ayla Geschrieben 5. Juli 2016 Geschrieben 5. Juli 2016 Kann man Titan bearbeiten, ähnlich wie Aluminium oder Stahl? Konkret geht es darum dass ich Besteck kürzen möchte so dass es in den Topf passt, und dass ich Löcher in den Deckel bohre so dass man den auch als Abtropfsieb benutzen kann. Geht das mit normalem Werkzeug (Handmetallsäge, Metallbohrer, Feile)?
A+P Geschrieben 5. Juli 2016 Geschrieben 5. Juli 2016 vor 4 Minuten schrieb ayla: Geht das mit normalem Werkzeug (Handmetallsäge, Metallbohrer, Feile)? Ja.
paddelpaul Geschrieben 5. Juli 2016 Geschrieben 5. Juli 2016 (bearbeitet) Ja, das geht, auch Titan Grade 5; allerdings solltest Du nicht die billigsten Sägeblätter und Bohrer verwenden; auf jeden Fall gut geht Sägedraht zum Fliesensägen http://images.google.de/imgres?imgurl=http://images.obi.de/product/AT/322x322/113531_1.jpg&imgrefurl=http://www.obi.de/decom/product/LUX_Saegedraht_Hartmetall_150_mm_Classic/5270715&h=322&w=322&tbnid=qhMKuY85UQR_lM:&tbnh=123&tbnw=123&docid=Gwtxp_Ot4a55rM&usg=__0prYSbrtYY5aWBBC7BSrGC2qTqU=&sa=X&ved=0ahUKEwj_p-jq4tzNAhWIxxQKHc0VA28Q9QEIKzAD, der macht allerdings ca. 3mm breite Schnitte. Zum Bohren den Deckel gut unterfüttern, Titan braucht doch deutlich mehr Druck auf der Bohrmaschine als Alu; das kann sonst Dellen geben. Und alles braucht ein bisschen länger, also ist Geduld angesagt. Bearbeitet 5. Juli 2016 von paddelpaul
Andreas K. Geschrieben 5. Juli 2016 Geschrieben 5. Juli 2016 Wichtig wäre noch zu erwähnen, dass man beim bohren von Titan mit niedrigeren Drehzahlen arbeiten muss als bei Stahl. Titan ist nicht härter sondern zäher. “Wer ans Ziel kommen will, kann mit der Postkutsche fahren, aber wer richtig reisen will, soll zu Fuß gehen." (Jean-Jacques Rousseau) Waldschneider auf Flickr
lutz-berlin Geschrieben 6. Juli 2016 Geschrieben 6. Juli 2016 0,05mm Folie schneide ich mit dem Federmesser oder Skapell Löcher 3mm geht beim Core4 mit einem normalen Stahlbohrer
paddelpaul Geschrieben 6. Juli 2016 Geschrieben 6. Juli 2016 vor 2 Stunden schrieb lutz-berlin: löcher 3mm geht da fällt mir noch ein: je nach geplanter Lochgrösse ist vorbohren mit kleineren Durchmessern evtl. sinnvoll.
Konradsky Geschrieben 6. Juli 2016 Geschrieben 6. Juli 2016 Hallo, gebohrt wird mit ca. 70 Umdrehungen. Schnell bohren glüht den Bohrer direkt aus. Gruss Konrad
#PackLessPlayMore Geschrieben 6. Juli 2016 Geschrieben 6. Juli 2016 vor 15 Stunden schrieb ayla: Geht das mit normalem Werkzeug (Handmetallsäge, Metallbohrer, Feile)? Jupp. Wenn's dünnwandig ist, kannst du es mit Höhlentechnik machen (hab Nagel benutzt, Schande über mein MYOG-Haupt! ). So habe ich vor einigen Jahren meinem SnowPeak Ti bowl, die Möglichkeit gegeben mittels dem Griff des Titansporks gehalten zu werden. Klappt gut, die Ausspreizung auf der anderen Seite musst du dann noch ein wenig glatt schrubben oder klopfen. Bei dickerem oder hochwertigeren Zielzuständen sind obige Tipps natürlich angebrachter.
questor Geschrieben 6. Juli 2016 Geschrieben 6. Juli 2016 Bis auf Biegen geht mit Titan mit einfachen Mitteln ziemlich viel. Offline bei https://www.ultraleicht-trekking.com, jetzt auf zu neuen Welten!
