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Ultraleicht Trekking

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo

Ich werde im Sommer ein paar Tage auf dem Lykischen Weg unterwegs sein.

Hierbei werde ich wohl auf Wasser aus Zisternen angewiesen sein. Neben meinem Wasserfilter (MSR Miniworks) wollte ich zur Entkeimung

MCNett Aquaventure A+B mitnehmen.

Ich habe nun gelesen dass man neben den Komponenten A+B auch eine fertige Mischung aus A+B bereithalten kann.

Nun meine Frage:

Hat jemand eine Ahnung wie lange die Mischung haltbar ist? :?:

(Sonst würden die separaten Komponenten A und B ja keinen Sinn machen!)

Wallfahrer

"Man reist ja nicht, um anzukommen, sondern um zu reisen..."

"Ein  Leben ohne Facebook ist möglich und auch sinnvoll"

Geschrieben

Die Haltbarkeit ist stark von der Umgebungstemperatur abhängig. Auch wenn man die Fertiglösung dem Licht aussetzt kann das Einfluss haben.

In der Regel wird ja bei Bedarf A und B in einem kleinen Becherchen gemixt und muss dann einige Zeit (5min) reagieren.

Anschließend die fertige Lösung ins Wasser und nochmals min. 15 Minuten warten (Einwirkzeit).

Um das zu verkürzen und das Gewicht zu reduzieren sieht diese Fertigmischprozedere wie folgt aus:

Flüssigkeit A und B in kleinere Flaschen (Minidropper) umfüllen.

Unterwegs dann in der dritten Minidropper die Flüssigkeiten A und B auf Vorrat anmixen (ich bereite in der Regel für etwa 2-3 Liter vor).

Die fertige Mischung hat eine blass gelbe Farbe.

Diese Fertigmischung sollte nun vor Lichteinfall geschützt aufbewahrt werden (z.B. Hosentasche) und ist griffbereit um bei Bedarf Wasser zu entkeimen.

Füllt man sein Wasser nach muss man nicht länger warten sondern kann auf die Fertigmischung zurückgreifen. Evtl. trübes Wasser kann man vor dem Abfüllen z.B. durch ein Tuch oder ein Mückennetz filtern. Zum Entkeimen dann einfach die benötigte Menge Fertigmischung dazu und man kann weiterlaufen. Nach der normalen Einwirkzeit ist das Wasser trinkbar.

TIP: Man kann erkennen, ob die vorgemixte Lösung noch wirksam ist! Mit abnehmender Wirksamkeit bleicht sie zunehmend aus und wird wieder klar. Länger als einen Tag sollte man sie aber eher nicht nutzen.

Um sicher zu gehen nutze ich daher immer ein pasr Tropfen mehr im Vergleich zu einer frischen Lösung.

WICHTIG: Der Hersteller gibt für diese Methode keine Gewährleistung zur Wirksamkeit!

"Man überhäufe mich mit Luxus! Auf alles Notwendige kann ich verzichten." Oscar Wilde

Geschrieben

Aber mal 'ne Frage. Warum Wasserfilter UND Wasserentkeimung? Den Filter kannst Du auch weglassen, wenn Du "braunes" Wasser vorher durch ein Tuch filterst.

Was Aquamira nicht kaputt kriegt, filtert ein Filter auch nicht raus. Umgekehrt schafft Aquamira aber auch Sachen, die ein Filter nicht packt.

Einzige Ausnahme ist im Wasser enthaltene Chemie wie etwa Düngemittel.

"Man überhäufe mich mit Luxus! Auf alles Notwendige kann ich verzichten." Oscar Wilde

Geschrieben

Hallo

@Basti

Ich gehe davon aus dass ich jede Möglichkeit zur Wasserversorgung nutzen muss.

(Ich gehe von Temperaturen um die 35°C aus, bei teilweise freiem Gelände)

Zur Wasserversorgung stehen mir eventuell nur Zisternen zur Verfügung und bei manchen Zisternen soll die Wasserqualität bescheiden sein.

Der Wasserfilter ist für das Grobe, er filtert nunmal nicht alles lebendige aus dem Wasser. Das Kleinzeug soll dann Aquaventure platt machen.

Wallfahrer

"Man reist ja nicht, um anzukommen, sondern um zu reisen..."

