waldradler Geschrieben 21. Dezember 2017 Geschrieben 21. Dezember 2017 Hallo liebe MYOGer, Winterzeit ist Bastelzeit - ich bin gespannt auf Eure Kommentare zu diesem Projekt: Ausgangspunkt war mein Wunsch nach einer Erweiterung der Schlafmöglichkeiten. Viele Leute satteln ja um vom Bodenschlafen auf die Hängematte, ich gehe aber den umgekehrten Weg. Bisher habe ich nur in der Hängematte draußen übernachtet, weil ich dies für die einfachere und bequemere Option gehalten habe. Nachdem jedoch auch viel Herumprobieren mit geeigneten Liegepositionen nicht unbedingt zu bequemeren Nächten geführt hat, habe ich mich zu einem Bodensetup entschlossen und mir eine Neoair gekauft. Vom Liegekomfort bin ich ganz begeistert, das hat mit meinen uralten Isomatten nicht mehr viel zu tun. Allerdings wollte ich nicht so mitten im Laub und Gestrüpp bei den Krabbeltieren liegen, außerdem muss die Matte ja auch von unten geschützt werden. Daher lagen dann zwei Meter Zeltbodenstoff vor mir im Wohnzimmer. Das sah schon einmal ganz vernünftig aus, allerdings gibt es im Sommer ja auch Plagegeister aus der Luft. Daher habe ich an diesem Zeltboden ein Mückennetz angenäht, das an drei Seiten mit einem umlaufenden Reißverschluss zu öffnen ist. So erhält man einen abgeschlossenen Raum für sich. Im Einsatz sieht es dann wie folgt aus: Da ich der Hängematte aber auch noch nicht ganz abschwören wollte, nutzte ich diese Gelegenheit, gleichzeitig eine 90-Grad-Hängematte daraus zu machen. In die beiden Längsnähte, die den Zeltboden mit dem Mückennetz bzw. dem Reißverschluss verbinden, habe ich daher je 20 Stoffstreifen mit je 10 cm Breite aus leichtem Ripstop-Nylon mit eingenäht. Die Ränder dieser Stoffstreifen wurden gesäumt, an das lose Ende kam ein Tunnelzug. Durch den Tunnelzug geht ein 1 mm Dyneema-Faden und führt zu einem Ring. An diesem Ring lässt sich dann jeweils ein Gurtband befestigen, welches um die Bäume führt. Zwischen den beiden Ringen gibt es noch eine Ridgeline: Das Hängemattendesign ist damit eine Art Kombination folgender Vorbilder: http://www.haengemattenforum.de/forum/ausrüstung/diy-myog/18523-meine-selbstgemachte-90°-matte http://www.hammocktent.com/de/products/hammocks Vom Komfort her finde ich die Bodenvariante dennoch deutlich bequemer. Hier noch ein Detail mit drei der Stoffstreifen und einer Ecke des Zeltbodens: Gewicht: 580 g (ohne Gurtbänder). Vielleicht nicht super ultra leicht, aber durchaus noch vertretbar. Soll ja auch ein bisschen stabil sein. Any comments? bieber1, martinfarrent, questor und 3 Weitere reagierten darauf 6
Stromfahrer Geschrieben 21. Dezember 2017 Geschrieben 21. Dezember 2017 Gefällt mir. Das beste aus zwei Welten vereint. Auf den Bildern ist nicht erkennbar, ob du das Netz auch brauchbar zur Ridgeline hoch hängen kannst. Geht das? Falls, ja: Entsteht dann durch die Streckenverkürzung (Rundrücken statt geradem Boden) nicht zuviel Stoffüberschuss und das Mesh hängt dir im Gesicht rum? Lässt sich der Reißverschluss dann noch bedienen oder lässt du das offen? Wo steckt Stromfahrer? Viel•leicht draußen!
