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Ultraleicht Trekking

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Geschrieben

Vielleicht kennt Jemand den Beitrag bereits aus einem anderen Forum, aber ich stelle ihn hier nochmal ein.

Einige kalte Winter mit verfrorenen Nächten im Schnee waren nötig, ein für mich geeignetes wärmendes Beinkleid auf dem Bekleidungsmarkt zu finden. Ultraleicht und klein verpackbar sollte für mich die ideale Isolationshose sein, da kam nur noch Daune als zweite Schicht in Frage. Viele Hosen blieben dann nicht mehr in der engeren Wahl - die Minimus Down Trousers von PHD, die UL Down Pants von Mont-Bell und die Flash Pants von Western Mountaineering. Letztere hab ich mir dann auch nach Hause liefern lassen, da sie in Deutschland am leichtesten zu bekommen ist und im Gegensatz zu den anderen zwei Modellen über elastische Beinabschlüsse verfügt. Wenige Tage später hielt ich dann die Hose in den Händen. Ungetragen machte sie auch einen sehr wertigen Eindruck - mit 185g (in Größe L) ultraleicht und schön loftig. Am Körper jedoch sank sie sehr schnell in meiner Gunst. Der Schnitt der Hose war schlichtweg zu weit als Mittelschicht und die Beine für mich 190cm-Zwergriesen deutlich zu kurz! Nach dieser Enttäuschung blieb nur noch der Weg zur Post und ein schneller Abschied von der Flash Pant, die nun wieder auf Reisen ging.

Nachdem ich nunmehr erkennen mußte, dass der derzeitige Markt nicht die richtige Hose für mich zu bieten hat, wurde mir klar, dass ich selbst tätig werden muss. Nach einer kurzen Planungsphase bestellte ich mir folgende Materialien: 100g Daune mit 860cuin, 5m Ripstop-Nylon/ Daunendicht/ 10Den mit 25g/qm, 1,5m elastische Kordel 5mm, 2m elastisches Band 15mm, 1 Tanka oval für 5mm Kordel, Nähmaschinennadeln/ Microtex/ 5x70, Stecknadeln superfein und 2x200m Gütermann Allesnäher Nähgarn. Die Kosten hierfür beliefen sich auf ca. 120,-€ insgesamt. Als Grundlage nahm ich das Schnittmuster einer Jogginghose von Burda. Den Schnitt mußte ich natürlich ein bisschen abändern. Da ich die Hosenbeine sowieso ein bisschen länger brauche, habe ich den Schnitt um 5cm nach Anleitung verlängert und dann noch um zusätzliche 10cm, um die Kürzung der Endlänge der Hose durch das Aufbauschen der Daunenkammern auszugleichen. Die Bund- und Beinweite des Schnittes habe ich nicht verändert und einfach anhand der Tabelle meine Größe gewählt, da der Schnitt von Haus aus eher weit ausfällt und die Hose nach Daunenbefüllung enger anliegen sollte, da sie ja zum Unterziehen unter eine Hardshell gedacht ist. Die im Schnitt enthaltenen Hosentaschen habe ich einfach weggelassen. Nachdem ich anschließend die Schnittteile plus Nahtzugabe auf den Stoff übertragen und ausgeschnitten hatte, waren quasi zwei Hosen gefertigt, die ich an den inneren Beinnähten, der mittleren Naht im Schritt und am Hinterteil zusammennähte. Die äußeren Beinnähte blieben noch offen. Anschließend habe ich die Nahtzugabe auseinandergebügelt und die Hosen linksseitig aufeinander geheftet. Danach habe ich unter Beachtung der Zugabe für die Säume, von den Beinenden beginnend, die Daunenkammern im Abstand von ca. 10cm aufgezeichnet. Nun konnte ich die Kammern absteppen wobei ich zu den Seitennähten hin die doppelte Nahtzugabe offen ließ. Die optisch schönere Seite wählte ich dann als rechte Seite und drehte sie nach innen. Jetzt konnte ich die Seitennähte der "rechten" Hosenteile heften und unter Beachtung der Nahtzugabe zusammennähen. Die "linken" Seiten mußten natürlich noch offen bleiben für die spätere Daunenbefüllung. Anschließend bügelte ich noch die Nahtzugabe flach auseinander und fixierte sie mit Hilfe eines Klebestiftes. Nun konnte ich endlich zur Daunenbefüllung übergehen. Hierzu habe ich 1L-Frühstücksbeutel, in der Anzahl der Daunenkammern (36), nach Augenschein zu gleichen Teilen mit Daunen befüllt. Mittels eines zusammengerollten festen Papiers, das ich nacheinander in die einzelnen Daunenkammern steckte, und einem langen Rundholz konnte ich diese mit den Einzelportionen befüllen. Nach dem Füllen konnte ich dann auch die Seitennähte der "linken" Hosenteile absteppen. Nun versäüberte ich die Nahtzugabe mit einem Zickzackstich und faltete sie entlang der Seitennaht in Richtung Hinterteil flach auf die Hose. Folgend mußte ich noch die entlang der Seitennaht, parallel zueinander, etwa 3cm offenen Daunenkammern absteppen und fixierte somit auch ordentlich aussehend die Nahtzugabe. Nachdem nun die Daunenkammern fertiggestellt waren, steckte ich die Hose mit mehreren Tennisbällen in den Trockner, damit sich die Daunen in den umlaufenden Kammern gleichmäßig verteilten. Zum Schluß musste ich nur noch die Säume und den Bund nach Anleitung fertigen und die Gummizüge einziehen.

Das Ergebnis ist sehr zufriedenstellend - mit 200g ist die selbstgenähte Hose lediglich 15g schwerer als die WM Flash Pant, ist aber mit der doppelten Menge an Daunen befüllt und zudem für große Jungs geeignet!

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“Wer ans Ziel kommen will, kann mit der Postkutsche fahren, aber wer richtig reisen will, soll zu Fuß gehen."
(Jean-Jacques Rousseau)

Waldschneider auf Flickr

Geschrieben

Sehr schöne Arbeit!

Ich habs mir leichter gemacht, hab die PHD Minimus Hose genommen, unten eine zusätzliche Kammer, gefüllt mit 200er Primaloft drangenäht und ein Gummi-Abschluss. So kann ich im Schnee rumtrampeln ohne dass mir unten die Daune zerfällt und die Hose schließt gut ab... (und passt nun auch perrfekt zu meiner Körpergröße) ;-)

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