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Ultraleicht Trekking

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Geschrieben

Der 3D-Druck ermöglichte mir einen lang gehegten und meinen bisher komplexesten MYOG-Traum zu erfüllen: Ein Paar faltbare Trekkingstöcke.

  • Ein dreiteiliger Stock erreicht eine fixe Gesamtlänge von 132 cm.
  • Gefaltet haben alle Segmente eine Packlänge von exakt 47,5 cm.
  • Der Abschluss des Griffteils, aus gesintertem Kunststoff, ist in den Schaft eingepresst.
  • Dieses Stück ist mit einem Klemmhebel für das Zugband versehen.
  • Das Zugband selbst, das mit Ausnahme des Griffpolsters alle Teile eines Stockes zusammenhält, besteht aus 8 mm breitem Gurtband.
  • Das untere Ende des Bandes ist mit einem Stift am Spitzenteil befestigt.
  • Das obere Ende des Bandes ist mit einem D-Ring versehen. Dieser verhindert nicht nur, dass das Band versehentlich durch den Griff rutscht, damit ist auch die Improvisation einer Handschlaufe möglich.
  • Das Giffpolster ist aus angenehm griffigem und rutschfestem Duplon. Die Röhre hat einen Durchmesser von 27 mm und eine Länge von 30 cm.
  • Durch die Länge des Griffes ist auch kürzeres Greifen des Stockes möglich. Das ist sehr angenehm bergauf oder bei Querungen eines Hanges.
  • Der Schaft des Stockes besteht aus stabilem und steifem, gewickeltem Carbonrohr mit einem Durchmesser von 16 mm und einer Wandstärke von 1 mm.
  • Die Verbindungsstücke der Segmente sind ebenfalls aus gewickeltem Carbonrohr mit einem Durchmesser von 14 mm und einer Wandstärke von 1 mm. Zur Hälfte ist ein Verbindungsstück in ein Segment des Schaftes gepresst. Der herausragende Teil ist so beschliffen, dass ein spielfreier Sitz im aufnehmenden Segment gewährleistet ist, und die zusammenzusteckenden Teile dennoch geschmeidig ineinander gleiten.
  • Das Spitzenteil besteht wieder aus gesintertem Kunststoff, das im 3D-Druckverfahren hergestellt wurde. Es ist in das Spitzensegment des Schaftes eingepresst.
  • Das dicke Ende des Spitzenkegels ist mit einem M16 Gewinde für Schneeteller versehen.
  • In das dünne Ende ist ein Gewinde für schraubbare Hartmetallspitzen geschnitten.
  • Die Spitze selbst ist eine leicht modifizierte Hartmetallspitze der Black Diamond Ultra Distance Stöcke.
  • Das Gewicht pro Stock beträgt 171 g, folglich 342g das Paar.

Hier nun ein paar Bilder:

 

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Geplant aber noch nicht in Druck gegeben sind ein Paar passende Schneeteller.

 

Die Teller sind zur höheren Stabilität leicht parabolisch konstruiert. Auf der Unterseite befinden sich Streben zur verstärkung.

 

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Nachdem die Stöcke doch sehr stabil und schwer sind, werden sie dem Winter vorbehalten bleiben.

 

Ich bin bereits mitten in der Planung für ein weiteres Paar Stöcke.

Durch einen Schaft mit kleinerem Durchmesser und einer dünneren Wandung, und kleineren fixen Tellern erhoffe ich deutlich an Gewicht einzusparen.

“Wer ans Ziel kommen will, kann mit der Postkutsche fahren, aber wer richtig reisen will, soll zu Fuß gehen."
(Jean-Jacques Rousseau)

Waldschneider auf Flickr

Geschrieben

Super!
Wann eröffnest du endlich deinen Shop?

 

Super finde ich deine Lösung mit dem Gurtband welches die Stöcke zusammen hält. Gar nicht gefällt mir die selbstzuziehende Handschlaufe.

Geht der Klemmverschluss nicht auf wenn die Handschlaufe nach oben belastet wird?

Wie sind die Inserts verklebt. Reicht die Verklebung aus um die Seitenkräfte davor zu schützen das das Rohr platzt?

 

Ist das Material aus dem 3D Drucker kältestabil genug? Bei der Spitze und dem Klemmstück mache ich mir da keine Sorgen, aber bei den Schneetellern.

 

Insgesamt in vielen Punkten ähnlich meinen Stöcken. Wenn du Ideen und Materialvorschläge für teleskopierbare Stöcke brauchst sag einfach Bescheid.

Geschrieben

Hallo Jonas,

Danke erstmal für Dein Feedback.

Die Handschlaufe hatte ich zuerst gar nicht geplant. Ich nutze nämlich selber keine. Erst nachdem ich den D-Ring als Endstück angenäht hatte bin ich auf die Idee gekommen eine Handschlaufe damit zu improvisieren.

Aber Du hast Recht, das Ding kann sich unangenehm zuziehen. Man könnte evtl noch eine kleine Leiterschnalle auf das Band fädeln, als Stopper für die Schlaufe.

Der Klemmverschluss für das Band geht schön streng zu öffnen. Dadurch lockert sich das Band nicht so leicht. Ich kenne aber ehrlich gesagt keine Situation in der das Band nach Oben belastet werden würde. Mit einer Handschlaufe oder ähnliches würde ja Druck nach Unten aufgebaut werden.

An den Stöcken ist rein gar nichts geklebt, nur gepresst.

