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Ultraleicht Trekking

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Geschrieben

Erstmal hallo an alle und danke für die vielen tollen Ideen und Tipps die man in diesem Forum bekommt!

Mich hat seit einigen Wochen auch das Ultraleichtfieber gepackt. Die Packliste wurde schon ordentlich optimiert und ich bin optimistisch, dass ich noch so einige Gramm einsparen kann. Ich habe zwar bisher keine Näherfahrung aber möchte nun trotzdem meinen ersten MYOG-Quilt entwerfen.

Grob werde ich mich nach der Anleitung von outdoorseiten-wiki richten. Dazu habe ich mir noch meine eigenen Gedanken gemacht:

 

- die Maße von 1,40m/1,10m Breite mal 2,00m Länge sollten für mich ausreichen. (Ich bin ein unruhiger Schläfer und drehe mich viel im Schlaf, daher will ich nicht weniger Material nehmen. Zudem ist meine Synmat Winterlite MW oben 65 cm breit und ich möchte den Quilt unter die Matte klemmen.)

- Boxhöhe: 4,5cm. Und zwar aus zwei Gründen:

                   1. laut der Faustformel, die ich hier im Forum entdeckt habe ( Komforttemperatur= 23,5- (3,5xLoft) ) komme ich somit auf eine Komforttemperatur von 7,75 Grad. Mein Seideninlett sollte auch noch ca. 1-2 Grad rausholen ( korrigiert mich wenn ich falsch liege) somit sollten Nächte mit 5-6 Grad Minimaltemperatur problemlos zu bewältigen sein.

                   2. Da ich plane die 860 cuin Daune von Extremtextil zu nehmen, sollte eine Packung mit 250g Daune für die genannten Maße gut passen. Ich habe gerade die Rechnung nicht mehr parat aber habe ausgerechnet, dass bei meinem Volumen von 113 Litern ich 226g von der 860 cuin Daune bräuchte. Wenn ich also alle Daunen verwende habe ich einen Overfill von ca. 10%.

- Design: auch ganz simpel wie im outdoor-wiki damit man den Quilt in sehr warmen Nächten auch als Decke benutzen kann. Außerdem scheint mir das als Nähanfänger auch die beste Lösung zu sein.

Zur Fußbox, bzw um Kältebrücken im Fußbereich zu verhindern habe ich mir folgendes überlegt:

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Das scheint mir eigentlich die einfachste Lösung zu sein, würde zur Befestigung einfach ein Gummiband nehmen. Natürlich muss der Quilt dafür lange genug sein, bei 2m Länge ( ich würde mal schätzen nach dem Befüllen vll 1,90m) ist für mich mit meinen 1,81m immer noch ausreichend Platz vorhanden. Ich habe das so noch nicht gesehen und bin gespannt was ihr dazu sagt. Zwischen das am Fußende überstehende Stück Quilt (hier Decke) und die Matte kann man ja nach Bedarf auch noch ein paar Klamotten stopfen. An Kopf und Fußende kommen außerdem noch Kordeln zum zusammenziehen rein.

 

- Materialien: werde wohl das Argon 67 nehmen, da hier so viele positiv davon berichten. Will das dann bei dutchware bestellen. Hatte schonmal jemand Probleme mit dem Zoll? Sonst werde ich vll einfach mal anfragen, ob die das Paket unter 22€ deklarieren können...

welches Mesh ich benutze weiß ich noch nicht, sollte natürlich möglichst leicht sein. Über Tipps wäre ich echt dankbar!

 

 

Geschrieben

Hey Wanzenried,

Klingt alles ganz vernünftig bis auf die Länge...ich würde lieber mit 210cm rechnen! Habe im Sommer einen Quilt geschneidert und würde die 10cm vermissen (bin ca. 180). Hab keinen Overfill gemacht deshalb würde ich dir umso mehr zu 210cm raten...Ja und die Breite (ich habe auch 140cm Breite) ist mehr als nötig, vorallem im Sommer weiß ich garnicht wohin mit der ganzen Decke!

Was deine Fußbox-Idee angeht: Ich hoffe ich hab das richtig verstanden...Mir wäre das viel zu kompliziert immer rumschnüren zu müssen. Könnte mir auch vorstellen dass man sich zusätzliche Kältebrücken schafft (da die Gummikordel ja die Daune runterdrückt) und wenns in der Nacht verrutscht hätte ich noch dreimal weniger Bock da rumzukordeln ;)

Was deine Überschrift angeht: mein Quilt (mit 350gr. 700quin Daune) ist mir ehrlich gesagt im Sommer zu warm und im Herbst n Ticken zu kalt ;)

Grüße

die Zwiebel

Geschrieben

hey Zwiebel,

deine Überlegungen zur Länge werde ich mir auf jeden Fall nochmal durch den Kopf gehen lassen. Ich dachte eigentlich ich hätte mehr als genug Platz bei der Länge aber deine Argumente machen Sinn. Ziehst du denn den Quilt auch über deinen Kopf? Ich wollte nämlich den Quilt über meinen Schultern schließen und mit ner Mütze bzw. Baclava den Kopf bedecken.

