hinkelstein Geschrieben 5. Juli 2016 Geschrieben 5. Juli 2016 Nach 1400 Meilen und etwas mehr als 2 Monaten auf dem Appalachian Trail (ich musste leider wegen einer Verletzung am Auge abbrechen) habe ich mal Gedanken über die Frage ultraleicht auf dem Appalachian Trail gemacht. Ich war mit etwa 3,8 Kilo Basisgewicht unterwegs, wobei da auch die knapp 500g für meine Kamera eingerechnet sind und ich alle gemeinsam genutzten Gegenstände getragen habe (ich war mit meiner Freundin unterwegs). Allerdings ist der einzige Unterschied zwischen alleine wandern und zu zweit, dass man ein etwas größeres Zelt benötigt. Auf dem AT gibt es sehr sehr wenige Wanderer, die leicht unterwegs sind. Meine Sichtweise ist daher insbesondere die eines UL Wanderers. Auf deutschen Seiten findet sich für den Appalachian Trail im Prinzip keiner, der tatsächlich UL (<4,5 kg Baseweight) unterwegs war. Alleine hätte ich ein Baseweight von etwa 3 kg angepeilt – ohne Kamera und nur mit 1-Personen-Shelter. Der AT ist perfekt, um seine Ausrüstung auf alle Bedingungen zu testen und so leicht wie möglich zu gehen, da stets Städte erreichbar sind. Nur ein Wanderer hatte einen kleineren Rucksack: Für mich ist es jedoch keine Alternative, wenn man auf ein anständiges Tarp verzichtet und bei drohendem Regen nur einen 13 Meilen Tag machen kann um bei einem Shelter bleiben zu können oder nachts zu frieren, weil man nur ein Inlet verwendet und den Schlafsack weggeschickt hat (machen überraschend viele!). So beschwert sich fast jeder Wanderer über das Gewicht seines Rucksacks und viele verzichten daraufhin auf Sachen, die sie eigentlich brauchen, und sind am Ende dennoch nicht besonders leicht unterwegs. Ich glaube Skurka hat den Begriff von „Stupid Light“ eingeführt: Aus dummen Gründen Gewicht einsparen zu wollen sollte man sich gut überlegen! Eine 3kg Packliste zu erstellen, ist nicht schwer. Die Frage ist, worauf man auf einem Thruhike verzichten kann, was bei jedem irgendwie anders ist. Ich versuche hier also, darzustellen, was für mich funktioniert hat und was nicht und warum. Wir haben eine Stadt meist mit Essen für etwa 3 Tage verlassen. Morgens Müsliriegel, zweites Frühstück Tortillafladen mit Salami und Käse, nachmittags ein warmes Essen, abends Snacks. Das macht geschätzt 700-800g pro Tag, wobei ich etwas mehr Essen getragen habe. Dazwischen jede Menge Snacks. Unser teures, aber leckeres Trailmix bestand aus Cashews und Peanut Butter M&Ms… Warum gibt’s die bloß nicht in Deutschland??? Das Gewicht meines Rucksacks betrug also in der Regel 4kg + 1kg Wasser + 2-3kg Essen = 7-8kg beim Start aus einer Stadt. Wir waren recht fix unterwegs, die meisten Leute haben wir genau einmal gesehen. Dennoch waren wir mit 2 anderen Wanderern die meiste Zeit gemeinsam unterwegs. Ein normaler Wandertag war für uns am Anfang etwa 15-20 Meilen und später haben wir unsere Distanzen auf etwa 22-25 Meilen ausgeweitet, was uns an Tagen, an denen wir Essen kaufen mussten, sehr schwer fiel. Die meisten anderen Wanderer machen am Anfang etwa 8-12 Meilen und später 15-22 Meilen, wobei dies nur für Tage gilt, an denen man nicht in einer Stadt ist. Wer also viele Meilen macht, ist auf dem Appalachian Trail also ein eher einsamer Mensch! Meine Packliste hatte ich hier gepostet: http://www.ultraleicht-trekking.com/forum/topic/3584-at-2016/ Ich habe während der Zeit ein Blog geführt, also wen es interessiert, was ich erlebt habe: https://rvhinkelstein.wordpress.com/ Küche: Etwa 300ml Wasser reichen perfekt für eine Mahlzeit, wenn man nur heißes Wasser in einen Gefrierbeutel mit dem Essen schüttet. (Freezer-Bag Cooking) Für 