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Ultraleicht Trekking

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Moin Leute,

ich habe gestern folgendes Video auf YT gefunden: https://www.youtube.com/watch?v=hM6agpF4WEk

Kurzusammenfassung: 10.000 Euro Strafe für einen Youtuber für diverse Verstösse gegen Gesetze die man in der Natur so begehen kann, recherchiert anhand der Videos von einem Beamten während Regentagen da es dort im Freien nicht viel zu verfolgen gibt.

Es bestätigt mal wieder meine Tendenz in den Norden zu fahren um mich nicht der Gefahr von möglichen Bußgeldern bei Paragraphenreitern auszusetzen. Gleichzeitig bin ich zwiegespalten: Die Gesetze haben schon wichtige Grundlagen und ich kann mir vorstellen dass es zu viele Menschen gibt die mit der Natur eben nicht so rücksichtsvoll umgehen. Ich finde auch das mit dem Feuer machen definitiv zu oft von Youtubern praktiziert wird ohne darauf hinzuweisen dass dies explizit verboten ist.

Dennoch kommt es mir in diesem Fall so vor als ob man ein Exempel statuieren will und das an jemandem, der eigentlich sorgsam und rücksichtsvoll mit der Natur umgeht. Ich denke aber auch dass im Alltag die meisten Begegnungen zwischen Behörden und Wanderern konstruktiver erfolgen.

Im wesentlichen interessieren mich zwei Fragen: Welche Erfahrungen habt ihr diesbezüglich in Deutschland oder im Ausland gemacht und findet Ihr dass sich an der rechtlichen Situation in Deutschland etwas ändern muss? Ich sehe hier eher die Gefahr Natuebegeisterte abzuschrecken als Rowdies zu bekehren es erinnert mich etwas an schwarze Pädagogik.

Bearbeitet von Ocram0815
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Geschrieben

Die Verstöße beziehen sich alle auf Aktivitäten in einem Naturschutzgebiet. Meines Erachtens sind hier strenge Regelungen wichtig, ebenso ihre Durchsetzung. Wenn man dann noch filmt und online stellt, wie man in einem NSG übernachtet, Feuer macht, etc., dann kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass der Schutz der Natur jetzt nicht ganz oben auf der Liste bei dem Youtuber stand.

Geschrieben

 

vor 3 Minuten schrieb Ocram0815:

Moin Leute,

ich habe gestern folgendes Video auf YT gefunden: https://www.youtube.com/watch?v=hM6agpF4WEk

... um mich nicht der Gefahr von möglichen Bußgeldern bei Paragraphenreitern auszusetzen.

Dennoch kommt es mir in diesem Fall so vor als ob man ein Exempel statuieren will ...

genau so... ein expempel. krass find ich die art und weise wie mit ihm von behördlicher seit umgegangen wird... von wegen nicht genug reue und einsicht zeigen. dass ein einzelner beamter so entscheiden kann, was genug reue ist oder nicht... starkes stück. man kennt so jetzt aber auch nur seine seite der medaille :)

  

vor 3 Minuten schrieb Ocram0815:

Welche Erfahrungen habt ihr diesebzüglich in Deutschland oder im Ausland gemacht und findet Ihr dass sich an der rechtlichen Situation in Deutschland etwas ändern muss? Ich sehe hier eher die Gefahr Natuebegeisterte abzuschrecken als Rowdies zu bekehren es erinnert mich etwas an schwarze Pädagogik.

hab 2016 wandern für mich entdeckt. das ging einher mit möglichst autark unterwegs sein und draussen pennen. und zwar dort, wo ich am ende einer tagesetappe ankomme. wenn man sich aus schutzgebieten und nationalparks raushält, spät aufbaut, früh wieder abhaut, sich von hochsitzen, siedlungen, sich zum lagern möglichst auch frequentierten weg fernhält hat man in der regel kaum kontaktpunkte. nutze aber auch hier und da mal sportplätze in dörfern zum übernachten. und auch da hab ich von platzwarten, bis hin zu ortsvorstehern bisher nur positive kontakte gehabt. wie es halt in den wald hineinschallt... wenn ich zu anderen menschen hier in deutschland in dem bezug kontakt hatte, dann waren die eher interessiert wohin, wie lange unterwegs oder woher ich komme.