"Ein  Leben ohne Facebook ist möglich und auch sinnvoll"

Geschrieben

Aber genau das "grobe" erledigt auch ein simples Stück Stoff oder ein Tee/ Kaffeefilter bei einem Bruchteil des Gewichtes und Packmaßes. Und ohne die Gefahr eines Defekts oder der Notwendigkeit das Teil zu warten.

Alles was dem Körper irgendwie gefährlich werden könnte, schafft Aquamira/ Aquaventure.

"Man überhäufe mich mit Luxus! Auf alles Notwendige kann ich verzichten." Oscar Wilde

Geschrieben

Hallo

Wenn ich den Filter weglasse könnte ich 250g sparen, das währen immerhin 10% des Basisgewicht's...

...ich will mal sehen ob ich die Tour "Superultraleicht" machen kann....

Wallfahrer

"Man reist ja nicht, um anzukommen, sondern um zu reisen..."

"Ein  Leben ohne Facebook ist möglich und auch sinnvoll"

Geschrieben

Seit unserem Urlaub heuer nutze ich einen Steripen, den auch Carsten auf seinen Blog http://blog.fastpacking.de/wordpress/steripen-adventurer-opti-wasserentkeimung-schnell-leicht-und-sicher/ beschrieben hat.

Bei Bedarf wird vorher durch eine Bandana gefiltert.

Auf kürzeren Touren hab ich ein paar Aquamira Tabletten als Backup dabei.

Der Pen ist halt super unkompliziert: Wasser mit dem Topf schöpfen, mit dem Pen umrühren, trinken. 1 Liter = 90 sek.

Bisher hält das Teil...

Irgendwie schaffe ich es, der Pen nicht zu zerbrechen, aber die Tropfen-Fläschchen umzuschmeissen :?

In den Alpen trinke ich bisher immer direkt aus der Quelle und hoffe, dass ich immer höher als alle pupenden Tier und Mitwanderer bin...

LG

11chen

Okay, time to go. Where is the trail...?

  • 7 Monate später...
Geschrieben

Hallo Ihr,

der Beitrag ist schon etwas älter, aber ich wollte nun auch keinen neuen Treat aufmachen.

Bis jetzt bin ich immer in der Nähe der Zivilisation gewesen und konnte so immer nach Trinkwasser bei den Hausbesitzern fragen,

von denen hat mich bis jetzt noch keiner weg geschickt, im Gegenteil in Irland haben uns einige erlaubt auf der Wiese hinterm Haus zu campieren.

Jetzt würde mich mal interessieren ob es mittlerweile bessere Alternativen gibt zur Wasserentkeimung.

Ich hab natürlich mal bei den Onlineshops nach gesehen und mir sind da natürlich ein paar Sachen aufgefallen unter anderem auch das Mc Nett Produkt, deswegen schreibe ich hier gleich weiter. Zu erst fand ich aber Katadyn Micropur Forte bei Globtrotter, scheidet wohl aber für mich aus, da ich nicht auf den Chlorgeschmack stehe, und der Steripen,wäre ganz nett, aber nicht für den Preis. Das MC Nett Aquaventure wäre daher wohl für mich eine Alternative wegen,

geringen Kosten, ist leicht und so wie es Basti beschrieben hat auch einfach zu händeln, wenn man wohl ein paar Dinge beachtet.

Da wären wir auch beim 2. Punkt auf was sollte man den alles achten um an Wasser zu kommen das noch entkeimt werden soll?

Ich habe mir mal alle einige Produkte durch gelesen und so wie ichs verstehe, kann man zwar die Viren und Bakterien abtöten, aber z.B. Gülle oder Schwermetalle bekommt man nur schlecht raus. Das Problem wird ja oft sein, dass man Wasser zb aus Flüssen oder Bächen entnehmen muss, wo man nicht weiß, dass zB. keine Schafsherde reingemacht hat. Den Tipp mit dem Tuch zum groben Vorfiltern würde ich natürlich beachten. Wie macht ihr das alle so, bzw auf was achtet ihr speziell??? Achja Gebiete in denen ich oft unterwegs bin ist bis jetzt viel in Deutschland, Irland, Frankreich und hoffentlich demnächst noch Richtung Skandinavien und Schottland.