2 Personen ist das deutlich angenehmer, da man so noch mehr Abwasch spart und schnell nacheinander essen kann. Für uns hat das sehr gut funktioniert für die etwas mehr als 2 Monate. Man muss allerdings bedenken, dass man auf wenige Gerichte beschränkt ist: Couscous, Ramen, Kartoffelbrei und gefriergetrocknete Gerichte. Auf letztere haben wir aus preislichen Gründen völlig verzichtet und immer entweder Couscous oder Ramen mit Kartoffelbrei (Ramen-Bomb) gegessen und mit geriebenem Hartkäse gepimpt. Ich habe nur 2 Mal die allseits beliebten Knorr-Gerichte gegessen: Man muss zum einen viel zu lange warten (etwa 15 Min(!)) und zum anderen benötigen sie deutlich heißeres Wasser (= mehr Spiritus), ansonsten sind sie sehr knusprig. Probleme hatten wir mit der Spiritusflasche (Trail Designs). Diese tropfte und wir entsorgten sie möglichst schnell und haben in einer 200ml-Jack Daniels-Flasche einen tollen Ersatz gefunden. Der Löffel hat seinen Dienst getan. Nächstes Mal nehme ich allerdings die lange Variante des Löffels, da der normale Löffel etwas kurz ist für Gefrierbeutel. Wassersituation: Wasser ist schwer und jeder halbe Liter zu viel Wasser ist Gewicht, dass man sich sparen kann. Ich hatte 2*0,5L PET und eine 2L Platypus, meine Freundin 2*0,7L PET Flaschen dabei. Ich würde nie auf eine Platypus verzichten, das Teil ist einfach zu praktisch! Mir haben die 2*0,5L fast immer gereicht, da es doch sehr häufig Wasser auf dem Appalachian Trail gibt. Wenn wir nicht in der Nähe von Wasser kochen wollten oder auf weniger Teilen des Weges griffen wir dann auf die Platypus zurück. Die PET Flaschen haben wir einige Male ausgetauscht, die werden halt recht schnell ranzig. Ich finde 0,5 L Flaschen praktischer, da man doch dazu neigt, bei gutem Wasser einfach alle Flaschen voll zu machen und auf diese Art und Weise trägt man nur 1Kg statt 1,4k herum. Die längste Strecke, die wir ohne Wasser bewältigt haben, waren etwa 21 Meilen. Dabei waren wir allerdings zu faul, eine halbe Meile zum Wasser zu laufen und hätten also eine kürzere Strecke planen können. Häufiger dagegen läuft man Distanzen von etwa 10 Meilen ohne Wasser, es reichen da 1-1,5L Wasser, da man sehr häufig im Schatten wandert. Die Nächte Am Anfang der Reise gab es Nachttemperaturen von etwa 2 Grad. Dabei war es häufig kalt und feucht. Nach etwa 600 Meilen wurde es warm und feucht, am Ende warm und trocken, Nachttemperaturen 10-20 Grad. Wir haben von 65 Nächten etwa 10 Nächte im Shelter, 15 Nächte Cowboy Camping, 10 Nächte in Hotels/Hostels und den Rest unter dem Tarp verbracht. Wir hatten etwa 30 Nächte Regen. Ich hatte einen MYOG 133er APEX Quilt und eine NeoAir S dabei. Meine Freundin hatte einen Cumulus 300 und eine gekürzte Z-Lite. Die NeoAir S reicht für mich persönlich gut aus. Leider hatte sie irgendwann ein kleines Loch, ich war bis zum Ende zu faul es zu suchen und zu flicken und musste jede Nacht einmal aufpusten. Für mich persönlich habe ich keine Alternative für die NeoAir gefunden, da ich doch sehr angenehm darauf schlafe. Für den Appalachian Trail halte ich Kunstfaser für die richtige Wahl. Der Schlafsack wird mitunter einfach nur wegen der Luftfeuchtigkeit des Nachts feucht. Oder man landet im Regen. Die 133g-Füllung ist natürlich etwas sehr knackig für 2 Grad. Mit Warm Layer und Regenjacke ging das schon so irgendwie und ich fühlte mich auf jeden Fall besser als Leute, die ihren Warmen Schlafsack Heim geschickt hatten und nur noch ein Inlet verwendeten. Der Monat Mai ist noch keine Garantie für warmes Wetter! Wenn ich den Weg noch mal laufen würde, würde ich entweder dieselbe Wahl treffen oder