im wald hatte ich bisher einmal kontakt zu einem förster tagsüber und ein anderes mal zu einem jäger, während einer ausgedehnteren pause am späten nachmittag/frühen abend, weit entfernt von dämmerung. da hatte ich eher den eindruck, dass die mich ausm wald weg haben wollen... die kamen mir direkt autoritär und ablehnend entgegen... obwohl ich nicht unfreundlich bin/war.

ich halte diese verbotskultur für problematisch. schutzgebiete sind in dichtbesiedelten gebieten schon wichtig, aber wenn solche bereiche nicht mit den eigenen sinnen erfahrbar sind, erkennt und versteht mancher den wert womöglich nicht.

allerdings muss man auch sagen, dass sich viele städter wirklich scheisse da draussen verhalten.

Geschrieben

Na ja, es gibt da Gesetze, ob sie einem gefallen, oder nicht, die sind halt da…

Wer dann wissentlich dagegen verstößt, und sich hinterher jammernd durch die Youtube Kanäle, oder hier im Forum herumwieselt, und sich selbst bemitleidet, hat bei mir kein Verständnis zu erwarten.

Ich finde auch nicht alle Gesetze toll und ich übertrete auch des öfteren welche, bin aber nicht so dämlich, mich dabei zu filmen, und das dann auch noch im Netz zu verbreiten…

Entschuldigung, für das „dämlich“, aber ich meine das so, wie ich es schreibe! 

Dieses Video habe ich übrigens nur bis zur Minute 3.45 durchgehalten… 

Das ist wie mit 120kmh durch ne Baustelle zu jagen, wo nur 50 erlaubt ist, und hinterher zu jammern, wenn der Lappen weg ist….

In Naturschutzgebieten zu übernachten und sich dabei zu filmen und das dann zu verbreiten, ist einfach … na, was ist es?

Dämlich!

Und dann hinterher so ein Video ins Netz zu stellen finde ich selbsterniedrigend und würdelos!

So und jetzt halte ich die Klappe!

Geschrieben
vor 9 Minuten schrieb ptrsns:

ich halte diese verbotskultur für problematisch. schutzgebiete sind in dichtbesiedelten gebieten schon wichtig, aber wenn solche bereiche nicht mit den eigenen sinnen erfahrbar sind, erkennt und versteht mancher den wert womöglich nicht.

allerdings muss man auch sagen, dass sich viele städter wirklich scheisse da draussen verhalten.

Da beschreibts doch ziemlich gut. Die Verbotskultur ist problematisch, aber aufgrund des Verhaltens einiger halt auch notwendig.

Zumal es einen gravierenden Unterschied gibt, ob ich in einem Naturschutzgebiet unterwegs bin und diese Bereiche mit eigenen Sinnen erfahre, oder ob ich dort übernachte und sogar mit Feuer koche. 

Geschrieben

Also wer sich selbst mehrfach dabei filmt wie er in NSGs übernachtet und dort Feuer macht... tut mir leid, da fehlt mir schon das Verständnis.

Klar, die Höhe der Strafe ist krass, aber sowas ist halt auch ein maximal schlechtes Vorbild für andere und trägt zum schlechten Ruf aller bei, die ab und an draußen übernachten und dabei keine Naturschutzgebiete als Nachtlager nutzen.

Das ist das ERSTE was man checkt, bevor man irgendwo im Wald pennt. Was bin ich schon für Umwege gelaufen, um ja nicht im NSG oder im Nationalpark nächtigen zu müssen. Die Schutzgebiete sind wenige genug und zumeist lächerlich klein, da schaffe ich es problemlos drum herum zu laufen. Das ist einfach selbstverständlich. Irgendwo dürfen Flora und Fauna halt auch mal ihre Ruhe vorm Mensch haben.

Ich hatte noch nie Probleme. Ich nächtige nicht in Schutzgebieten, mache kein Feuer, mache keinen Lärm, hinterlasse keinen Müll. Ich baue spät auf und bin früh wieder weg. Klar, nicht jeder macht immer alles richtig, aber man kann immer dazu lernen. Z.B. hier im Forum! Der betreffende Youtuber macht das seit zig Jahren und müsste es eigentlich besser wissen. Und ihm wurde ja bei gezeigter Reue sogar in Aussicht gestellt, die Strafe auf 2.500 € zu reduzieren, stattdessen stellt er sich nun komplett als Opfer dar, anstatt mal zu reflektieren, was er da macht. Auch in den Kommentaren zum Video kritisiert exakt niemand sein Fehlverhalten, sondern bestärkt ihn noch zusätzlich. Das finde ich sehr problematisch.

