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Ultraleicht Trekking

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo ihr Lieben,

ich bin noch ganz neu in diesem Forum und auch beim Thema UL ein blutiger Anfänger. Ich habe mit der Suchfunktion versucht den Radbereich zu finden, bin jedoch ein bisschen verloren gegangen. Falls ich hier also an der falschen Stelle bin, dann sagt gerne bescheid wo ich dieses Thema besser ansprechen sollte. 

Der "Plan" ist eine 5-6 wöchige Radtour von Stockholm nach Barcelona. Dazu möchte ich mich aber gleich - so gut es eben geht - ausstatten. Der Zeitraum wird im September und Oktober sein und ich möchte gerne draußen campen.

Zunächst: "Ich weiß gar nicht so genau wo ich anfangen soll" :huh: 
Welche generellen Besonderheiten muss ich bei meiner Ausrüstungsauswahl beachten, wenn ich mit dem Fahrrad unterwegs bin anstelle eines Rucksacks?

  • Wie beeinflusst das zB die Wahl meines Zeltes oder von Kochequipment?
  • Habt ihr Tipps für Online Shops oder Händler, die mittlere Qualität zu (für Studenten) bezahlbaren Preisen anbieten? Da das Studentenbudget nicht die super professionelle Ausrüstung zulässt, würde ich mich vor allen Dingen über günstige Empfehlungen freuen mit denen ihr aber trotzdem gute Erfahrungen gemacht habt.

Ich werde vorraussichtlich mit einem Mountainbike fahren, welches aber mit Reifen ausgestattet ist, die sowohl für mäßiges Gelände als auch für die Straße ausgelegt sind.

Ganz spezifisch möchte ich mit den Packtaschen fürs Rad beginnen. Wie viele? Nur hinten am Rad oder auch vorne unbedingt notwendig?
Habt ihr da eine persönliche Empfehlung? Darüber und alle anderen Ratschläge womit ich beginnen sollte, würde ich mich sehr freuen :)

Viele Grüße und Danke schonmal aus Frankurt,
Jan

Geschrieben (bearbeitet)

Hi Jan,

ich mache es mal kurz, bevor dich andere Kollegen hier (teilweise berechtigter Weise ;-)) in Stücke reißen. Eine so musst da das machen Variante gibt's da auch keinen Fall.

Die Packtaschen sind auf jedenfall das letzte was du dir besorgen solltest. Diese richten sich ja nach dem Inhalt (Volumen und Gewicht). Schau da z.B. mal bei Alpkit Preis/Leistung ist da ganz ok.

Der gesamte Rest ist einfach viel zu generell, hast du schon irgendwelche Ausrüstung, hast du schon ein Rad, hast du schon öfters draußen geschlafen (auch nach einer Tagesradtour) usw.

 

Ich persönlich würde mal folgende Reihenfolge Wählen:

-lesen, lesen, lesen

-Tour Planung 

-Rad

-Unterkunft/ Schlafen

-Küche

-restliches Equipment 

-Transporttaschen

 

MfG und viel Spaß

Dennis

 

Bearbeitet von D3nnis
Geschrieben

+1 für die Reihenfolge

Wenn dann irgendwann eine Packliste steht, gibt es auch die Möglichkeit, diese hier zu posten und sich die Tipps und Erfahrungen der Forumsmitglieder dazu anzuschauen. 

Als Lektüre empfiehlt sich zunächst der Rote Faden. Darüber hinaus evtl. Dapprichs Büchlein "Trekking ultraleicht" und natürlich die diversen Packlistenfäden in diesem Forum. 

OT: Die passende Rubrik für diesen Faden wäre wohl "UL in anderen Sportarten"

Geschrieben
vor 6 Stunden schrieb OZcamper:

Welche generellen Besonderheiten muss ich bei meiner Ausrüstungsauswahl beachten, wenn ich mit dem Fahrrad unterwegs bin anstelle eines Rucksacks?

Ich nehme mal an das zitierte ist die zentrale Frage.

Grundsätzlich erhöht sich durch den Gegenstand Rad die Ausrüstung. Sei es Ersatzschlauch, Pumpe, oder ein Helm - man muss mehr einpacken. 

Dann ist das Volumen entscheidender, weil der Windwiderstand beim Wandern im Vergleich zum Radfahren sich wesentlich stärker auswirkt. Ab größeren Geschwindigkeiten ist der Windwiderstand die stärkste zu überwindende Komponente. Folglich sind größere Gegenstände zu vermeiden, z.B. lieber eine aufblasbare Isomatte, als eine große Schaummatte.

Ebenso entsteht beim Radfahren mehr Bewegung in den Taschen. Scheuern in und an den Taschen muss beachtet werden. Das Rad dämpft viel schlechter als der menschliche Körper, daher ist eine Tasche immer so zu packen, dass darin nichts wackeln kann. Ebenso sollte eine Tasche möglichst fest am Rad sitzen. (Verdeutlichen kann ich das nur mit meinen Alu Flaschenhaltern am MTB. Die sind an gewissen Stellen jetzt nur noch halb so dünn. Die Plastik Trinkflasche hat sich durch das Material gearbeitet.)

