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Ultraleicht Trekking

Daunen-Quilt mit geschlossener Fußbox - Bauanleitung kompakt


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Hallo zusammen,

nach der Bauanleitung von @micha90 für einen APEX-Quilt hier nun eine Anleitung für die Daunen-Variante mit geschlossener Fußbox im Karo Step, als eine der zwei grundlegenden Kammerdesign-Möglichkeiten für Daunen-Quilts. Bei der Auslegung des Quilts habe ich mich an den YT-Videos von Joe Brewer und dubber zum Quiltdesign, zur Berechnung der Daunenmenge und zum eigentlichen Bau orientiert, habe aber viele Details anders umgesetzt. Zudem helfen einem bei der Abschätzung des Temperaturbereichs und der entsprechenden Daunenmenge Vergleichsangaben/-tabellen von z.B. Enlightened Equipment und ZPacks (Achtung: bei gleicher Daune sind die amerikanischen cuin-Werte höher als die europäischen!). Von den darin verwendeten Daunenmengen und -qualitäten lässt sich dann auf die Höhe der Baffles (nicht zu verwechseln mit dem Loft!) zurückrechnen. Soll der Daunen-Quilt ultraleicht werden, sollte man bei der Daune nicht unter 850cuin gehen und beim Stoff nicht über 35g/m², besser 27g/m².

Mein Quilt sollte für einen Temperaturbereich von ungefähr -5 bis -7°C ausgelegt sein. Dazu ist anzumerken, dass ich eher wenig friere. Bei einer Hüllenlänge von 201cm (79in) und einer Hüllenbreite von 146cm (57.5in) habe ich dafür eine Bafflehöhe von 5,5cm (2.2in) vorgesehen, bei einer EU-Daunenqualität von 860cuin. Oft wird auch 6,2cm (2.5in) Bafflehöhe für diesen Temperaturbereich (bei ähnlicher Daunenqualität) angegeben. Für das Hüllenvolumen und einem overfill von 20% (weniger sollte es nicht sein) waren somit 400g 860er Daune nötig.

Bei der Größendimensionierung sollte man bei der Länge zur Körpergröße 15-20cm zurechnen (hier 15cm), ebenso sollten Seitenschläfer bei der Breite etwas großzügiger sein als Rückenschläfer. In der Regel wird die Breite jedoch eher durch die Rollenbreite des Stoffes begrenzt. Da hatte ich etwas Bauchschmerzen bei der Bestellung, da das 27g/m² daunendichte Ripstop Nylon von Extex (nachgewogen 28g/m²) mit 145cm angegeben war, mit der Unsicherheit nicht zu wissen, wieviel des Webrandes noch abgeschnitten werden muss. Umso erfreulicher, dass der Stoff in 152cm Breite kam und nach Bereinigung der Längskanten noch echte 150cm übrig blieben. Klasse!

Die Karos habe ich entsprechend einem 5:7 Muster (5 Karos quer, 7 Karos längs) dimensioniert. Viele wählen ein 4:5 Muster, was einiges an Baffles erspart, aber auch zu stärkerem Verrutschen der Daunen führt. Daraus ergibt sich unter Berücksichtigung der Saumzugaben eine Karogröße von 29cm (quer) x 28cm (längs), bei einer Bafflelänge von 17 bzw. 16cm. Insgesamt mussten 62 Baffles vernäht werden.

 