Punkt 3. Bei der Chemischen Reinigung, füllt ihr das Wasser direkt in die Trinkflasche und entkeimt es dann? Was macht ihr zB. mit dem Flaschenrand, der ja auch mit dem unentkeimten Wasser in Berührung kam? Oder ist da die Konzentration zu gering? Wie sieht es den mit den Faltflaschen aus? die müssen ja wohl dann komplett voll sein und sollten mehrmals geschüttelt werden damit sich alles durchmischt? Ich habe bis jetzt immer nur PET Flaschen gehabt wie zb. eine von Volvic, da ich einen Kamelback hatte, den aber nie Richtig trocken bekam. Auf Grund des Gewichtsersparnisses und da es die Faltflasche mittlerweile für kleines Geld gibt, dachte ich mir könnte es eine Investition sein. http://www.trekking-lite-store.com/trekkingshop/Kueche/Faltflasche-1000-ml::565.html

Ich hoffe ihr könnt mir weiter helfen und zerreist mich soweit nicht in der Luft, den Wasserentkeimung ist für mich ein komplett neues Gebiet um das ich mich immer gedrückt habe und ich denke es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Im ODS Forum habe ich mich ebenfalls mal etwas schlau gemacht, dort wird wohl aber viel mit Wasserfiltern gearbeitet, die aber für mich aus Gewichtsgründen und Kosten eher uninteressant waren.

Bin mal auf eure Nachrichten gespannt.

P.S. In meinem Outdoorbuch wurden folgende Sachen angegeben, Ich zetiere mal:

" Hinweise auf geringes Risiko:

- quellnahe Entnahmestelle

- schnell fließendes Wasser

- Kaltes Wasser

- zivilisationsferne Gebiete

- klares Wasser

- saures Wasser (Lackmusstest)

- reiches Tierleben

- Moosbewuchs auf Steinem am Wasser

-sandiger oder steiniger Grund

Hinweis auf erhöhtes Risiko:

- langsam fließendes Wasser

- warmes Wasser (Tropen)

- trübes Wasser (Schwebstoffe sind Bakterienherde)

- Brennnesseln und Pestwurz am Ufer (Zeichen für einen hohen Phosphatgehalt)

- Algenbildung (Zeichen für Düngemittelrückstände und Abwasser)

- schlammiger Grund

- Ansiedlung, Landwirtschaft oder Industrie in der Nähe)"

Quelle: Outdoorpraxis von rainer höh

Außerdem wurde noch beschrieben, dass ein Aktivkohlefilter auch einige Chemikalien zurückhalten könnte.

Aber um ehrlich zu sein ist mir das ganze noch nicht Aussage genug, da ich keinen Durchfall auf ner Tour bekommen möchte oder die Tour gleich abbrechen muss, bzw weil viele der genannten Hinweise ich als sehr schwammig interpretiere.

Geschrieben

Da wären wir auch beim 2. Punkt auf was sollte man den alles achten um an Wasser zu kommen das noch entkeimt werden soll?

Die zusätzlichen Maßnahmen, die du unten zitiert hast, sind genau die Punkte, auf die man zusätzlich noch achten sollte.

Ich habe mir mal alle einige Produkte durch gelesen und so wie ichs verstehe, kann man zwar die Viren und Bakterien abtöten, aber z.B. Gülle oder Schwermetalle bekommt man nur schlecht raus. Das Problem wird ja oft sein, dass man Wasser zb aus Flüssen oder Bächen entnehmen muss, wo man nicht weiß, dass zB. keine Schafsherde reingemacht hat.

Schwermetalle würdest du auch nicht mit einem Wasserfilter herausgefiltert bekommen. Tierexkremente sollten (sofern nicht sichtbar im Wasser) auch keine Probleme machen sofern du es korrekt mit Aquamira behandetst. Magen-Darm-Erkrankung würden ja durch Bakterien ausgelöst werden, die du ja abtötest.

Punkt 3. Bei der Chemischen Reinigung, füllt ihr das Wasser direkt in die Trinkflasche und entkeimt es dann? Was macht ihr zB. mit dem Flaschenrand, der ja auch mit dem unentkeimten Wasser in Berührung kam? Oder ist da die Konzentration zu gering? Wie sieht es den mit den Faltflaschen aus? die müssen ja wohl dann komplett voll sein und sollten mehrmals geschüttelt werden damit sich alles durchmischt?