Geschrieben (bearbeitet)

Das stimmt die Video Kommentare sind sehr unreflektiert das ist halt seine Community und dadurch wird das sehr stark zur Echokammer. Sebastian ist auch ein eher antagonistischer Charakter wenn es um Dinge gibt die er nicht einsehen kann oder will dass macht die ganze Sache dann noch schwieriger.

Ich finde den Punkt mit den Schutzgebiet verständlich und wichtig das sollte man schon bedenken und andere Youtuber wie Kai Sackmann schaffen es auch zu erläutern was dort erlaubt ist und was nicht.

Dennoch finde ich so eine Vorgabe wie "Reue zeigen" befremdlich so etwas lässt sich schwer eindeutig rechtlich qualifizieren und hängt auch sehr stark von dem Beamten ab welche Punkte er da umgesetzt sehen will. Ich denke man hätte aber auch anders damit umgehen können z.b. verlangen dass das Video gelöscht wird statt sich auf so eine Zwischenlösung zu begeben und die Strafe bei einem Reuebekenntnis drastisch zu mindern ich weiss nicht dass kommt mir zu sehr wie Nasenfaktor rüber. Entweder eindeutig die Strafe benennen und durchexerzieren oder im Interesse des Naturschutzes eine gütliche Lösung suchen (z.zb Video löschen + Spende an einen Natuschutzverein) hätte ich besser gefunden als dieses Vorgehen das man eben eher als Gängelung missverstehen kann.

Bearbeitet von Ocram0815
Geschrieben

Das ist kein Nasenfaktor. Eine Strafe hat zwei Aspekte. 1. den Verursacher zur Räson zu bringen und 2. ein gesellschaftliches Signal. Es geht also nicht um die Strafe für sich, sondern darum den Guten auf den rechten Pfad zu bringen und andere davon abzuhalten. Da ist es dann schon relevant, ob man seinen Fehler einsieht und bereut oder ob man drauf pfeift. 
Wenn ich mit meinem Verstoß zusätzlich Geld verdiene, ggf. Nachahmer auf den Plan rufe und dann noch uneinsichtig bin, ist es nur logisch und auch richtig, dass etwas härter auf die Finger geklopft wird.

Geschrieben (bearbeitet)

Aber so ein Vorgehen gibt es doch nicht bei anderen Bußgeldern oder? Ich habe z.b noch nie gehört dass jemand bei zu schnellem Fahren sein Bußgeld durch einsichtiges Verhalten reduzieren kann.

Bearbeitet von Ocram0815
Geschrieben (bearbeitet)
vor 1 Stunde schrieb ptrsns:

krass find ich die art und weise wie mit ihm von behördlicher seit umgegangen wird... von wegen nicht genug reue und einsicht zeigen.

Also ich finde es eher krass wie er überhaupt nicht checkt dass sein Verhalten problematisch ist. Reue zeigen ginge beispielsweise so: mit neuen Informationen einsehen dass unter Beachtung aller Aspekte (eigenes Vergnügen vs Vergnügen der Lebewesen im NSG) das eigene Verhalten nicht in Ordnung ist. Zb "stimmt, das ist blöd im NSG Feuer zu machen und obendrauf noch Andere über YouTube ggf zum Nachhahmen zu animieren" wäre wohl das mindeste gewesen. Diese kognitive Leistung hat er nicht erbracht und dafür bekommt er die volle Strafe. Edit: übrigens nicht um ihn zu ärgern, beides (Reue oder notfalls hohe Strafe) hat ja nur das Ziel, dass er das nicht mehr macht...

vor 8 Minuten schrieb Ocram0815:

Ich habe z.b noch nie gehört dass jemand bei zu schnellem Fahren sein Bußgeld durch Einsichtiges Verhalten reduzieren kann.

Na klar, Vorsatz wird strenger geahndet. Immer blöd zu sagen "aber ich hatte es eilig und musste so Rasen".

