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Ultraleicht Trekking

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Land: Deutschland

Reisezeit: 28.07-29.07.2012

Region/Kontinent: Westharz

Disclaimer: In diesem Bericht sind betrunkene Männer und Hobofeuer zu sehen. Zudem ist die Bildqualität oft unter aller Sau. Im Grunde genommen handelt es sich auch nicht um eine spektakuläre Reise. Bitte verlassen Sie diesen Bericht, wenn Sie damit nicht einverstanden sind.

Als dreifacher Familienvater mit Haus und Hof hab ich sehr wenig Zeit zur freien Verfügung. Was tun, wenn der Wald ruft? Richtig, z. B. meinen guten Wanderfreund Armin anrufen, das Shuttle beladen und ab in den guten, alten Harz zu einem spontanen Overnighter, im Volksmund auch Übernachter genannt. Armin ist Pfadfinder und kommt auch zum Kurzausflug mit einem [uH]-70l-Sack, aus der Seitentasche ragt eine Weinflasche, und auch ich habe in meinem [uL]-Müllbeutel ein paar schwere Leckereien der Abend kann kommen ...

Los geht es am Samstag nachmittag um 16:30 Uhr in Peine. Warum so spät? Vorher hab ich einer Freundin beim Umzug geholfen, den Transporter gefahren und Möbel geschleppt. Gegen 17:30 Uhr erreichen wir den Kurpark in Seesen. Die Berge um Seesen kenne ich wie meine Westentasche, hab ich doch viel Freizeit bei meinen Großeltern dort verbracht, und heute lebt mein lieber Vater mit seiner Frau in dem kleinen Städtchen am Westharz.

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Na warte...

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Wir bummeln vom Kurpark in Seesen durch das Granetal in Richtung Kalte Birke und genießen den lauen Abend. Am Taternberg gibt es eine schnelle Links-rechts-Kombination auf die Hohestein-Straße. Diese alte Asphaltstraße mit oft schöner Aussicht auf ins Tal kenne ich von meinen ersten langen Trainingsbergläufen über 35 km (was haben mir hier manchmal die Beine wehgetan).

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Bummel...

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Schöön...

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Wir folgen der Straße fast bis zur Kalten Birke, biegen aber kurz vorher ab, um noch über die Lageswarte einen Abstecher zum Vereinsplatz zu machen, es ist ja noch früh, und der Sommer scheint sich von seiner schöneren Seite.

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Lang posen...

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Vom Vereinsplatz geht es dann über einen anderen Weg zur Kalten Birke zurück.

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Brothers in arms...

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Shit ein Wolf, na warte...

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Armin!

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Nach einer kurzen Pause schauen wir auf die Uhr, o.k., so langsam sollten wir uns mal auf den Weg zu unserem Tagesziel machen, wie wollen ja noch einen gemütlichen Abend verbringen. So geht es auf direktem Wege über den Schnapsplatz zur Tränkebachhütte.

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Schnaps? haben wir...

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Die Zeit vergeht wie im Flug und um 20:00 Uhr erreichen wir unsere Unterkunft. Zimmer, Küche, Bad und fließend Wasser :-)

Blick von der Terrasse...

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Von vorne...

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Ausrüstungsbeischlafdarstellung (Gearporn)...

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Wahnsinn...

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Ich bin hier schon sehr oft vorbeigekommen und habe mich für ein Päuschen niedergelassen, übernachtet hatte ich hier noch nie. Also erstmal abrödeln und ein paar Gallonen Quellwasser trinken, lecker. Dann meldet sich umgehend der Hunger. Zum Glück liegen in unmittelbarer Reichweite viele trockene Ästchen, der Hobo kann rauchen und die anfliegenden Gnitzen verscheuchen.

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Pust...

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Es gibt chinesische “Nudelnâ€, Brötchen und allerlei Kleinkram, gespült wird mit Quellwasser und Wein.

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Sauf...

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Zum Nachtisch gibt es einen feinen Whisky. Wir bleiben noch laaange am Hobofeuer liegen und unterhalten uns.

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Kokel...

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Als das Feuer erlischt kommen die Gnitzen und wir begeben uns auf einen letzten Absacker in die Hütte.

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Armin denkt zum Glück daran, dass es Mäuse geben könnte, also noch kurz die Proviantsäcke in sicherer Höhe aufhängen und bettfertig machen.

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Als wir schließlich in den Säcken liegen, ist es bereits 24:00 Uhr. Egal, wir können ja ausschlafen.

