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Ultraleicht Trekking

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Bin gerade zurück von einer Pilgerwanderung auf der Via Francigena und möchte kurz über meine Erfahrungen mit meinem MYOG-Equipment berichten.

 

HexHex

Das Zelt hatte ich nur mitgenommen, um die teure Schweiz zu überbrücken. In Vercelli hab ichs dann nach Hause geschickt. Mit den Verbessereungen, wie auf der Website beschrieben, hat es problemlos funktioniert, wurde aber diesmal auch nicht ernsthaft gefordert. Bis auf die Sachen, die ich erst beim nächsten Zelt ändern könnte und die auch nicht für die Funktion entscheidend sind, ist es nach meiner Meinung fertig. Clicke auch Plünnenkreuzer oder den alten Tröt.

 

Pilgersack

Das leichte, extra für diese Wanderung genähte Pack, mußte seine erste Bewährungsprobe bestehen. Ich habe die ganze Zeit zwischen 8,5 und 10,5 kg darin getragen. Die große Frage war für mich, ob das 55g-Silnylon von Etex, das ich für den Packsack verwendete,  dies wohl aushält. Das hat es tadellos! Nirgendwo ist etwas ausgerissen oder so. Ist allerdings wohl auch eine Frage sorgfältiger Verarbeitung und Konstruktion.

Auch die dünnen Schulterriemen und der Hüftgurt aus einer Lage 90g-Zeltboden von Etex gepolstert mit 5 mm Eva haben gut gehalten. Diese Gurte erwiesen sich als absolut komfortabel und ich habe nie irgendwelche Trageprobleme gehabt. Insgesamt war das Pack sehr gut zu tragen. Gepackt hatte ich nicht im Burrito-Style, sondern die nötige Stabilität einfach durch festes Packen erreicht.

Um die komfortablen Außentaschen wurde ich von manchem Mitwanderer beneidet (hinten hatte ich noch zusätzlich eine aus Silnylon aufgenäht). Insbesondere die leichte Erreichbarkeit der Trinkflaschen erwies sich bei Hitze als wahrer Segen. Auch die großen Taschen auf den Flügeln erfüllten ihren Zweck. Allerdings nicht für die Kamera sondern für das Portemonnaie.

Bezüglich der Wasserdichtigkeit mußte ich feststellen, dass merkwürdigerweise im Bereich des Rollverschlusses etwas durch kam (Osmose?) und da, wo glatte Oberflächen oder Silnylonpacksäcke den Packsack berührten, Feuchtigkeit zu spüren war (wohl eine Eigenart des Materials?). Richtig Wasser war allerdings auch bei starkem Regen nicht eingedrungen. Insofern ist das Konzept aufgegangen.

Hier noch mal die Website.

 

DSC00318_800.JPG

 

DSC00322_800.JPG

 

IMG-10_800.jpeg

 

Die orangen Banderolen für Hut und Pack sind abnehmbar. Ursprünglich wegen ballernder Jäger im herbstlichen schwedischen Wäldern aus einer alten Warnweste genäht, leisteten sie auch entlang italienischer Straßen gute Warndienste.

 

Interessant war, dass ich sowohl für das HexHex als auch für den PilgerSack ernsthafte Kaufangebote bekam. Sehr schmeichelhaft :smile: .

 

Quilt

Mein einfaches Quilt mit einer Lage Climashield hat voll ausgereicht - sowohl für Zelt als auch für Pilgerunterkünfte. Allerdings hatte ich das Taffeta von Etex einige male nassgeschwitzt. Das liegt wohl an der sehr dichten und glatten Oberfläche. Zumindest für die Innenseite würde ich künftig etwas anderes nehmen.

 

Fazit für mich: Wenn MYOG Sachen ordentlich gemacht werden, müssen sie nicht schlechter sein, als gekauftes Equipment.