Ob das Wasser am Flaschenrand kontaminiert ist... darüber habe ich mir ehrlich gesagt noch keine Gedanken gemacht. Theoretisch ja. Praktisch macht wohl die Dosis das Gift. Ob du aber eine Volvic- Platypus- oder die verlinkte Flasche nimmst, macht keinen Unterschied. Das Wasser sollte innerhalb der Flasche nur bewegt werden, damit sich das Aquamira verteilen kann.

Außerdem wurde noch beschrieben, dass ein Aktivkohlefilter auch einige Chemikalien zurückhalten könnte.

Ja, Aktivkohle kann Chemikalien zurückhalten, wird ja auch in Kläranlagen eingesetzt. Aber du hast auf Tour keine Kontrolle über den a) Wirkungsgrad der Kohle, B) die Konzentration der Chemikalie und c) die Chemikalie selbst. Daher kannst du dich nicht auf die Wirkung dahingehend auf die Kohle verlassen. Sie verbessert in diesem Fall nur den Geschmack des Wassers.

Aber um ehrlich zu sein ist mir das ganze noch nicht Aussage genug, da ich keinen Durchfall auf ner Tour bekommen möchte oder die Tour gleich abbrechen muss, bzw weil viele der genannten Hinweise ich als sehr schwammig interpretiere.

Eigentlich hast du alles wichtige zum Thema Wasser auf Tour selbst schon geschrieben, bzw zitiert. Zusätzlich möchte ich dir noch

Video verlinken, welches das ganze nochmal wiederholt. Da du dir ja generell unsicher bist, lohnt sich vieliecht auch ein kleiner Ausflug in den nächsten Outdoorladen, die dir sicher einiges zum Thema Trinkwasser auf Tour Face-to-Face erzählen können (und dir hoffetlich nichts aufschwatzen wollen!)
Geschrieben
... Zu erst fand ich aber Katadyn Micropur Forte bei Globtrotter, scheidet wohl aber für mich aus, da ich nicht auf den Chlorgeschmack stehe ...

da kann ich dich beruhigen, der chlorgschmack ist normalerweise nicht "schmeckbar" und falls du wirklich einen sehr empfindlichen geschmackssinn hast, gibts noch Micropur Antichlor (irgendwas mit natrium drin). davon gibst du ein paar tropfen ins "chlor-wasser" und - hey presto - schon verbindet sich das chlor mit dem natrium zu natrium-chlorid - auf deutsch: kochsalz und weg ist der "üble" geruch.

... und gesund ists erst noch, sollte man ja immer ein paar mineralien im wasser haben ...

was so chemie nicht alles kann.

... und tschüss.

Geschrieben

Hallo Ihr beiden,

vielen Dank für eure Antwort.

Was mir bei dem Mc Nett Produkt gefällt ist, dass man soweit nur eine Packung kaufen muss während man dann evlt bei dem Anderen 2 Produkte für insgesamt 25-30 Euro ist. Wobei anscheinend dann das Mc Nett Aquaventure etwas aufwendiger in der Verwendung ist.

Sind diese beiden soweit die meist verwendeten in der UL-Scene? Oder gibt es noch weitere?

Dann nochmals auf meinen Beitrag zu kommen, nando du meintest ja ich hätte alle wichtigen Dinge aufgezählt. Aber wenn ich bis jetzt auf Tour war und mir die Gewässer angesehen habe, dann fällt mir oft auf, dass man weder gerade an ner Quelle steht, noch weiß wass 100m oder 1000m Flussaufwärts passiert. In Irland eigentlich fast unmöglich und in Deutschland und dem Rest in meinem Augen auch nicht bestimm bar. Klar die Anzeichen mit Moosbewuchs oder zb. den Wasserläufern, habe ich damals in der Grundschule gelernt, dass wenn Wasserläufer auf der Oberfläche sind das Wasser weder zu Sauer noch zu Alkalisch ist, da sonst die Oberflächenspannung verschwindet.

Aber reichen nun solche Indizien aus um das Wasser trinkbar zu machen?

Mir fallen da eben spontan 2. Probleme ein, in Irland sind überall Schafe und Rinderherden die in der Nähe von Gewässern sind, also Fekalien. Kann ich das Wasser, wenn ich es davor abgesiebt habe mit nem Tuch entkeimen oder wäre das noch zu gefährlich. wie sieht es außerdem in Deutschland mit den Gewässern aus?

