Beliebter Beitrag Andreas K. Geschrieben 10. August 2016 Beliebter Beitrag Geschrieben 10. August 2016 (bearbeitet) Ich war bzw. bin immer noch ein großer Freund von Kuppelzelten mit einem Gestängebogen in Längsrichtung, der sich ab dem Kopfbereich zu den vorderen zwei Ecken hin teilt. Beispiele hierfür wären das Vaude Hogan UL 1, das Big Agnes Seedhouse SL 1 und das Terra Nova Solar Photon 1. Bei den genannten Zelten handelt es sich um klassische Überwurfkonstruktionen. Das heißt, das Innenzelt mit Gestänge wird zuerst aufgebaut und anschließend das Außenzelt darüber gespannt. Kritiker der genannten Aufbauart monieren, dass bei Regen der Innenraum nicht trocken bleibt. Ich behaupte aber, dass man Innen- und Außenzelt sehr wohl miteinander aufbauen kann, also nicht nacheinander, so dass es im Inneren trocken bleibt. Allerdings bedarf das ein wenig Übung. Klare Vorteile dieser Konstruktion gegenüber Zelten, bei denen die Teile fix miteinander verbunden sind, sehe ich in der Tatsache, dass man das Innenzelt einzeln aufbauen kann, dass man das Außenzelt nach einer nassen Nacht separat verpacken kann und, dass die Windstabilität der gesamten Konstruktion, aufgrund des nicht vorhandenen Windfangs, wie z.B. einem Gestängekanal, besser ist. Leider sind alle genannten Modelle für meine Ansprüche nicht ganz perfekt: Das Vaude Hogan UL 1 ist mit 1370 g (ohne Heringe) natürlich recht schwer. Außerdem ist es für mich um einige Zentimeter zu kurz. Die Aufstellstangen im Fußbereich, die beim aktuellen Modell, dem Hogan Argon UL, Abhilfe schaffen sollen, bringen meinem Empfinden nach kaum den gewünschten Effekt, verschlechtern aber den sauberen Aufbau des Zeltes immens. Der Fronteingang, der zudem recht klein ausfällt, ist natürlich auch wenig komfortabel. Das Big Agnes Seedhouse SL 1 (älteres Modell) ist mit 1050 g (ohne Heringe) schon leichter, aber auch dieses Zelt ist zu kurz, und es hat wieder einen Fronteingang. Außerdem ist die Kondensationsbildung durch einen fehlenden Topplüfter recht hoch, das Innenzelt aus feinem Moskitonetz ist sehr empfindlich, und das Zelt insgesamt ist nicht sehr windstabil. Das Terra Nova Solar Photon 1 ist da schon sehr nahe an meinem Optimum - es ist mit 805 g (ohne Heringe) schön leicht, hat einen Seiteneingang, und die Innenzeltlänge reicht für mich (wenn auch knapp) aus. Aber auch hier gibt es Wermutstropfen: Es fehlt wieder ein Topplüfter. Außerdem ist der Seiteneingang in meinen Augen auf der falschen Seite angebracht, nämlich Rechts aus dem Liegen heraus betrachtet. Das hat zur Folge, dass ein Schlafsack mit Linksreißverschluss zur offenen Tür hin aufgeschlagen werden muss, wodurch der aufgeklappte Teil des Schlafsacks evtl. draußen im Feuchten aufliegt. Soll der Schlafsack sauber und trocken bleiben, gestaltet sich der Einstieg recht umständlich. Das Kochen aus dem Liegen heraus ist zum Beispiel für Rechtshänder auch eher schwierig, da man sich auf den rechten Arm abstützen und mit links hantieren muss. Kurzum, ich musste mir selbst ein Zelt nach meinen Ansprüchen nähen: Aufbau Kuppelzelt in Überwurfkonstruktion min. 5/ max. 13 Heringe nötig Außenzelt Maße (L x B x H): 246 x 134/ 70 x 102 cm Material: Nylon 10 DEN, Doppel Ripstop, beidseitig silikonisiert, 2000 mmWs YKK Aquaguard 3C, wasserabweisender Zwei-Wege-Reißverschluss Steckschließe als Zugentlastung für den Reißverschluss Tür zu einem Drittel