Arbeitsschritte

  • Säubern des Webrandes an der Längsseite des Stoffes. Am besten dafür, und für die weiteren nächsten Schritte, den Stoff mit Malerband glatt auf dem Fußboden fixieren.
  • Auf Länge schneiden (hier 207cm, davon 2x2cm für den Saum am Kopf- und Fußende, sowie 2cm für den Kordelkanal). Der Rest (hier 43cm) wird später für das Fußboxende benötigt. Eine mikroverzahnte Schere leistet hier gute Dienste.
  • Da die Fußbox sich zum Ende hin leicht verjüngt (hier von 146cm Breite auf 104cm Umfang (=33cm Durchmesser) diese Ecken rechts und links auch noch abschneiden (hier von 0-70cm Länge).
  • Mittellinie anzeichnen.
  • Karo-Schablone aus Pappe mit Position der Baffles erstellen.
  • Ausgehend von der Mittellinie die Position der Baffles jedes einzelnen Karos mit Malerband (17 bzw. 16cm lang) entsprechend der Schablone aufkleben. Einen Kreidestrich sieht man bei dem glänzenden Stoff nur sehr schlecht, daher das Malerband. Wichtig dabei, auch auf dem Malerband die jeweilige Längskante an der der Baffle anliegen muss zu kennzeichnen. Ab und an Symmetrie und Maße kontrollieren. Nach jedem genähten Baffle kann der entsprechende Malerbandstreifen entfernt werden.

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  • Baffles schneiden. Darauf achten, dass die elastische Richtung der Bafflelängskante entspricht. Am einfachsten macht man es sich, wenn man den Bafflestoff aufrollt und die Stoffrolle dann entsprechend abschneidet. Hier waren es 7,5cm, da der Bafflestoff im Bereich der Nähte gedoppelt wurde. Ca. 0,7cm umschlagen und auf der Hälfte annähen, macht pro Naht 1cm Verlust. So kommt man dann auf 5,5cm Bafflehöhe. Da das 25g/m² Mosquitonetz von Extex (nachgewogen 22g/m²) ziemlich sperrig ist, habe ich den umgeschlagenen Teil mit Nadeln fixiert (nur im Netz selber, nicht am Stoff!). Um Löcher in dem sehr dünnen Stoff zu vermeiden habe ich immer dann, wenn Nähte/Stoff fixiert werden mussten, Malerband benutzt. Ging super und kann man für diese Stoffe nur weiter empfehlen.
  • Längskanten von Innen- und Außenstoff jeweils doppelt einschlagen und säumen. Hier habe ich für das erste Einschlagen einen Prittstift zur Hilfe genommen (Tipp von @moritz). Auch das hat sich bei dem dünnen und rutschigen Stoff absolut bewährt. Nach dem Säumen hat man ringsherum einen 1cm breiten Saum mit dreifacher Stofflage auf dem später alle wichtigen Nähte genäht werden können.
  • Baffles zunächst an Innen- oder Außenstoff annähen. Nahtenden verriegeln. Zusätzlich habe ich die Garnenden noch gegeneinander stramm gezogen.

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  • Baffles an die andere Stoffseite annähen. Dabei immer wieder mal kontrollieren, ob die Baffles auch da sitzen wo sie sitzen sollen. Nach einer Weile hat man sich an die 6qm Stoff und das Baffle-Wirrwarr gewöhnt. Wenn das erledigt ist, hat man auch schon den ‚schlimmsten‘ Teil hinter sich.
  • Innen- und Außenstoff an der Kopfseite mit einer doppelten Naht zusammen nähen.
  • Die elastische Kordel (hier 3mm) an einem Ende mit Garn zu einer Schlaufe knoten (das habe ich bei den Seitentaschen von meinem Rucksack auch so gemacht, hat sich bewährt). Die Schlaufe habe ich dann in eine Stofffahne (hier aus Diamond-Ripstop) eingenäht. Dadurch vermeidet man unschöne Knubbel in der seitlichen Saumnaht. Stofffahne an den Seiten einkürzen. Die Höhe der Stofffahne entspricht der späteren Höhe des Kordelkanals (hier 2cm incl. 1cm Saumnaht).