Bearbeitet von grmbl
Geschrieben (bearbeitet)
vor 34 Minuten schrieb Ocram0815:

Dennoch finde ich so eine Vorgabe wie "Reue zeigen" befremdlich so etwas lässt sich schwer eindeutig rechtlich qualifizieren und hängt auch sehr stark von dem Beamten ab welche Punkte er da umgesetzt sehen will.

Mein (Halb)Wissen: Reue zeigen ist schlicht der juristische Ausdruck und gesetzlich so beschrieben. Auch, dass und wie hoch sich echte Reue strafmindernd auswirken kann ist gesetzlich definiert. So wie auch das Exempel statuieren gesetzlich geregelt ist (aka abschreckende Wirkung) und findet sich auch wörtlich so in Urteilen. Der Beamte hat in dem Fall einen strafmindernden Weg aufgezeigt (Reue), hätte er nicht tun müssen.

In erster Instanz entscheidet der Beamte ob die Reue echt und ausreichend ist. Geht es in die nächste Instanz entscheidet das schon ein Richter streng nach den Gesetzesbuchstaben. Die Bewertung ob jemand Reue zeigt ist eine klassische Aufgabe jedes Gerichtes und deren täglich Brot.

Bearbeitet von ma-al-k
Geschrieben (bearbeitet)
vor 8 Minuten schrieb ma-al-k:

Mein Wissen: Reue zeigen ist schlicht der juristische Ausdruck und gesetzlich so beschrieben. Auch, dass und wie hoch sich echte Reue strafmindernd auswirken kann ist gesetzlich definiert. So wie auch das Exempel statuieren gesetzlich geregelt ist (aka abschreckende Wirkung) und findet sich auch wörtlich so in Urteilen. Der Beamte hat in dem Fall einen strafmindernden Weg aufgezeigt (Reue), hätte er nicht tun müssen.

In erster Instanz entscheidet der Beamte ob die Reue echt und ausreichend ist. Geht es in die nächste Instanz entscheidet das schon ein Richter streng nach den Gesetzesbuchstaben. Die Bewertung ob jemand Reue zeigt ist eine klassische Aufgabe jedes Gerichtes und deren täglich Brot.

Okay also kann man sagen das es von Rechtswegen alles korrekt gelaufen ist. Finde es trotzdem etwas schwierig und einen Richter mit der Möglichkeit beide Parteien zu befragen geeigneter um die Reue festzustellen aber Insgesamt macht es dann schon Sinn.

Die Uneinisichtigkeit ist hier wohl der entscheidende Faktor ich verstehe einige seiner Gedanken aber Ihr habt schon Recht im Prinzip zweifelt er an der grundsätzlichen Regelausgestaltung und meint er wäre das Opfer einer sinnlosen Gesetzgebung und das wirkt in den Augen eines Beamten dann wahrscheinlich wenig konstruktiv. 

Bearbeitet von Ocram0815
Geschrieben

Wenn man seine kleinen Regelverstöße auch noch begeht um Geld zu verdienen, was ich YouTubern aber einer gewissen Reichweite mal unterstelle, muss man halt damit rechnen das der Staat das unlustig findet. Ich bin mir nicht so sicher ob der Typ das durchdacht hat bevor er das Video gedreht hat aber eventuell war die Geldstrafe gar nicht das Ende seines Kontaktes mit dem Staat…

Geschrieben

Wozu Mitleid?

Der Typ hat 50k Follower und somit ordentlich Reichweite, betreibt kommerziell einen YT-Kanal und veranstaltet "OmS"-Wanderungen mit Teilnahmegebühren, verstösst wohl mehrfach gegen diverse Gesetz, filmt sich dabei und verdient damit auch noch Geld - und nun jammert er über 10k Euro Strafe?

 

Und Rechtsvertreter als "Paragraphenreiter" zu bezeichnen, weil sie zum Schutz der Natur in  Bussgelder verhängen, ist auch nicht gerade die intelligenteste Ausdrucksweise.

If there's anything more important than my ego around, I want it caught and shot now.

Geschrieben
vor 4 Minuten schrieb Jever:

...veranstaltet "OmS"-Wanderungen mit Teilnahmegebühren...

Das hab ich jetzt auch bei nem anderen Youtuber gesehen.  Da werde ich für meinen Freundeskreis auch mal nachträglich ein paar Rechnungen ausstellen! Die Familie nicht zu vergessen, diese Schnorrer!