oder komplett zu öffnen verschließbarer Topplüfter 9 Bodenabspannpunkte 5 Abspannpunkte für Sturmleinen insgesamt 4 Klettstreifen auf Innenseite zur Fixierung des Gestänges entlang der Firststange und an den zwei Seitenarmen. Gewicht: 212 g Innenzelt Maße (L x B x H): 231 x 87/ 57 x 94 cm Material: Wände aus 10 DEN Nylon, Super WR (DWR) behandelt; Netzfenster aus Polyamid mit 155 Maschen/ cm²; Bodenwanne aus Silpoly PU4000, Si/ PU beschichtet, 3500 mmWS YKK 3C Zwei-Wege-Reißverschluss auf voller Länge. Eingangsseite lässt sich nahezu komplett öffnen. C-Clips (Zelthaken) zum Einhängen des Innenzeltes am Gestänge Gewicht 285 g Apside Maße (L x B 246 x 39 cm, spitz zulaufend. Gestänge Easton Nanolite 18" Aluminium Gestängehub Gewicht 233 g Gesamtgewicht (Innenzelt, Außenzelt, Gestänge): 730 g Genug geschrieben. Jetzt lasse ich Bilder sprechen: Natürlich geht es auch noch leichter: Mit einem Innenzelt aus 17 g/m² Moskitonetz anstatt des Nylons und dem Gestänge aus Easton Fly Poles wiegt das komplette Zelt nur noch 685 g: Bevor die Frage aufkommt: In diesem Zelt stecken fünf Jahre Entwicklungsarbeit. Das sind mehr als 500 Arbeitsstunden und natürlich mehrere Prototypen die ich genäht habe. Bearbeitet 10. August 2016 von Andreas K. Dr.Matchbox, hbfire, Carsten und 49 Weitere reagierten darauf 50 2 “Wer ans Ziel kommen will, kann mit der Postkutsche fahren, aber wer richtig reisen will, soll zu Fuß gehen." (Jean-Jacques Rousseau) Waldschneider auf Flickr
hotbird Geschrieben 10. August 2016 Geschrieben 10. August 2016 Sehr gute Arbeit! Viele richtige gedankliche Ansätze. Auch ich bin ein großer Freund dieser Kuppel-Konstruktionen. Nur der Eingangsbereich scheint mir beim Außenzeit - insbesondere bei Regen - noch problematisch. Übrigens teile ich Deine Meinung, dass man solche Zelte mit etwas Übung auch im Regen aufstellen kann, ohne das der Innenbereich nass wird. Geht!
Andreas K. Geschrieben 10. August 2016 Autor Geschrieben 10. August 2016 (bearbeitet) Der Eingang ist kein Problem. Der Überhang durch die Lüftungshutze deckt das Innenzelt ab. Das funktioniert solange Regen senkrecht fällt. Bearbeitet 10. August 2016 von Andreas K. “Wer ans Ziel kommen will, kann mit der Postkutsche fahren, aber wer richtig reisen will, soll zu Fuß gehen." (Jean-Jacques Rousseau) Waldschneider auf Flickr
Gast Geschrieben 10. August 2016 Geschrieben 10. August 2016 WOW ... und nochmal DoppelWOW ... Auch wenn ich persönlich wenig von Gestängebögen halte, das Teil sieht absolut perfekt aus und ist natürlich top an Deine beschriebenen Bedürfnisse angepasst. Respekt für diese Arbeit ! Zwei Fragen dazu: Beim Terra Nova sagtest Du, dass Dir da der Toplüfter fehlt. Auf den Bildern sehe ich aber auch bei Deinem keinen ? An der Bodenwanne ist im Kopfbereich auf einer Seite eine "Flosse" die das Innenzelt spannt. Warum ist die nur auf der einen Seite ? Ich sehe zwar, dass das Gestänge dort etwas asymetrisch ist, deswegen ? Oer soll es eine trockene Ablage vor dem Eingangsbereich bilden ? Oder ... ?
hotbird Geschrieben 10. August 2016 Geschrieben 10. August 2016 vor 1 Minute schrieb Andreas K.: Der Überhang durch die Lüftungshutze deckt das Innenzelt ab. Das funktionier solange Regen senkrecht fällt. Okay, gut, das wirkt auf den Fotos - vielleicht durch die Perspektive - nicht so. Und die Windrichtung beim Zeltaufbau zu beachten, hat ja auch noch nie geschadet.