für den Anfang einen warmen Daunenschlafsack verwenden und ab Ende Mai etwa zu einem Kufa Schlafsack mit 100er APEX wechseln. Ich schätze die minimale Komforttemperatur mit allen Klamotten lag etwa bei 5 Grad, ohne Klamotten bei etwa 10 Grad. Meine Freundin fand die Z-Lite recht bequem und konnte diese auch problemlos in Sheltern verwenden (Ich wüsste auch ehrlich gesagt nicht, was das Problem daran sein könnte, Carsten?). Dennoch würde sie nicht noch einmal dieselbe Wahl treffen: Sie kam nicht mit gekürzten Matten klar. Bei 2 Grad hatte sie mehr Probleme als ich – ich vermute die Isolierung reichte einfach nicht für die niedrigen Temperaturen aus. Schließlich ist das Teil doch recht sperrig. Mit dem Schlafsack war sie am Anfang recht zufrieden, später, als es warm und feucht wurde, war dieser eher nervig. Es war sehr schwer den Schlafsack trocken zu halten. Wenn man wirklich UL unterwegs ist, geht kaum ein Weg an einem Tarp vorbei. Beim Tarp sollte man sehr darauf achten, dass man kein zu kleines Tarp nimmt. Gerade bei Silnylon muss man daran denken, dass es sich dehnt und man beim Regen ständig nachspannen muss. Auf dem Appalachian Trail muss man wirklich jede Nacht mit Regen rechnen. Tarp hat gegenüber einem Zelt den Vorteil, dass man auch Cowboy-campen kann und wenn man die ersten Tropfen spürt, schnell aufspringen kann und das Tarp binnen 30 Sekunden alle Sachen bedeckt – zum Glück mussten wir das nur einmal machen. Ich hatte das Tarp so konstruiert, dass man verschiede Möglichkeiten hat, es aufstellen. Das hat sich im Endeffekt als eher sinnlos heraus gestellt: A-Frame ist die einfachste und praktischste Art für mich. Die Abmessung (2,7x2,7m) war genau richtig für 2 Personen, hätte allerdings auch nicht weniger sein können in der Breite und ruhig 30cm länger in der Länge – oder noch viel besser: ein integrierter Beak auf beiden Seiten – ich denke das wäre meine Wahl wenn ich den Weg erneut wandern würde. Als einzelner Wanderer benötigt man natürlich kein Tarp mit 2,7 m Breite. Ich denke jedoch, dass eine einzelne Stoffbreite (1,5m?) definitiv zu wenig sind, wenn man mit sehr viel Regen rechnet. Ich würde wohl ein Tarp mit einer Breite von 2m bauen. Das Polycro hat seinen Dienst getan, nach 2 Monaten waren etwa 3 Löcher drin (=> Panzertape). Im Großen und Ganzen wasserdicht, wenn man nicht gerade einen See unter sich hat. Wir haben recht schnell gelernt, im Regen sehr darauf zu achten, wo wir das Zelt hinstellen, nachdem sich einmal ein kleiner Fluss bildete, der geradewegs durch unser Zelt führte. Wenn der Boden sehr fest ist, bilden sich sehr schnell Flüsse. Entweder schläft man auf lockerem Waldboden oder sucht sich Stellen, an denen das Wasser gut ablaufen kann. Als Heringe waren die Gramcounters einfach zu klein für Hauptabspannpunkte. Chinastäbchen funktionieren zwar ganz gut, aber auch die werden nach einigen Tagen ranzig. Gehen am besten in lockerem Waldboden. Haben dann einfach irgendwelche aus Hikerboxen gefischt. Ein Mückennetz zu haben ist ebenfalls sehr angenehm. Es gibt zwar nicht immens viele Mücken auf dem AT aber doch stetig und wenn jeden Tag einige neue dazu kommen möchte man in der Nacht Ruhe von den Biestern haben. Das Sea to Summit Nano ist das leichteste Mückennetz. Es ist nicht besonders gut haltbar – zwei kleine Löcher haben sich eingeschlichen – aber sehr simpel zu handhaben. Ich habe am Tarp eine Möglichkeit angebracht, es von innen aufzuhängen. Beim Cowboycampen haben wir eine Schnur zwischen zwei Bäumen gespannt und es rangehängt. Definitiv ein super Teil! Hygiene Dr. Bronners ist für mich das praktischste. Handsanitizer wurde irgendwann weggeworfen – Hände waschen ist am Ende doch hygienischer und man benötigt nur 3 Tropfen zum Händewaschen. 