waldradler Geschrieben 21. Dezember 2017 Autor Geschrieben 21. Dezember 2017 Ja, das Netz ist so geschnitten, dass es sich zur Ridgeline hoch hängen lässt. Es gibt zwei Laschen ganz oben am Netz (die befestigt man an der Ridgeline) und noch zwei weitere Laschen etwa auf der Hälfte der oberen Seite des Netzes (dadurch zieht man zwei dünne Fäden und befestigt sie ebenfalls an der Ridgeline), damit das Mesh nicht ins Gesicht hängt. Davon habe ich leider gerade kein Foto zur Hand. Der Reißverschluss kann sowohl am Boden als auch hängend geschlossen werden. Ich habe zwischen den Reißverschluss und den Zeltboden noch 10 cm leichten Nylonstoff genäht, damit der Reißverschluss nicht unter zu starker Spannung steht (auf den Fotos gut erkennbar, da roter Stoff). Außerdem ist man so etwas besser vor dem Wind geschützt.
questor Geschrieben 22. Dezember 2017 Geschrieben 22. Dezember 2017 Schick! Genau aus dieser Motivation, nur andersrum (Hängen als Standard, aber mit Bodenoption) bin ich zur Hammocktent gekommen. Daher auch mit Isomatte statt UQ unterwegs.Gewichtsmäßig könntest Du auf Insel die Hälfte kommen. Da ich in der Matte bei gemäßigten Temperaturen auch auf Dauer auch mit dünneren, leichteren Isomatten zurechtkomme, auf denen ich am Boden nicht dauerhaft schlafen wollen würde, hält sich das Mehrgewicht arg in Grenzen. Nicht zuletzt, da sie Hängematte wie bei Dir am Boden als Bug bivy dient.Hast Du auch eine Tarp Lösung dazu? Bei mir ist es ein 3*2, etwas über 200g, noch immer nicht ganz fertig... Offline bei https://www.ultraleicht-trekking.com, jetzt auf zu neuen Welten!
Tarn Geschrieben 22. Dezember 2017 Geschrieben 22. Dezember 2017 (bearbeitet) Gefällt mir - ist mal was anderes. Der Nutzen dieser Aufhängung, ist mir aber leider nicht ganz klar. Ist das deine Übergangslösung, bis du dich an den Boden gewöhnt hast? Bearbeitet 22. Dezember 2017 von Tarn
Konradsky Geschrieben 22. Dezember 2017 Geschrieben 22. Dezember 2017 Na ja, da du mich zitierst, kann ich sagen, dass meine fünfte 90° Hängematte nur noch 241g wiegt. Da geht also noch einiges. Alleine das 1mm Dyneema (45g)durch eine 1mm Dyneema Angelschnur zu ersetzen bringt 19g Vorteil. Allerding schwindet die Bruchlast von 7920kg auf 3800kg. Desweiteren ist meine 90° Hängematte weitaus bequemer , als wenn ich Bodenbrüter wäre. Das liegt aber auch daran, dass ich über ein Jahr gebraucht habe, die 40 Strippen der Aufhängung auf die optimale Position einzustellen. Wer zu früh aufhört, hat es halt unbequemer. Ich habe jetzt knapp 530 Nächte draußen am Stück in der 90° Hängematte verbracht und kann sagen, es gibt für mich kein besseres Schlafen. Gruss Konrad Jan reagierte darauf 1
Tarn Geschrieben 22. Dezember 2017 Geschrieben 22. Dezember 2017 Könntest du deine Hängematte mal vorstellen? 241gr sind ja schon ohne Aufhängmöglichkeit recht wenig.
questor Geschrieben 22. Dezember 2017 Geschrieben 22. Dezember 2017 Allerdings ohne Bugnet, wenn ich nicht irre? Damit nicht wirklich vergleichbar, da keine Bodenoption, aber klar, da geht gewichtsmäßig schon noch einiges wie geschrieben. Offline bei https://www.ultraleicht-trekking.com, jetzt auf zu neuen Welten!
