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Ultraleicht Trekking

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Geschrieben

Moinmoin!

Gestern im Baumarkt fiel mein Blick auf sogenannte Isolationsfolien.

 

Das Marketing behauptet wahre Wunder mit bis zu 30% Einsparung von Energieverlusten. Und keinen Kondens auf der Scheibe. Das eine ca. 0,5 mm dicke Plastikschicht nicht warmhält muss ich wohl niemand erzählen. Meine Frage hier: Wenn die  bis zu 30% versprechen, worauf beziehen die sich mit dem Wert?

hier steht etwas mehr.

Meine Hoffnung ist doch noch was nützliches für das Outdoorleben darin zu finden. Aber ich habe so meine Zweifel ;-) 

LG Fliege

 

Leicht und Lecker

Geschrieben (bearbeitet)

Ganz kurz:

Nicht die 0,5mm halten warm, sondern die Lulftdichtigkeit, die sie leisten.

Die Folie schafft eine aus Luft bestehende Isolierschicht vor dem Fenster und reduziert die Luftzirkulation (war das der Konvektionsverlust?) und damit die am Fenster direkt anfallende Kondensfeuchte.

30% ist natürlich ein Fantasiewert des Herstellers ...

Bearbeitet von fdm
Schrechtreibung
Geschrieben

Zur Wirkung am Fenster wurde schon alles gesagt. Noch zur Zusatz-Info: Konvektion (also Wärmeverlust durch Zirkulation), spielt erst ab Luftschichtdicken von 10mm eine Rolle, bis dahin tritt der Wärmeverlust hauptsächlich durch Strahlung und Leitung auf. Bei 100mm Luftschichtdicke sind es wohl dann 24%, fast der gesamte der Rest ist Strahlung (Quelle: Physikalische Grundlagen Bau und Energie, Hans Moor, S. 36 via Google Books). Interessant bzgl. der allseits belibten NeoAir, die ja wohl über eine Folie die Strahlung reflektiert.

Nützlich für das Outdoorleben sind die Dinger trotzdem. Die sind- oder ersetzen- die hier zu recht sehr beliebten Polycro-Groundsheets.

Mist- Moritz war schneller!

Geschrieben
vor 26 Minuten schrieb fdm:

Ganz kurz:

Nicht die 0,5mm halten warm, sondern die Lulftdichtigkeit, die sie leisten.

Die Folie schafft eine aus Luft bestehende Isolierschicht vor dem Fenster und reduziert die Luftzirkulation (war das der Konvektionsverlust?) und damit die am Fenster direkt anfallende Kondensfeuchte.

30% ist natürlich ein Fantasiewert des Herstellers ...

Ich denke mal, die 30% kommen von den im Idealfall einsparbaren 24% bei Verringerung der Luftschichtdicke auf <10mm. Ist also eventuell Physik und kein Phantasiewert.

Geschrieben

Und ich hoffe, ich verletze damit keine Urheberrechte. Die entsprechende Tabelle im oben zitierten Werk findet sich für die, die keine Lust auf googeln haben und sich für die Physik interessieren (oder mir nicht glauben- vielleicht irre ich mich ja auch; Bauphysik war nie mein Lieblingsfach) hier.

Geschrieben (bearbeitet)

1. sind das Polycyro-Folien

2. ist die Stärke um 9 my - nicht 0,5 mm ;)

3. wie schon erwähnt, gehts hier um die Luft dazwischen - somit simuliert man bei einer 2-fach Verglasung eine 3-fach verglasung

4. Kunststoff leitet wärme um ein meeehrfaches schlechter als Glas

5. die Einsparung von bis zu 30 % ist realistisch - aber eben NUR für die Fensterfläche (!!!!) (30 % weniger Wärmeverlust)  niiiicht Raum oder gar gesamte Heizkosten.

6. hatte ich letztens bei Schnäppchen meine Polycyro-Folie rein gestellt. Gibts jetzt bei Amazon für nur 14 € für 12 m²  ;)  Einiges günstiger als die von Tesa...  die nehme ich aber auch nur zum Basteln statt an die Fenster zu hauen :D

Bearbeitet von AlphaRay
Geschrieben
vor 5 Minuten schrieb AlphaRay:

...

4. Kunststoff leitet wärme um ein meeehrfaches schlechter als Glas

...