 

HAL

Wenn du keine Ziele mehr hast, bist du tot - auch wenn du noch atmest.

raus&weg-Blog und Plünnenkreuzer

Geschrieben

Danke für die Erfahrungswerte – vor allem basierend auf echtem Langstreckengebrauch!

 

(Vermutung zu den Wassereintritten/Feuchtigkeit:

* beim Rollverschluss Kapillareffekt durch Adhäsion 

* zwischen den glatten Stoffen Kondensation von im Rucksack vorhandener (Luft-)Feuchtigkeit an der durch den Regen von außen abgekühlten Außenwand

 

stoeps

Of all the roads you take, make sure that some are dirty. – John Muir

 

 

Geschrieben

Welcome back HAL!

Deine Webseite kenne ich und kann sie nur empfehlen. Danke für das Teilen deines Wissens und deiner Erfahrung im Bereich MYOG mit uns.

Viele Grüsse

Jan

Geschrieben

Danke für deinen Erfahrungsbericht! Ich finde es immer wieder toll zu sehen, was andere Leute so basteln und wie es sich im Praxistest schlägt!

 

 

 

Fazit für mich: Wenn MYOG Sachen ordentlich gemacht werden, müssen sie nicht schlechter sein, als gekauftes Equipment.

 

Das möchte ich ungern so stehen lassen!

Ich würde mal ganz dreist behaupten, dass MYOG Ausrüstung in der Regel besser ist, als jedes gekaufte Teil (natürlich vorrausgesetzt, dass der Macher sich entsprechend damit beschäftigt hat) da selbst gebaute Sachen exakt das sind, was man braucht!

  • da ist nichts zu viel dran, nur um einem breiterem Publikum zu gefallen oder zu passen
  • Form, Größe, Aufbau und Fertigung sind einfach ganz genau an den Nutzer angepasst, jedes Täschchen und jeder Riemen ist genau dort, wo man es haben will. Keine Kompromisse!
  • Man kennt seine Ausrüstung bis hin zur letzten Naht und weiß exakt, was wie verarbeitet ist und damit auch was man ihr zutrauen kann.

Wo kann man sowas denn bitte von der Stange kaufen?

Nicht zuletzt kann einem kein gekauftes Teil je so viel Freude bereiten, wie ein selbst gemachtes. Wie genial ist denn der Gedanke daran jeden Tag mit seinem selbst gemachten Rucksack umher zu laufen, in seinem Tarp im selbst gemachten Quilt zu liegen! (Und dann auch noch solches Feedback von anderen Reisenden zu bekommen ;) )

 

Vielen Dank und schöne Grüße!

Micha

14212km

Geschrieben

Danke für das Review Deiner eigenen Sachen ...  :mrgreen:

D.h.also das geklebte Silnylon Zelt hat sich inzwischen bei Trockenheit, Hitze, Kälte, Nässe bewährt wenn ich das richtig verfolgt habe. Klasse, ich war bei Deiner ersten Vorstellung sehr skeptisch ... aber Du hast jetzt erfolgreich eine ganz neue Produktklasse definiert, gebaut, getestet und für gut befunden ... SUPER !

Geschrieben

genial HAL23562!

Ich bin gespannt, was Du für weitere spannende Ideen für Ausrüstung auf dieser Wanderung ausgebrütet hast ;-)

 

Ich bin diesen Sommer auf einer der Touren praktisch gleich lang und weit gewandert, aber nach wie vor (noch) nicht mit einem selber gemachten Rucksack... Jedenfalls gratulation zu Deinen 1000+ km.

 

 

[...]Das möchte ich ungern so stehen lassen!

Ich würde mal ganz dreist behaupten, dass MYOG Ausrüstung in der Regel besser ist, als jedes gekaufte Teil (natürlich vorrausgesetzt, dass der Macher sich entsprechend damit beschäftigt hat) da selbst gebaute Sachen exakt das sind, was man braucht!

