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Ultraleicht Trekking

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Geschrieben

Kann man Titan bearbeiten, ähnlich wie Aluminium oder Stahl?

Konkret geht es darum dass ich Besteck kürzen möchte so dass es in den Topf passt, und dass ich Löcher in den Deckel bohre so dass man den auch als Abtropfsieb benutzen kann. Geht das mit normalem Werkzeug (Handmetallsäge, Metallbohrer, Feile)?

Geschrieben
vor 4 Minuten schrieb ayla:

Geht das mit normalem Werkzeug (Handmetallsäge, Metallbohrer, Feile)?

Ja.

Geschrieben (bearbeitet)

Ja, das geht, auch Titan Grade 5; allerdings solltest Du nicht die billigsten Sägeblätter und Bohrer verwenden; auf jeden Fall gut geht Sägedraht zum Fliesensägen http://images.google.de/imgres?imgurl=http://images.obi.de/product/AT/322x322/113531_1.jpg&imgrefurl=http://www.obi.de/decom/product/LUX_Saegedraht_Hartmetall_150_mm_Classic/5270715&h=322&w=322&tbnid=qhMKuY85UQR_lM:&tbnh=123&tbnw=123&docid=Gwtxp_Ot4a55rM&usg=__0prYSbrtYY5aWBBC7BSrGC2qTqU=&sa=X&ved=0ahUKEwj_p-jq4tzNAhWIxxQKHc0VA28Q9QEIKzAD, der macht allerdings ca. 3mm breite Schnitte. Zum Bohren den Deckel gut unterfüttern, Titan braucht doch deutlich mehr Druck auf der Bohrmaschine als Alu; das kann sonst Dellen geben. Und alles braucht ein bisschen länger, also ist Geduld angesagt.

Bearbeitet von paddelpaul
Geschrieben

Wichtig wäre noch zu erwähnen, dass man beim bohren von Titan mit niedrigeren Drehzahlen arbeiten muss als bei Stahl. Titan ist nicht härter sondern zäher.

“Wer ans Ziel kommen will, kann mit der Postkutsche fahren, aber wer richtig reisen will, soll zu Fuß gehen."
(Jean-Jacques Rousseau)

Waldschneider auf Flickr

Geschrieben
vor 15 Stunden schrieb ayla:

Geht das mit normalem Werkzeug (Handmetallsäge, Metallbohrer, Feile)?

Jupp. Wenn's dünnwandig ist, kannst du es mit Höhlentechnik machen (hab Nagel benutzt, Schande über mein MYOG-Haupt! ;-) ). So habe ich vor einigen Jahren meinem SnowPeak Ti bowl, die Möglichkeit gegeben mittels dem Griff des Titansporks gehalten zu werden. Klappt gut, die Ausspreizung auf der anderen Seite musst du dann noch ein wenig glatt schrubben oder klopfen. Bei dickerem oder hochwertigeren Zielzuständen sind obige Tipps natürlich angebrachter.

DSC_0271.JPG

Geschrieben

Hallo,

 

ist das hier ein UL Forum und weglassen ist Tenor?

Aber damit du auch ein Kenner wirst, hatte ich natürlich

pro Minute gemeint, was nicht mehr als logisch ist.

 

Gruss

konrad

Geschrieben (bearbeitet)
vor 31 Minuten schrieb Konradsky:

Aber damit du auch ein Kenner wirst...

...endlich!

Habs mir schon fast gedacht, aber sicher ist sicher; ich weiss z.B. gar nicht was mein Akkumaschinchen an max. Drehzahl bringt.

Ich zweifle die 70U/min. nicht an, aber d.h. dass ich bisher deutlich zu schnell unterwegs war, ohne Nachteile zu empfinden; ist halt immer abhängig auch von Zustand und Qualität des Bohrers, wie der mit der zu hohen Drehzahl klarkommt.

Kann man bei Verwendung von Schneidöl o.ä. die Drehzahl erhöhen ohne den Bohrer zu schädigen? Und gelten die 70U für alle Grades?

Bearbeitet von paddelpaul
Geschrieben

Ja kann man.

In der Industrie würdest du in der Regel mit einer Säulenbohrmaschine und permanenter Kühlung mit einer Schneidemulsion arbeiten. Die Emulsion besteht aus Wasser, Öl und Emulgator.

Damit sind deutlich höhere Drehzahlen möglich. Bei Titan etwa die Hälfte von Stahl. Muss mal mein Fachbuch Metall rauskramen wegen der Formel zur Berechnung der Drehzahl. Die Drehzahl ist nämlich abhängig vom Bohrdurchmesser.

Meine Ausbildung ist schon zu lange her...