Norweger Geschrieben 10. August 2016 Geschrieben 10. August 2016 Andi Du Viech 😃, sieht wie immer Hammer 🔨 aus! Die fünf Jahre scheinen sich gelohnt zu haben. Andreas K. und mafioso reagierten darauf 2 der NorwegerDas WESEN des Ultraleicht-Trekking:Wissen schaffenErfahrungen machenSicherheit gewinnenErlebnisse genießenNochmal von vorn!
Andreas K. Geschrieben 10. August 2016 Autor Geschrieben 10. August 2016 @TappsiTörtel Zu 1) Der Lüfter ist das Dreieck direkt am Reißverschluss Zu 2) Die Flosse braucht man wegen der Apside. Das Innenzelt ist auf der Eingangsseite gekappt. cergol und Barbarix reagierten darauf 2 “Wer ans Ziel kommen will, kann mit der Postkutsche fahren, aber wer richtig reisen will, soll zu Fuß gehen." (Jean-Jacques Rousseau) Waldschneider auf Flickr
Andreas K. Geschrieben 10. August 2016 Autor Geschrieben 10. August 2016 @Norweger Wegen der Zeit die ich in das Zelt investiert habe, hat mir meine Frau erst einmal Nähverbot für die nächsten Wochen angeordnet! bansaim, piucore, Trekkerling und 4 Weitere reagierten darauf 7 “Wer ans Ziel kommen will, kann mit der Postkutsche fahren, aber wer richtig reisen will, soll zu Fuß gehen." (Jean-Jacques Rousseau) Waldschneider auf Flickr
#PackLessPlayMore Geschrieben 11. August 2016 Geschrieben 11. August 2016 (bearbeitet) Ich hab schon einige Schritte dieses Projekts mitverfolgen können und aus jedem viel gewonnen. Eine Konstruktion vom Feinsten Zum letzten Bild im OC: 1. Aus welchem Grund hast Du den RV durch das Moskitonetz gesetzt und dir nicht einige cm Näharbeit gespart, indem du den RV etwas weiter runter zum Silpoly ziehst? 2. Hast du auch damit experimentiert, das Zelt völlig freistehend zu machen, indem du im Fußbereich noch eine weitere, relativ tiefe Y-Verzweigung mit kurzen Armen machst? 3. Außerdem Überlegung zum RV Innenzelt: a ) Ist der RV fußseitig nicht ziemlich lang? Ästhetik? Damit du die Beine angenehm seitlich aussteigen lassen kannst?! Aber kommst du im komplett aufgebauten Zelt überhaupt ans Ende ohne dich zu verbiegen/ans nasse Dach zu stoßen? b ) Als Rechtshänder denke ich, dass ein RV in umgekehrter Rundung vorteilhafter wäre. (Momentan müsste ich jeweils den RV zunächst zu meiner Brust, dann "wegschieben", bei umgekehrter Wölbung wie beim Terra Nova ist es eine stetige Kurvenbewegung bei ausgestrecktem führenden rechten Arm)?! Ich wünsche Waldschneidercity fröhliche Kuppelzelt-Festivitäten. Bearbeitet 11. August 2016 von #PackLessPlayMore
cergol Geschrieben 11. August 2016 Geschrieben 11. August 2016 Mensch Andreas, Hut ab!! Das sieht wieder hervorragend aus. Ich habe gerade ein Innenzelt für mein Mid in der Mache und im Moment hängt das Ding wie eine verschrumpelte Rosine an der Stange, umso mehr bewundere ich Deine Innenzeltkonstruktionen. Faltenfrei, straff und ansprechend. Toll! Was ist denn das für ein 10D Silnylon? Und wenn ich mir die Bilder betrachte, dann verwendest Du auch nicht das Ripsband von extremtextil? Deines sieht deutlich fester aus? Magst Du die quelle verraten?
Nature-Base Geschrieben 11. August 2016 Geschrieben 11. August 2016 von mir auch ein WOW! Einzig den Lüfter hätte ich größer gemacht und dem IZ würde evt noch ein Aufhängepunkt zwischen dem Gestängedreieck und dem Eingangsseitigem Aufhängepunkt gut stehen!? Magst das Zelt mal naß machen und zeigen wie es dann steht?