  • da ist nichts zu viel dran, nur um einem breiterem Publikum zu gefallen oder zu passen
  • Form, Größe, Aufbau und Fertigung sind einfach ganz genau an den Nutzer angepasst, jedes Täschchen und jeder Riemen ist genau dort, wo man es haben will. Keine Kompromisse!
  • Man kennt seine Ausrüstung bis hin zur letzten Naht und weiß exakt, was wie verarbeitet ist und damit auch was man ihr zutrauen kann.

Wo kann man sowas denn bitte von der Stange kaufen?

Nicht zuletzt kann einem kein gekauftes Teil je so viel Freude bereiten, wie ein selbst gemachtes. Wie genial ist denn der Gedanke daran jeden Tag mit seinem selbst gemachten Rucksack umher zu laufen, in seinem Tarp im selbst gemachten Quilt zu liegen! (Und dann auch noch solches Feedback von anderen Reisenden zu bekommen ;) )

 

Vielen Dank und schöne Grüße!

Micha

 

+1

Zudem ist es auch schön, wie nüchtern (zumindest) ich damit umgehe. Eben wohl deshalb, weil ich besser weiss was ich der Ausrüstung zutrauen kann.

Ein weiterer Punkt sind die Kosten. Mein 390 g Quilt mit 225 g 860 in2 Daune kostete wohl so um 60-80.- CHF. Dies bei Verwendung eher teurer Materialien.

Eine aufgestellte Frau, die ich auf einem Fernwanderweg diesen Sommer angetroffen habe, fühlte sich inspiriert und näht sich (und für eine Freundin) nun selbst Quilts.

 

Aus den Resten kann man dann für Nachwuchs Dinge basteln... Die Liste ist lang :-)

Geschrieben

OT:

 

 

Ein weiterer Punkt sind die Kosten. Mein 390 g Quilt mit 225 g 860 in2 Daune kostete wohl so um 60-80.- CHF. Dies bei Verwendung eher teurer Materialien.

 

Hast du den schonmal vorgestellt? das ist schon extrem billig, alleine die Daunen kosten bei Extex schon fast 70€! Gerne auch ne PN!

14212km

Geschrieben

OT: OT:

Ein weiterer Punkt sind die Kosten. Mein 390 g Quilt mit 225 g 860 in2 Daune kostete wohl so um 60-80.- CHF. Dies bei Verwendung eher teurer Materialien.

würd mich auch über ne vorstellung freuen.

Geschrieben

@ibex:

Ist jetzt OT, ich würde es aber gerne wissen ... was ist den eine "aufgestellte Frau" ... eine special schweizer Redewendung ?

Geschrieben

OT:

Hast du den schonmal vorgestellt? das ist schon extrem billig, alleine die Daunen kosten bei Extex schon fast 70€! Gerne auch ne PN!

OT: Nein, habe ich nicht. Ich habe genau ein Foto, dass ich nur wegen dem Quilt gemacht habe, nämlich als ich fertig war und ihn auf dem Boden auslegte.

Quilts wurden hier schon zuhauf beschrieben. Aber vielleicht eröffne ich (wenn ich lieber drinnen als draussen bin, was praktisch nie der Fall ist) mal einen Thread - es eben doch ein paar kleine Details, die hier nur selten oder nicht ausgeführt/angesprochen werden. Gewisse Leute kaufen bei ExTex ein, brauchen dann nichts und verkaufen wieder...

 

OT: OT:

würd mich auch über ne vorstellung freuen.

OT:

:grin:

Dann mach' ich da was, könnte aber eine Weile dauern... :wink: 

 

 

@ibex:

Ist jetzt OT, ich würde es aber gerne wissen ... was ist den eine "aufgestellte Frau" ... eine special schweizer Redewendung ?

OT: Oh... in der Tat. Das wäre dann in Hochdeutsch (der Name Eurer Sprache

bei uns im Kuhland) in etwa so übersetzt: "Eine gewinnende und umgängliche

Frau"

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