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Ultraleicht Trekking

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Geschrieben

hab mir heute mal ein paar säckchen sogenanntes "baropack" gekauft.

die funktionsweise gemäss hersteller ist eigentlich verblüffend einfach. in einer gut verschliessbaren tupperdose wird ein säckchen mit gebranntem kalk mit wasser übergossen, dann in einer metallschale das essen/trinken daraufgestellt und die tupperdose geschlossen. 10 minuten warten und es werden temperaturen bis zu 95°C erreicht. damit man sich nicht die finger verbrennt, ist das ganze noch mit einer hülle aus neopren überzogen.

da das ganze barocook-system aber zu wenig UL für meinen geschmack ist, bin ich mir am überlegen, ob das nicht auch in einfachen freezer-bags machbar ist? das einzige problem ist, dass neben der wärme eben auch einiges an dampf und somit druck entsteht.

nun meine frage, bevor ich mich ins versuchs-labor begebe: hat schon jemand erfahrungen gemacht mit dem system?

***

ps: ja ich werde erst mal mit schutzbrille und handschuhen ans werk gehen, da ätzkalk hässliche wunden hinterlassen kann.

... und tschüss.

Geschrieben

Hi dani,

da würde mich mal interessieren wo Du das bezogen hast.

Hab von nem Kumpel gerade das flammenlose Kochsystem von Trekmates bekommen, das ja genau so arbeitet.

Wollte ich die Tage mal testen.

Geschrieben

das ist jetzt lustig!

ich hab die calciumoxid-kocherei auch zuoberst auf meiner projektliste. ich treffe mich nächste woche vielleicht mit einem chemiker für genauere informationen bezgl mischungsverhältnis CaO und H2O und der zu erwartenden reaktionstemperatur. dann erst mache ich mir gedanken über das material der behälter

ich kann das leider selber nicht berechnen. in den käuflichen systemen gibts wohl ein massenverhältnis von 1 teil CaO und 2 teile H2O. toll finde ich, dass das daraus entstehende calciumhydroxid CaO2H2 problemlos in der umwelt entsorgt werden kann... und dass im zelt "gekocht" werden kann.

in der apotheke kostet calciumoxid wahscheinlich nur einen bruchteil von den genannten systemen. einzig die sichere transportierbarkeit müsste noch gelöst werden... zu tabs pressen un einzeln vakumieren?

nachtrag:

designvariante 1: becher in becher - 1 4dl burgerkingpappbecher in einen 5dl pappbecher gestellt, unten das gmisch rein.... wäre ziemlich leicht...

designvariante 2: chemischer tauchsieder. becher nach wahl, reagenzröhrchen befüllen (gibts da was aus metall?) und reinstellen

das wäre eigentlich ein myog-faden.

Geschrieben
...

in der apotheke kostet calciumoxid wahscheinlich nur einen bruchteil von den genannten systemen

...

beim baustoffhändler wohl noch wesentlich weniger. nur dürften dort die gebinde ein wenig zu gross sein ... 25kg sack ...

... und tschüss.

Geschrieben
Ich war jetzt nur zu blöd das bei transa.ch auf der webseite zu finden...

ja transa ist eigentlich generell schrott. sie haben zwar gar kein so schlechtes angebot, aber davon findet sich nur ein bruchteil im katalog und nochmals weniger auf der webseite. anscheinden läuft das ganze konzept über den verkauf im laden, wo das personal sehr sehr aufdringlich, ja schon fast penetrant ist. der druck viel verkaufen zu müssen, ist extrem offensichtlich. man kommt sich vor wie beim herrenausstatter.

... und tschüss.

Geschrieben

Die Reaktionsenthalpie von Ca0 (Gewicht 56g/mol) mit Wasser beträgt −81,9 kJ/mol.

Die Standardverbrennungsenthalpie von Ethanol ( Gewicht 46g/mol) beträgt -1237 kJ/mol.

Das Ganze ist also leider viel zu schwer.

Magnesiumband wäre ne Alternative: Gewicht 24,3 g/mol und -601kj/mol

Das ist mit Ethanol vergleichbar. Aber zu teuer.

Geschrieben
Die Reaktionsenthalpie von Ca0 (Gewicht 56g/mol) mit Wasser beträgt −81,9 kJ/mol.

Die Standardverbrennungsenthalpie von Ethanol ( Gewicht 46g/mol) beträgt -1237 kJ/mol.

Das Ganze ist also leider viel zu schwer.

Magnesiumband wäre ne Alternative: Gewicht 24,3 g/mol und -601kj/mol

Das ist mit Ethanol vergleichbar. Aber zu teuer.

es wäre für mich auch eher für den notfall gedacht, wenn man, aus welchen gründen auch immer, kein feuer entzünden kann.

magnesiumband haben wir mal gebraucht, um den cat-stove zu zünden, dadurch fällt das vorwärmen weg. meine freundin konnte es via chemie-unterricht in ihrer schule sehr (!!!) günstig beziehen.

... und tschüss.

Geschrieben
Wie schwer ist den so ein Barocook-Säckchen?

bei transa gibts zwei grössen, 20g (heizt 20min) und 50g (40min) beide bis max. 90° C.

... und tschüss.

Geschrieben

Habe da noch was gefunden. Hier wird das Prinzip beschrieben, gemäss dem wohl auch das Barocooksystem und andere funktionieren.

