Vollkornbrot Geschrieben 11. August 2017 Geschrieben 11. August 2017 Hallo zusammen, Da ja die Restriktionen zum Wildcampen speziell in Tirol relativ strikt sind, woll ich fragen wer praktische Erfahrungen mit Wildzelten oberhalb der Baumgrenze in den Alpen hat, speziell auch in Tirol, aber andere Gebiete würden mich interessieren. Vor allem interessiert mich, ob das tatsächlich auch verfolgt wird, weil in der Theorie wären ja Strafen - je nach Region - bis über 1000€ möglich. Und wie reagieren Hüttenwirte, wenn man in der Nähe ein Zelt aufschlägt? Theoretisch sind ja die Stellen um die Hütten eh am meisten geschädigt im Vergleich zu sonstigen alpinen Matten usw. Viele Grüße, Thomas
Nature-Base Geschrieben 11. August 2017 Geschrieben 11. August 2017 Zelt würde ich gar nicht aufstellen, wenn dann ein Tarp. Bei den Hütten einfach (vorab) fragen.
dani Geschrieben 11. August 2017 Geschrieben 11. August 2017 @Vollkornbrot bemüh mal die suchfunktion. das thema wurde schon zig mal diskutiert. ... und tschüss.
Vollkornbrot Geschrieben 11. August 2017 Autor Geschrieben 11. August 2017 Ok, das hätte vllt eher in UL in anderen Sportarten gepasst. Ich meine nämlich ernsthaftere Alpintouren mit Eis und Felskontakt, wo man das Zelt z.B. am Gipfeltag auch 2 Tage stehen hat. (Oder man könnt es auch abbauen und abends nochmal aufbauen...) Und das heißt bei mir bis jetzt auch, dass man wirklich ein Zelt bräuchte. Jetzt ist es aber so, dass man in Tirol oberhalb der Baumgrenze biwakieren darf ("Biwakieren ist das »Kampieren außerhalb von Campingplätzen während eines kurzen, durch den Anlass gebotenen Zeitraumes im hochalpinen Gelände«lt. Gesetztestext). Zählt eine Tour autark machen zu wollen dazu?
Gast Geschrieben 11. August 2017 Geschrieben 11. August 2017 (bearbeitet) Biwakieren im hochalpinen Gelände für einen kurzen, durch den Anlass gebotenen Zeitraum. Unter dem angeführten Biwakieren wird in der Regel die einmalige behelfsmäßige Übernachtung im alpinen Gelände anlässlich von Bergtouren verstanden, z.B. im Falle eines Schlechtwettereinbruchs bzw. bei Dunkelheit oder im Falle einer Verletzung. Biwakieren, das geplant ist und nicht aufgrund einer Notsituation erfolgt, ist verboten. bundeskanzelamt meint also, dass es auf die alpinistische ernsthaftigkeit des spasses nich ankomme und auch nich auf "autark". von der zuständigen behörde kriegste bestimmt die gleiche antwort, weshalb der öav sich so ziert ("restriktiv"). Bearbeitet 11. August 2017 von Gast
Anne Geschrieben 11. August 2017 Geschrieben 11. August 2017 Hallo, das bedeutet, daß Du das Zelt abends aufstellst und am Morgen wieder abbaust, weil keine andere Übernachtungsmöglichkeit erreicht wurde. Da kann man sich ja was einfallen lassen. Ich würde aber auf keinen Fall das Zelt ohne zu fragen in sichtweite einer Hütte aufstellen, das mögen sie nicht, ansonsten hatte ich in Tirol nie Probleme, es findet sich meist ein vom Weg abgelegenes Plätzchen. Allerdings habe ich das Zelt am frühen Morgen immer wieder abgebaut. Viel Glück und gute Tour Annette
Gast Geschrieben 11. August 2017 Geschrieben 11. August 2017 (bearbeitet) vor 48 Minuten schrieb Anne: Da kann man sich ja was einfallen lassen. da kann man sich schnell lustige dialoge vorstellen, die man mit etwas glück und unautark aussehendem gepäck besser vermeidet. (- hab in tirol noch nich gezeltet, wo gibts da denn keine erreichbare hütte?) Bearbeitet 11. August 2017 von Gast
Mil Geschrieben 11. August 2017 Geschrieben 11. August 2017 Kein Plan ob und wie's verfolgt wird, hatte noch nie Probleme. Suche mir aber auch uneinsichtbare Orte, baue erst spät und morgens früh auf und ab und bei Hütten frag ich halt. Bisher noch nie ein Problem gehabt, aber klar, kannst auch mal erwischt werden und im schlimmsten Fall ne Strafe zahlen müssen. No risk, no fun. Und leave no trace versteht sich von selbst oder?
