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Ultraleicht Trekking

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Geschrieben

Hallo Leute,

ich hätte mal ein paar Fragen zum Thema Routenauswahl. Ich mach dieses Jahr Abitur und geh danach mit einem Freund für 2 Monate durch Italien wandern. Wir wollen in Rom starten und uns hoch nach Turin beziehungsweise Mailand hangeln. Die grobe Strecke wäre dann wahrscheinlich Rom-Perugia-Siena-Florenz-(entweder Bologna-Parma oder Lucca-Pisa)-La Spezia-Genua-Turin(-Mailand). Da wir uns beide aber zum ersten Mal für längere Zeit auf den Weg machen, bin ich eigentlich nur über Google Maps auf diese Strecke gekommen. 1) Habt ihr vielleicht andere Ideen, um die Strecke zu planen oder ist Google Maps zuverlässig? :-? Außerdem bin ich am zweifeln wie viel man als Anfänger denn wirklich in 2 Monaten an Strecke zurücklegen kann. Die oben genannte Strecke würde bei 950-1000km liegen. 2) Denkt ihr das wäre für zwei Anfänger machbar oder sollte man doch vielleicht sogar eher noch eine Stadt weiter laufen? 

In Sachen Essen bin ich sowieso am unsichersten :D Italien ist ja jetzt kein Land wo man mehrere Wochen von der Zivilisation abgeschnitten ist, aber dennoch kann es ja passieren, dass man mal für mehrere Tage keinen Supermarkt findet. 3) Würdet ihr euch in solchen Situationen einfach einen kleinen Campinggrill mitnehmen und dann Tütenfutter machen oder gibt es da Alternativen? Außerdem ist es ja wichtig Notrationen wie Traubenzucker immer dabei zu habe, falls man doch mal schwächer wird. 4) Was würdet ihr denn an Notration mitnehmen und wie viel?

Würde mich freuen, wenn ich ein paar Antworten auf meine Fragen bekomme ;) 

LG Moritz

Geschrieben (bearbeitet)

Hi Moritz,

zu 1.) ein Teil des E1 z.B. geht bis nach (bzw ab) Italien (https://www.fernwandern-in-europa.de/e1/etappen/italien). Den könntet ihr Richtung Norden gehen. Der geht auch über Genua und müsste auch ausgeschildert sein. Da wo nicht, gibt es gpx Tracks. In 2 Monaten könntet ihr zudem auch das doppelte an Stecke schaffen. 1000 km sind da locker drin!

zu 2.) Machbar.

zu 3.) Kleinen Gaskocher oder Alkoholbrenner würde ich persönlich mitnehmen. Geht alles auch ohne (kalt hydrieren), aber ich mag es warm. Welche? Forumssuche betätigen.

zu 4.) Wenn ihr täglich durch Städte oder Dörfer kommt nicht viel. Vielleicht 1-2 Tütengerichte o.ä. Ihr wollt ja leicht unterwegs sein hoffe ich ;-)

Gruß

 

Bearbeitet von ulkeater
Tippfehler behoben
Geschrieben

Hi Moritz,

1. Was Ulkeater sagt. Der E1 führt durch Italien, und oft durch Naturnahe Landschaften. Alternativ sieht man hier: http://hiking.waymarkedtrails.org/#?map=7!43.429!11.9092 auch den http://chemindassise.org/en/assise-way/ , dürfte ein eher "Kulturlastiger" Pilgerweg sein. Dann noch natürlich alles dazwischen. 

2. Sollte kein Problem sein. Italienischkenntnisse sind aber sehr Hilfreich...

3. Genau, Kocher mitnehmen für Morgenkaffe / "Grundbedarf", ansonsten gibts im ländlichen Italien aber auch sonst leckeres Essen, daran würde ich mich auch oft bedienen falls möglich und das Budget es zulässt.

Geschrieben

Via Francigena wäre auch mein Tipp. Bin ich allerdings von Nord nach Süd mit Rom als krönendem Abschluss gelaufen. War genial, denn Rom sah ich zum ersten Mal und war begeistert!

Ich bin in Lausanne gestartet. Zelt und Kocher hab ich in Vercelli nach Hause geschickt und bis Rom auch nicht mehr vermisst. Geschlafen hab ich ab Ivrea nur noch in einfachen Pilgeruntekünften (meist 10 € ohne und manchmal 20 € mit Abendessen und/oder Frühstück). Pizza, Pasta und der leckeren Dinge mehr gibts am Wege häufig und meist preiswert. Insbesondere in eher ländlichen Bereichen. Meine preiswerteste Pizza (lecker und riesig) hat in Santa Cristina gerade mal 3 € frisch aus dem Ofen gekostet. Gefrühstückt hab ich meist für wenig Geld morgens in der ersten Bar am Wege.

Zeltplätze gabs ab St. Vincent wenige und auf Wildzelten hatte ich auch angesichts der vergleichbar preiswerten Unterkünfte keine Meinung.