Mir fehlt zB. bei den Risiken dass man von größeren Flüssen nichts Trinken sollte auf dem Schiffsverkehr ist, da diese natürlich immer mal wieder Öle oder andere Schadstoffe ins Wasser leiten.

Welche weiteren Risikopunkte gibt es den noch so?

Geschrieben

übrigens "funktioniert" aquamira auch mit chlor.

ob und welchen chlorgeschmack/geruch es produziert ist mir aber nicht bekannt.

... und tschüss.

Geschrieben
übrigens "funktioniert" aquamira auch mit chlor.
Nicht ganz. Micropur Forte ist mit Chlor und daher muss das Chlor nachher neutralisiert werden, Aquamira enthält Chlordioxid... deswegen riechts nicht...
Geschrieben
da kann ich dich beruhigen, der chlorgschmack ist normalerweise nicht "schmeckbar" und falls du wirklich einen sehr empfindlichen geschmackssinn hast, gibts noch Micropur Antichlor (irgendwas mit natrium drin). davon gibst du ein paar tropfen ins "chlor-wasser" und - hey presto - schon verbindet sich das chlor mit dem natrium zu natrium-chlorid - auf deutsch: kochsalz und weg ist der "üble" geruch.

Kann ich nicht bestätigen. Auch jene nicht, mit denen ich unterwegs bin.

Übel ist's nicht wirklich, aber man schmeckt in jedem Fall, ob der Chlorgeschmack neutralisiert wurden oder nicht, dass das Wasser behandelt wurde.

Einige süsslich, einige Sulfatig. Wenn man die Reaktionsgleichung macht, ist's dann auch klar warum.

Geschrieben
... Auch jene nicht, mit denen ich unterwegs bin ...

:D

"... und ich habe noch eine grosse schwester und drei brüder, die sind viel mehr als ihr ..."

Einige süsslich, einige Sulfatig. Wenn man die Reaktionsgleichung macht, ist's dann auch klar warum.

eben. wie mineralwasser. sag ich ja.

***

aber alles in allem hat chlordioxid (aquamira) wohl schon eher mehr zukunft als natriumhypochlorid (micropur forte). wenn ich denn meinen vorrat an micropur aufgebraucht habe, werde ich wohl auch wechseln.

... und tschüss.

Geschrieben
Was mir bei dem Mc Nett Produkt gefällt ist, dass man soweit nur eine Packung kaufen muss während man dann evlt bei dem Anderen 2 Produkte für insgesamt 25-30 Euro ist. Wobei anscheinend dann das Mc Nett Aquaventure etwas aufwendiger in der Verwendung ist.

Micropur ist einfacher in der Anwendung - Aquamira hat den besseren Geschmack. Hier kannst du dir einen Vorteil aussuchen. Wobei Aquamira auch nicht geruchsneutral ist. Wenn du viel Wasser mitnehmen musst und nach einigen Stunden behandeltes Wasser trinkst, schmeckst du auch das Chlor raus; insbesondere, wenn das Wasser geschmacklich neutral ist. Weder bei Micropur noch bei Aquamira empfinde ich jedoch den Geschmack als schlimm.

Sind diese beiden soweit die meist verwendeten in der UL-Scene? Oder gibt es noch weitere?

In nicht-EU gibts auch auf Jod basierende Mittelchen und es gibt einige Beiträge zu Wasserfiltern wie dieser

Dann nochmals auf meinen Beitrag zu kommen, nando du meintest ja ich hätte alle wichtigen Dinge aufgezählt. Aber wenn ich bis jetzt auf Tour war und mir die Gewässer angesehen habe, dann fällt mir oft auf, dass man weder gerade an ner Quelle steht, noch weiß wass 100m oder 1000m Flussaufwärts passiert. In Irland eigentlich fast unmöglich und in Deutschland und dem Rest in meinem Augen auch nicht bestimm bar. Klar die Anzeichen mit Moosbewuchs oder zb. den Wasserläufern, habe ich damals in der Grundschule gelernt, dass wenn Wasserläufer auf der Oberfläche sind das Wasser weder zu Sauer noch zu Alkalisch ist, da sonst die Oberflächenspannung verschwindet.

Aber reichen nun solche Indizien aus um das Wasser trinkbar zu machen?