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  • Saumnaht des Kopfendes 2cm nach innen umschlagen. Das freie Ende der Stofffahne in die umgeschlagene Seitennaht einnähen. Da hier später noch 2 Nähte drauf kommen reicht ein zwei- bis dreifaches Verriegeln der Naht.
  • Auf ¼ der Länge (37cm) der Stoffbreite am Kopfende mit 2,5cm Abstand zum Saumrand 2 Ösen (4mm) einschlagen. Hier geht die Kordel für den Tanka durch. Die meisten Hersteller machen die Ösen mittig, wodurch die Kordel im zugezogenen Zustand immer im Gesicht hängt. Die Variante mit offenem Kordelzug, die man auch oft sieht, hat mir nicht zugesagt, da man dann immer die langen Kordelenden mit zwei Tankas irgendwo unter sich liegen hat. Kordel mit Tanka und Zeltring durch die Ösen durchfädeln.
  • Kordellänge möglichst knapp bemessen und am anderen Ende ebenfalls mit Garn zu einer Schlaufe knoten. Die Schlaufe wieder in eine Stofffahne einnähen. Saumnaht des Kopfendes auch hier 2cm nach innen umschlagen. Das freie Ende der Stofffahne wieder in die umgeschlagene Seitennaht einnähen.
  • Nun kann die umgeschlagene Saumnaht auf ganzer Länge mit einer doppelten Naht mit dem darunter liegenden Innen- und Außenstoff vernäht werden. Der Kordelkanal ist nun fertig.
  • Seitliche Saumnähte von Innen- und Außenstoff am Kopfende beginnend miteinander vernähen. Bis zum Beginn der Fußbox mit einer Doppelnaht, danach reicht eine einfache Naht, da hier später beim Schließen der Fußbox noch zwei weitere Nähte hinzu kommen. An den entsprechenden Positionen werden in die Seitennähte noch drei 3,5mm flache Steckschließen mit 20mm des elastischen Bandes eingenäht. Mit den Steckschließen lässt sich der Quilt an der Isomatte fixieren oder notfalls auf der Unterseite verschließen.

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  • Wenige cm vor Beginn der Fußbox wird zunächst nur an einer Seite ein ca. 5cm langes Stück des elastischen 20mm Bandes eingenäht und später, beim Nähen der 2. Seitennaht, das andere Endes dort mit eingenäht. Das elastische Band entlastet später das Nahtende der Fußbox. Bei anderen Quilts ist dort häufig ein kleines Stoffdreieck eingenäht, was ich aber eher suboptimal fand.
  • Jetzt kann die Längsnaht der Fußbox vernäht werden. Dazu die beiden Saumnähte links auf rechts (!) übereinander legen und mit doppelter Naht vernähen (könnte man auch als falsche Kappnaht bezeichnen). Auch wenn hier 12 Stofflagen übereinander liegen ist das ganze immer noch SEHR dünn. Die Variante recht auf rechts schien mir für die Fußbox als nicht so stabil, da letztendlich eine Naht die komplette Querbelastung auffangen muss und Kältebrücken an dieser Stelle keine Rolle spielen.
  • Der Quilt wird an der noch offenen Saumnaht des Fußendes mit den Daunen befüllt. Da die Daunen zu je 100g (nachgewogen alle je 103g) in kleinen handlichen Kissen geliefert werden, kann man die Kissen in eines der letzten Karos legen, vorsichtig ein Ende mit einer kleinen Schere aufschneiden und die stark komprimierten Daunen in die dahinter liegenden Karos verteilen. Das geht erstaunlich gut, da die Zwischenräume den Baffles mit 12cm so ausreichend groß sind, dass eine Faust durch passt. Damit kein Daunen entweichen, die Naht rechts und links der Unterarme mit Wäscheklammern provisorisch schließen. Zudem hatte ich einen Staubsauger griffbereit daneben liegen, bei dem das Rohr vorne mit dem Mosquitonetz verschlossen war. So konnte jede frei umherfliegende Daune eingefangen werden. Auch das hat sich sehr bewährt. Von den Daunen müssen 12g für das runde Fußboxende aufbewahrt werden.
  • Die untere Saumnaht nun vernähen (Innen- mit dem Außenstoff). Der Quilt ist jetzt bis auf das runde Fußboxende fertig.
  • Bevor das runde Fußboxende angefertigt wird muss nochmal der Umfang am unteren Ende der Fußbox nach dem Zunähen kontrolliert werden. Zu dem errechneten Fußboxradius müssen für den Stoff 3cm addiert werden, 2cm für den doppelt umgeschlagenen Saum und 1cm für die Saumnaht (für das Vernähen mit dem Rest des Quilts).
  • Vier Baffles (8cm lang) über Kreuz mit 4cm Abstand von der Mitte einnähen, dann den gemeinsamen Rand (in diesem Fall also nicht einzeln) doppelt umgeschlagen säumen. Auch hier half der Prittstift wieder sehr. Einen ca. 10cm breiten Spalt für das Füllen mit den Daunen offen lassen.