Jever Geschrieben 12. August 2017 Geschrieben 12. August 2017 1) Schon daheim über Schutzzonen informieren und diese meiden. Für mich gibt es da keine Entschuldigung/Ausrede, in solchen Zonen zu übernachten. Gibt genug andere Plätze, da muß man nicht in den Rückzugsgebieten der Tiere/Pflanzen seine Unterkubft aufstellen. 2) Bei den Hütten vorher anfragen und ein "nein" akzeptieren. Die Wirte haben für das nein Gründe. z.B. bei der Salbithütte isses verboten, weil ein Trupp einmal ein "ja" bekam und der Wirt zum Dank hinterher zwei Säcke Müll aus der Viehweide sammeln mußte. 3) Je tiefer gelegen, desto schlechter die Karten, da dieses für Weidewirtschaft genutzt wird 4) Wald ist zumindest in der Schweiz wegen Waldbrandgefahr ne dumme Idee, außerdem sind rund 30% in Privatbesitz und man darf da zwar durchgehen, aber nicht einfach sich so niederlassen. 5) Am einfachsten isses oberhalb der Wachstumsgrenze in den Felsen oder im Eis. Da kann man bis auf wenige Orte (oberhalb Chamonix z.B. gibt es Ärger) das Zelt aufstellen. Fabian. reagierte darauf 1 If there's anything more important than my ego around, I want it caught and shot now.
Gast Geschrieben 12. August 2017 Geschrieben 12. August 2017 also die zeltlaender der alpen: f und ch, aber vorbereitungsbeduerftig weil einschraenkungen. italien geht praktisch wenn abgelegen und kein parco, also tendenz piemont.
dani Geschrieben 12. August 2017 Geschrieben 12. August 2017 wir hatten die diskussion wirklich schon x-mal. ... und tschüss.
Exocet Geschrieben 12. August 2017 Geschrieben 12. August 2017 (bearbeitet) OT: Was macht eigentlich der Malle-Wasserthreat? Hat Potential das Ding hier. Bearbeitet 12. August 2017 von Exocet
Gast Geschrieben 13. August 2017 Geschrieben 13. August 2017 auf malle wird ja in der zwischenzeit gegen touris demonstriert.
Gast Geschrieben 13. August 2017 Geschrieben 13. August 2017 Diese Frage kommt seit 30 Jahren so sicher wie der Herbst. Ich persönlich habe x mal ausserhalb von Schutzzonen gezeltet (nota bene) und noch nie jemanden getroffen, den das interessiert hat. Hochgebirge natürlich. Meine Frage daher, hat irgendjemand schon mal irgendwo von irgendwem gehört, dass er weiter oben auf ein Verbot hingewiesen wurde oder gar eine Strafe bezahlen musste? Das übersteigt einfach meine Vorstellungskraft.
Ben Geschrieben 13. August 2017 Geschrieben 13. August 2017 vor 13 Minuten schrieb Svengbg: önlich habe x mal ausserhalb von Schutzzonen gezeltet (nota bene) und noch nie jemanden getroffen, den das interessiert hat. Das selbe bei mir! Wenn aber man so aussieht wie Reese Witherspoon in "der grosse Trip" und auf Wegen oder neben Hütten "Lagert" sind einem Probleme sicher! Lg
Andreas K. Geschrieben 13. August 2017 Geschrieben 13. August 2017 vor 25 Minuten schrieb Svengbg: Diese Frage kommt seit 30 Jahren so sicher wie der Herbst. Ich persönlich habe x mal ausserhalb von Schutzzonen gezeltet (nota bene) und noch nie jemanden getroffen, den das interessiert hat. Hochgebirge natürlich. Meine Frage daher, hat irgendjemand schon mal irgendwo von irgendwem gehört, dass er weiter oben auf ein Verbot hingewiesen wurde oder gar eine Strafe bezahlen musste? Das übersteigt einfach meine Vorstellungskraft. An Hotspots, wo massenhaftes Campieren zum Problem wird, kann Kontrolle mit Strafe schon vorkommen. Ein aktuelles Beispiel ist der Schrecksee in den Allgäuer Alpen: - Klick - Klar, nicht wirklich hoch gelegen, aber beispielhaft kann man diesen See schon hernehmen. Ich persönlich meide einfach vielbestiegene, leicht erreichbare Gipfel, (Dazu gehören vor allem auch Berge die mit Seilbahn erreicht werden können. Denn in der Nähe von Seilbahnen nimmt die Idiotendichte, und somit kontrolliertes Gebiet dramatisch zu. Zurecht, wohlgemerkt!) Und ich hatte in den Alpen noch keine Probleme mit Biwaks. FarmerBoy reagierte darauf 1 “Wer ans Ziel kommen will, kann mit der Postkutsche fahren, aber wer richtig reisen will, soll zu Fuß gehen." (Jean-Jacques Rousseau) Waldschneider auf Flickr
