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Ultraleicht Trekking

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Geschrieben

Seid bitte gnädig falls dieses Thema schon mal zur Sprache kam.

Neulich hab ich mal ein wenig Ausrüstung nachgewogen. Weil ich gerade beim aufräumen/umsortieren war.

Meiner Waage vertrau ich, denke sie ist ziemlich genau.

Dabei ist mir mal wieder aufgefallen, wie gross manchmal die Differenzen zwischen Herstellerangaben und real gewogenem Gewicht ist.

Besonders ärgerlich finde ich so etwas bei Produkten, die quasi als "Referenzgerät" für leichte Ausrüstung gelten.

Beispiel:

Ich bin im Besitz des Kletterhelmes "Salewa Piuma Comp"

Herstellerangabe (steht auch innen drin): 205 Gramm.

Nachgewogen: 217 Gramm.

Es gibt eigentlich an "normalen" Kletterhelmen nur noch den Black Diamond Vapor mit 199 Gramm, der leichter ist.

http://www.bergfreunde.de/basislager/die-leichtgewichte-der-kletterhelme/

Deutlich leichter ist dann nur noch der "Penishelm" Petzl Siroco.

Den BD Helm besitze ich nicht und kann auch nicht nachwiegen. Dafür einiges anderes von BD, ist eigentlich eine sehr gute Firma. Aber die Gewichtsangaben sind fast immer krass nach unten geschönt.

 

Geht es Euch auch so? Oder kommt so etwas bei reinen, exotischen UL - Produkten nicht vor, da so etwas zu peinlich wäre wenn es ständig vorkommen würde?

Was ist akzeptabel an Abweichung?

Und was lässt sich dagegen tun?

Eine Art "Pranger" im Internet, der falsche Gewichtsangaben entlarvt?

Vielleicht übertreibe ich, aber mich nervt so etwas.

Überraschung:

Wo die Gewichtsangaben meistens sehr genau gestimmt haben ist der Billiganbieter Decathlon.

Geschrieben

Das ist leider völlig normal. Es ist bei großen Herstellern äußerst selten, dass exakte Angaben zu den Gewichten gemacht werden. In der Regel sind die angegebenen Gewichte eher höher, als die tatsächlichen. Ich denke je nach Größenordnung des Teiles ist eine Abweichung von +5-10% durchaus üblich.

Bei UL-Cottages sind die Angaben wesentlich genauer (logisch, da hier die Zielgruppe diesbezüglich sehr penibel ist).

Aus genau diesem Grund gehen die meisten hier nur noch mit der eigenen Waage Ausrüstung kaufen, so weiß man was man für sein Geld bekommt. Anfangs mag das komisch sein, aber man gewöhnt sich schnell an die Blicke der Verkäufer. Oft ist es auch sinnvoll alle Teile im Regal mal auf die Waage zu legen und sich dann das leichteste zu nehmen!

 

schöne Grüße

Micha

14212km

Geschrieben (bearbeitet)

Abweichungen von 5% nach oben oder unten sind normal. Das ist ärgerlich, wenn das Gewicht nach oben ausschlägt und erfreulich, wenn das Gewicht unter Herstellerangaben liegt.

Es lässt sich leider nicht vermeiden, dass man gewisse Fertigungstoleranzen hinnehmen muss.
In erster Linie liegen Schwankungen an den Rohmaterialien. Man kann schlichtweg nicht die Materialien zu hundert Prozent gleich herstellen.

Ich glaube aber, dass viele Hersteller bei den Gewichtsangaben besch***. Von hundert Kontrollteilen geben die dann das Teil mit dem geringsten Gewicht in der Artikelbeschreibung an.
Vernünftig wäre es aber den Mittelwert aus den Kontrollteilen anzugeben. Das wäre ehrlich und die Gesichter werden dann nicht allzu lang, weil ein evtl. Mehgewicht nicht mehr so krass abweicht, wie vom leichtesten Wert.
Ich würde sogar soweit gehen den schwersten Wert anzugeben. Dadurch freuen sich sehr viele Kunden, dass das Teil sogar leichter ist als angegeben. Und solche kleinen Freuden bleiben in Erinnerung der Kunden, schaffen dadurch Vertrauen und letztendlich Markentreue ;) 

Bearbeitet von Andreas K.

“Wer ans Ziel kommen will, kann mit der Postkutsche fahren, aber wer richtig reisen will, soll zu Fuß gehen."
(Jean-Jacques Rousseau)

Waldschneider auf Flickr

Geschrieben

Ich denke mal, dass lieber zu leicht angegeben wird, als zu schwer, da das Gewicht beim Verkauf durchaus ein Argument für viele Kunden ist (auch wenn das irgendwie etwas absurd ist, wenn man schweren Kram kauft). Tatsächlich freut sich der Kunde über das vermeintlich leichte Produkt, aber käme nie auf die Idee die Angabe anzuzweifeln oder gar zu überprüfen. Selbst wenn das der Fall wäre, denkt sich der Otto-Normal-Trekker auch nur "Ach die 50g mehr oder weniger machen die Kuh auch nicht fett."

