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Ultraleicht Trekking

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Geschrieben

Es ist zwar schon einige Zeit verstrichen, aber ich hatte mir fest vorgenommen hierzu einen kleinen Bericht zu schreiben. Chris und ich hatten eigentlich schon lange geplant mal eine kleine Tour zusammen zu machen, wobei sich die Terminfindung allerdings als schwierig herausstellte. Der Rennsteig bot sich an, da er halbwegs mittig zwischen uns beiden (Nürnberg und Berlin) liegt. Da ich kurz vorher auch mit FrankyX darauf kam eine Tour zusammen zu machen, beschlossen wir den Rennsteig einfach zu dritt zu laufen. Am ersten Oktoberwochenende war es dann endlich so weit!

 

Tag 1:

 

Nach einer kurzen Nacht und einer langen Zugfahrt kam ich in Hörschel an, wo ich wir uns alle am Bahnhof treffen wollten, da wir jeweils aus verschiedenen Richtungen anreisen mussten. Zwischen 9:30 und 10:00 waren dann alle eingetrudelt und es kamen zum Glück auch direkt die ersten Sonnenstrahlen raus, die den ansonsten ziemlich kühlen Herbstmorgen etwas aufheiterten. Bereits nach den ersten Kilometern geht es bergauf und wir halten an der ersten Sitzbank an um uns der Jacken zu entledigen.

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Die Sonne kommt raus, die Jacken werden eingepackt.

 

Mein Rucksack war blöderweise etwas schwerer als die von Franky und Chris, da ich das kulinarische Angebot gnadenlos unterschätzt hatte: Bereits am Vormittag kamen wir zu ersten Würstchenbude direkt am Wegesrand und gönnten uns je eine Thüringer Bratwurst. Frisch gestärkt ging es kurz darauf weiter die erste Steigung in Richtung Inselberg in Angriff nahmen. Leider machte sich schon langsam Frankys Knie bemerkbar, das seit Bund-Zeiten lädiert ist und gelegentlich wohl Zicken macht. Am späten Nachmittag erreichten wir nach ca 32km den Gipfel des Inselbergs, auf dem wir uns ein eher weniger gutes dazu noch und teures Mittagessen erwartete, was uns allerdings auch nicht die Laune verderben konnte.

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Leider wurde Frankys Knie trotz Pause nicht besser, so dass der Abstieg eher langsam von statten ging, was ihn leider dazu bewegte, das wohl einzig richtige zu tun und den eigenen Ehrgeiz zu überwinden. Für ihn endete die Tour bereits nach Tag 1, wo er wenigstens noch gut wieder zurück in die Zivilisation kam.

Etwas reuemütig zogen Chris und ich noch ein paar Kilometer weiter und schliefen nach etwa 40km Tagesleistung unter einem Baum neben einer Schutzhütte, da das Wetter nicht nach Regen aussah.

 

Tag 2:

 

Es ist noch dunkel als wir aufbrechen, aber im Oktober geht die Sonne eben nicht schon um 5:30Uhr auf.. Morgens ist es noch empfindlich kalt, so dass wir alle Bekleidung anziehen, die wir dabei haben (was natürlich nicht viel ist..) und zusehen, dass wir uns warm laufen.

 

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Den Sonnenaufgang können wir uns von einem Aussichtsturm ansehen.

 

Gegen Mittag kommen wir an einem Schild vorbei, auf dem wir meinen gelesen zu haben, dass es nur 100m bis zum Schneekopf ist, wo uns ein Restaurant erwarten würde, allerdings stellt sich heraus, dass die 100m nur bis zum zugehörigen Parkplatz sind. Da wir aber stur sind und uns ein wenig kalt war, liefen wir noch gut einen Kilometer weiter, bis wir den eigentlich Schneeberggipfel mit Restaurant erreichten und gönnten uns dort eine heiße Schokolade.

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Kletterturm auf dem Schneekopf und heiße Schokolade

 

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links: Mittelpunkt des Rennsteigs

 

Kurze zeit später liefen wir dann auch noch einen ca 3km langen Schlenker, da wir beim Quatschen eine Abzweigung verpasst hatten.

Unser eigentlicher Plan nach ca 45km am „großen Herrenstein“ in ein Restaurant einzukehren ging dann aber leider nicht auf, weil es bereits geschlossen hatte, so liefen wir kurzerhand 5km weiter bis „Neustadt am Rennsteig“. Hier fanden wir auch direkt eine nette Einkehrmöglichkeit, wo wir wieder auftanken konnten. Natürlich konnten wir nicht in der Ortschaft campen, sodass es nach dem Abendessen noch ein Stück weiter ging, in der Dunkelheit konnten wir wenigstens unsere Lampen nutzen, sodass diese nicht umsonst mitgeschleppt wurden. Weitere 6km weiter fanden wir dann eine nette Schutzhütte, in der wir uns breit machen konnten. Inklusive Schneeberg und dem unfreiwilligen Schlenker waren das etwa 60km!

 

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Das Restaurant ist schon zu, also liefen wir eben zum nächsten - lohnte sich!