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Waldschneider auf Flickr

Geschrieben (bearbeitet)

Ja bei Stahl also 1.2767 liegt bei Durchmesser 8 die Drehzahl bei um die 800 Umdrehungen pro Minute. Das ist mein Richtwert, sonst bohre ich nach Gefühl, zumindest in der Arbeit. Durchmesser 3 würde ich mit 1200 laufen lassen wenn bei Titan die Hälfte gilt dann 600.

Bearbeitet von P4uL0
Geschrieben

“Wer ans Ziel kommen will, kann mit der Postkutsche fahren, aber wer richtig reisen will, soll zu Fuß gehen."
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Waldschneider auf Flickr

Geschrieben

In der Praxis brauchts kein Schmiermittel und bestimmte Drehzahlen oder Spezialbohrer um ein paar Löcher in einen Titantopfdeckel zu bohren. Das Material ist so dünn, da können solche "Regeln" durchaus vernachlässigt werden!

Geschrieben (bearbeitet)

Jetzt mal ohne wissenschaftliche Berechnungen und Formelrechnerei, nur meine Erfahrung:
Als ich meinen Hobo aus Titantöpfen gebastelt habe, mußte ich da zur Luftzufuhr ganz viele Löcher mit 1cm Durchmesser dicht an dicht aus der Hand reinbohren. Mit Billigbohrern und direkt 1cm war da mit meinen Möglichkeiten, d.h. Akkubohrer nix zu machen. So ein Bohrer war nach 2 Löcher, auch bei sehr niedriger Drehzahl total stumpf. Habe mir dann einen Satz hochwertige Bohrer gekauft, Kobaltirgendwas, 2, 5, 8, 10mm. Habe dann jedes Loch mit dem kleinsten gebohrt und in weiteren 4 Schritten vergrößert. Da funzt prima und diese Bohrer sind auch jetzt noch scharf ... für weitere Titanbasteleien.
Wichtig dabei die ganz niedrige Drehzahl. Mein Akkubohrer dreht schneller, je fester ich den Taster drücke. Ich streichle den Taster nur und der Bohrer läuft gaaaanz langsam und geht prima durch.

Es ist auch problemlos möglich mit dem Dremel das Titanblech zu schneiden, mit guten Trennscheiben flutscht das locker durch, die billigen, die einem Dremel beiliegen, da braucht man quasi pro 2-3cm eine Scheibe, dann ist die weg.

Bearbeitet von TappsiTörtel
Geschrieben
vor 14 Minuten schrieb A+P:

In der Praxis brauchts kein Schmiermittel und bestimmte Drehzahlen oder Spezialbohrer um ein paar Löcher in einen Titantopfdeckel zu bohren. Das Material ist so dünn, da können solche "Regeln" durchaus vernachlässigt werden!

Nö, ich hab schon einen löffel durchlöchert. Und ein paar Bohrer und Trennscheiben von einem Dremel verschlissen. Man sollte sich schon ein bisschen an den professionellen Vorgaben orientieren. Zumindest wenn das Ergebnis gut sein soll.

“Wer ans Ziel kommen will, kann mit der Postkutsche fahren, aber wer richtig reisen will, soll zu Fuß gehen."
(Jean-Jacques Rousseau)

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Geschrieben
vor 29 Minuten schrieb TappsiTörtel:

 Habe mir dann einen Satz hochwertige Bohrer gekauft, Kobaltirgendwas, 2, 5, 8, 10mm. Habe dann jedes Loch mit dem kleinsten gebohrt und in weiteren 4 Schritten vergrößert. Da funzt prima und diese Bohrer sind auch jetzt noch scharf ... für weitere Titanbasteleien.

Genau meine Erfahrung; ich sach ja, dauert alles etwas länger.

  • 3 Wochen später...
Geschrieben

Als Maschinenbauer sage ich euch: Macht euch keine Harte, bei Titan liegt die Streckgrenze um die 1000N/mm² (das haben auch moderen Stähle im Fahrzeugbau), bei einem HSS Stahl aus dem handelübliche Bohrer sind liegen wir bei ca. 2200N/mm². Von der Härte will ich mal garnicht anfangen, da liegt Titan noch deutlich unter dem Stahl.

Vorteil von Titan ist die hohe spezifische Festigkeit, bezüglich der absoluten Festigkeit jedoch keinesfalls vergleichbar mit Werkzeugstählen. Bei kleinen Löchern braucht ihr auch nicht vorbohren, wie bereits gesagt, langsam drehen lassen und etwas Schneidöl/Multiöl und gut ist. Scharf muss der Bohrer natürlich sein, sonst wird's Brühe^^

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