Andreas K. Geschrieben 11. August 2016 Autor Geschrieben 11. August 2016 Ein größerer Lüfter würde leider nicht so gut funktionieren. Der Aufsteller wäre dann zu weit vom Reißverschluss weg und würde den nicht mehr weit genug aufdrücken. Wegen dem Aufhängepunkt: meintest du zwischen dem bereits bestehendem und dem Kreuzungspunkt der Flächen? Das Silnylon hat einen sehr engen Ripstop Abstand, ca 1,5 mm. Ich erhoffe mir davon, dass sich das Material bei Feuchtigkeit weniger dehnt. Terra Nova verwendet ein sehr ähnliches Nylon und da funktioniert das. Ich hatte das Zelt auch schon über Nacht bei regen im Garten stehen und es hat sich tatsächlich kaum gedehnt. Ich kann den test gerne mit Gartenschlauch wiederholen. Das und die Beantwortung der Fragen der anderen muss ich aber auf heute Nacht oder morgen verschieben. Muss jetzt den zweiten Geburtstag meiner Tochter feiern Trekkerling reagierte darauf 1 “Wer ans Ziel kommen will, kann mit der Postkutsche fahren, aber wer richtig reisen will, soll zu Fuß gehen." (Jean-Jacques Rousseau) Waldschneider auf Flickr
Sakima Geschrieben 11. August 2016 Geschrieben 11. August 2016 Sieht klasse aus, Andreas! Chapeau! LG Peterhttp://www.lichtblicke.smugmug.com
Nature-Base Geschrieben 11. August 2016 Geschrieben 11. August 2016 vor 2 Stunden schrieb Andreas K.: Ein größerer Lüfter würde leider nicht so gut funktionieren. Der Aufsteller wäre dann zu weit vom Reißverschluss weg und würde den nicht mehr weit genug aufdrücken. Wegen dem Aufhängepunkt: meintest du zwischen dem bereits bestehendem und dem Kreuzungspunkt der Flächen? Das Silnylon hat einen sehr engen Ripstop Abstand, ca 1,5 mm. Ich erhoffe mir davon, dass sich das Material bei Feuchtigkeit weniger dehnt. Terra Nova verwendet ein sehr ähnliches Nylon und da funktioniert das. Ich hatte das Zelt auch schon über Nacht bei regen im Garten stehen und es hat sich tatsächlich kaum gedehnt. Ich kann den test gerne mit Gartenschlauch wiederholen. Das und die Beantwortung der Fragen der anderen muss ich aber auf heute Nacht oder morgen verschieben. Muss jetzt den zweiten Geburtstag meiner Tochter feiern Ok, das klingt plausibel. Ein Draht oder Schaumstoff wolltest du nicht damit der Lüfter gut Schließbar ist? Ich meine einen Aufhängepunkt wie es im Bild zu sehen ist. Brauchst du nicht noch mal mit Gartenschlauch machen, wenn du sagst das es sich wenig dehnt. Aber nächstes Mal bitte mit Foto Ach, mit 2 sind die Kinder doch noch nicht so Geburtstagsinteressiert. Warte mal noch ein Jahr... skullmonkey reagierte darauf 1
Andreas K. Geschrieben 11. August 2016 Autor Geschrieben 11. August 2016 Zitat Ach, mit 2 sind die Kinder doch noch nicht so Geburtstagsinteressiert. Warte mal noch ein Jahr... Ich weiß wovon du redest, meine große wird bald 6 “Wer ans Ziel kommen will, kann mit der Postkutsche fahren, aber wer richtig reisen will, soll zu Fuß gehen." (Jean-Jacques Rousseau) Waldschneider auf Flickr
schwyzi Geschrieben 11. August 2016 Geschrieben 11. August 2016 Fast wie gekauft! Nee, Quatsch, das ist schon ganz großes Kino!!! Chapeau!!
bieber1 Geschrieben 11. August 2016 Geschrieben 11. August 2016 Einfach ? ! ? ! - mir fällt nix ein. Schließe mich allen Grandiositäten an. piucore reagierte darauf 1 Du weißt nie was Du kannst, bevor du es versuchst.