...und zwar fast genau um 100% je 'e' in 'meeehrfach' für z. b. PET, sprich ein Drittel (PET 0,24 W/(mK) zu Glas 0,76 W/(mK). :-D:-D:-D

Geschrieben

Wenn jemand behauptet, dass dass 0,76 das doppelte von 0,24 sei...  100 % zu 220% ist nen rieeesiger unterschied.  Sind ja jetzt keine 102,15 % gewesen  ;)  Das wäre korintenkackerei  :D

Geschrieben

OT: Hä? Wo habe ich geschrieben, dass es das Doppelte sei? ich schrub 100% je e, sind drei e's drin, macht dreihundert Prozent. Aber jetzt ist's gut, war ja nur ein Scherz, ich klink mich aus.

Geschrieben
vor 4 Stunden schrieb Trekkerling:

Und ich hoffe, ich verletze damit keine Urheberrechte. Die entsprechende Tabelle im oben zitierten Werk findet sich für die, die keine Lust auf googeln haben und sich für die Physik interessieren (oder mir nicht glauben- vielleicht irre ich mich ja auch; Bauphysik war nie mein Lieblingsfach) hier.

Leider ich kann die Seite 36 nicht lesen:

 

 

Konvektion.png

Geschrieben (bearbeitet)
vor 2 Stunden schrieb Trekkerling:

OT: Hä? Wo habe ich geschrieben, dass es das Doppelte sei? ich schrub 100% je e, sind drei e's drin, macht dreihundert Prozent. Aber jetzt ist's gut, war ja nur ein Scherz, ich klink mich aus.

OT:

Da..sehe aber, dass weiter hinten auch was von nem Drittel steht  ;D  Jetzt vertsteh ich das mit den 100%  :?

"...und zwar fast genau um 100% je 'e' in 'meeehrfach' für z. b. PET, sprich ein Drittel (PET 0,24 W/(mK) zu Glas 0,76 W/(mK)"

Bearbeitet von AlphaRay
Geschrieben (bearbeitet)

Dazu kommt noch folgender Effekt: Die Folie wärmt sich auf und gibt dann Infrarot-Strahlung nach beiden Seiten ab. Also auch zurück zum Raum hin. Ähnlich wirkt auch ein doppelwandiges Zelt oder ein Blätterdach über dem Zelt.

Wenn einem im Winter fröstelt, obwohl die Zimmertemperatur recht hoch ist, spielt oft die Strahlungsbilanz eine Rolle. Von den kalten Fensterflächen kriegt man viel weniger Wärmestrahlung zurück als von wärmeren Flächen außerdem treiben die Wärmedifferenzen die Luftbewegung an und dadurch kühlt man dann auch schneller aus.

Ganz steige ich bei diesem Thema leider auch nicht durch. Und ich kenne keine Quelle, wo diese Effekte gut erklärt und für Outdoor-Anwendungen zugänglich gemacht werden. Das ist mal wieder ein Anlass zu schimpfen, dass wir endlich eine Outdoor-Wissenschaft brauchen!

Bearbeitet von ALF
Geschrieben

Oh Leute! Vielen Dank für die relevanten Informationen! Wäre Physikunterricht mal so unterhaltsam wie hier ;-)

Ich werde das direkt mal antesten an den Fenstern auf der Nordseite unseres Hauses.

 

LG Fliege

Leicht und Lecker

Geschrieben (bearbeitet)

Hier hat man auch den schönen Effekt, den ich für eines meiner zukünftigen Polycryo-Tarps verwenden wollte:    doppelwandig + aufblas- bzw. pumpbar. 
Nicht einfach nur Folie, sondern mit isolationsschicht (Luft) dazwischen. Hilft einiges mehr als ein doppelwandiges Zelt, wenn es um jedes Grad geht :)

Weiterer Vorteil ergibt sich bei Wind und Regen, welche sich nicht direkt auf die Innentemperatur auswirken. Zudem entfällt auch eine Aufstellstange, da man das ganze so bemessen kann, dass es nur mit Heringen abgesteckt wird. Ggf 2 - 4 Schnüre noch dazu, um bei starken Wind das ganze ewas stabiler zu halten
.

Die Dicke muss nicht mal hoch sein:

Folie alleine = U-Wert >= 5,8     Entspricht an sich auch jedem anderen Stoff sowie auch einer Einfach-Glasscheibe.