Geschrieben
vor 40 Minuten schrieb TopperHarley:

Das hab ich jetzt auch bei nem anderen Youtuber gesehen.  Da werde ich für meinen Freundeskreis auch mal nachträglich ein paar Rechnungen ausstellen! Die Familie nicht zu vergessen, diese Schnorrer!

Genau ich denke jetzt ueber eine Paddelbegleit-Pauschale, Camp-Kuhabhalt-Pauschale usw nach :mrgreen:

Es ist halt ein Riesenproblem, wenn oeffentlich derartige Verstoesse, Uebertretungen propagiert werden...
Das animiert Viele, Derartiges nachzumachen...
Ich bin ja nun schon > 4 Jahrzente "draussen" jedes Jahr ein paar Monate unterwegs und es ist halt so, mal ganz grob gesagt, dass es nicht nur immer mehr werden, auch der % Anteil an Idioten nimmt immer mehr zu :roll:

Vor 30-40 Jahren brauchte man ueber LNT gar nicht zu reden, war eh fuer jeden selbstverstaendlich und es war natuerlich auch so, dass von der absoluten Anzahl her die Belastung der Gebiete sehr klein war.

Inzwischen sind ohne Ende Leute unterwegs, die einen Schei** auf Wild-Rueckzugsgebiete usw geben, ueberall fliegt Klopier rum, es wird mit dem Hobo-Kocher mit entsprechendem Funkenflug im Wald gekocht, mit verbrannten Bodenstellen durch Lagerfeuer, abgebrochenen Aesten fuer Feuer oder Heringe usw will ich gar nicht anfangen...
Hier im Forum wird dann locker geschrieben, es waere ja ueberhaupt kein Problem, ueberall wild zu zelten usw...oder es wird stolz berichtet, dass man in einem klaren Naturschutzgebiet, wo auch ohne Ende Schilder haengen, dass Zelten verboten ist und auch nette preiswerte Campings sind (in dem Fall A nicht D), man da wild gezeltet hat und auf entsprechende Kommentare geschrieben, das waere ja voellig ok, da man CO-neutral mit dem Fahrrad angereist sei :roll:

Dass natuerlich auch Tages-Wanderer, WW/WM-Fahrer, Angler, Yachties usw da viel Mist machen, ist klar, aber ich beschraenke das mal auf unsere Bereiche...

In den heutigen Zeiten, wo z.B. von gewissen Felsen reihenweise die Leute runterkippen, weil sie versuchen, mit dem Deppenstick genau dasselbe Foto zu machen, was irgendwer mit viele Followern gepostet hat und eben das Internet von Manchen als einzige Informations / Lernquelle genutzt wird, gehoert imho halt auch dazu, dass man sich vor dem Posten ueber diese Verantwortung klar ist.

Mal ein kleines Beispiel aus eigener "Praxis"...
Ich war ja damals der Erste, der auf GT´s Hinweis hin, laenger auf der Sierra Cazorla / GR247 unterwegs war (auch immer wieder, habe da ueber die Jahre etliche Monate verbracht), entsprechend habe ich damals auch gerne in dem Thread auf ODS hilfreiche Infos reingeschrieben, Leuten mit Tracks weiter geholfen usw
Das Meiste war halt im Thread fuer jeden lesbar und es wuerde auch von etlichen anderen URLs auf den Thread verlinkt.
Leider musste ich dann feststellen, dass es von Jahr zu Jahr immer mehr wilder Muell um die kleinen unbewirtschafteten Refugios wurde OT: (ist eigentlich sehr easy mit dem Muell, alle paar Tage kommt man mal an einer Tonne vorbei) und zu einem sehr hohen %-Satz halt eindeutig Muell von deutschen Mehrtages-Wanderern z.B. Verpackungen von Trecking-Mahlzeiten mit deutscher Beschriftung, leere Gaskartuschen usw
Innen in den Refugios Brand/Schmorspuren auf den Tischen, wo man dadurch noch erkennen konnte, welcher Kocher benutzt wurde..irgendwelche angeschranzten Lebensmittel, die einfach stehen gelassen wurden usw
Am Anfang war ich nur auf diese Ars**loecher sauer, musste dann aber bei neutraler Betrachtung sehen, dass ich ja durch die Informationen, die ich in dem Thread zur Verfuegung gestellt hatte, einerseits sozusagen Werbung fuer den GR gemacht hatte und dadurch, dass in diesem Thread soviele Informationen u.A. von mir zusammengetragen wurden, eben vermutlich auch Leute, die eher sehr bequem drauf waren, dazu animiert wurden, in dem Gebiet unterwegs zu sein.