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  • Rundes Fußboxende mit den restlichen Daunen füllen und anschließend den Saum schließen.
  • Fußboxende und den Rest des Quilts an der unteren Saumnaht rechts auf rechts vernähen. Hier war es mir wichtig, keine Kältebrücke zu haben. Daher keine überlappende Naht wie bei der Fußboxlängsnaht. Hinter der äußeren Naht noch eine zweite zur Sicherheit setzen. Zusätzlich habe ich noch eine 10mm Gurtbandschlaufe mit eingenäht an der man den Quilt kopfüber aufhängen kann.
  • Quilt in alle Richtungen gut ausschütteln, damit die Daunen sich gut verteilen und aufbauschen können.
  • Fertig!!!!

 

Genäht habe ich das gute Stück mit einer alten Pfaff 260, einer frischen Microtex 70er Nadel und Gütermann Allesnähergarn (die Farbe 68 entspricht dabei dem dunkelgraublau des Außenstoffes). Stichlänge für die Baffles war 2mm, sonst 2,7mm. Mit der Fadenspannung (tendenziell niedriger) muss man so lange probieren bis es passt. Alle Materialien von Extex bis auf die Steckschließen (1,7g nachgewogen), die kamen vom Thal-Versand.

Bearbeitet von Southern Flyer
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Hülle (ohne Daunenfüllung)

Länge: 201cm
Breite: 146cm
Bafflehöhe: 5,5cm
Länge Fußbox: 70cm
Durchmesser Fußbox: 33cm

Gewicht: 203g

 

Quilt (mit Daunenfüllung)

Länge: ~192cm
Breite: ~139cm
Loft: ~8-8,5cm
Füllung: 412g 860cuin Daune
Temperaturbereich: -5 bis -7°C (Erfahrungsbericht wird nachgereicht)
Arbeitsaufwand: 30 Stunden (sollte ja auch gut aussehen)

Gesamtgewicht: 615g

 

Fazit

Alles hat besser geklappt als erwartet/befürchtet, trotz des sehr dünnen Stoffes. Mit vielen Detaillösungen bin ich sehr zufrieden. Da es erst mein zweites MYOG Projekt war, ist es also auch durchaus für Anfänger geeignet. Für essentiell halte ich eine gute Vorplanung des Projektes. Da sollte man sich ausreichend Zeit für lassen.

Viel Spaß beim myoggen !!

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NIcht schlecht! Das freut mich ja sehr, dass so ein Basic Projekt meinerseits sowas hübsches auslösen kann :mrgreen:

Über die Karo Step Konstruktion würde ich gern in Zukunft mal einen Langzeitbericht hören, da gibt es nicht all zu viele. Generell hatte ich auch schon länger mal im Kopf genau so was zu bauen, bin allerdings mit Quilts gut eingedeckt.. ;)

Danke für's teilen!

14212km

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vor 46 Minuten schrieb micha90:

Über die Karo Step Konstruktion würde ich gern in Zukunft mal einen Langzeitbericht hören, da gibt es nicht all zu viele. Generell hatte ich auch schon länger mal im Kopf genau so was zu bauen, bin allerdings mit Quilts gut eingedeckt.. ;)

Natürlich werde ich berichten sobald man wirklich dazu was sagen kann, auch wg. des Temperaturbereichs. Es gibt aber insofern schon Erfahrungen, als dass das oft benutzte 4:5 Muster mit 36cm Karos bei 16cm Baffles sich nicht bewährt hat, da die Daunen dann doch zu viel dorthin wandern wo sie nicht sollen. Das habe ich bereits mit einfließen lassen und die Karos deutlich kleiner gemacht, die Bafflegröße aber beibehalten. Daher das 5:7 Muster.