Dann gilt es zu entscheiden wie oft und wann man die Taschen vom Rad entfernen will. Es gibt Leute die müssen zum Einkaufen alle Taschen mit in den Laden nehmen. Andere lassen das voll bepackte Rad draußen stehen. Das sollte man beim Taschenkauf bedenken.

Und jetzt zum größten Vorteil der Geschichte, je nach persönlicher Fitness ist der Aktionsradius wesentlich höher. Spontan 20, 50, X km mehr fahren, um z.B. ein Hotel zu erreichen ist machbar! Damit hat man mehr Spielraum bei der Routenplanung.

Mehr fällt mir gerade nicht ein, ist aber auch eine sehr allgemeine Frage die hier gestellt wird.

Je konkreter die Frage, desto besser die Antworten ;-)

 

Geschrieben

@Paulscheint dieses "neumodische Bikepacking" schon mal gemacht zu haben ;-)

Ich selbst finde beim fahren ein wenig mehr Wind und Wetter Schutz noch immer ganz angenehm, meine einzige Softshell Jacke ist z.B. meine Bike Jacke (was halt keine klassische UL Jacke wäre) Auch der Schweißfluss ist meistens etwas höher, was dann abends entweder eine Dusche/Schlafsack Inlett  und/oder ein wärmeres Schlafgemacht erfordert.

Wenn du/ihr (alleine oder mit mehreren unterwegs?) auf richtigen Wegen bleibt, ist evtl sogar mal über eine Anhänger Lösung nachzudenken. Genau wie die Rucksack Frage im allgemeinen, manch einer verzichtet komplett auf ihn, da der Rücken sonst den ganzen Tag Nass ist. Ich finde ein kleines Daypack allerdings immer ganz gut.

Geschrieben

Das mit dem Rucksack hängt ja auch von der Art des Fahrrads / der Fahrgeometrie ab. Je vorn-über geneigter (am Rennrad o.Ä) desto nerviger finde ich einen Rucksack, wenn man eher aufrecht fährt weniger ein Problem.

Gesendet von meinem MotoG3 mit Tapatalk

Geschrieben (bearbeitet)

Wow! Mit so viel Antworten über Nacht habe ich wirklich nicht gerechnet. 
Erstmal ein riesengroßes Dankeschön, dass ihr euch die Zeit genommen habt. (und mich nicht zerfetzt habt :))

Ich denke ihr habt mehr als recht, was die Reihenfolge angeht.Vielen Dank für die Planungshilfe @D3nnis. Deshalb ist der Rote Faden den @backpackersimonverlinkt hat erstmal meine Bettlektüre. (Die Buchempfehlung ist übrigens direkt bei Amazon bestellt worden hehe)

Danke auch an @Paul, der genau die Situationen angesprochen hat, die einem als "Noch nie gemacht"- Mensch erstmal nicht einfallen.

Ihr seid ne coole Community!
Grüße aus Frankfurt

Bearbeitet von OZcamper
Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb Freierfall:

Das mit dem Rucksack hängt ja auch von der Art des Fahrrads / der Fahrgeometrie ab. Je vorn-über geneigter (am Rennrad o.Ä) desto nerviger finde ich einen Rucksack, wenn man eher aufrecht fährt weniger ein Problem.

Gesendet von meinem MotoG3 mit Tapatalk
 

@Freierfall kannst du das bitte erläutern? Den einzigen wirklichen Unterschied sehe ich in der überstreckten Kopfhaltung - also muss der Rucksack nur soweit passen, dass der Helm nicht anstößt. Ich muss allerdings zugeben, dass ich seit vielen Jahren nicht mehr mit MTB's o.Ä., also in aufrechter Haltung, unterwegs war.

Mein größtes Problem beim Bikepacking war das Rucksackgewicht, was nochmal zusätzlich in den Sattel gedrückt hat - bei 160-220km am Tag merkt man das halt nach einigen Tagen. Mittlerweile habe ich sowohl einen Tubus fly, ein Bob Yak als auch leichtes Gepäck - ich werde es im Sommer noch einmal probieren.:D

Gruß Jörn

Less gear, more beer!

Geschrieben

Das bezieht sich natürlich insb. auf Rucksäcke, die über einen winzigen Trinkrucksack hinausgehen. Aber empfinde ich das fahren mit Rucksack auf dem Rennrad ermüdender, da man mit der Rückenmuskulatur nicht nur sein Körpergewicht halten muss, sondern auch den Rucksack. Zudem ists weniger Stromlinienförmig und mehr Windwiederstand, merkt man bei hohen Geschwindigkeiten direkt, wie der Wind zusätzlich am Rucksack zerrt.