Gast Geschrieben 13. August 2017 Geschrieben 13. August 2017 vor 36 Minuten schrieb Andreas K.: Ein aktuelles Beispiel ist der Schrecksee in den Allgäuer Alpen: - Klick - Klar, nicht wirklich hoch gelegen, aber beispielhaft kann man diesen See schon hernehmen. Bei einer Kontrolle vor einem Jahr wurden an einem Abend 25 Zelte und 80 überwiegend junge Leute an 18 Feuerstellen angetroffen. Florian Karg, Älpler am Schrecksee, klagt über den Verlust von 50 Zaunpfählen im vergangenen Jahr. Die Campierer hatten sie einfach herausgerissen und am abendlichen Lagerfeuer verbrannt. Ok... ich dachte an Strafen für etwas diskretere Zeitgenossen
Andreas K. Geschrieben 13. August 2017 Geschrieben 13. August 2017 (bearbeitet) vor 2 Minuten schrieb Svengbg: Bei einer Kontrolle vor einem Jahr wurden an einem Abend 25 Zelte und 80 überwiegend junge Leute an 18 Feuerstellen angetroffen. Florian Karg, Älpler am Schrecksee, klagt über den Verlust von 50 Zaunpfählen im vergangenen Jahr. Die Campierer hatten sie einfach herausgerissen und am abendlichen Lagerfeuer verbrannt. Ok... ich dachte an Strafen für etwas diskretere Zeitgenossen Das Problem ist, dass man oftmals mit solchen Typen in einen Topf geschmissen wird. Just vergangenes Sylvester haben zwei Typen in meinem Hauptwandergebiet den Jochberg abgefackelt -klick- Sowas sensibilisiert die Einheimischen Bearbeitet 13. August 2017 von Andreas K. Mittagsfrost reagierte darauf 1 “Wer ans Ziel kommen will, kann mit der Postkutsche fahren, aber wer richtig reisen will, soll zu Fuß gehen." (Jean-Jacques Rousseau) Waldschneider auf Flickr
Gast Geschrieben 13. August 2017 Geschrieben 13. August 2017 Sind halt von der Dunkelheit überrascht worden.
Vollkornbrot Geschrieben 13. August 2017 Autor Geschrieben 13. August 2017 Den Antworten entnehme ich mal, dass man eher im Lotto gewinnt, als ein Bußgeld kassiert, wenn man sich nicht ganz dumm anstellt. Ich nehme an mit Schutzgebieten sind nur NSGs und Nationalparks gemeint oder? Es gibt ja noch Natura2000-FFH, Naturparks, Landschaftsschutzgebiete. Ist Leave no trace ab einer bestimmten Höhe überhaupt noch möglich?Auf 4000m zersetzten sich die eigenen Hinterlassenschaften ja kaum und man müsste die ja streng genommen wieder mit runter nehmen zum vergraben oder ? Mal ganz abgesehen davon, dass das Biwakieren auf hochalpinen Pflanzen Matten sicher auch nich so nett für Pflanzen ist, die 3 Monate im Jahr wachsen? Deshalb dachte ich, dass es an Hütten eigentlich am vernünftigsten wäre, wobei das ja wegen der Müllproblematik von den Pächtern nich gern gesehen wird.
Jever Geschrieben 14. August 2017 Geschrieben 14. August 2017 vor 21 Stunden schrieb Vollkornbrot: Ich nehme an mit Schutzgebieten sind nur NSGs und Nationalparks gemeint oder? Es gibt ja noch Natura2000-FFH, Naturparks, Landschaftsschutzgebiete. Jagdbanngebiete, Hochmoore, Rückzugsgebiete für Tiere, Militärzonen, sowie allgemeine Camping- und Biwakverbote, ausgesprochen durch die Gemeinden.: http://www.alternatives-wandern.ch/biwak/biwakverbote.htm If there's anything more important than my ego around, I want it caught and shot now.
Gast Geschrieben 15. August 2017 Geschrieben 15. August 2017 (bearbeitet) OT: eher zur revision der "autarkie-"vorstellungen als in einer korrelation zur zeltfrage und schon 10 jahre alt, die alpen als sozialraum, da willl man hin..: vergessene regionen der alpen legende s. 22: https://www.uibk.ac.at/public-relations/presse/medienservice/images/2008/12/pa_119/pk-alpenatlas_ppt.pdf (qualle: tappeiner/borsdorf/tasser, alpenatlas: https://www.uibk.ac.at/public-relations/download/images/2008/12/ ) ...und trifft auf wen (wessen ansprache): zweitwohnungen im alpenraum (noch älter, qualle: sonderegger/bätzing: https://rga.revues.org/2517#tocto1n3 ) Bearbeitet 15. August 2017 von Gast
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