... we will see .....

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Am 1/14/2018 um 10:27 schrieb micha90:

Über die Karo Step Konstruktion würde ich gern in Zukunft mal einen Langzeitbericht hören, da gibt es nicht all zu viele. Generell hatte ich auch schon länger mal im Kopf genau so was zu bauen, bin allerdings mit Quilts gut eingedeckt.. ;)

Vielleicht kann ich von meiner Seite berichten, und sonst hat ja auch @Raeuberin einen Karo-Quilt angefertigt. Vor einem Jahr habe ich zwei dieser Quilts angefertigt und hatte die letzten Herbst in Lappland im Einsatz.

Mit Daunenverschiebung habe ich bisher keine Probleme gehabt, und wenn schien mir die Verteilung nach dem Auspacken aus dem Packsack vielleicht etwas unregelmässig. Ich könnte mir vorstellen, dass dann komprimierte Daune in der falschen (Nachbar)-Kammer landet. Mit ein paar Mal kräftig Schütteln war das dann jeweils wieder behoben.

Die Fussbox habe ich aus einem Stück und ohne Stege angefertigt, und auch hier gabs nie Probleme. Ich habe diese aber auch gut gefüllt, und hier die "schlechtere" Daune mit weniger cuin verwendet da ich mir dachte, die fällt wohl weniger in sich zusammen wenn was schiefgeht.

Ein Mal hatte ich nach langem Dauerregen verklumpte Dauen, da irgendwie Wasser in den Rucksack gelangt war und sich am Boden gesammelt hatte. Das Wasser wurde dann durch die Packsacknähte in den Quilt gedrückt... hatte den Packsack offenbar nicht gut genug abgedichtet. Dank der offenen Kammerkonstruktion konnte ich aber genug Dauen in die "Problemzone" schütteln um die Kammer wieder gut zu füllen, und nach Trocknen im Wind am Folgetag war dann alles wieder ok. Mit geschlossenen Kammern hätte ich das nicht so einfach beheben können.

 

 

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vor 23 Minuten schrieb ULgeher:

Mit Daunenverschiebung habe ich bisher keine Probleme gehabt, und wenn schien mir die Verteilung nach dem Auspacken aus dem Packsack vielleicht etwas unregelmässig. Ich könnte mir vorstellen, dass dann komprimierte Daune in der falschen (Nachbar)-Kammer landet. Mit ein paar Mal kräftig Schütteln war das dann jeweils wieder behoben.

Die Fussbox habe ich aus einem Stück und ohne Stege angefertigt, und auch hier gabs nie Probleme. Ich habe diese aber auch gut gefüllt, und hier die "schlechtere" Daune mit weniger cuin verwendet da ich mir dachte, die fällt wohl weniger in sich zusammen wenn was schiefgeht.

Wenn ich das richtig auf deinem Foto sehe hast aber auch schon 5 Karos quer. Wie groß sind denn deine Karos/Baffles?

..... und hier noch die Praxis-Passage aus dem Video von Joe Brewer zum 4:5 Karo Muster (2:10 bis 2:38)

https://www.youtube.com/watch?v=5keSlh9d0pY zu dem MYOG-Quilt https://www.youtube.com/watch?v=_KnfpfrSm7g

 

Bei der Fußbox war ich mir nicht sicher, da sie ja hochkant steht und jetzt nicht gerade prall gefüllt ist, und die 4 Stegen wiegen nichts.

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vor 2 Stunden schrieb SouthWest:

Wie so oft schaue ich beinahe fassungslos was manche Leute mit viel Begabung und ein wenig Zeit so alles zusammenschneidern. Toll!

OT: am zeitaufwendigsten ist das ganze Zusammenstellen der Detailinformationen im Vorfeld während der Planungsphase. Daher auch die Idee, das alles mal kompakt zusammen zu fassen. Irgendwo ist ja (fast) alles schon da, man erfindet ja bei so einem Projekt das Rad nicht neu. Und was das MYOGen angeht, so hilft einem eine detaillierte Bauanleitung mit anschaulichen Photos aus der Bauphase, die noch fehlende Erfahrung zu kompensieren. Ohne diese Bauanleitung (von @HAL23562) hätte ich mich an mein erstes MYOG Projekt sicherlich nicht rangetraut. Das macht vieles einfacher und führt eher zu tollen Ergebnissen.