Schau auf deine Karte, sofern dabei und weit das Gewässer zurückverfolgbar, oder lauf dem Flussverlauf etwas hinterher und benutz den Ausschlusskriterienkatalog, den du gepostet hast. Trifft ein Kriterium nicht zu, trink nicht unbehandelt. Das machst du nur einmal ;) Es ist keine Schande, alles an Wasser zu behandeln, was du zu dir nimmst!

"Dreckiges" Wasser ist leider ein fließender ( ;)) Begriff. Als Normaldeutscher Bürger ist man ja nur wirklich sauberes Wasser und essen gewohnt und du bist nicht trainiert - bekommst wahrscheinlich Cholera wenn du nur an den Ganges denkst. Als Rüdiger Nehberg ist sauberes Wasser was anderes. Als Hund kannst du auch aus einer Pfütze trinken.

Mir fallen da eben spontan 2. Probleme ein, in Irland sind überall Schafe und Rinderherden die in der Nähe von Gewässern sind, also Fekalien. Kann ich das Wasser, wenn ich es davor abgesiebt habe mit nem Tuch entkeimen oder wäre das noch zu gefährlich. wie sieht es außerdem in Deutschland mit den Gewässern aus?

Ein Tuch oder Sieb hilft generell nur gegen die meisten und groben Schwebstoffe, nicht gegen Keime! Dazu hast du die chemischen Mittelchen dabei.

Mir fehlt zB. bei den Risiken dass man von größeren Flüssen nichts Trinken sollte auf dem Schiffsverkehr ist, da diese natürlich immer mal wieder Öle oder andere Schadstoffe ins Wasser leiten.

Welche weiteren Risikopunkte gibt es den noch so?

Es gibt noch mehr Risikopunkte, aber wenn du mit gesundem Menschenverstand an dein Wasser gehst, kann nur wenig passieren. Übrigens ist das Wasser vom Bodensee unter umständen trinkbar. Und die braune Brühe, die aus moorigen Regionen in Schottland so fließt unter umständen auch :-)

Geschrieben
... die braune Brühe, die aus moorigen Regionen in Schottland so fließt unter umständen auch :-)

die ist wohl so sauer, dass da drin eh nichts überleben kann. die torfigen schwebeteilchen dürften hingegen schon ein wenig verdauungsfördernd sein.

... und tschüss.

Geschrieben
... die braune Brühe, die aus moorigen Regionen in Schottland so fließt unter umständen auch :-)

die ist wohl so sauer, dass da drin eh nichts überleben kann. die torfigen schwebeteilchen dürften hingegen schon ein wenig verdauungsfördernd sein.

Daher auch "unter umständen". Verdauungsfördernd ist übrigens ein wunderschöner Euphemismus.

Geschrieben

Was ich noch nützlich und wichtig finde, ist eine "Schöpftüte" aus ner abgeschnittenen Capri Sonnen Packung. Damit läßt sich sanft rieselndes Quellwasser aufsammeln, das man sonst nie in die Flasche bekommen würde.

Sieht dann in der Praxis bei mir so aus:

In den Bergen hab ich 2 minidropper mit Aquamira dabei. Die kommen zum Einsatz, wenn ich nicht nahe genug an der Quelle zapfe. Ist sozusagen 12g Ballast als "Sicherheit".

Im Flachland (Mittelgebirge usw.) nutze ich mittlerweile den Sawyer Filter, dafür aber kein Aquamira. Das sind dann (nass) ca. 100g Ballast.

schwer ist leicht was ... (O. Fischer)

Geschrieben

Hallo Schorsch,

warum verwendest du einen Filter und kein Auqamarine??

Rein jetzt durch meine Fragerei würde ich ja sagen, dass du durch den Filter Schwebepartikel etc filtern kannst und wohl auch einen Teil der Bakterien und "Tierchen". Aber Viren gehen dann. doch direkt in den Körper.

Wie siehst du den dann die Verwendung im Flachland von nur chemischen Mitteln und als Filter ein Stück Stoff??

Viele Grüße

P.S Einsatgebiet immer noch Nordeuropa und Deutschland

Geschrieben
Warum verwendest du einen Filter und kein Auqamarine??

Reine Faulheit. Ich trau dem Sawyer viel zu. Bakterien holt er raus, vor Viren in kaltem Wasser hab ich keine Angst.