10 ml reichen also locker für einen Thruhike wenn man nicht viel mehr macht als das. Ansonsten findet sich die Seife überall. Es gibt hin und wieder die Möglichkeit, irgendwo kostenlos zu duschen. Ich habe einfach ein paar Tropfen Bronners auf meinen kleinen Waschlappen getan und konnte mich so auch halbwegs säubern. Ajona war für uns auch perfekt. Eine Tube reicht für 2 Personen etwa einen Monat (!). Also 3 kaufen und 2 in die Bouncebox wären perfekt! Zur Wasserdesinfektion ist Aquamira für mich einfach die Beste Wahl: Wir hatten eine kleine Mini Dropper um bereits vorher die beiden Substanzen zusammenzumischen. So muss man nicht immer 5 Minuten warten, was sehr praktisch ist. Alle 1-3 Tage haben wir dann neuen Premix gemacht. Ich finde das einfacherer als den Sawyer Squeeze, den fast alle anderen hatten. Die wenigen, die den Squeeze Mini hatten, haben schnell zum normalen Sawyer Squeeze gewechselt – der kleine verstopft viel zu schnell! Nadel und Faden haben wir sehr viel gebraucht – da würde ich das nächste Mal mehr und besseren Faden mitnehmen. Toilettenpapier gibt es leider nur in sehr schlechter Qualität in Amerika. Meist hat man die Möglichkeit, an den Sheltern auf Toilette zu gehen. Ansonsten habe ich das Papier verbrannt. An den Azblaster konnte ich mich nicht gewöhnen, den hatte ich auch erst gar nicht mitgenommen. Essenssack Ein Essenssack muss stabil genug sein, um das Essen auszuhalten und es aufzuhängen. Meiner – aus 37g Silnylon – war es nur so halb. Aber wir hatten ja Nadel und Faden. Zum bärensicheren Aufhängen hatten wir 15m Maurerschnur dabei. Leider war ich zum Aufhängen zu faul und das Teil hing meist in griffweite am nächsten Baum. Als Kopfkissen nicht zu empfehlen, da Mäuse einfach zu dreist sind. Auch Bäumstämme können die Biester hochklettern. Aber zum Glück nicht an dünner Schnur herunter. Elektronik Mein Kindle hat irgendwie den Flug nicht überlebt und wurde daher vor dem Start entsorgt. Die Powerbank hat auch hin und wieder Probleme gemacht, genauso wie der Stecker oder das Ladekabel – oder unstete Spannung der Steckdosen? Auf jeden Fall hatten wir stets Probleme mit Elektronik. Begeistert war ich auch nicht von den 15cm-Kabeln. 10g mehr in ein längeres Kabel sind wohl gut investiert… aber das war noch okay Das Handy war im Prinzip vor allem für Tagebuch und Guidebook. Ein Handy ist natürlich als universelles Kommunikationsmittel unerlässlich auf dem AT. Ich hatte es in einem TOAKS Ziploc Beutel, um es wasserdicht zu verstauen. Irgendwann ist es runter gefallen und hat seitdem einen kleinen Sprung im Display. Aber ein sicheres Case wäre mir zu schwer gewesen… Also lieber günstiges Handy und gut aufpassen! Nach etwa 1200 Meilen habe ich ein altes Guidebook gefunden, das habe ich dann mitgeschleppt – die Papierversion ist doch deutlich angenehmer! Wenn ich den Trail noch einmal laufen würde – immer mit Papier-Guidebook (A.T. Guide ist übersichtlicher als Companion) und dann Teile voraus schicken. Die Nitecore Tube war für mich perfekt. Reicht für alle Sachen im Camp völlig aus und ich finde die Möglichkeit genial, das Teil über USB zu laden. Das Teil gibt es 10g schwerer auch als Stirnlampe, das würde ich das nächste Mal nehmen. Prinzipiell definitiv hell genug, um damit nachts zu wandern, dennoch eher ungeeignet, da der Akku auf der Hellen Stufe nur eine Stünde hält. MP3-Player finde ich die von Sansa einfach super. Mir sind das die 25g definitiv wert, wobei natürlich ein Handy auch Musik abspielen