Habe dazu aber auch keine Erfahrungswerte, da ich bisher nur im Schlafsack geschlafen habe.

Was die "Fußbox" angeht:

Ich dachte da an ein einfaches Gummiband, wie in einem Hosenbund. Wenn das so klappt wie ich es mir vorstelle und das Band die perfekte Länge hat, wird der Quilt zwar etwas komprimiert, sollte aber immer noch ausreichend Loft besitzen an der Stelle. Die Daunen würden somit in die Rillen der Isomatte gedrückt werden. Kompliziert fände ich das überhaupt nicht, man muss ja einfach nur das Band über die Quilt-Matten-Kombi drüber stülpen. Natürlich könnte der Quilt dann auch aus der "Umklammerung" rutschen, allerdings müsste man dann schon ganz schön daran ziehen...

Letztendlich werde ich es wohl einfach mal ausprobieren und wenn es doch nicht so funktioniert wie ich es mir vorstelle, kann ich mir immer noch so ne Art Stopfen für das Loch unten basteln.

Zu den Jahreszeiten:

Klar ist es immer schwierig bei einem Schlafsack/ Quilt mit der optimalen Temperatur. Mein Ziel ist es eigentlich nur einen möglichst großen Temperaturbereich abzudecken und an 7-8 Monaten im Jahr ( in Deutschland) damit unterwegs zu sein. In Verbindung mit meinem Seideninlett denke ich aber, dass ich da schon einige Variationsmöglichkeiten hinbekomme. z.B. im Hochsommer nur das Inlett oder an kälteren Tagen eben Quilt, Inlett und Funktionsunterwäsche, etc.

 

Geschrieben

Baclava gehört eigentlich in den Mund und nicht auf den Kopf ;)

Aber wie das mit einer Balaclava funktioniert, würde mich sehr interessieren!

 

Ich denke auch, dass 10cm mehr nötig sind. Du musst dabei berechnen, dass der Quilt deine Fußunterseite hoch gehen muss und sich danach langsam wieder schräg ans Bein annähert. Das sind schonmal locker 30cm die du zusätzlich zur Nutzlänge brauchst. Wenn du es nur als Decke nutzt, würden 2m evtl reichen, aber gerade mit der von dir favorisierten Schnürung musst du mit mehr rechnen.

 

Und bzgl. Wärmebrücke bei der Schnürung: wenn du das wie oben machst, jedoch auf links (also ein Stück nach innen ziehen und dann innen zubinden), dann hast du gleich wieder das letzte Ende, das der Wärmebrücke entgegenwirkt. (ich hoffe ich habe gerade keinen Dreher im Kopf... der Tag war lang!)

Geschrieben

Also mein Plan war eigentlich eine dicke Schicht Baclava um den Kopf, als Isolation und damit man nachts immer was zu naschen hat.:-D

Mit den 10cm mehr habt ihr mich jetzt überzeugt. Ich habe heute nochmal zur Probe das Setup mit meiner Decke, die 2m lang ist getestet.

Fazit: Wenn der Quilt nachher zwischen 1,90m und 2,05m lang wird müsste alles perfekt passen.

Dadurch resultiert dann natürlich auch ein neues Volumen zur Berechnung der Daunen.

Quiltvolumen= Länge x Durchschnittsbreite x Boxhöhe

                     = 2,10m x ((1,4m + 1,1m)/ 2)   x 0,045m = 118, 125 Liter

bei der 860 cuin Daune entspricht 1g Daune ziemlich genau 0,5 Liter

somit ergeben sich ca. 236g Daune für das berechnete Volumen.

 

Ich bin mir jetzt unsicher, ob die 250g Daunen ausreichen. Eigentlich wollte ich ja schon ca. 10% Overfill machen, unter anderem wegen dem Loftverlust, der mit der Zeit irgendwann auftritt und auch wegen der Optik, damit alles nicht so schlaff umher hängt.

Zur Not muss ich halt drei Pakete 100g Daunen bestellen und kann dann genau meine gewünschte Menge einfüllen.

So muss dann mal weg, heute abend werde ich wahrscheinlich das Argon bestellen. Muss mich nur noch für eine Farbe entscheiden:-?