Wir, die sich über ein Mehrgewicht von 10g schon ärgern, gehören auf die Gesamtmasse der Endverbraucher eher zur Ausnahme.

14212km

Geschrieben (bearbeitet)

Also ich habe ja schon im letzten Jahrtausend angefangen, meine Ausrüstung zu wiegen. Anfangs gab es oft noch keine Gewichtsangaben oder sie waren erstaunlich falsch. Abweichungen von 50% waren häufig. Die Richtung der Abweichungen war uneinheitlich.

Allmählich wurden die Angaben genauer und es begann ein Kampf um die Gewichte. Bei Zelten wurden häufig zu niedrige Gewichte angegeben oder man Sprach einfach von Nettogewicht, also Zelt nach Abzug von Heringen, Packsack, Stange ;-)

Seitdem die Verbraucher sich an gesetzliche und großzügige Rückgaberegelungen gewöhnt haben, sind die Angaben ziemlich genau, vermutlich weil falsch niedrige Gewichte zu mehr Retouren führen und weil Kunden-Kritik im Internet öffentlich wird.

Außerdem waren früher die Waagen auch nicht so genau und ich musste mir für genaue Messungen eine mechanische Laufgewicht-Küchenwaage und eine Apothekerwaage am Flohmarkt kaufen. Inzwischen gibt es aber sehr genaue elektronische Waagen für wenig Geld.

Bei Zelten (Nettogewichte) und Kleidung (Gewicht von irgendeiner Größe, von einem oder zwei Schuhen) gibt es aber immer noch grob unzuverlässige oder unverständliche Angaben.

Allmählich machen die Internet-Shops weniger Angaben und geben sich weniger Mühe. Es werden einfach die Hersteller-Angaben übernommen oder irgendein Praktikant schreibt schnell etwas Marketing-Geschwätz. Die Anzahl der Produkte ist  groß, der Produktzyklus kurz und die Handelsspanne ist klein: Da lohnt es sich für Verkäufer nicht mehr eigene Produktbeschreibungen zu machen. Die Kunden lesen, kaufen dann aber beim billigsten Anbieter.

Bearbeitet von ALF
Geschrieben

Und dann gibt's immer noch die Spezis, die selbst auf Nachfrage keine Zahlen nennen können – wie z. B. Ruffwear bei so gewichtssensiblen Ausrüstungsteilen wie Hundepacktaschen... 

Take what you need and leave the rest.

 

wissenschaft-schreiben.de

Geschrieben
vor 14 Stunden schrieb Andreas K.:

Ich glaube aber, dass viele Hersteller bei den Gewichtsangaben besch***. Von hundert Kontrollteilen geben die dann das Teil mit dem geringsten Gewicht in der Artikelbeschreibung an.
Vernünftig wäre es aber den Mittelwert aus den Kontrollteilen anzugeben. Das wäre ehrlich und die Gesichter werden dann nicht allzu lang, weil ein evtl. Mehgewicht nicht mehr so krass abweicht, wie vom leichtesten Wert.
Ich würde sogar soweit gehen den schwersten Wert anzugeben. Dadurch freuen sich sehr viele Kunden, dass das Teil sogar leichter ist als angegeben. Und solche kleinen Freuden bleiben in Erinnerung der Kunden, schaffen dadurch Vertrauen und letztendlich Markentreue ;) 

Das glaube ich auch.

Zumindest dann, wenn das Gewicht eines Produktes einen "Marktvorteil" bedeutet.

Ich glaube nicht, dass wenn ich jetzt noch zwanzig Helme "Salewa Piuma Comp" irgendwo kaufen würde, dass ich da auch nur einen einzigen finden würde der 205 Gramm wiegt.

Wahrscheinlich stand da im "Pflichtenheft" einen superleichten Helm aus dem Piuma zu entwickeln, der unter 200 Gramm wiegt. Hat nicht ganz funktioniert oder wäre zu teuer geworden, aber ein Gewichtsangabe von 215 Gramm wäre einfach zu weit weg gewesen von der 200 Gramm Schallmauer. Also schreibt man 205 Gramm denn diese Tahl sieht viel besser aus als 217 oder 225.

 

Geschrieben (bearbeitet)

Aber vielleicht liegts auch nur daran, dass die mit ner alten Küchenwaage wiegen: Da sind Abweichungen von 5% normal.

Für Marken ist es im Internet-Zeitalter ungünstig, zu schummeln

Bearbeitet von ALF

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