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Tolle Arbeit, sieht sehr gut und ordentlich aus, Dein Quilt!

Kannst Du grob was zu den Kosten sagen? Ich bin neu hier und hoffentlich mit dieser Frage nicht unhöflich?

Ich brauche für meine Liegerad-Nordkapptour ein Zelt und einen Schlafsack. Aber Dein Quilt ist eine interessante Alternative und bietet mehr Platz als ein Schlafsack.

Die Preise für leichte Ausrüstjng sind ja exorbitant hoch, ich habe die Hoffnung, das man im Selbstbau nicht nur perfekt passende Lösungen findet, sondern einen Teil hoher Kaufpreise durch Eigenleistung ersetzen kann?

Danke für Deinen Beitrag,

Gruß Krischan 

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Vielen Dank für die Bauanleitung!

Super gelungen finde ich.

 

Zur Langzeiterfahrung: Habe schon seit 5 jahren einen karo step quilt  in Verwendung. Etwa selbe dimension und gewicht wie deiner hier.

Er ist für einen max Komfort von etwa 0 grad ausgelegt und obwohl ich ihn damals mit glaube 2 oz overfill bei EE bestellt hab hat er oft kältebrücken. Die Daune kann sich im karo step gut bewegen wenn zu wenig gefüllt oder die Verbindungen an den ecken der karos zu gross sind.

Ich tendiere daher nicht mehr zu karostep sondern eher zu längs- oder querkammern.

 

Lg 

 

Bearbeitet von Ben
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vor 8 Stunden schrieb krischka:

Kannst Du grob was zu den Kosten sagen? Ich bin neu hier und hoffentlich mit dieser Frage nicht unhöflich?

Ich brauche für meine Liegerad-Nordkapptour ein Zelt und einen Schlafsack. Aber Dein Quilt ist eine interessante Alternative und bietet mehr Platz als ein Schlafsack.

Die Preise für leichte Ausrüstjng sind ja exorbitant hoch, ich habe die Hoffnung, das man im Selbstbau nicht nur perfekt passende Lösungen findet, sondern einen Teil hoher Kaufpreise durch Eigenleistung ersetzen kann?

hallo Krischan,

die Materialkosten lagen bei ca. 210€. Das lag in erster Linie daran, dass ich ein Gewicht von 600g angepeilt hatte. Das geht bei dem Temperaturbereich nur mit den sehr leichten Stoffen und guten Daunenqualitäten. Wenn du aber das 35g Pertex nimmst und eine 700er Daune liegst du bei ca. 150€ und 740g (beim Fahrradfahren ev. zu verschmerzen). Ob MYOGen günstiger ist als kaufen hängt immer vom Projekt und den eigenen Vorgaben ab. Kann funktionieren, muss aber nicht. Am ehesten klappt das sicher bei Rucksäcken und Tarps/Tents. Ähnlich gute Quilts zu ähnlichen Preisen gibt es z.B. bei Cumulus, allerdings nur in 175cm Länge. Der große Vorteil beim MYOGen ist, das man seine eigenen Vorstellungen umsetzen kann (und es macht echt Spass).

Für Nordkapp wäre vllt. ein APEX Quilt die richtige Wahl?

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vor 5 Stunden schrieb Ben:

Zur Langzeiterfahrung: Habe schon seit 5 jahren einen karo step quilt  in Verwendung. Etwa selbe dimension und gewicht wie deiner hier.

Er ist für einen max Komfort von etwa 0 grad ausgelegt und obwohl ich ihn damals mit glaube 2 oz overfill bei EE bestellt hab hat er oft kältebrücken. Die Daune kann sich im karo step gut bewegen wenn zu wenig gefüllt oder die Verbindungen an den ecken der karos zu gross sind.

Ich tendiere daher nicht mehr zu karostep sondern eher zu längs- oder querkammern.