Konradsky Geschrieben 22. Dezember 2017 Geschrieben 22. Dezember 2017 Stimmt meine ist ohne Moskitonetz. Das erstaunlich ist, dass ich, seit ich in der Hängematte schlafe, kein Moskitonetz mehr brauche. Früher haben mich die Mücken auf dem Boden verrückt gemacht. Allerdings habe ich auf dem WHW auf dem Boden im Zelt schlafen müssen, weil keine Bäume da waren. Das hier ist meine Nr. 2. http://www.haengemattenforum.de/forum/ausrüstung/diy-myog/18523-meine-selbstgemachte-90°-matte Ist 285g schwer. Wenn man jetzt statt des Gurtbands, Schlaufen (-62g) macht und statt 1mm Kanirope Dyneema, Dyneema Angelschnur (-19g) nimmt, kann man sogar einen atmungsaktiven schwereren Stoff nehmen. Das Gewicht ist immer ohne Baumgurte. Meine wiegen sehr wenig und sind 89g leicht. Gruss Konrad Jan reagierte darauf 1
waldradler Geschrieben 22. Dezember 2017 Autor Geschrieben 22. Dezember 2017 @questor: Danke! Als Tarp hatte ich ein altes 1,5*2,5 dabei, habe es aber nicht gebraucht. Besser wäre wohl ein genau an die Form angepasstes Tarp à la Hammocktent. @Tarn: Danke! Die Aufhängung ist nicht nur als Übergangslösung gedacht, sondern als zweite Option, z.B. wenn es kein gerades Stück Boden gibt oder wenn der Boden matschig/steinig ist. @Konradsky: Dann werde ich mal versuchen, die Länge der Strippen besser einzustellen. Allerdings hatte ich eher das Problem mit der seitlichen Beengtheit. Wenn man sich im Schlaf umdrehen will, geht das nur schlecht, weil links und rechts der Stoff hoch geht und ein Drehen verhindert. Das ist in der 90 Grad nicht viel besser als in der gathered end. Die Bruchlast der Dyneema-Schnüre war ironisch gemeint? Kanirope gibt 195 daN = ca. 195 kg an. Welche Bruchlast hat die Angelschnur? Dass die Mücken weniger werden, könnte mit der stärkeren Luftbewegung in der Hängematte zusammenhängen.
Konradsky Geschrieben 22. Dezember 2017 Geschrieben 22. Dezember 2017 Ich verwende nur die Isomatten in L und W alles andere macht bei der 90° kein Spass. Entweder Zuhause und im Lager die Downmat 9LW und Synmat7LW oder auf Tour die TAR neoair Xtherm max LW. Ich schlafe auf der Seite ein und drehe mich nachts auf den Rücken. Die Angelschnur hat 205 Pfund, was 95kg entspricht. Leider geht der Link bei Ali nicht mehr. 500m für 13,50€ in grün. Das Tarp von Hammocktent mit den Türen habe ich in 30g Silpoly nachgebaut und benutze es im Winter bei Schnee. Als 3 Jahreszeiten Tarp habe ich aus 35g Silpoly ein 2x3,4 m welches an der Ridgeline 2m breit ist und am Ende jeweils 1,50m breit. Gruss Konrad Mittagsfrost reagierte darauf 1
Tarn Geschrieben 22. Dezember 2017 Geschrieben 22. Dezember 2017 Also ohne Bugnet (285g Hängematte + 89g Befestigung=) 374g und man muss lange, breite Matten benutzen? Ist das so ein enormer Komfortgewinn im Vergleich zum Schlafen auf dem Boden? Ich hab bei meiner aufblasbaren Matte aufm Boden eigentlich nicht wirklich was zu Bemängeln. Versteht mich bitte nicht falsch, ich will die Projekte gar nicht schlecht reden! Finde eure Hängematten super und würde mich da gerne mal reinlegen, nur sind wir hier ja im Forum des Hinterfragens und da wollte ich auf jeden Fall mal ein bisschen Nachhaken
Konradsky Geschrieben 22. Dezember 2017 Geschrieben 22. Dezember 2017 Meine Matte wiegt 241g + 89g Baumgurte =330g. Ginge noch leichter. Ich finde, dass es für ein bequemes Liegen in der 90° HM einen Lange und breite Matte erfordert. Ohne Isomatte geht meiner Meinung nach in der 90° nichts, obwohl Luke von Hammocktent dies auch propagandiert. Eine schmale Matte macht die Schultern kalt, da diese den Außenstoff berühren. Wenn das bei -15° passiert, macht das keinen Spass. Da ich nun fast 60 Jahre bin und mir der Komfort sehr wichtig ( soll ja Spass machen) ist, fällt es mir schwer, auf der Erde mit der TAR zu nächtigen. Ich drehe mich die ganze Nacht und wache morgens gerädert auf. Warum soll ich mir so etwas antun? Wenn du zufrieden bist, ist doch alles gut. Ich suchte nach etwas besserem und habe angefangen für mich etwas zu ändern und habe es gefunden. Gruss Konrad Jan reagierte darauf 1
questor Geschrieben 22. Dezember 2017 Geschrieben 22. Dezember 2017 Ist ja alles sehr subjektiv, was ist bequem, welche Matte 'muss' man nutzen? Ich komme selbst mit der leichten kanchen junga in der 90° komfortmäßig aus oder auch mit einer zlite artigen. Bin Seiten- und Rückenschläfer. Am Boden wurden mir die Matten nicht reichen. Offline bei https://www.ultraleicht-trekking.com, jetzt auf zu neuen Welten!