Geschrieben

Schaut so aus, als wärst Du auf dem richtigen Weg.

Am Donnerstag, 7. Januar 2016 at 12:04 schrieb Wanzenried:

- Boxhöhe: 4,5cm. Und zwar aus zwei Gründen:

                   1. laut der Faustformel, die ich hier im Forum entdeckt habe ( Komforttemperatur= 23,5- (3,5xLoft) ) komme ich somit auf eine Komforttemperatur von 7,75 Grad. Mein Seideninlett sollte auch noch ca. 1-2 Grad rausholen ( korrigiert mich wenn ich falsch liege) somit sollten Nächte mit 5-6 Grad Minimaltemperatur problemlos zu bewältigen sein.

Ich rechne jeweils mit 17.5 anstatt 23.5 für die Berechnung der Komforttemperatur und auch unter Berücksichtigung unterschiedlicher Empfindung finde ich 17.5 passender. 250 g Daune in Deinem Quilt mit 4.5 cm Steghöhe (Loft dann eher bei 5.2 - 5.5 cm) wird bei 7 °C vermutlich zu warm werden. Wenn Du dann noch - typisch UL-Trekking mässig - leichte Kleidung inkl. dünne Daunen-/Synthetikwest oder -Pulli/Jacke hinzu ziehst, landest Du bei einer Komforttemperatur von wohl 5 °C weniger. Also würde es für Dich womöglich Sinn machen, die Stege auf 4 cm zu reduzieren und mit ca. 10 % Überfüllung zu arbeiten, wenn dann in der Tat 7 °C Komfort angepeilt sind. Dann kommt's auch mit einem 250 g Sack Daune hin.

Mein Quilt hat 220 g und ich benutze den problemlos für Frühling und Herbst. Möglicherweise bin ich aber eher am anderen Ende des Empfindungsspektrum gegenüber der "(die) zwiebel".

Viel Spass :smile:

 

Geschrieben

Hey ibex, danke für deinen Input!

Das mit der 17,5 in der Faustformel hatte ich auch schon gelesen. Vom Gefühl her bin ich aber eher ein kälteempfindlicher Schläfer. Deine Idee mit den 4cm Boxhöhe hatte ich auch schon, einfach um die 250g Daunen gut auszunutzen. Dann wären es 2,1m x 1,25m x 0,04m = 105 Liter was 210g von der 860 cuin Daune entspräche.

Bin gerade zu faul es genau zu rechnen aber die 40g, die übrig sind sollten ja circa 20 Litern entsprechen, somit wären es ja sogar ca. 20% Overfill.

Diese Faustformeln sollen ja nur einen groben Richtwert geben. Mich wundert dabei aber auch, dass die beiden Formeln (mit 23,5 bzw. 17,5) ganze 6 Grad an Unterschied aufweisen.

Deshalb rechne ich jetzt einfach mal mit dem Mittelwert 20,5:

Komforttemperatur = 20,5 - ( 3,5 x 4 ) = 6.

Angepeilt habe ich keine bestimmte Gradzahl, sondern möchte nur ein möglichst breites

Spektrum an Übernachtungssituationen damit abdecken. ( tiefster Winter natürlich nicht:-D)

 

So, jetzt habe ich mir die neuen Maße schön gerechnet.:-D

Ich denke aber die 4cm sind eine gute Idee, immerhin spare ich durch die drastische Einkürzung um 5mm nochmal einige Gramm.:-D

 

Zum Argon 67:

Ich werde jetzt wohl 5 yard in der Farbe "dark olive" bestellen. Macht es denn Sinn für die Innenseite ein anderes Material bzw. eine andere Farbe zu wählen oder dient das nur der Optik? Auf der Seite von dutchwaregear steht ja zumindest, dass es als Außen- und als Innenmaterial geeignet ist.

 

 

 

Geschrieben

Hejhej,

 

also ich habe für einen ähnlichen Verwendungszweck/Temperaturbereich auch 4cm gemacht. Da ich das gute Stück noch nicht so viel testen konnte, kann ich dazu nicht so viel sagen, aber denke, dass das schon passen könnte. Diese 23,5 bzw. 17,5 sind ja der Komfort- und der Limit-Bereich bei Schlafsäcken... ich hatte mich da auch einfach mal in der Mitte verortet.

Am Ende versuchte ich beim Nähen die Stege eh lieber etwas breiter zu lassen, als zu eng zu nähen und kam dann mitsamt des Overfills an manchen Stellen eher bei 4,5-5cm raus. Auch ok ;)

 

Zu der Farbe innen: ich habe gelesen, dass Innen sich schwarz anbietet, weil es Wärme aufnimmt und diese aber auch wieder schnell abgibt (im Gegenteil zu Weiß: nimmt kaum Wärme auf, gibt aber auch die aufgenommene Wärme langsamer ab). Das hilft zum Beispiel, um morgens den Quilt umgedreht ein bisschen in die Sonne zu legen und ihn dabei zu lüften/trocknen.