Könntest du mal Karolänge und Bafflelänge nachmessen?

Ob Daune bei Karostep wandert oder nicht, ist meiner Meinung nach ganz wesentlich vom Verhältnis Karolänge zu Bafflelänge abhängig. Je näher das Verhältnis gegen 1 geht, desto weniger kann sich die Daune verschieben. Bei meinem Quilt (Verhältnis 1,73) hat es schon ziemlich lange gedauert, bis ich nach dem Befüllen die Daunen da hin geschüttelt hatte, wo sie sein sollten. Vllt. kommt man da ja zu einem zufriedenstellenden Ergebnis, denn der Vorteil von Karo beim Befüllen ist schon super.

Der overfill spielt sicherlich auch eine Rolle (viel hilft viel) ....

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vor 14 Stunden schrieb Southern Flyer:

Wenn ich das richtig auf deinem Foto sehe hast aber auch schon 5 Karos quer. Wie groß sind denn deine Karos/Baffles?

Die Kammern sind ziemlich genau 30x30 cm gross (also wie bei Dir). In den Ecken der Karos sind 2x5 cm frei, d.h. die Stege sind 20 cm lang, dann kommen 10 cm Lücke. Wenn ich das richtig verstehe also weniger als bei Dir.

Beim ersten Quilt kam ich gut mit der Hand durch beim Füllen, beim zweiten mit etwas über 1cm weniger Steghöhe (5cm Steghöhe (Zuschnitt) minus 2*5-6mm Nahtzugabe = ca. 4cm) ging das nicht mehr so einfach. Wenn also die Kammern höher sind kann man die Lücke kleiner wählen, da man dann immer noch durchgreifen kann.

Ich glaube, ob die Daunen zwischen den Kammern wandern hängt auch damit zusammen, und natürlich mit der Überfüllung. Da habe ich recht grosszügige 25% gewählt.

Die Daunen waren übrigens gar nicht so einfach zu verteilen. Da habe ich recht lange geschüttelt und gestrichen. Wenn Daunenwanderung ein Problem wäre, dann wohl wenn sie während der Nacht von der Mitte her die beiden Seiten runter wandern würden. Das habe ich aber nie festgestellt.

In wirklich kalten Nächten war das Problem eigentlich bloss, dass die Arme und der Rand des Quilts neben die Isomatte zu liegen kamen, und vom Boden her Kälte reinkam. Das passiert mit einem Schlafsack halt nicht. Ich habe diese Bereiche dann so gut es ging mit Kleidern und Packsäcken ausgelegt (aber sooo viele hatte ich auch nicht, da ein Teil bereits unter den Beinen lag bzw. als Kopfkissen diente). Und den Quilt an der Matte befestigen wollte ich auch nicht, da ich mich gerne mal aufrichte um was zu suchen oder rausgreife.

 

Bearbeitet von ULgeher
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  • 1 Jahr später...
  • 4 Wochen später...
Am 1.9.2019 um 13:09 schrieb sknie:

@Southern Flyer Ersteinmal herzlichen Glückwunsch zu deiner tollen Arbeit. Ich stehe auch mal wieder vor der Frage Kaufen oder selber machen.

Hast du normale Daune verwendet oder hydrophobe Daune? Und wenn du hydrophobe Daune verwendet hast, wo hast du die gekauft?

Viele Grüße vom Steffen

Zum Thema Kaufen oder selber machen: ein Daunenquilt mit der hochwertigen Daune ist kaum günstiger als z.B. die Quilts von Cumulus. Da steht, wenn, der Spaß beim selber machen im Vordergrund.

Bei meinem Quilt habe ich diese normale Daune benutzt. Als ich jetzt Anfang September auf dem Querweg unterwegs war, hatte ich in einer Nacht einiges an Kondenzbildung im Zelt (wg. Wiese, sternenklarer Nacht und Windstille). Morgens war das Fußende des Quilts außen recht nass, da ich nachts einige Male damit an die Zeltwand gestossen bin.  Aber nach einer viertel Stunde in der Vormittagssonne war der Quilt wieder trocken. Von Vorteil war dabei, dass ich einen schwarzen Innenstoff genommen habe (ein Vorteil, wenn man sich die Soffe selber aussuchen kann). So ging das Trocknen sehr schnell.