Die Inserts ragen jeweils 45 mm in die Segmente. Das ist lang genug, dass die Hebelwirkung, die an den Enden der Verbindungsstücke entsteht, weit im Inneren der Segmente stattfindet. Dadurch kommt auch kaum Belastung auf die Schnittstellen der Segmente.

Man muss sagen, dass das gewickelte Carbon in Bezug auf Platzen an den Schnittstellen ein sehr dankbares Material ist!

Ich habe ja schon einige Erfahrungen durch meine Tarpstangen und div. Angelruten. Beides aus Pre-preg-Rohren mit weitaus dünnerer Wandstärke.

Kleben ist also unnötig. Es kann aber nicht schaden die Schnittstellen mit einem speziellen Kleber zu versiegeln.

Die Kältestabilität des Kunststoffes muss ich natürlich noch testen. Der von mir gewählte gesinterte Kunststoff ist schon sehr flexibel. Ich erhoffe mir, dass der auch bei tiefen Temperaturen ein gewisses Maß an Flexibilität bewahrt.

Ich werde demnächst mal ein paar Probeteile in den Froster packen.

“Wer ans Ziel kommen will, kann mit der Postkutsche fahren, aber wer richtig reisen will, soll zu Fuß gehen."
(Jean-Jacques Rousseau)

Waldschneider auf Flickr

Geschrieben

Hallo Franky,

 

die Materialkosten lagen bei etwa 180,-€.

 

Dabei waren die Carbonrohre eigentlich nicht das teure. Die haben insgesamt etwa 90,- gekostet. Das ist ein normaler Preis.

 

Der 3D-Druck haut eigentlich richtig rein. Für insgesamt 6 Teile habe ich etwa 80,-€ gelatzt.

Die Kosten sind für den Prototypenbau oder für Einzelstücke eigentlich auch OK, aber für die Massenproduktion wäre natürlich Spritzguss deutlich günstiger.

“Wer ans Ziel kommen will, kann mit der Postkutsche fahren, aber wer richtig reisen will, soll zu Fuß gehen."
(Jean-Jacques Rousseau)

Waldschneider auf Flickr

Geschrieben

Ich baue Spritzgußformen, wer ein paar große Scheine über hat....................... :oops:

Ab 1000 Stück wurde es sich wohl rentieren ;)

Werkzeugmechaniker? Ich habe das mal gelernt, aber den Beruf nie ausgeübt. Allerdings Stanz- und Umformtechik.

“Wer ans Ziel kommen will, kann mit der Postkutsche fahren, aber wer richtig reisen will, soll zu Fuß gehen."
(Jean-Jacques Rousseau)

Waldschneider auf Flickr

  • 4 Wochen später...
Geschrieben

Sehr schöne Arbeit. Wie ist die Steifigkeit verglichen zu einem z.B. Fizan Compact? Rsp. (falls Du damit gefurtet hast) schwingen sie bei einer etwas zügigeren Furt?

Würde gleich für alles Dyneema verwenden und zum Fixieren der Schnur brauchts dann nur nen Knopf und V-Einschnitt im Griffende.

Die Schlaufe ist ja eh nicht als echte Gurtschlaufe zu gebrauchen und das dünne Gurtband geht schneller kaputt als man erwarten würde, da es über Kanten (wenn auch gerundet) läuft. Ich sehe oft wie gefaltete Stöcke auch mal am Boden aufsetzen und entsprechend sehen die Mäntel der Drähte dort dann aus.

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Wie ist die Steifigkeit verglichen zu einem z.B. Fizan Compact? Rsp. (falls Du damit gefurtet hast) schwingen sie bei einer etwas zügigeren Furt?

 

Das Schwingverhalten mag ja vergleichbar sein. Aber ich würde bezweifeln, dass die Fizan Compact da unter Stabilitätsgesichtspunkten auch nur entfernt herankommen. Die Fizan haben die halbe Wandstärke normaler Trekkingstöcke (gemessen) und sind bei mir nach rund 500 km einfach längs gerissen. Da traue ich Andreas’ Stöcken bei 1 mm Carbon deutlich mehr zu.

Wo steckt Stromfahrer? Viel•leicht draußen! ;-)

  • 2 Monate später...
Geschrieben

Vergangenes Wochenende war ich mit Freunden aus dem Forum im Bayrischen Wald auf Tour und konnte einige der in letzter Zeit vorgestellten und selbst hergestellten Objekte testen. Hier ein kleines Resümee:

Nachdem ich seit gut zwanzig Jahren das erste Mal wieder auf Skiern stand, mussten die Stöcke einige akrobatische Einlagen von mir hinnehmen, bei denen ich mit vollem Körpergewicht in die Stöcke gefallen bin. Der Carbonschaft hat diese Belastung klaglos hingenommen, das hätte ich auch nicht anders erwartet.
Meine größte Sorge hierbei galt den relativ dünnwandigen Schneetellern. Aber auch diese haben keinen Schaden genommen. Man muss aber dazu sagen, dass die Tiefsttemperaturen nur um die -5°C lagen. Bei -20°C könnte das anders aussehen.

“Wer ans Ziel kommen will, kann mit der Postkutsche fahren, aber wer richtig reisen will, soll zu Fuß gehen."
(Jean-Jacques Rousseau)

Waldschneider auf Flickr

  • 1 Monat später...
Geschrieben

Ich sehe gerade das es von den Stöckern schon eine zweite / leichtere Version gibt. Damit entfällt meine Frage zu einem kleineren Durchmesser der Rohre.

Klasse Arbeit!!

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