Die Nacht ist bis auf die üblichen Unterbrechungen sehr ruhig, und als wir uns um 8:45 Uhr langsam erheben, schifft es draußen wie aus Eimern.

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Ich wasche mich erstmal ausgiebig unter dem Regenrinnenablauf und sondiere die Lage. Der Himmel ist dunkel, es wird wohl noch etwas regnen.

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Unser Abfallbeutel, den wir aus Versehen draußen haben liegen lassen, ist zerfleddert und ausgeräumt, hier war wohl die Westharzer Grizzlymaus am Werke. Hobofeuer draussen im Regen ist keine gute Idee, der Hobo wird auf dem Tisch der Hütte aufgebaut und mit einem kleinen Spirituskocher befackelt.

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Kaffee, Tee, Snickersbrötchen und Müsli verschwinden alsbald in unseren Hälsen.

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Schluck...

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Wir haben keine Eile, gegen 10:00 hört es auf zu regnen und wir verlassen nach kurzer Einpackerei unsere Unterkunft so sauber, wie wir sie vorgefunden haben. Auch das Hobofeuer auf dem Schotter vor der Hütte hat keine Spuren hinterlassen, hat also nicht stattgefunden.

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Da wir keinem festen Plan folgen müssen, stapfen wir erstmal rund um den großen Trogtaler Berg.

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Diesel...Niesel...

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Hmpf...

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Am Öhrenbrunnen gibt es einen schönen Hieb Quellwasser gegen den Durst und über den Schnepfenplatz kommen wir schließlich am Sternplatz an.

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Weiter geht es über einen Teil des Försterstiegs...

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... über Futterplatz, Limbach und dann ab durch das Tal an der Schildau.

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Die Zeit vergeht wie im Fluge, wir unterhalten uns über Gott und die Welt und genießen die immer stärker scheinende Sonne. An einer kleinen Brücke können wir den Forstweg verlassen und kommen auf den kleinen Pfad, der direkt an der Schildau entlang ins Tal geht.

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Gegen 14:30 erreichen wir die Wanderhütte vom Harzklub am Necklenberg.

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Dort gibt es alles, was das Wandererherz begehrt: Bratwust, Steaks, allerlei Beilagen, selbstgebackene Kuchen, freundlichen Service und zivile Preise.

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Tsossitsch mit Senf...

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Ich bin in letzter Zeit wieder öfter dort und es freut mich, dass die Hütte immer wieder gut besucht ist, auch mit vielen Stammgästen. Fazit: Sehr zu empfehlen, wenn ich in der Gegend bin, ist die Pause hier unabdingbar. Einigermaßen träge meistern wir schließlich die letzten Kilometerchen zum Kurpark zurück. Der schmale Weg, der vor ein paar Jahren noch durch Forstarbeiten unpassierbar war, ist wieder begehbar.

Tänzel...

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Schlepp...

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Und es gibt sogar eine neue Brücke...

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Und ganz in der Tradition der wie Pilze aus dem Boden schießenden Stiege hat er einen Namen bekommen: Forellenstieg.

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Am Kurpark angekommen ist der Spuk leider schon wieder vorbei.

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Wir rödeln ab, schwingen uns in das Shuttle und rollen mit 100 km/h oberlässiger Reisegeschwindigkeit nach Hause. Ich bringe Armin noch zum Bahnhof und wir verabschieden uns, es wird wohl leider etwas länger dauern, bis wir mal wieder zusammen los können, da der rastlose Junggeselle mal eben für 6 Monate nach Australien entschwindet...

Fazit: [uL] vs. [uH], was gibt es schöneres, als ein paar sorgenfreie Momente an der frischen Luft?

Viele Grüße

Ingmar

Geschrieben

Fantastisch! Kurz und knackig erzählt, ein Ausflug der Männerherzen höher schlagen läßt!

Ganz nach meinem Geschmack!

“Wer ans Ziel kommen will, kann mit der Postkutsche fahren, aber wer richtig reisen will, soll zu Fuß gehen."
(Jean-Jacques Rousseau)

Waldschneider auf Flickr

Geschrieben

Schöne kleine Tour! Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? ;-)

"Man überhäufe mich mit Luxus! Auf alles Notwendige kann ich verzichten." Oscar Wilde

Geschrieben

Frage: wozu braucht man in dem Gelände für eine Übernachtung 70L?