Wie siehst du den dann die Verwendung im Flachland von nur chemischen Mitteln und als Filter ein Stück Stoff

Absolut valide, keine Frage. Aber mir zu viel Gefummel und Warterei usw. Aber eben als "Backup" eine schöne leichte Lösung.

Was ich in meinem Beitrag hauptsächlich sagen wollte: es lohnt sich, die Augen nach Quellen offen zu halten. Und dort dann zu schöpfen. Gibts öfter, als man denkt. Vor allem, wenn man etwas das Gelände "lesen" lernt.

(ich glaube, das Thema Wasser ist eines der wenigen, wo wir uns von den Bushcraftern ne Menge abschauen können ...)

schwer ist leicht was ... (O. Fischer)

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Aus beruflichen Gründen, sowie aus privater Neugierde, hab ich mich für euch mal etwas in die Materie eingelesen:

https://sites.google.com/site/trinkwass ... sser-Viren

erklärt die Problematik, einfach, und für den Lainen verständlich aufbereitet:

Virengefahr Zuhause

Um es mal kurz und grob wiederzugeben: Wir alle haben schlechtes Wasser aus unserer Leitung. Viele, mich inklusive, trinken Leitungswasser in Deutschland. Unsere Wasserwerke sind nicht in der Lage, Viren herauszufiltern. Grob 1/4 des Leitungswassers in Deutschland ist kontaminiert.

Was machen Viren?

Die häufigsten in unseren Breitengraden, Rotaviren und Noroviren, sorgen für Diarrhoe (hundsgemeiner Durchfall), andere, wie Legionellen, für die Legionärskrankheit.

Wie kann ich mich jetzt sicher schützen?

Kälte "konserviert" Viren. Um so kälter das Wasser, um so länger leben die Dinger darin. Mechanisch filtern kann ich sie nicht, so klein ist kein mechanischer Filter. Viren sind 1/40stel einer Bakterie groß. Viren sind parasitär, sie brauchen einen Wirt. Sind keine Schwebteilchen im Wasser, wird es eng, und sie leben nicht lang. Somit würde das sogenannte "Sonnenfiltern" fast funktionieren. Daraus folgt:

- Mechanische Vorfilter: Für alles andere gut (Bakterien, Zoonosen, und wichtig, um die Virenlast (da parasitäre Lebensform) zu drücken. Kaffeetüten, na gut, wer meint... es gibt auch leichte mechanische Filter, seit ner Weile, die auf osmotischen Vorgängen wie bei der Dialyse beruhen, und aus dem medizinischen Bereich kommen. Die sind sehr leicht, zuverlässig und lange haltbar. Aber ob und wie man da herankommt, weiss ich noch nicht (ich werde aber nachsehen, was ich bekommen kann, versprochen!)

- chemische Substanzen: Persönliche Ambivalente Meinung: Woran erkenne ich, ob sie gewirkt haben? Eigentlich müsste ich doch schon wieder ein kleines Labor mitnehmen, um die Wirkung der Substanzen testen zu können. Ich würde selbst höchstens zu Jod greifen, wenn es in Deutschland denn in der Menge legal zu dem Zweck erhältlich wäre. Auf längeren Touren greifen außerdem andere Bedingungen wie im Supermarktregal, und auf einmal ist die chemische Substanz, die bei 30°C noch ganz gut wirken mag, durch die kurze Erhitzung bei 60°C wirkungslos.

- UV-Filter: Euch ist schon klar, dass ihr mit den Dingern keine Geocaches gehen sollt, und dass die Menge des UVs, die diese Dinger produzieren, absolut nur für Geocaches geeignet ist? Oder habt ihr schon mal jemand mit nem UV-Steripen durch den OP rennen sehen? Wenn alles so einfach wäre, meint ihr nicht, dass diese Dinger nicht überall eingebaut wären, wo Steriles/Keimarmes Arbeiten vorraussetzung sind? Also für Kinder sind die immer wieder nett, für nen Euro, zum Spielen, aber als ernsthafte Wasserreinigung? Bitte... Das Prinzip funktioniert schon, aber naja... macht euch mal selbst schlau, ich will hierzu nichts sagen, da hier wohl ein großer Konzern mit gewissen Absichten anscheinend erfolgreich zu Werke geht...