paddelpaul Geschrieben 6. Juli 2016 Geschrieben 6. Juli 2016 (bearbeitet) vor 7 Stunden schrieb Konradsky: gebohrt wird mit ca. 70 Umdrehungen /Sekunde/Woche /Jahr/insgesamt??? Bearbeitet 6. Juli 2016 von paddelpaul
Konradsky Geschrieben 6. Juli 2016 Geschrieben 6. Juli 2016 Hallo, der Kenner weiß Bescheid. Aber wenn du pro Woche machst, geht das auch. Gruss Konrad
Konradsky Geschrieben 6. Juli 2016 Geschrieben 6. Juli 2016 Hallo, ist das hier ein UL Forum und weglassen ist Tenor? Aber damit du auch ein Kenner wirst, hatte ich natürlich pro Minute gemeint, was nicht mehr als logisch ist. Gruss konrad
paddelpaul Geschrieben 6. Juli 2016 Geschrieben 6. Juli 2016 (bearbeitet) vor 31 Minuten schrieb Konradsky: Aber damit du auch ein Kenner wirst... ...endlich! Habs mir schon fast gedacht, aber sicher ist sicher; ich weiss z.B. gar nicht was mein Akkumaschinchen an max. Drehzahl bringt. Ich zweifle die 70U/min. nicht an, aber d.h. dass ich bisher deutlich zu schnell unterwegs war, ohne Nachteile zu empfinden; ist halt immer abhängig auch von Zustand und Qualität des Bohrers, wie der mit der zu hohen Drehzahl klarkommt. Kann man bei Verwendung von Schneidöl o.ä. die Drehzahl erhöhen ohne den Bohrer zu schädigen? Und gelten die 70U für alle Grades? Bearbeitet 6. Juli 2016 von paddelpaul
Andreas K. Geschrieben 6. Juli 2016 Geschrieben 6. Juli 2016 Ja kann man. In der Industrie würdest du in der Regel mit einer Säulenbohrmaschine und permanenter Kühlung mit einer Schneidemulsion arbeiten. Die Emulsion besteht aus Wasser, Öl und Emulgator. Damit sind deutlich höhere Drehzahlen möglich. Bei Titan etwa die Hälfte von Stahl. Muss mal mein Fachbuch Metall rauskramen wegen der Formel zur Berechnung der Drehzahl. Die Drehzahl ist nämlich abhängig vom Bohrdurchmesser. Meine Ausbildung ist schon zu lange her... “Wer ans Ziel kommen will, kann mit der Postkutsche fahren, aber wer richtig reisen will, soll zu Fuß gehen." (Jean-Jacques Rousseau) Waldschneider auf Flickr
P4uL0 Geschrieben 6. Juli 2016 Geschrieben 6. Juli 2016 (bearbeitet) Ja bei Stahl also 1.2767 liegt bei Durchmesser 8 die Drehzahl bei um die 800 Umdrehungen pro Minute. Das ist mein Richtwert, sonst bohre ich nach Gefühl, zumindest in der Arbeit. Durchmesser 3 würde ich mit 1200 laufen lassen wenn bei Titan die Hälfte gilt dann 600. Bearbeitet 6. Juli 2016 von P4uL0
Andreas K. Geschrieben 6. Juli 2016 Geschrieben 6. Juli 2016 Anbei eine Tabelle mit Drehzahlen und Schmierstoffen für verschiedene Werkstoffe (u.a Titan) https://www.google.de/url?sa=t&source=web&rct=j&url=http://media.wuerth.com/stmedia/shop/masterpages0000/LANG_de/06997.pdf&ved=0ahUKEwirl8fupt_NAhWBKywKHTCWCqUQFggeMAA&usg=AFQjCNHUP9aQ3sk3Mc0ux3fimw9C2KS7ug&sig2=QFwMzMbYHoiktQmyA2ESPg paddelpaul reagierte darauf 1 “Wer ans Ziel kommen will, kann mit der Postkutsche fahren, aber wer richtig reisen will, soll zu Fuß gehen." (Jean-Jacques Rousseau) Waldschneider auf Flickr
A+P Geschrieben 6. Juli 2016 Geschrieben 6. Juli 2016 In der Praxis brauchts kein Schmiermittel und bestimmte Drehzahlen oder Spezialbohrer um ein paar Löcher in einen Titantopfdeckel zu bohren. Das Material ist so dünn, da können solche "Regeln" durchaus vernachlässigt werden!
