den GPS-Track.

- Kennt jemand noch ähnliche Trails, wie den "Huemol" in der Region? Torres del Paine ist mir zu voll.

 

Sonst noch Tips? :-)

Bearbeitet von Mil
Geschrieben

Hallo Mil,

ich war vor ein paar Jahren an Weihnachten in elChalten und bin damals neben der klassischen Fitz Roy Geschichte auch den Huemul Trek gegangen. Diesen kann ich sehr empfehlen, oftmals wird nur bis zum Passo Viento gegangen, weil der Rest "langweilig" wäre, kann ich nur widersprechen, das riesige Gletscherfeld ist auch nach Stunden noch beeindruckend und der Teil am See entlang, mit türkisfarbenen Eisbergen, Gletscherbruchkante und Bergkulisse einfach traumhaft.

Zu Deinen Fragen:

Zelt: Du siehst alle möglichen Zelte auf der Tour , vom (Weg)-Wurfzelt bis zum Hillebunker ist alles vertreten, wichtig ist die Standplatzwahl. Die Einheimischen sehen nicht Regen oder Schnee als schlechtes Wetter an sondern Wind. Wird dieser zum Sturm dann siehst du Ultraheavy Wanderer Purzelbäume schlagen. Gestandene Mannsbilder werden einfach umgeworfen.

Folglich, keine Experimente bei den Heringen, diese sollten solide sein und ordentliche Auszugskräfte haben. Bei der Standplatzwahl bist du auf Grund der Parkregeln oft an feste Plätze gebunden, diese sind einzuhalten und es wird auch kontrolliert. Vorteil der Camp sites ist, das diese immer optimalen Windschutz bieten, jedoch wenn es trocken ist dann immer noch sehr viel Gletschersand und Staub umhergeblasen wird und du im Zelt extrem viel Dreck abbekommst. Solid Inner fand ich sehr angenehm ( bin sonst auch meist mit Myog Pyramide und DIY Bivy unterwegs). Riesiger Nachteil der Zeltplätze ist, das zum einen der Boden stark verdichtet ist, du wenig bis am späteren Tage keine Auswahl mehr bei der Platzwahl hast. Wir hatten am 24.12. ,im Hochsommer!, weiße Weihnachten und als wir an das Fitz Roy Camp kamen, standen dort 20 Zelte in Pools. Wir haben einen letzten brauchbaren Platz gefunden und saßen dann 40 h im Zelt bei Schneefall und Regen. Happy end: Vormittags noch Schneefall, dann Regen,15:00 Uhr erster blauer Himmel, 22:00 Uhr alles trocken und am nächsten Tag nur mit Shirt gewandert. Das Wetter wechselt rasend schnell.

Klamotten: Ich bin fast allzeit langärmlig und immer langbeinig gelaufen, die einzige Bekleidungsänderung war Kapuze der Windjacke auf oder ab, durch die schnellen Wechsel ändert sich auch die Temperatur sehr schnell. Einmal Wind vom Gletscher und es ist eisig frisch, um die Ecke rum Windstille und Strahlungswärme von der dunklen Felsflanke.

Tyrolisien: Ich hatte für die Seilbrücke meinen Gletschergurt (loopo light) und zwei alte HMS Alu Karabiner dabei, etwas Bandschlinge und ganz wichtig mindestens 15 Meter Zip line zum Rückholen der Rolle. Stahlkarabiner war zum einen nicht notwendig, da eine Rolle da war, zum anderen halten auch Alukarabiner die paar Meter über die Seilbrücke aus, sollte die Rolle weg oder unerreichbar sein. Ich habe hier etwas Erfahrung aus dem Seilgartenbau, der Alukarabiner ist relativ schnell hinüber, aber nicht binnen 15 Meter.

Schuhe: Ich finde die Ultra Raptor von La Sportiva auf nassem Fels noch einigermassen gut. Leider zahlt man das dann auch in schnellem Verschleiß.

Brennstoff: Ich hatte damals Gas dabei und sowohl Stechdorn als auch Schraubkartuschen waren leicht, aber zu enormen Preisen erhältlich. An Spiritus kann ich mich nicht erinnern, aber da dort 90% der Touristen Zielgruppe Trekker sind gibt´s den vermutlich auch.

Geschrieben

@cergol: das sind gute Informationen schonmal! Du empfiehst grundsätzlich Heringe für harten Boden?

Wie sieht das denn in anderen Regionen Patagoniens aus? Ist diese Aussage verallgemeinerbar für Patagonien? (kurze Antwort reicht mir, ich will diesen Thread ja nicht kapern :? )

Geschrieben

Heringe bezogen auf die Huemul Runde: Die zwei vorgeschriebenen und relativ windstillen Campsites sind flussnah, somit dünne Erdauflage, darunter Kies, wir haben die dritte Nacht nahe des Sees verbracht (auf der Halbinsel waren zwei Kuhkadaver und deren Duft hat selbst der patagonische Wind nicht geschafft), gleicher Untergrund.Fest mit Steinen durchsetzt. Bin sonst viel mit 3-5 gr Sheperdhooks unterwegs, dort hatte ich ein paar Nanos, sowie X- und Y Heringe dabei.

Mal ein Bild vom See

Lago Viedma.jpg

Geschrieben
vor 59 Minuten schrieb Mil:

Niemand mehr Input?
Was würdet ihr mitnehmen und an der Liste ändern?

Ich war bisher still weil ich die Huemul Runde nicht kenne :ph34r:. Ansonsten war ich aber 4 Monate in ganz Patagonien (plus Bolivien) unterwegs. Davon bin ich die meiste Zeit Trails gelaufen. Ist aber schon eine Weile her und war nicht UL. Das MLD Solomid als A-Frame und mit langen Easton Stakes wäre heute auch meine erste Wahl. Ich würde aber 6 Easons nehmen, noch 2 für die Sturmabspannungen in Windrichtung. Ein Bivi dazu schafft ein wenig (sicherheitsrelevante) Redundanz und Flexibilität.

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