- Abkochen: Definitiv das Mittel der Wahl. ca. 3-5 min kochen, um z. B. die Überreste der Fäkalien der Taube oder auch des toten Elchs 2 km weiter oben an der Quelle des Flusses, aus dem man trinkt, abzutöten. Ja, man benötigt mehr Brennstoff. Ganz abgesehen davon, was man alles braucht, wenn man kontaminiertes Tinkwasser intus hat...

Naja, im Endeffekt nichts neues. Etwas mehr Spiritus/Gas einpacken, den mechanischen Filter bzw. mehrere unterschiedliche Tücher (als UL-Geher vielleicht auch mal für die Vorfilterung bei Auqaristik-Zubehör schlaumachen... da gibts Filter aus unterschiedlichsten Materialien, für Nano-Aquarien auch in Mini, für Lau...) als Vorfilter nutzen, und... "Prost!"... Und wer dem Ganzen nicht traut, der kann ja mal n größeres Päckchen Kohlekompretten aus der Apotheke (64 Stück bei ernsthafteren Leiden sind schon nötig) mit auf Tour nehmen... Und evtl. noch 4-8 Immodium akut (billiger als Lopedium akut)... oder Resinat, falls es die gibt. Ansonsten: Frohes Wandern!

Geschrieben

Interessanter Beitrag,

aber ich möchte mal wieder sprechen, ich hab vor kurzem mit diesem Thema angefangen, da ich vom Wasseraufbereiten bis dato keine Ahnung hatte.

Folgende Punkte sind mir in deinem Bericht aufgefallen:

Chemische Reinigung, du beschreibst die Unterschiedlichen Reaktionen bei unterschiedlichen Temperaturen,theoretisch gesehn ist der Temperatursprung nie so groß, da man diem Sachen immer in der Hosentasche oder Rucksackgürtel haben sollte. Basti hat das schön beschrieben mit seiner McNett Methode, dass die Flüssigkeit die Farbe ändert, also ist ein Indikator für den Reaktivenstoff mit eingebracht, dieser reicht eigentlich aus und man braucht kein Labor, er beschreibt zusätzlich, dass e immer ein paar Tropfen mehr rein tut zur Sicherheit.Außerdem vermute ich, dass wie bei allen Medikamenten eine ausführliche Untersuchung gemacht wurde, im Beipackzettel steht sicherlich auch der Anwendungstemperaturbereich.

Nun zum Steripen, ich arbeite momentan in einem Projekt als Hiwi in dem es geht Elektroden mit Zellen zu verbinden, die Arbeit mit den Zellen findet immer in steriller Umgebung statt und so sind die Abzugshauben mit UV Lampen ausgestattet.

Das Problem bei UV Lampen ist, dass die Strahlung überall erst ein mal hinkommen muss, zusätzlich ist das ganze nicht gerade billig, außerdem darf kein weitere Medium wie Flüssigkeiten oder Feststoffe auf den Werkzeugen oder Arbeitsplatten sein, daher wird im Krankenhaus anders desinfiziert.

Was für mich aber eigentlich der wichtigste Punkt ist,sind die jetzigen Anwender, ich denke hier im Forum sind viele schlaue Köpfe die genügend Erfahrung mit der Wasserentkeimung haben und vorallem größere Touren machen, dementsprechend würden die nie ein Risiko eingehen, daher kann das ganze nicht so schlecht sein wie du beschreibst.

Es ist zwar nie gut blind auf Leute zu vertrauen, aber bei meiner nächsten Bestellung wenn das McNett Produkt dabei ist werde ich mal den Beipackzettel mir näher ansehen.

P.S.Wenn du dir unsicher bist mit deinem Hauswasser, ich hab vorkurzem einen Beitrag zur Reinigung mit Ozon gelesen, finde ihn aber nicht mehr auf die schnelle, eine Firma sucht Investoren für einen Prototypen für zu Hause, wenn es das nicht schon gibt, es war leider kein Veröffentlichungsdatum angegeben.

Geschrieben

@Freigeistige

wenn ich deinen beitrag so lese, muss ich mich ernsthaft fragen, wieso ich noch am leben bin? ich verstosse praktisch konsequent gegen deine empfehlungen. meiner meinung nach kann es da nur einen grund dafür geben, irgendwo in deiner wortmeldung haben sich ein paar fehler eingeschlichen.

... und tschüss.

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