kann. Ich habe allerdings nicht ausgerechnet, ob man durch den Akkumehrverbrauch des Handys eine größere Powerbank benötigt. Wer kein Hostel/Hotel auslässt oder so gut wie nie Musik hört benötigt wohl keinen MP3 Player. Ob jemand eine 400g Kamera mitschleppen möchte ist wohl Geschmackssache. Ich bin mit meiner Systemkamera sehr zufrieden aber 460g mit Ladegerät sind mehr als nur happig. Regenschutz Einige haben mich und einen anderen Wanderer um unsere Regenschirme beneidet und gleich 3 unserer Mitwanderer und meine Freundin haben sich einen solchen unterwegs zugelegt. Wenn es recht warm ist schwitzt man sich unter einer Regenjacke zu Tode aber Regen ohne Schutz ist dennoch unangenehm. Als es kälter war, war ich sehr froh über meine Regenjacke, auch wenn diese irgendwie nicht besonders gut funktioniert hat – die Ziener Coos ist eher eine Windjacke die auch ein bisschen Regen abhält. Ich war froh, dass ich nicht nur die Coss als Regenschutz hatte. Die Jacke kann ich leider nicht wirklich weiter empfehlen. Lieber 20g mehr mitnehmen und ein funktionierendes Teil haben. Den Regenrock habe ich nur verwendet, als es noch kalt war – der hielt zumindest dicht. Die Linerhandschuhe habe ich nur einmal verwendet – wenn es regnete war ich meist zu faul diese zu suchen. Überraschenderweise habe ich den Schirm recht häufig gegen die Sonne verwendet. Die ersten 2 Wochen war es im Süden sehr warm, es gab keinen Schatten da der Frühling den Süden erst Mitte Mai erreicht. Bekleidung Bekleidung ist immer im Rahmen des Gesamtkonzepts zu sehen. Ich habe versucht mein Konzept so zu halten, dass ich problemlos bei Temperaturen von 0 bis 40 Grad mit jeweils Regen oder Sonne wandern kann. Meine dünnen Handschuhe habe ich in der ersten Hälfte sehr häufig getragen, genauso wie die lange Unterwäsche. Zusammen mit der Mütze und dem Schlauchtuch für mich ganz gut gegen Kälte geeignet. Als es irgendwann warm war, wurden Mütze, Schlauchtuch, Handschuhe und lange Unterhose und Longsleeve voraus geschickt. Die Berghaus Vapourlight Hypertherm war einer meiner Lieblingsgegenstände. Mit 156g für ein Warm Layer ungeheuer leicht, von der Wäremeleistung etwa mit einer dünnen Fleecejacke in Kombination mit einer Windjacke zu vergleichen(=400g(!)). Lässt sich auch beim wandern tragen. Nur leider sehr teuer das Teil… Bei wirklich kaltem Wetter hatte ich tatsächlich alles an, habe aber nicht gefroren. Ich denke ich war mit meinem Bekleidungskonzept tatsächlich relativ nahe am Minimum. Einsparungspotential sehe ich nur beim Longsleeve und der langen Unterhose. Das Headnet habe ich kein einziges Mal benutzt, meine Freundin hat ihres (STS) fast jeden Tag getragen. Das Techfresh Shirt war mit 80g sehr angenehm leicht. Leider gings auch schnell kaputt – dafür hatte ich irgendwann Lüftungsschlitze an den Armen Darntough ist in Amerika defintiv Wahl Nr. 1. Bei den Trail Days in Damascus kann man kostenlose Socken abgreifen und wenn sie kaputt sind bekommt man kostenlos neue Socken, wenn man die alten einschickt. Sehr komfortable Socken! Ab etwa Mitte Mai stellt Sonne kaum noch ein Problem dar. Ich brauchte danach weder Sonnencreme noch Sonnenbrille oder Mütze. Davor waren diese Gegenstände allerdings sehr wichtig! Rucksack Man kann auch gut mit einem Rucksack unterwegs sein, der weniger als 200g wiegt. Für mich sind die Erfahrungen sehr wertvoll, was nach 1400 Meilen damit passiert und was man nicht macht. Ich würde das nächste Mal ein paar g mehr in den Rucksack investieren Etwa 30L reichen für jeden UL-Wanderer auf dem AT locker aus. Der Tragekomfort ist auch zu vernachlässigen, wenn das Gewicht des