Andreas K. Geschrieben 11. August 2016 Autor Geschrieben 11. August 2016 (bearbeitet) Danke erstmal für die ganzen Rückmeldungen! Die Feier ist vorbei, die meisten Gäste sind aus dem Haus, jetzt kann ich auch auf die offenen Fragen Antworten. vor 13 Stunden schrieb #PackLessPlayMore: 1. Aus welchem Grund hast Du den RV durch das Moskitonetz gesetzt und dir nicht einige cm Näharbeit gespart, indem du den RV etwas weiter runter zum Silpoly ziehst? Sparen würde man sich dadurch gar nix, eher sich selbst noch mehr Arbeit machen: Man müsste auf dem geraden Teil des Reißverschlusses die Nahtzugabe an Bodenwanne und Wand zurückschneiden, und dann müsste man noch einen sauberen Übergang aus der Geraden in den Bogen hinbekommen, was schier unmöglich ist. So wie ich das gemacht habe ist das ein Schnitt, dann setzt man direkt den Reißverschluss ein. Eine saubere Sache. vor 13 Stunden schrieb #PackLessPlayMore: 2. Hast du auch damit experimentiert, das Zelt völlig freistehend zu machen, indem du im Fußbereich noch eine weitere, relativ tiefe Y-Verzweigung mit kurzen Armen machst? Das macht bei diesem Zelttypen in meinen Augen keinen Sinn. Freistehend wird diese Konstruktion eh nie, da ja Innen- und Außenzelt nicht miteinander verbunden sind. Man braucht deswegen zwingend Heringe, und die braucht man eh, dass Wind das Zelt nicht einfach umbläst. Falls es auch darum geht mehr Raum im Fußbereich zu schaffen - Das habe ich auch durch den Schnitt erreicht. Man kann sich also das Gewicht eines zusätzlichen Gestängesegmentes und eines zusätzlichen Hubs sparen. vor 13 Stunden schrieb #PackLessPlayMore: 3. Außerdem Überlegung zum RV Innenzelt: a ) Ist der RV fußseitig nicht ziemlich lang? Ästhetik? Damit du die Beine angenehm seitlich aussteigen lassen kannst?! Aber kommst du im komplett aufgebauten Zelt überhaupt ans Ende ohne dich zu verbiegen/ans nasse Dach zu stoßen? Zum einen ist tatsächlich Ästhetik der Hintergrund. Es schaut nie schön aus wenn ein Reißverschluss mitten im Stoff endet. Es hat aber auch praktische Gründe: Zum bequemen Einsteigen sowieso. Aber auch wegen Schlafsack und Isomatte - die brauche ich dann nicht irgendwie reinwurschteln, sondern kann die ganz bequem reinlegen. Aber klar, von Innen heraus kann man kaum den Reißverschluss bis ans Fußende bedienen. Braucht man aber auch nicht. Auf der Reißverschlussschiene sind zwei Schieber - liegen diese zwei Schieber aneinander an ist der Reißverschluss geschlossen. Egal in welcher Position. Man kann den Verschluss dahinlegen wo man ihn möchte, die Öffnung so groß machen wie es einem beliebt, also alles ganz flexibel. vor 13 Stunden schrieb #PackLessPlayMore: b ) Als Rechtshänder denke ich, dass ein RV in umgekehrter Rundung vorteilhafter wäre. (Momentan müsste ich jeweils den RV zunächst zu meiner Brust, dann "wegschieben", bei umgekehrter Wölbung wie beim Terra Nova ist es eine stetige Kurvenbewegung bei ausgestrecktem führenden rechten Arm)?! Das verstehe ich ehrlich gesagt nicht. Durch die zwei Schieber auf der Reißverschlussschiene kann man sich ja aussuchen in welche Richtung man der Reißverschluss schließt. Falls Du das meinst. vor 10 Stunden schrieb cergol: Was ist denn das für ein 10D Silnylon? Das Silnylon ist dieses hier von Aliexpress. Ich bin sehr angetan von dem Stoff! Es ist deutlich reißfester als Silpoly, dabei deutlich leichter, aber natürlich auch dünner. Es lässt sich meinem Empfinden nach dennoch sehr schön verarbeiten, schöner als Silpoly. Von der Verarbeitung her erinnert das Material an das daunendichte 10 DEN Nylon von Extremtextil. Es stellt also ähnliche Ansprüche an die Nähmaschine, die Nähtechnik