So ensteht die Wärmeentwicklung durch eine zweistufige Reaktion: 1. Reaktion von CalciumOxid mit Wasser zur Erreichung der Notwendigen Reaktionstemperatur der Zweiten Stufe. 2. Das aus der ersten Reaktion entstandene ClaciumHydroxid reagiert mit Aluminium (in Pulverform). Erst dabei ensteht eine Temperatur von über 90Grad... Haben wir wieder was gelernt.

Hier eine Beschreibung: http://www.patent-de.com/20040819/DE60005784T2.html

Geschrieben
Habe da noch was gefunden. Hier wird das Prinzip beschrieben, gemäss dem wohl auch das Barocooksystem und andere funktionieren.

So ensteht die Wärmeentwicklung durch eine zweistufige Reaktion: 1. Reaktion von CalciumOxid mit Wasser zur Erreichung der Notwendigen Reaktionstemperatur der Zweiten Stufe. 2. Das aus der ersten Reaktion entstandene ClaciumHydroxid reagiert mit Aluminium (in Pulverform). Erst dabei ensteht eine Temperatur von über 90Grad... Haben wir wieder was gelernt.

Hier eine Beschreibung: http://www.patent-de.com/20040819/DE60005784T2.html

wenn ich mich richtig erinnere, steht auf dem beutel nur "quicklime" und nichts von aluminium. werde heute abend nochmals nachschauen.

gemäss wiki reicht aber auch schon calcium-oxid um damit den stall abzufackeln.

Ungelöschter Kalk wird aus Unwissenheit oft von Landwirten in Stallungen zur Desinfektion eingesetzt, und verursacht hier unter Wasserzufuhr Brände.

und wieder zurück zum eigentlichen verwendungszweck:

One litre of water combines with approximately 3.1 kilograms (6.8 lb) of quicklime to give calcium hydroxide plus 3.54 MJ of energy. This process can be used to provide a convenient portable source of heat, as for on-the-spot food warming in a self-heating can.

... und tschüss.

Geschrieben

Die Idee Magnesiumband ins Ethanol zu werfen ist gut. Wenn es denn leichter wäre es anzuzünden. Das letzte Mal, als ich das probiert habe ist viele Jahre her, aber wenn das Magnesium von damals immer noch so wie dass Magnesium von heute ist, ist das Anzünden etwas für Windstille und geduldige Menschen mit grossen Feuerzeugen.

Wenn man sich sowas wie Wunderkerzen bastelt sinkt die Energieeffizienz um mindestens die Hälfte. Aber das kann man ja auch nicht die Nudelsuppe tunken, selbst wenn man auf Bariumnitrat verzichtet.

  • 1 Monat später...
Geschrieben

Habe soeben mal einen ersten Versuch hinter mir. Da ich bis heute keine Aluminium-Pulver habe auftreiben können, habe ich mir mal ein 5er-pack Barocookbeutel geleistet. Der Preis ist absurd. Ist wohl dasselbe wie mit den Tintenstrahldruckern: Der Apparat kostet nix, aber die Patronen....

Egal. Allerdings bestand mein Setup nicht aus dem Originalsystem, sondern aus zwei Bechern von Burger King. 1x 5dl mit nicht ganz 1dl Wasser als Reaktionsgefäss, einen 4dl Becher reingestellt als Kochtopf, mit kalten Wasser gefüllt und den Original BK-Deckel druf (Gewicht von Gesamtsytsem 26g).

Die Mischung sprudelt wirklich heftig los. Die Becherlösung ist deswegen nich ganz optimal, wenn man damit im Zelt "kochen" möchte. Nach gut 10min war das Wasser im inneren Becher bei 80*... Habe dann zum erstenmal Tütenfutter getestet. Dazu später noch ein Wort.

Fazit: Das Prinzip funktioniert. Mit einem 20g mache ich erst mal 4dl Wasser heiss, Anschliessend krieg ich vielleicht nochmal die gleiche Menge Wasser mit 60* hin, das genügt vielleicht für einen schönen grossen löslichen Kaffee. Dieser Test steht aber noch aus.

Die Effizienz pro Gewicht ist also ziemlich OK.

Im Winter hätte ich zudem noch die Möglichkeit, während dem Kochen so einen aufladbaren Handwärmer zu reaktivieren, wenn der äussere Topf genug gross ist.

Das System funktioniert einwandfrei, Windschutz und Abgase sind kein Thema (obwohl es am Anfang etwas seltsam riecht :)) und angeblich soll der Abfall sogar ökologisch unbedenklich zu entsorgen sein - ich weiss aber nicht mehr, wo ich das her habe.

Der Killer ist allerdings der Preis für diese Säckchen: 2CHF pro Einheit sind happig. Dafür kosten die Becher nix. Für einen Overnighter mit zwei warmen Mahlzeiten (Abendessen und Frühstück) und 2x grossen Kaffee bin ich mit obigem Setup bei 66g und 4CHF.

Ohne zusätzlichen wasserfesten Lack hält der innere Pappbecher aber nicht lange aus. Den Lack könnte man Schwarz machen zur besseren Warmeübertragung.

Zum Tütenfutter: Ich habe wirklich keine Ahnung, was ich da gegessen habe. Gemäss Beschriftung irgendwas mit "Beef", einem Russsen und Reis... "Es gibt Reis, Baby!"

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