Geschrieben
Antwort: Weil er kann 8-)

Viele Grüße

Ingmar

das ist ja gar nichts.

auf dennis' homepage gibts ein bild von einem jungen mann, der einen 120l rucksack mit zahlreicher zusätzlich aufgeschnallter ausrüstung durch sanft gewelltes tiefland stemmt, einfach nur weil er so stark ist, dass er es kann ...

http://www.outdoor-blog.com/limes-wande ... -trekking/

nb: man beachte auch die massiven steigeisenfesten schuhe die er benötigt, um seine knöchel zu stabilisieren ...

... und tschüss.

Geschrieben
Das ist soooooooo geil dani!!!

@ingmar was denn das für ein Pack, meine deinen.

MLD Newt. Superteil für kurze Trips.

Der Typ mit dem Geraffel am Rucksack stützt sich ja völlig erschöpft auf seinen Gehhilfen ab...

Viele Grüße

Ingmar

Viele Grüße

Ingmar

Geschrieben
das ist ja gar nichts.

auf dennis' homepage gibts ein bild von einem jungen mann, der einen 120l rucksack mit zahlreicher zusätzlich aufgeschnallter ausrüstung durch sanft gewelltes tiefland stemmt, einfach nur weil er so stark ist, dass er es kann ...

http://www.outdoor-blog.com/limes-wande ... -trekking/

Nun, der hübsche junge Mann ist eben ein Gentleman und trägt das Material der Dame in der roten Hose sowie einiges an Naschereien (ich glaub frischer Ziegenkäse, 2 Flaschen Rotwein, Oliven frisches Brot) 8-) Soll ich jetzt bei der Tour hier darauf schliessen dass der hübsche Mann mit dem 70L-Gepäck das gleiche macht und wir demnächst bei den beiden auch die Hochzeitsglocken läuten hören werden (so wie bei dieser Dame?). :twisted:

P.S. es ist ein 65L-Rucksack, ein Gregory Acadia. Die Schuhe habe ich genommen weil sie herumstanden. ich kauf für einen Kurzaufenthalt im Flachland keine extra Treter.

Geschrieben
Nun, der hübsche junge Mann ist eben ein Gentleman und trägt das Material der Dame in der roten Hose

wobei, wenn ich das bild so betrachte, die hübsche dame selber einen nicht gerade minimalistischen rucksack trägt, in dem eigentlich schon alles platz hat, was man für solch einen kurzen osterplausch braucht.

trotzdem stellt sich die frage, müsste ein richtiger gentlemen denn nicht auch noch diesen rucksack tragen? oder noch richtiger, seine angebetete auf händen?

... und tschüss.

Geschrieben

Die Bilder von der ODS-Tour -omg, mittlerweile bin ich so an die überschaubaren Rucksackmaße gewöhnt, die sehen aus als wenn sie 3 Wochen Proviant mitschleppen würden.... :roll:

Leicht und Lecker

Geschrieben

Nun,

die Dame hatte zu dem Zeitpunkt noch keine neue Ausrüstung sondern Dinge, die sie seit Jahren genutzt hat ( sprich: was eben so herum lag). Und sie hat ausreichend Kondition, um nicht getragen werden zu müssen. :lol:

@Dani:

Es fehlt bei Deiner letzten Aussage nur ein Satzteil "er kann, wenn er muss". :mrgreen:

Und wenn man muss, dann geht einiges :lol:

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Geschrieben

Aber wenn Du denkst, ich hab dicke Rucksäcke, dann hättest Du mal die von Hexe und Co sehen sollen :mrgreen:

Kann ich bestätigen ;-) Becks war, soweit ich mich erinnere, nicht der mit dem schwersten Rucksack auf der Tour.

Manchmal blogge ich auch im Outdoor Blog 

Geschrieben
@Dani

Ohne Worte das Bild...

Mehr gefällig?

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Was glaubst Du was passiert, wenn ich nicht mit so etwas ausgebremst werde?

Geschrieben

@Becks Mach mal bitte einen eigenen Faden für deine Vorstellung auf. Hier ist doch ein Reisebericht von Ingmar.

Geschrieben

Aber wenn Du denkst, ich hab dicke Rucksäcke, dann hättest Du mal die von Hexe und Co sehen sollen :mrgreen:

Kann ich bestätigen ;-) Becks war, soweit ich mich erinnere, nicht der mit dem schwersten Rucksack auf der Tour.

bilder?

... und tschüss.

Geschrieben

Aber wenn Du denkst, ich hab dicke Rucksäcke, dann hättest Du mal die von Hexe und Co sehen sollen :mrgreen:

Kann ich bestätigen ;-) Becks war, soweit ich mich erinnere, nicht der mit dem schwersten Rucksack auf der Tour.

bilder?

ich guck mal daheim

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