AlphaRay Geschrieben 22. Dezember 2017 Geschrieben 22. Dezember 2017 vor 2 Stunden schrieb Konradsky: Wenn man jetzt statt des Gurtbands, Schlaufen (-62g) macht und statt 1mm Kanirope Dyneema, Dyneema Angelschnur (-19g) nimmt, kann man sogar einen atmungsaktiven schwereren Stoff nehmen. Wofür eigentlich? Man liegt doch auf der Isomatte und hat ja sonst keinen Kontakt zur Hängematte..oder wie hast du das gemeint?
Konradsky Geschrieben 22. Dezember 2017 Geschrieben 22. Dezember 2017 Ich finde den Stoff haptisch sehr ungenügend. Die Farbe ist auch typisch UL. Ich stehe da mehr auf gedeckte Farben wie auf dem Foto. Wenn mal Wasser in die Hängematte läuft, kann es nicht ablaufen. Mir schon mal passiert als es Katastrophenalarm gab. Ich hatte zu dem Zeitpunkt eine HM mit Hängemattenstoff. Das Wasser lief gut ab und ich konnte auf der Isomatte nächtigen. Im Bild ist im übrigen die 241g Hängematte, welche heute noch einmal leichtere Schnüre bekommen hat. man will sich ja nicht totschleppen. Heute Nacht wird wieder getestet. Gruss Konrad ErikViking reagierte darauf 1
waldradler Geschrieben 23. Dezember 2017 Autor Geschrieben 23. Dezember 2017 Na, dann hoffen wir mal, dass Konrad gut draußen geschlafen hat. Hast Du überhaupt noch eine "richtige" Wohnung? Wenn Du im Juni 2016 schon 110 Nächte in der 90 Grad verbracht hast und inzwischen bei 530 Nächten bist, dann ist das ja eigentlich unnötig?
Mittagsfrost Geschrieben 24. Dezember 2017 Geschrieben 24. Dezember 2017 Waldradler, Du hast Konrad noch nicht schnarchen hören. Seitdem er draußen schläft, ist seine Frau morgens erholt und gutgelaunt. In der Nachbarschaft gibt es keine nächtlichen Einbrüche mehr und die Hunde haben aufgehört den Mond anzujaulen. Nur das mit-offenem-Fenster-Schlafen ist im Umkreis von 3 km jetzt passé. kImperator und Konradsky reagierten darauf 2
Konradsky Geschrieben 24. Dezember 2017 Geschrieben 24. Dezember 2017 vor 12 Stunden schrieb waldradler: Hast Du überhaupt noch eine "richtige" Wohnung? Schon, nur mir viel zu groß. Wenn man am Abend schön gewärmt durch die Wohnung seinen warmen Topquilt schnappt, ist das draußen schlafen einfach herrlich. Desweiteren wird man auch nicht mehr von Grippe und Konsorten heimgesucht. Gruss Konrad
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