Mein Rat: Startet auf dem Grand St. Bernard (und vermeidet so die unverschämt teure Schweiz, GSB kostet zwar, hat aber was und ist von Lausanne aus mit ÖPNV gut erreichbar), geht September/Oktober (sonst fressen euch vor dem Ersaufen im eigenen Schweiß die Mücken in den Reisfeldern der Po-Ebene), haltet euch nicht sklavisch an die "offizielle Wegführung" (Locus war ein zuverlässiger Führer wenn ich unmotivierte Umwege und unattraktive Wegstücke vermieden habe), genießt das oft schöne Land, das gute Essen und die allgemein sehr freundlichen und superhilfsbereiten Italiener und beendet vor allem eure Wanderung in Rom (geht es noch grandioser?).

HAL

Wenn du keine Ziele mehr hast, bist du tot - auch wenn du noch atmest.

raus&weg-Blog und Plünnenkreuzer

Geschrieben

Ahoi, ich war schon ein paar mal zum Wanderreiten in der Toskana. In jedem kleinem Dorf gibt es kleine Imbisse, Restaurants usw. Die Italiener legen großen Wert auf gutes Essen, also ist die Qualität einfach nur super, die Preise auch.Ich habe mal für ein Frühstück mit 2 Latte Macchiato und div. Baguettes 5€ bezahlt. Oft verkaufen die Leute auch lokale Spezialitäten, wie Käse und Wurst. Aber das ist natürlich trotzdem eine Frage des Budgets! In den größeren Orten gibt es reichlich Supermärkte wie COOP, Edeka usw. das Preisniveau hab ich jetzt nicht so im Kopf, aber eher billiger als in Deutschland.

In der Gegend wo wir reiten waren, gab es reichlich Wanderwege, die Beschilderung war nicht so gut da, obwohl ein bekannter Weg da langging, muß mal raussuchen wie der hieß. War in der Gegend von Cortona in der Toskana.

Gute Karten, oder App mit Offlinekarten sind da Pflicht.

Die Italiener selber sind sehr freundlich.

Geschrieben

Vielen Dank schonmal ;) "leider" haben wir den flug nach rom bereits gebucht, deswegen werden wir auch dort starten. Das Problem beim Wanderweg E1 ist, dass wir ja nicht schnellstmöglich nach Norden kommen wollen, sondern eher viele schöne Städte sehen wollen und vorallem auch schöne Wanderwege und Natur ;) Wir werden dennoch wahrscheinlich Teile davon laufen. 

Hättet ihr vielleicht noch Ideen wie man billig an Ausrüstung kommt, da wir ja noch kein geregeltes Einkommen haben :D hatte jetzt ein paar Sponsoren angeschrieben, aber wie erwartet sagen alle ab.

LG

Geschrieben

Für günstige Ausrüstung würde ich nach gebrauchten sachen Ausschau halten und den nächsten decathlon besuchen. Von denen hab ich Hose (15€),merino langarm (29),merino t-shirts (15&20) und schuhe (20).taugt bisher alles was und halt auch recht gut. Als isomatte ne günstige evazote (bin mir nicht sicher was die von decathlon taugen) als Zelt ein tarp (dd tarp oder selbst nähen mit Material von extremtextil. Da könnte man auch gleich die evazote mitbestellen und teilen.

Kocher aus Energydrink Dosen, Topf evtl aus ner Dose oder Gebraucht. Schlafsack würde ich lieber mehr investieren und was gutes gebrauchtes suchen, der 150er cumulus quilt hier im forum wäre da evtl schon was. Wenn ihr öfter Touren macht lohnt sichs und wenn nicht könnt ihr ihn ja wieder verkaufen. Groundsheet von Ikea (Folien container). Damit hättet ihr ja dann schon einiges. Für nen Rucksack gab s vor kurzem nen thread hier im forum in dem jemand Ausrüstung für seine Mutter suchte. Der forclaz air 40 oder so der da verlinkt wurde klingt gut, ist allerdings ein bisschen knapp.

Kaffee machen würde ich in Italien lassen, wofür bin ich denn im Land des guten Kaffees wenn ich das dann nicht genieße? :)

Wenn ihr komplett auf (Pilger -) Herbergen zurückgreifen könnt ihr euch im Prinzip für wenig Geld komplett bei decathlon ausstatten und das ganze tarp, isomatte, schlafsack geraffel vergessen. Ich zieh allerdings ungern ohne los, dir Freiheit irgendwo ne nacht lang zu bleiben will ich mir nicht nehmen lassen.

Ich hatte noch fleece (5&10€),Regenjacke und Hose (~20€zusammen) vergessen.

Geschrieben

Städte: Es ist schon einfacher, aus kleineren Orten wieder rauszukommen.

Notration: Snickers.

Noch etwas beachten, wo man Wasser bekommt, im Sommer kann es ja sicher gut heiß und ausgetrocknet sein.