  • 1 Monat später...
Geschrieben

Ich bin lange nicht mehr gefahren, kenne daher das neueste Radmaterial nicht.

Am besten ist ein Reiserad nach Art einer Cross Rennmaschine mit langem Rahmen. Gepäck in Ortlieb Taschen mit Rollverschluss hinten auf eng anliegendem Tubus Flite Träger. Wertsachen in Lenkertasche.

Schuhe mit Crossprofil und innenliegenden Shimanopedalen.

Fahrrad nur mit Inbusschrauben reduziert Werkzeug.

Rennradhose und Trikot am Tag, UL Trekkingkleidung für Abend.

Ich kaufe bei Decathlon grundsätzlich das billigste Material. Es ist haltbar und billig. Das gilt vor allem für 20€Kreuzkuppelzelt und Bekleidung und Schlafsack.

In Kleinteile und Küche lohnt sich Geld zu investieren und UL Material zu erwerben, das man sehr lange benutzen kann. Hier kann bei billigen Material schnell sehr viel überflüssiges Gewicht zusammen kommen.

Kaufst Du das kleinste und leichteste Zeug von Globetrotter, liegst Du bei der Materialqualität im idiotensicheren Bereich. Das ist für einen Anfänger von Vorteil.

 

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Meine Zeit als Radfahrer liegt schon länger zurück. Damals jedoch mehrere wochenlange Touren gemacht, sowie im Schnitt 10k im Jahr. 

Was mir so als Tipp einfällt …

Die Art und weise wie du das Gepäck transportierst hängt vom Gelände ab. Eine Alpenüberquerung wirst du mit keinen Radtaschen machen wollen/können. Dort muss das Rad wendig und leicht bleiben. 

Bei solchen Bergtouren war meine Regel immer unter 8kg Gesamtgewicht auf dem Rücken zu bleiben. 

Wenn Radtaschen sein müssen, dann immer auf Gewichtsverteilung achten. 

Insgesamt würde ich aber versuchen das Gepäck im Rahmen, über dem Hinterrad (bzw. hinter dem Sattel), auf dem Rücken und am Lenker zu verteilen. Gewichtsmässig auch in der Reihenfolge.  Somit bleibt das Rad wendig. 

Achte auf Sonnenschutz! Im Wind merkt manchmal nicht wie stark die Sonne knallt. 

Ein Triathlonlenker wäre eine Überlegung. Es entlastet den Rücken. Ist aber Geschmacksache und nur sinnvoll wenn genug Landstraßen in der Ebene vorhanden.

Ansonsten vlt mal hier was abschauen:

http://www.hibike.de/blog/hibike/bikepacking-durch-deutschland-bikepacking-trans-germany.html

  • 1 Monat später...
Geschrieben (bearbeitet)

Ist ja erst August - die Reise kommt also noch.

Ich bin auch schon "Bikepacken" gewesen. Das ist eigentlich die Bezeichnung für das UL-Fahrradfahren über mehrere Tage. UL'er des Radsports, sozusagen.

Wenn es UL sein soll, würde ich auf Packtaschen (also die Ortlieb-typischen) verzichten und mir Bikepacking-Taschen zulegen. Die sind leichter, haben weniger Windwiderstand und man bekommt, wenn man UL unterwegs ist, alles super mit. Habe meine damals extra für mein MTB bei Burgfyr anfertigen lassen. Wenn dein Rad einen gängigen Rahmen hat (ohne spezielle Formen), passen sicherlich auch Taschen von Alpkit, Apidura, Ortlieb, Revelate etc.

Ganz interessant zum einlesen ist auch: http://www.bikepacking.com/

Gruß und gute Fahrt!

Bearbeitet von Berserk
Geschrieben
Am 21.8.2017 um 19:47 schrieb Berserk:

Ich bin auch schon "Bikepacken" gewesen. Das ist eigentlich die Bezeichnung für das UL-Fahrradfahren über mehrere Tage. UL'er des Radsports, sozusagen.

Bikepacking ist nicht direkt mit UL-Fahrradfahren gleichzusetzen. Insbesondere bei den klassische Bikepacking Taschen wie Alpkit, Apidura oder Revelate ist das Verhältnis Gewicht zu Volumen extrem hoch, so dass eine Gepäckträgerlösung ab einem gewissen Volumen wesentlich leichter ist.

Ich werfe mal folgendes in den Raum: http://ultralightcycling.blogspot.de Der Typ beschreibt unter rack or no rack den Sachverhalt eigentlich ganz gut. Und hier hat man mal eine Packliste http://iikinvietnam.blogspot.de

Geht es nicht um Geländefähigkeit, wofür meines Erachtens nach das Bikepacking geschaffen wurde, dann sollte man mit dem Gedanken spielen die simple Lösung Rack, Strap & Bag zu nutzen.

  • 1 Jahr später...

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