14212km

Geschrieben

Tag 3:

 

Der Morgen war kalt und neblig, so dass wir uns sehr darauf freuten in der nächsten Ortschaft Masserberg irgendein Heißgetränk aufzutreiben, was sich dann allerdings erneut als Flopp herausstellte. Der einzige Laden, der um 8 Uhr schon geöffnet hatte, war ein kleiner Dorfladen, der eigentlich nur Fertigessen anbot, so dass es eben bei einem Jogurt und einem Fertigkaffee aus dem Kühlregal blieb. Gegen Mittag erreichten wir jedoch „Neuhaus am Rennweg“, wo wir uns bei einem großen Rewe erstmal noch was zu Futtern besorgten und dort an der Bäcker/Metzger Theke noch warmen Fleischkäse und Bouletten auf Brötchen bekamen – das tat gut!

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Nebel hängt in Spinnenweben

 

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Kartentaschen sind was für Anfänger! Der Cubenpack hält alles trocken :)

 

Etwa zwanzig eher unspektakuläre Kilometer weiter kehrten wir in „Steinbach am Wald“ im Rennsteighaus ein, wo es endlich auch wieder eine ordentliche Mahlzeit gab. Auch an diesem Tag wird die Energie aus dem Abendessen noch in Laufstrecke umgesetzt, so dass wir etwa 10km weiter liefen bis wir in einer lustigen Tipiförmigen Schutzhütte unterschlupf fanden.

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Tag 4

 

Der letzte Tag begann mit kaltem Wind und Regen, wurde aber dann auch noch milder. Um etwa 11 oder 12 Uhr kamen wir am süd-östlichen Ende des Rennsteigs an, Blankenberg war erreicht. Nach einer weiteren Runde durch den örtlichen Supermarkt entspannten wir uns auf einer Bank am Bahnhof, bis wir beide den Heimweg wieder antraten.

 

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Die Brücke ist der offizielle Endpunkt in Blankenberg.

 

 

Fazit:

Der Rennsteig ist kein schwieriger Weg und man kommt relativ schnell vorran. Leider bietet die Gegend aber kaum Aussichten und die meiste Strecke verläuft auf normalen Waldwegen.

Ich denke, dass der Weg wie gemacht für Anfänger gemacht ist: ob man das erste mal richtig Strecke machen möchte, sein Baseweight pushen möchte oder einfach noch nicht so sicher ist, ob man mit seiner Ausrüstung so klar kommt, hier kann man experimentieren. Ein großer Faktor spielen hierbei die natürlich Schutzhütten, die einem erlauben ohne Shelter zu laufen oder bei fehlenden Skills diese als Sicherheitsbackup zu nutzen.

14212km

Geschrieben

Vielen Dank für den Bericht und die Fotos.

War eine klasse Tour! Vier Tage waren wir unterwegs?! Kam mir vor wie einer :D

Ich freue mich schon, wenn wir das nächste Mal gemeinsam losziehen.

Frank, ich hoffe, deinem Knie geht es besser und du bist das nächste Mal wieder am Start?

 

Geschrieben

Ich hab mir gerade eine neue Kartentasche gekauft. Jetzt muss ich sie wieder mindestens 10 Jahre mitschleppen:

2015-12-05+110945.jpg Mit meiner neuen Kartentasche letztes Wochenende in Fürstenberg

Geschrieben

@micha90 und Chris,

die Biere die ihr da auf den Tischen stehen habt sehen ja auch sehr lecker aus. Das beste isotonische Getränk :-P!

Danke für den Bericht.

Viele Grüsse

Jan

Geschrieben
Am ‎13‎.‎12‎.‎2015 at 12:17 schrieb Chris9:

Vielen Dank für den Bericht und die Fotos.

War eine klasse Tour! Vier Tage waren wir unterwegs?! Kam mir vor wie einer :D

Ich freue mich schon, wenn wir das nächste Mal gemeinsam losziehen.

Frank, ich hoffe, deinem Knie geht es besser und du bist das nächste Mal wieder am Start?

 

wenn ich darf, bin ich wieder dabei. Mit dem Knie sieht es im Moment recht positiv aus!!

Geschrieben

Vielleicht nehmen wir uns ein etwas weniger ambitioniertes Ziel vor, bei dem wir nicht jeden Tag 50-60km machen, sondern nur 40km oder so. Dann klappt das mit dem Knie sicher auch!

14212km

Geschrieben

Geniale Tour, ich bin immernoch begeistert von deiner Ausdauer... :D

OT: Was ist eigentlich dein Km Limit?! Mich beschweift der Verdacht, dass es sowas nicht gibt ^^

Meine Touren, Berichte und weiters gibt es in meinem Blog

Geschrieben

Tatsächlich war Tag 3 auf dieser Tour die längste Tagesetappe, die ich bisher gelaufen bin. Das waren (mit Umwegen und verlaufen) etwas über 60km. Ich denke das "Limit" liegt bei mir einfach an dem Punkt, an dem ich kein Bock mehr habe zu laufen. Würde ich regelmäßiger dazu kommen mal wandern zu gehen, wären die Beine auch nicht so untrainiert und das "Limit" würde sich mit starker Sicherheit noch um einige km nach oben schieben ;) Generell habe ich allerdings immer das Gefühl, dass Chris besser unterwegs ist als ich!

14212km

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