Mein Fazit daraus ist, dass ich solche Infos nicht mehr oeffentlich poste, keine Reiseberichte o.A. poste und wenn ich mal mein ganzes Paddel-Videomaterial zusammenschneide, ich auch bei den Videos darauf achten werde, keine bzw nicht viele Detailinfos oeffentlich zu machen. 
Im persoenlichen Kontakt Face to Face helfe ich natuerlich weiter...

Ich finde es gerade bei div Youtubern ziemlich heftig, was die da so oeffentlich propagieren und finde, dass da eigentlich ein "Warnschuss" laengst ueberfaellig war...btw finde ich, dass es dann auch keine Loesung ist, das weiterhin in dem Wissen, dass es verboten ist, in den Videos darzustellen und dann darauf hinzuweisen, dass das ja eigentlich verboten ist....:roll:

Ich gehe mal davon aus, dass die Meisten hier auf ihre Art Naturschutz betreiben und ich frage mich dann auch, ob wir Mods nicht eigentlich auch Beschreibungen von Regelverstoesse gegen Naturschutzregeln wie z.B. "Werbung fuer Wildzelten", Feuer (auch im Hobo-Kocher) im trockenen Wald usw, nicht eher rauseditieren / verstecken sollten, um zu verhindern, dass sich dadurch Andere animiert fuehlen, das nachzuahmen...natuerlich auch selber bei unseren Posts auf Entsprechendes achten sollten...

Vielleicht mache ich dazu mal im "Winterloch" einen Diskussionsthread auf...:mrgreen:

Geschrieben
vor 25 Minuten schrieb khyal:

Mein Fazit daraus ist, dass ich solche Infos nicht mehr oeffentlich poste, keine Reiseberichte o.A. poste und wenn ich mal mein ganzes Paddel-Videomaterial zusammenschneide, ich auch bei den Videos darauf achten werde, keine bzw nicht viele Detailinfos oeffentlich zu machen. 

Das finde ich einen sehr spannenden und wichtigen Punkt! In der Landschaftsfotografie gibt es eine sehr ähnliche Diskussion: Die Reichweite von Social Media ist Fluch und Segen zugleich, denn eigene Bilder werden gesehen, aber sie locken auch Scharen von Menschen an den gleichen Ort.

Daraus ist die "Nature First"-Bewegung entstanden. Sie fügt den LNT-Prinzipien folgende hinzu:

  • Das Wohl der Natur ist wichtiger als die Fotografie.
  • Informiere dich über die Orte an denen du fotografierst.
  • Denke über die Auswirkungen deiner Handlungen nach.
  • Sei diskret und teile die geografischen Daten deiner Fotos nicht leichtfertig mit anderen.
  • Informiere dich über alle Vorschriften und Regeln und halte sie ein.

... und das lässt sich von der Fotografie ganz leicht auf das Wandern und Teilen von Inhalt verbreiten, ob im Forum oder auf YouTube. 

 

Meine ultraleichten Kamerataschen: www.leichtmut.de

Geschrieben
vor 1 Minute schrieb dermuthige:

... und das lässt sich von der Fotografie ganz leicht auf das Wandern und Teilen von Inhalt verbreiten, ob im Forum oder auf YouTube. 

vor 36 Minuten schrieb khyal:

Mein Fazit daraus ist, dass ich solche Infos nicht mehr oeffentlich poste, keine Reiseberichte o.A. poste

vor 35 Minuten schrieb khyal:

Vielleicht mache ich dazu mal im "Winterloch" einen Diskussionsthread auf...:mrgreen:

OT: sehr gerne! Ich plädiere für einen forumsinternen Bereich für Reiseberichte (wenn sowas möglich ist) und wäre dann bereit meine (übrigens legalen) Reiseberichte zu teilen :)

 

Geschrieben (bearbeitet)
vor 52 Minuten schrieb khyal:

Werbung fuer Wildzelten", Feuer (auch im Hobo-Kocher) im trockenen Wald usw, nicht eher rauseditieren / verstecken sollten, um zu verhindern, dass sich dadurch Andere animiert fuehlen, das nachzuahmen...