und den Näher. Nachgewogen und nachgerechnet wiegt der Stoff tatsächlich 29 g/m². Habe just Heute wieder 12 lfm von dem Stoff geliefert bekommen. Das 10 DEN Innenzeltnylon ist übrigens auch große klasse! Das ist in Taftbindung und lässt sich viel schöner verarbeiten als die Innenzeltstoffe die ich bisher in der Hand hatte. Es verzieht sich nicht so fürchterlich. Man braucht deswegen aber auch an langen Schnittkanten Kettenlinien. Der Stoff wiegt nachgerechnet rund 21 g/m². Hier ist der Link dazu. vor 10 Stunden schrieb cergol: Und wenn ich mir die Bilder betrachte, dann verwendest Du auch nicht das Ripsband von extremtextil? Deines sieht deutlich fester aus? Magst Du die quelle verraten? Das ist tatsächlich kein einfaches Ripsband. Das Band nennt sich Grosgrain oder Grosgrain Ribbon. Durch @Micha90 bin ich auf das Band gestoßen. Dieses Band ist deutlich stabiler als einfaches Ripsband und dabei genauso leicht. Vermutlich weil es dichter gewebt ist. In Deutschland findet man so ein Band z.B. bei Ebay, Dawanda, usw. Einfach mal googlen... vor 8 Stunden schrieb Nature-Base: ...und dem IZ würde evt noch ein Aufhängepunkt zwischen dem Gestängedreieck und dem Eingangsseitigem Aufhängepunkt gut stehen!? Die betreffende Kante ist mit einer Kettenlinie versehen. Es hängt nichts durch, ist also alles schön straff. Das Foto täuscht da schon sehr. vor 5 Stunden schrieb Nature-Base: Ein Draht oder Schaumstoff wolltest du nicht damit der Lüfter gut Schließbar ist? Braucht man nicht. Einfach 2-Wege-Reißverschluss schließen und die Lüftungshutze selbst liegt durch die Spannung auf den Stoff straff am Außenzelt an. So, habe ich alle Klarheiten beseitigt oder braucht ihr noch mehr Verwirrung? Bearbeitet 11. August 2016 von Andreas K. micha90 reagierte darauf 1 “Wer ans Ziel kommen will, kann mit der Postkutsche fahren, aber wer richtig reisen will, soll zu Fuß gehen." (Jean-Jacques Rousseau) Waldschneider auf Flickr
wilbo Geschrieben 12. August 2016 Geschrieben 12. August 2016 sehr schöne arbeit. wer sagte noch gleich, "gutes design ist, wenn man nichts mehr weglassen kann …" ich war anfangs skeptisch was deinen entwurf angeht, und bin jetzt echt angetan. sowohl funktional wie auch ästhetisch ganz weit vorne. nur so als spaßkalkulation, was würde dein letzter prototyp an arbeitsstunden und material kosten? ich vermute mal, so um die 900 - 1.000 € ?! lg. -wilbert- - Signatur von mir gelöscht -
C_! Geschrieben 12. August 2016 Geschrieben 12. August 2016 Das war nach meinen Informationen der französische Designer, Pilot und Ultraleichtwanderer Antoine de Saint-Exupéry. Tolles Teil - wieder einmal kann ich nur staunen und ein bisschen neidisch sein! piucore reagierte darauf 1
#PackLessPlayMore Geschrieben 12. August 2016 Geschrieben 12. August 2016 vor 12 Stunden schrieb Andreas K.: Sparen würde man sich dadurch gar nix, eher sich selbst noch mehr Arbeit machen: Man müsste auf dem geraden Teil des Reißverschlusses die Nahtzugabe an Bodenwanne und Wand zurückschneiden, und dann müsste man noch einen sauberen Übergang aus der Geraden in den Bogen hinbekommen, was schier unmöglich ist. Es ist unmöglich ich hab's selbst vor ein paar Tagen bei einem Rucksack probiert. Hätte ich mir also selbst beantworten sollen Sorry, my bad. vor 13 Stunden schrieb Andreas K.: Am 11. August 2016 at 10:22 schrieb #PackLessPlayMore: b ) Als Rechtshänder denke ich, dass ein RV in umgekehrter Rundung vorteilhafter wäre. (Momentan müsste ich jeweils den RV zunächst zu meiner Brust, dann "wegschieben", bei umgekehrter Wölbung wie beim Terra Nova ist es eine stetige Kurvenbewegung bei ausgestrecktem führenden