Rucksacks maximal 7kg beträgt und hier lässt sich hervorragend Gewicht sparen. Mehr zu meinem Rucksack poste ich beizeiten unter MYOG. Diverses Victorinox Mini benutzt wahrscheinlich fast jeder. Die Schere für Nägel, kleines Messer, top! Trekkingstöcke: Die Spitzen der Fizan Kompakt sind wie bei meinem ersten Paar nach 1000 Meilen kaputt gegangen, ansonsten gut gehalten. Laut Micha kann man da neue Spitzen aufsetzen, das werde ich beizeiten mal probieren. Meine Freundin war mit den Karrimor Carbon Stöcken unterwegs und hat leider keine guten Erfahrungen gemacht. Der erste Stock ist kurz unterhalb der Spitze nach 2 Wochen gebrochen, der zweite nach 4. Sie hat die Stöcke weiter verwendet, aber das Carbon wurde vom Wandern abgetragen und die Stöcke wurden immer kürzer. Wir hatten schon neue bestellt, aber dann nicht mehr ausprobiert. Mit den Merrel All Peak Out war ich sehr zufrieden, schön dicke Sohle, was bei den vielen Steinen sehr angenehm ist- Kay, Stromfahrer, Dr.Matchbox und 17 Weitere reagierten darauf 20
Carsten010 Geschrieben 5. Juli 2016 Geschrieben 5. Juli 2016 Zitat Meine Freundin fand die Z-Lite recht bequem und konnte diese auch problemlos in Sheltern verwenden (Ich wüsste auch ehrlich gesagt nicht, was das Problem daran sein könnte, Carsten?). Ein Bandscheibenvorfall L4/L5
milkmonsta Geschrieben 7. Juli 2016 Geschrieben 7. Juli 2016 Habe ich das richtig verstanden, dass Du Dich am Auge verletzt hast? Auf Deinem Blog steht was von "kleinem Bruch". Magst Du sagen, was und wie es da genau passiert ist, denn das ist ja eine etwas ungewöhnliche Kombination? (Sorry, falls diese Frage zu persönlich ist!) Ansonsten decken sich Deine Erfahrungen sehr gut mit meinen. In einigen Bereichen gibt es auch Abweichungen (Powerpack und Platypus z.B.), aber das ist eher marginal. Ramen-Bomb kannte ich so noch nicht, aber da bin ich mir auch nicht sicher, ob ich das großartig finde. http://www.frischluftgeschichten.de
Freierfall Geschrieben 7. Juli 2016 Geschrieben 7. Juli 2016 OT: Zur Trail-Designs Spiritusflasche: Das stand sogar in meinem Manual zum Caldera Cone (Irgendwas davon, dass man die nochmal in eine Tüte tun soll um den Topf nicht zu Verseuchen). Völlig unverständilich für mich, wie man so einen Schrott jedem Set beilegen kann, wenn der Rest geiles "high end" equipment und nicht ganz billig ist.
hinkelstein Geschrieben 13. Juli 2016 Autor Geschrieben 13. Juli 2016 Am 7.7.2016 at 15:59 schrieb milkmonsta: Habe ich das richtig verstanden, dass Du Dich am Auge verletzt hast? Auf Deinem Blog steht was von "kleinem Bruch". Mir hat ein Verrückter aufs Auge gehauen. War kein Wanderer, hatten sogar die Polizei gerufen. Habe eine Orbitalbodenfraktur und wurde letzte Woche operiert, bin jetzt wieder aus dem Krankenhaus, soll noch 2 Wochen ein bisschen ruhiger machen Städte sind leider gefährlicher als der Wald Btw.: Auslandsreisekrankenversicherungen sind ne super Sache! Wäre eh nicht ohne gefahren aber das hat mir noch mal gezeigt, dass das sinnvoll investiertes Geld ist!
magoon Geschrieben 13. Juli 2016 Geschrieben 13. Juli 2016 vor 1 Stunde schrieb hinkelstein: Mir hat ein Verrückter aufs Auge gehauen. War kein Wanderer, hatten sogar die Polizei gerufen. Wtf?! Einfach so?!?
milkmonsta Geschrieben 15. Juli 2016 Geschrieben 15. Juli 2016 @hinkelstein Das ist ja eine wirklich unschöne Story mit äußerst schlechtem Ausgang für Dich! Tut mir sehr leid, dass der AT für Dich auf so unsanfte Weise endete! Auf jeden Fall gute Besserung, die ja scheinbar schon eingesetzt hat! http://www.frischluftgeschichten.de
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