Matte genügt die für 4,99 vom Aldi jedes Frühjahr. Irgendwas 356 g. Sonst erstmal schauen, was im Schrank ist. Man braucht etwa nicht unbedingt ne Wanderhose oder hat sowas in der Art schon "casual" im Schrank. Sportsachen. Und man kann sogar was aus Baumwolle mitnehmen, etwa ein Langarmoberteil. Find ich sogar angenehm. H&M oder C&A haben ab und an gar auch was in ihren "Sport- und Freizeitabteilungen".

Geschrieben

Snickers schmilzt mir immer so schnell, ich nehm meist geröstete Erdnüsse mit wobei Nüsse allgemein gut sind, Studentenfutter sollte auch gehen. Von Traubenzucker würde ich abraten. Das rettet dich nur kurzfristig aus der Unterzuckerung, danach fällst du direkt wieder ab. Nüsse halten deinen Blutzuckerspiegel über längere Zeit konstant, und enthalten außerdem auch noch ne Menge mineralstoffe.

Geschrieben

Ich finde Nüsse abolut unbefriedigend - kann eine ganze Tüte gegessen werden und es fehlt immer noch was. Bei Snickers hingegen, auch wenn es weich ist (tief unten im Dunkeln im Rucksack hilft), ist man sofort zufrieden. :-P

  • 4 Wochen später...
Geschrieben

Das kommt wohl sehr darauf an wie gut du s dir gehen lässt. Wenn du sparsam bist solltest du mit ca 30 € am Tag hinkommen, möglicherweise auch günstiger, kommt auf dich und die Kosten der Unterkunft an :)

Geschrieben

wir wollen das natürlich so günstig wie möglich machen. Wir werden wenns geht nur in jugendherbergen schlafen und im zelt. Kennt sich jemand auf der Via Francigena aus?

 

Geschrieben

Ja!
Was hast du denn für Fragen? Bzgl der Unterkunft.. ab Lucca, also die letzten 400km, kriegst du jeden Tag eine geeignete Unterkunft. Mit geeignet meine ich ein Hostel oder Herberge mit höchstens 20€, eher ist aber 7€ die Regel. Manchmal mit Spenden, manchmal mit kostenlosem Essen. Selbst wenn es "nur" ein Hostel für 15€ gab, sind die Pilger sehr beliebt und man kann auch bei der örtlichen Kirche fragen und die finden wen, wo du für umme schlafen kannst ;). Supermärkte siehst du auch jeden Tag. Wunderschöner Weg. Kann ich nur empfehlen.. :) 

 

Geschrieben (bearbeitet)

Ich war letztes Jahr auf der Via Francigena von Lausanne nach Rom unterwegs und hab ab Ivrea ausschließlich Pilgerunterkünfte genutzt. Möglichst in der Kategorie "preiswert", von kostenlos bis ca. 35 €. Die waren alle recht ordentlich mit Bad/Dusche, manchmal sogar im Zimmer. Eine recht grottige fand ich eigentlich nur in Sarzana.

Kostenlos war zuweilen mit einem dezenten Hinweis auf eine Spendenmöglichkeit (manchmal sogar nur auf Nachfrage) verbunden. In diesem Fall oder wenn eine Spende konkret erwartet wurde, haben wir immer 10 € gegeben, wenn Frühstück dabei war 15 € und ich hatte auch komplett mit Frühstück und Abendessen 20 €. Sollte Frühstück extra zu bezahlen sein, würde ich darauf verzichten und morgens in einer Bar frühstücken (meist preiswerter und besser).

Je näher an Rom, des so teurer sind manche Unterkünfte.

Hostels oder Herbergen (keine Pilgerunterkünfte) für 20 € hab ich keine gefunden. Die in Lucca, Massa oder am Passo Chisa (ca. 2,5 km entfernt) waren schon teurer aber immer noch preiswerter als alles andere am Ort. Am Passo Cisa habe ich überigens preiswert und erstklassig Bier, Frühstück und Abendessen bekommen. Alternativen hätts da aber auch nicht gegeben.

Wichtig: In vielen Unterkünften läuft ohne Pilgerpass nichts!

Infos über Pilgerunterkünfte hatte ich dem Unterkunftsverzeichnis von Eurovia, meinem Führer (Outdoor) entnommen und von Mitpilgern erhalten.

HAL

 

Bearbeitet von HAL23562

Wenn du keine Ziele mehr hast, bist du tot - auch wenn du noch atmest.

raus&weg-Blog und Plünnenkreuzer

  • 2 Monate später...
Geschrieben (bearbeitet)

So wir sind jetzt auf dem Weg seit 2 Wochen und sind bereits von Rom nach Florenz gekommen! Wir schlafen fast immer in Pilgerherbergen und brauchen pro Tag nur ca. 15-20€! Kleines Problem: wir wollen in Parma eine Pause einlegen! Kennt jemand da eine Pilgerherberge oder eine andere billige Übernachtungsmöglichkeit?

Bearbeitet von Moritz Wirth

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