 

Viel Erfolg, tib

Geschrieben

Das mit der schwarzen Farbe macht Sinn, ein schwarzes T-Shirt erwärmt sich im Sommer ja auch mehr als andere Farben. Weil ich mich irgendwie doch mit keiner Farbe so richtig anfreunden konnte die es für das Argon 67 gibt, hab ich jetzt einfach 2,5 yards black ripstop und 2,5 yards black tafetta bestellt.

Somit habe ich den angesprochenen Wärmeaufnahmeeffekt und zudem sieht man dann meine nicht vorhandenen Nähskills hoffentlich nicht zu sehr:-D.

 

Ich habe mir jetzt bei ebay kleinanzeigen eine alte Privileg-Nähmaschine für 25€ geschossen. Die wurde wohl von Brother produziert und macht einen guten Eindruck. Ich hatte bis jetzt wirklich nicht einmal eine Ahnung wie eine Nähmaschine richtig funktioniert und bin ganz begeistert, nachdem mir eine Freundin so die grundlegendsten Sachen gezeigt hat. Also das Nähen an sich scheint echt kein Hexenwerk, man muss wohl nur sehr exakt sein beim zuschneiden, zusammenheften etc. schätze ich.

Zum Design des Quilts:

Ich habe jetzt erstmal vor, jegliche Befestigungspunkte etc. wegzulassen. Im Endeffekt will ich einfach eine Daunendecke nähen, die man oben und unten zusammenziehen kann. Ich stelle mir das eigentlich ganz gut vor, den Quilt nur unter die Matte zu klemmen ( abgesehen von dem Gummiband am Fußende).

Falls es dann in der Praxis doch nicht so toll funktioniert: Meint ihr es wäre schwieriger nachträglich noch Befestigungspunkte für Gummikordeln etc. anzubringen oder sollte man das dann schon direkt beim ersten Nähen berücksichtigen? Wenn das nämlich ohne Befestigungen klappt, spare ich mir das Gewicht und den Aufwand für zusätzliche Befestigungspunkte...

 

  • 3 Wochen später...
Geschrieben

So habe gerade das Argon vom Zoll abgeholt. Leider hatte ich kein Glück und deshalb hat es jetzt auch ganz schön lange gedauert.

Der Stoff ist ja extrem dünn, traue mich kaum den anzufassen...

Wenn jemand gute Tipps für einen absoluten Nähanfänger hat, immer her damit. Das einzige was ich letzte Woche mal genäht habe war ein Handtuch zum testen, das hat schon sehr gut geklappt für den Anfang, aber eventuell gibt es ja irgendwelche guten Tricks was man so beachten muss.

Nächste Woche hoffe ich, dass ich etwas Zeit habe um den Quilt zuzuschneiden und zu nähen.

Geschrieben
vor 6 Stunden schrieb Wanzenried:

So habe gerade das Argon vom Zoll abgeholt. Leider hatte ich kein Glück und deshalb hat es jetzt auch ganz schön lange gedauert.

Der Stoff ist ja extrem dünn, traue mich kaum den anzufassen...

Wenn jemand gute Tipps für einen absoluten Nähanfänger hat, immer her damit. Das einzige was ich letzte Woche mal genäht habe war ein Handtuch zum testen, das hat schon sehr gut geklappt für den Anfang, aber eventuell gibt es ja irgendwelche guten Tricks was man so beachten muss.

Nächste Woche hoffe ich, dass ich etwas Zeit habe um den Quilt zuzuschneiden und zu nähen.

Auf jeden Fall mit dem Stoff erst mal ein paar Testnähte machen um zu sehen wie sich der Stoff verhält. 

Geschrieben

Für solch dünne Stoffe empfiehlt sich eine Nähmaschine mit IDT oder zumindest ein Obertransportfuß für eine normale Haushaltsnähmaschinen.

Ansonsten kannst du dir auch damit behelfen Zeitungspapier unterzulegen, damit es die Nähte bei dem dünnen Stoff nicht unansehnlich zusammenzieht oder der Stoff durch den Untertransport aufgerauht wird. Das Papier kannst du nach dem Nähen entlang der Perforationslinie abtrennen.

“Wer ans Ziel kommen will, kann mit der Postkutsche fahren, aber wer richtig reisen will, soll zu Fuß gehen."
(Jean-Jacques Rousseau)

Waldschneider auf Flickr

  • 2 Wochen später...

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