OT: Och nö, bitte nicht zensieren! Ich denke Fehlverhalten lässt sich dadurch nicht verhindern..

Mich stört diese Selbstdarstellung auf den Plattformen ehrlich gesagt auch ziemlich - jeder muss an bestimmte Orte um dort ein bestimmtes Foto von sich zu machen, am besten noch mit der Drohne... Klar es gibt tolle Filme auf YouTube und Co aber jeden Mittelgebirgs-Spaziergang und jeden overnighter muss man dort auch nicht vermarkten - schon gar nicht wenn man sich dann auch noch als "Wildnis-Führer" geriert... Die Behörden täten allerdings gut daran, die wirklichen Randalierer und Störer (Laute Musik, Müll, Vandalismus, Schmierereien, FEUER!) zu verfolgen und nicht nur die Wanderer, die mal in einer Schutzhütte übernachten - manchmal habe ich auch das Gefühl, die Ordnungsamt-Mitarbeiter scheuen den Kontakt mit manchem Klientel und suchen sich die leichtere "Beute" ...

Hier im Forum sollten wir denke ich versuchen, freundlich auf Fehlverhalten und Probleme hinzuweisen, wenn jemand von so etwas schreibt und uns selbst dafür einsetzen dass Menschen die bisher wenig Outdoor Erfahrung haben, die Grundregeln lernen, die vor 30 Jahren völlig selbstverständlich waren...

Bearbeitet von mochilero
Geschrieben (bearbeitet)

OT: ich war gerade letzte Woche ein paar Tage im Vercors unterwegs - aufgrund der schwierigen Wassersituation waren viele Wanderer zum Zelten an relativ wenigen Orten - insgesamt habe ich 2 kleine Plastiktüten aufgelesen, sonst kein Müll. Die beiden Hütten in die wir reingeschaut haben waren auch soweit ordentlich. Es kann also funktionieren! Ich war sehr positiv überrascht, weil sich das vielerorts leider in den letzten Jahren sehr verändert hat, von Schweden/Norwegen mal abgesehen...

Dort ist biwakieren von glaube ich 17 bis 9 Uhr erlaubt... Es besteht also Hoffnung ;-)

Bearbeitet von mochilero
Geschrieben

Meine Erfahrung damit als Youtuber:

Ich dokumentiere nicht allzu genau wo ich bin. Penne um Gottes Willen nicht in Naturschutzgebieten, mache dort auch keinen Feuer und ich animiere keine Tiere aus Cineastischen Gründen. Wie ich das mache:

Ich filme Tiere,ja aber ich warte Stundenlang darauf sie vor der Kamera zu bekommen und nutze diese Aufnahmen als B-Roll für meine Touren.

Ich nutze Schutzhütten oder bekannte Spots zum übernachten, sage aber in 95%aller Fälle nicht wo ich bin. 

Ich denke das Sebastian da eben den Fehler gemacht hat zu genau zu dokumentieren wo er ist und was er dort macht...sodass man nachvollziehen kann das eine Straftat besteht. Wobei ein guter Anwalt auch das auseinander nehmen würde. So ganz kann ich das alles nicht nachvollziehen da ich auch nur eine Seite der Medaille kenne.

Geschrieben

Alles was in den Medien über Outdoor veröffenlicht wird, ist für die Scene kontraproduktiv. Jeder kleine Trampelpfad wird gezeigt. Rezepte für den Hobo werden gefilmt. U. s. w. Das summiert sich seit Jahren. Ich halte mich da schon lange raus. Berichte, Fotos, Tipps gebe ich nur privat weiter. Die Schweden haben auch schon die Faxen dicke:
https://www.svt.se/nyheter/lokalt/dalarna/kartlaggning-klar-visar-stort-slitage-i-fulufjallets-nationalpark

Geschrieben (bearbeitet)

Ich hab mir zumindest das halbe Video gegeben, mehr ging echtnicht.

War schon sehr (neudeutsch) cringe... Da war fremdschämen angesagt! 

Der Mensch beschwert sich darüber, dass er 200€Bußgeld wegen Störens von Tieren erhält :" wo er doch nur ne Spinne angeleuchtet und, weil das Vieh ruhig sitzen blieb, angepustet hat, damit sie sich bewegt und das Video gruseliger wird!" 