rechten Arm)?! Das verstehe ich ehrlich gesagt nicht. Hier noch eine kleine Skizze, die verdeutlichen soll, dass die aktuelle Öffnungsbewegung beim roten Ausrufezeichen dem linken Körper ja sehr nahe kommt und dazu noch die Art und Weise der Bewegung sich ändert von ziehen nach "schieben" egal von welchem Ende man angefangen hat, während Terra Nova Solar Photon 1, STS Specialist Duo u. A. die Wölbung "umkehren/invertieren" und egal wo man anfängt quasi eine stetige Kurvenbewegung macht (so wie rechts in der Skizze) (,wenn auch beim Photon wie von dir angemerkt für Rechtshänder auf der falschen linken Seite, aber darum geht es mir gerade nicht). Ein Vorteil (oder Nachteil) deiner RV-Führung ist natürlich, dass es immer "zufällt", was rechts in der Skizze u. U. unangenehmer oder garnicht der Fall wäre. Vielleicht/wahrscheinlich ist es tatsächlich vernachlässigbar, vielleicht würde mich viel mehr interessieren, ob du die umgekehrte Wölbung wie beim Photon bewusst abgelehnt hast. Danke für die Einblicke in 5 Jahre Forschung
FreiLauf Geschrieben 12. August 2016 Geschrieben 12. August 2016 Auch von mir eine 1 mit 5 Sternen. Kaum vorstellbar, dass das Teil so leicht ist. Also super gelöst. Ich seh schon, irgendwie muß ich mal an einen Waldschneider ran kommen....
Andreas K. Geschrieben 14. August 2016 Autor Geschrieben 14. August 2016 Die erste Nacht im Zelt: Der Lüfter funktioniert. Lediglich am höchsten Punkt des Firstbogens ein etwa 20 x 10 cm Streifen mit leichter Nebelfeuchte. schwyzi, C_!, Wanderfalter und 1 Weiterer reagierten darauf 4 “Wer ans Ziel kommen will, kann mit der Postkutsche fahren, aber wer richtig reisen will, soll zu Fuß gehen." (Jean-Jacques Rousseau) Waldschneider auf Flickr
Andreas K. Geschrieben 18. August 2016 Autor Geschrieben 18. August 2016 (bearbeitet) So, endlich kann ich wieder anständig schreiben. Mein alter Computer ist nämlich abgeschmiert und jetzt habe ich Ersatz Am 12.8.2016 at 07:09 schrieb wilbo: nur so als spaßkalkulation, was würde dein letzter prototyp an arbeitsstunden und material kosten? ich vermute mal, so um die 900 - 1.000 € ?! Boah Wilbert, dass ist eine verdammt gute Frage! Ich kann die ehrlich gesagt überhaupt nicht beantworten. Das Zelt war ein höchst persönliches Projekt mit dem ich mir einfach beweisen wollte, dass ich sowas auch kann. Ich habe weder auf die Materialkosten geachtet, noch die Arbeitszeit für die finale Version des Zeltes vermerkt. Am 12.8.2016 at 12:32 schrieb #PackLessPlayMore: Vielleicht/wahrscheinlich ist es tatsächlich vernachlässigbar, vielleicht würde mich viel mehr interessieren, ob du die umgekehrte Wölbung wie beim Photon bewusst abgelehnt hast. Hey Craig, bzgl der Bedienung ist die Bogenführung des Reißverschlusses tatsächlich vernachlässigbar. Er lässt sich so schön leicht bedienen und ich kann mir nicht vorstellen, dass der Reißverschluss wie von Dir skizziert noch merklich besser laufen würde. Ja, die Türe vom Innenzelt schlägt bewusst nach Hinten auf. Das hat einen ganz einfachen Grund: Der Türlappen hängt mir beim Öffnen nicht erstmal ins Gesicht. Außerdem brauche ich kein extra Bändel um die Tür zu fixieren - Da kommt übrigens auch die Länge des Reißverschlusses, bis zum Fußende des Innenzeltes hin, zum tragen - Ich kann die voll geöffnete Türe einfach über den First des Innenzeltes schlagen, und die Türe hält dann durch das Eigengewicht. Bearbeitet 18. August 2016 von Andreas K. “Wer ans Ziel kommen will, kann mit der Postkutsche fahren, aber wer richtig reisen will, soll zu Fuß gehen." (Jean-Jacques Rousseau) Waldschneider auf Flickr
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