Folie + 10 mm Luftschicht ruhend + Folie = U-Wert von 3,11.    Die Wärmeverluste wurden fast 50% reduziert.
Folie + 20 mm Luftschicht ruhend + Folie = U-Wert von 2,89.   Nicht wirklich besser.
Folie + 50 mm Luftschicht ruhend + Folie = U-Wert von 2,85.   Das selbe..

Bereits bei einer 5 mm Luftschicht zwischen den Folien liegt der U-Wert bei 3,55.

Wird jetzt die innere Folie geschwärzt, so erhält man zusätzlichen Wärmegewinn bei Sonneneinstrahlung (Teil des Lichts wird auf der Innenseite in Wärmestrahlung umgewandelt), was bei einem normalen, nicht transparentem Tarp/Zelt nicht funktioniert.

 

vor 19 Stunden schrieb Fliegengewicht:

das direkt mal antesten an den Fenstern auf der Nordseite unseres Hauses.

Nordseite? Kommt da Morgens noch Sonne hin? Ich kann mich in den Wintermonaten nur dran erinnern, dass die eher ziemlich genau im Osten (ost-ost-nord) anfing - leider neben dem Haus - und bis ca. süd-süd-west ging.

Bearbeitet von AlphaRay
Geschrieben
Am 15.12.2016 at 12:38 schrieb AlphaRay:

Hier hat man auch den schönen Effekt, den ich für eines meiner zukünftigen Polycryo-Tarps verwenden wollte:    doppelwandig + aufblas- bzw. pumpbar. 
Nicht einfach nur Folie, sondern mit isolationsschicht (Luft) dazwischen. Hilft einiges mehr als ein doppelwandiges Zelt, wenn es um jedes Grad geht :)

Weiterer Vorteil ergibt sich bei Wind und Regen, welche sich nicht direkt auf die Innentemperatur auswirken. Zudem entfällt auch eine Aufstellstange, da man das ganze so bemessen kann, dass es nur mit Heringen abgesteckt wird. Ggf 2 - 4 Schnüre noch dazu, um bei starken Wind das ganze ewas stabiler zu halten
.

Die Dicke muss nicht mal hoch sein:

Folie alleine = U-Wert >= 5,8     Entspricht an sich auch jedem anderen Stoff sowie auch einer Einfach-Glasscheibe.

Folie + 10 mm Luftschicht ruhend + Folie = U-Wert von 3,11.    Die Wärmeverluste wurden fast 50% reduziert.
Folie + 20 mm Luftschicht ruhend + Folie = U-Wert von 2,89.   Nicht wirklich besser.
Folie + 50 mm Luftschicht ruhend + Folie = U-Wert von 2,85.   Das selbe..

Bereits bei einer 5 mm Luftschicht zwischen den Folien liegt der U-

 

Nordseite? Kommt da Morgens noch Sonne hin? Ich kann mich in den Wintermonaten nur dran erinnern, dass die eher ziemlich genau im Osten (ost-ost-nord) anfing - leider neben dem Haus - und bis ca. süd-süd-west ging.

Hahahaha ;-) nein natürlich nicht, deswegen ist es dort etwas kälter und die Iso lohnt sich dort. Außerdem lassen die Fenster ohne Folie mehr Licht rein, weswegen ich an der Ost- und Südseite eher keine Folie will. 

Leicht und Lecker

Geschrieben
vor 14 Stunden schrieb Fliegengewicht:

Hahahaha ;-) nein natürlich nicht, deswegen ist es dort etwas kälter und die Iso lohnt sich dort. Außerdem lassen die Fenster ohne Folie mehr Licht rein, weswegen ich an der Ost- und Südseite eher keine Folie will. 

Ahsoo :D    Also was die Folie an Licht weg nimmt, dürfte kaum messbar sein. Die Stärke beträgt 9 my. Die Lichtdurchlässigkeit von z.B. Plexiglas beträgt > 90% bei glaube bis zu 2 mm Stärke. Die Folie dürfte weit unter 1 % blocken. Da ist das Doppelglasfenster an sich viel schlechter dran..die lagen irgendwo bei 70%?  Und da macht bis zu 1 % gar keinen Unterschied :)  Würde ich aber nur machen, wenn man da öfter Problem mit Wasser auf der Scheibe hat.  Oder wenn man direkt unter'm Fenster sitzt und es "kalt runter zieht".

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