Ok, im nächsten Video braucht er dann ein flüchtiges Rehkitz, und weil das blöde Vieh ruhig liegenbleibt, wird es dann aufgehoben und angestupst, tut dem ja nicht weh...?:huh:

Und nur im Nebensatz wurde erwähnt, dass er dort, wo das Spinnending stattfand, gar nicht hätte sein durfen, dafür gab's ja schon 1200€ Bußgeld!

Aber nein, Mr. Uneinsichtig spielt auch noch die"ich bin ja besser als andere"- Karte - wenn es saufende Jugendliche wären, ja , dann... Aber ER? 

Mir fehlt hier gerade ein Kotz-Smilie. 

 

 

Edit: was mich auch mächtig nervt: der reißerische Titel des Videos, der auch noch falsch ist:

10000€ Geldstrafe! Nein, der Mann hat Bußgelder bekommen. Keine Geldstrafe. Hätte er über 10000€ Geldstrafe bekommen, wäre er nämlich vorbestraft und das stände im pol. Führungszeugnis. Der soll mal froh sein, dass es nur Bußgelder sind. 

Aber "Geldstrafe" macht sich natürlich besser, viel dramatischer...übelster clickbait.

Jetzt fehlt mir wirklich ein Kotz-Smilie!

Bearbeitet von schwyzi
Geschrieben (bearbeitet)

Naja, es ist doch nichts dagegen zu sagen, wenn jemand in einem solchen Forum einen schönen Reisebericht schreibt und da vielleicht auch schöne Fotos zeigt...

Wir profitieren doch auch davon wenn uns jemand an seinen Erfahrungen teilhaben lässt - mir hat das alte Forum bei meiner UL Evolution jedenfalls sehr geholfen..

Für mich bleibt das Problem, dass auf YouTube und Co irgendwie alles, auch die Natur, vermarktet/kommerzialisiert wird. Dazu dann eben noch die Selbstdarstellung der "Protagonisten". Das mag nicht auf jeden Einzelfall zutreffend sein aber es gibt schon offensichtliche Tendenzen in dieser Richtung... Das Behörden wie in diesem konkreten Fall hier auch Probleme sehen und entsprechend hart durchgreifen finde ich auch irgendwie nachvollziehbar. wobei ich mir wie gesagt eher ein härteres Vorgehen wünschen würde, wo wirklich sichtbar/hörbar Schäden angerichtet werden

Ich glaube und hoffe nicht dass ein Forum wie dieses dazu anregt, sich draußen falsch zu verhalten...

Und für mich bleibt halt echt die Frage warum zum Geier der Typ ständig Verbote missachten und sich dabei filmen muß und dann hinterher rumheult wenn ein möglicherweise etwas übermotivierter Behördenmitarbeiter das ganze zur Anzeige bringt. Irgendwie ist da doch ein bisschen"selber schuld" mit im trailmix oder?

Bearbeitet von mochilero
Geschrieben
vor 10 Minuten schrieb mochilero:

Ich glaube und hoffe nicht dass ein Forum wie dieses dazu anregt, sich draußen falsch zu verhalten...

Ich bin mir da nicht so sicher, bei Manchem, was gepostet wird, aber natuerlich unterstuetzt das Forum gerade nicht so erfahrene User darin, sich umsichtiger zu verhalten...und auch wir alte Saecke :mrgreen: kriegen ja immer wieder was zum Nachdenken und dadurch evtl auch Anstoesse, etwas am eigenen Verhalten zu aendern...

Ich koennte mir gut vorstellen, dass es evtl ein guter Weg waere, im Spaetherbst, wenn so allmaehlich sich alle mit ihren groesseren Touren ausgetobt haben :mrgreen:, mal dazu einen Austausch im forumsinternen Teil fuehren, was evtl besser aus Naturschutz o.A. Gruenden nicht oeffentlich gepostet / beworben werden sollte, vielleicht haben wir ja dann als Outcome auch so eine Art Selbstverpflichtung von ein paar Sachen, die einfach nicht oeffentlich propagiert werden sollten...
Aber das koennen wir ja dann sehen...ich glaube, wenn wir da wirklich offen fuer den Austausch sind, das Andere anders sind und anders auf die Sache blicken, koennte das interessant werden...

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