Gast Geschrieben 6. Juli 2016 Geschrieben 6. Juli 2016 (bearbeitet) Jetzt mal ohne wissenschaftliche Berechnungen und Formelrechnerei, nur meine Erfahrung: Als ich meinen Hobo aus Titantöpfen gebastelt habe, mußte ich da zur Luftzufuhr ganz viele Löcher mit 1cm Durchmesser dicht an dicht aus der Hand reinbohren. Mit Billigbohrern und direkt 1cm war da mit meinen Möglichkeiten, d.h. Akkubohrer nix zu machen. So ein Bohrer war nach 2 Löcher, auch bei sehr niedriger Drehzahl total stumpf. Habe mir dann einen Satz hochwertige Bohrer gekauft, Kobaltirgendwas, 2, 5, 8, 10mm. Habe dann jedes Loch mit dem kleinsten gebohrt und in weiteren 4 Schritten vergrößert. Da funzt prima und diese Bohrer sind auch jetzt noch scharf ... für weitere Titanbasteleien. Wichtig dabei die ganz niedrige Drehzahl. Mein Akkubohrer dreht schneller, je fester ich den Taster drücke. Ich streichle den Taster nur und der Bohrer läuft gaaaanz langsam und geht prima durch. Es ist auch problemlos möglich mit dem Dremel das Titanblech zu schneiden, mit guten Trennscheiben flutscht das locker durch, die billigen, die einem Dremel beiliegen, da braucht man quasi pro 2-3cm eine Scheibe, dann ist die weg. Bearbeitet 6. Juli 2016 von TappsiTörtel
Andreas K. Geschrieben 6. Juli 2016 Geschrieben 6. Juli 2016 vor 14 Minuten schrieb A+P: In der Praxis brauchts kein Schmiermittel und bestimmte Drehzahlen oder Spezialbohrer um ein paar Löcher in einen Titantopfdeckel zu bohren. Das Material ist so dünn, da können solche "Regeln" durchaus vernachlässigt werden! Nö, ich hab schon einen löffel durchlöchert. Und ein paar Bohrer und Trennscheiben von einem Dremel verschlissen. Man sollte sich schon ein bisschen an den professionellen Vorgaben orientieren. Zumindest wenn das Ergebnis gut sein soll. P4uL0 reagierte darauf 1 “Wer ans Ziel kommen will, kann mit der Postkutsche fahren, aber wer richtig reisen will, soll zu Fuß gehen." (Jean-Jacques Rousseau) Waldschneider auf Flickr
paddelpaul Geschrieben 6. Juli 2016 Geschrieben 6. Juli 2016 vor 29 Minuten schrieb TappsiTörtel: Habe mir dann einen Satz hochwertige Bohrer gekauft, Kobaltirgendwas, 2, 5, 8, 10mm. Habe dann jedes Loch mit dem kleinsten gebohrt und in weiteren 4 Schritten vergrößert. Da funzt prima und diese Bohrer sind auch jetzt noch scharf ... für weitere Titanbasteleien. Genau meine Erfahrung; ich sach ja, dauert alles etwas länger.
P!P Geschrieben 26. Juli 2016 Geschrieben 26. Juli 2016 Als Maschinenbauer sage ich euch: Macht euch keine Harte, bei Titan liegt die Streckgrenze um die 1000N/mm² (das haben auch moderen Stähle im Fahrzeugbau), bei einem HSS Stahl aus dem handelübliche Bohrer sind liegen wir bei ca. 2200N/mm². Von der Härte will ich mal garnicht anfangen, da liegt Titan noch deutlich unter dem Stahl. Vorteil von Titan ist die hohe spezifische Festigkeit, bezüglich der absoluten Festigkeit jedoch keinesfalls vergleichbar mit Werkzeugstählen. Bei kleinen Löchern braucht ihr auch nicht vorbohren, wie bereits gesagt, langsam drehen lassen und etwas Schneidöl/Multiöl und gut ist. Scharf muss der Bohrer natürlich sein, sonst wird's Brühe^^
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