Bei der 860 cuin Daune war ich mit der 411gr. Füllung von ungefähr -6°C Komfort-Temperatur ausgegangen. Das habe ich mittlerweile getestet in einer Nacht mit -5°C Dauerfrost. Mit dünner Merinounterwäsche, Socken und einem Buff war es so warm, das man gut schlafen konnte.

Mittlerweile habe ich mir auch einen dünnen Kufa-Sommerquilt mit 100er Apex genäht, den man mit einem Seiden-Inlet noch für kühle Frühjahrs-/Herbstnächte pimpen kann.

 

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vor einer Stunde schrieb Southern Flyer:

Zum Thema Kaufen oder selber machen: ein Daunenquilt mit der hochwertigen Daune ist kaum günstiger als z.B. die Quilts von Cumulus. Da steht, wenn, der Spaß beim selber machen im Vordergrund.

Bei meinem Quilt habe ich diese normale Daune benutzt. Als ich jetzt Anfang September auf dem Querweg unterwegs war, hatte ich in einer Nacht einiges an Kondenzbildung im Zelt (wg. Wiese, sternenklarer Nacht und Windstille). Morgens war das Fußende des Quilts außen recht nass, da ich nachts einige Male damit an die Zeltwand gestossen bin.  Aber nach einer viertel Stunde in der Vormittagssonne war der Quilt wieder trocken. Von Vorteil war dabei, dass ich einen schwarzen Innenstoff genommen habe (ein Vorteil, wenn man sich die Soffe selber aussuchen kann). So ging das Trocknen sehr schnell.

Bei der 860 cuin Daune war ich mit der 411gr. Füllung von ungefähr -6°C Komfort-Temperatur ausgegangen. Das habe ich mittlerweile getestet in einer Nacht mit -5°C Dauerfrost. Mit dünner Merinounterwäsche, Socken und einem Buff war es so warm, das man gut schlafen konnte.

Mittlerweile habe ich mir auch einen dünnen Kufa-Sommerquilt mit 100er Apex genäht, den man mit einem Seiden-Inlet noch für kühle Frühjahrs-/Herbstnächte pimpen kann.

 

Mich hat es durch deinen Bericht hier so sehr in den Fingern gejuckt das ich mir jetzt auch einen Daunenquilt genäht habe. Ich hatte noch Stoff rumliegen aus den ich nich ein weiteres Apexquilt nähen wollte. Jetzt hab ich mir einen Daunenquilt im Karostep für den Winter genäht. Allerdings mit 600g Daune 730 cuin und etwas schwereren Außenstoff.

:)

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  • 1 Jahr später...

Lieber SouthernFlyer,

ich möchte mich allerherzlichst für deine tolle Anleitung bedanken. Komme aus dem haengemattenforum.de und habe mir einen Topquilt zu 90% nach deiner Anleitung genäht. Ohne die hätte ich mich nie getraut!

Meiner hat einen RV am Fußteil, eine Schließe mehr, Apex 200 im runden Fußteil und leicht geringere Bafflehöhe, gefüllt mit 400g 800cuin Daune. Innen den gleichen blauen Stoff wie du, außen ein schwarzes 10D Ripstop von AdventureXpert.

Länge: 207cm   Breite: 143cm   Bafflehöhe: 5cm  Länge Fußbox: 70cm  Durchmesser Fußbox: 34cm (alles Hüllenmaße)

Fertiges Gewicht excl. Packsack: 641g

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Mein Beitrag im anderen Forum zu Nachlesen. Ich hoffe ich darf hier so einfach mal in den Thread crashen. Ich dachte nur es interessiert vielleicht, dass die Hängematten-Menschen auch sehr gerne Topquilts nähen. 

Gute Zeit und nochmal vielen Dank!

Bearbeitet von Felixris
habe mich doch registiert - um posten zu können
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