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Ultraleicht Trekking

Kungsleden 2015. Hemavan - Abisko


DasBaum

Empfohlene Beiträge

Als Dankeschön für die vielen hilfreichen Tipps aus diesem Forum, werde ich mich mal an einem Reisebericht meiner diesjährigen Sommertour im schwedischen Lappland versuchen. Es ist mein erster Reisebericht und ich muss sagen es liegt mir nicht all zu sehr, aber vielleicht hilft es dem ein oder anderen.

 

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Reisezeit: 23.8. - 17.9.2015

Start: Hemavan

Ziel: Abisko

Personen: 1

Durchschnitt: 26km/Tag

 

Karte

 

Packliste

 

Bilderalbum

 

 

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23.8. Anreise

Es ist ein wunderschöner Morgen als ich zum Bahnhof aufbreche. Natürlich bin ich aufgrund der Vorfreude viel zu früh am Bahnhof, also verbring ich noch ein bisschen Zeit im Kiosk. Ich bin ausgesprochen wach, obwohl ich noch keinen Kaffee getrunken hab. Seit einer Woche hab ich meinen Kaffeekonsum deutlich zurückgeschraubt, um am ersten Tag auf Tour keinen Schock zu erleiden. Die zweite Neuerung ist meine fehlende Uhr, welche ich normal 24/7 trage und meine Nervosität ein wenig steigert.

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Die Anreise besteht aus Zugfahrt zum Flughafen. Flug von Köln nach Stockholm (90€ ) und einem weiteren Flug von Stockholm nach Hemavan (100€ ). Natürlich habe ich immer die Sitzreihe neben dem Notausgang gebucht, wodurch man mehr Beinfreiheit hat. Zusammen mit einer großen Flüssigkeitsaufnahme sinkt das Thromboserisiko drastisch. Alles klappt problemlos und um 21.00 Uhr lande ich in Hemavan. Da in der örtlichen Jugendherberge niemand mehr anzutreffen ist baue ich mein Zelt das erste Mal unweit der Straße auf einer Wiese auf.

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24.8. Hemavan bis kurz hinter die Syterstuga (25km)

Am nächsten Morgen wache ich in einer Wolke auf. Das Zelt ist Nass von der Bodenfeuchte. Ich packe mein Zeug und bewältige den ersten Aufstieg, welcher mich aus dem Nebel raus, in strahlenden Sonnenschein führt. Nicht schlecht für den Start. Unter mir sehe ich mehr oder weniger Hemavan im Nebel.

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Nach kurzem Frühstück und erster Bekanntschaft mit den Mücken geht es weiter Bergauf wo auch die Mücken weniger werden. Der Weg führt durch das wunderschöne Sytertal. Ich komme kaum raus aus dem Staunen. Genau das richtige für den Start.

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Um 14.30 Uhr treffe ich in der Syterstuga ein. Eigentlich viel zu früh aber ich wollte es am ersten Tag nicht übertreiben. Also hab ich mir ca. 2km hinter der Hütte, etwas erhöht, ein schönes Plätzchen gesucht und bin schon früh im Innenzelt verschwunden. Die Mücken waren auch hier oben entsetzlich.

25.8. 2km hinter Syterstuga bis Vuometjakkastuga (35km)

Wer früh ins Bett geht kann auch früh aufstehen. Also werde ich um 5.30 Uhr mit einem fabelhaften Sonnenaufgang belohnt.

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Der Weg bis zur Tarnasjöstuga führt durch ein Wald/Sumpfgebiet und ist so früh natürlich noch recht feucht, was mir direkt nasse Füße beschert. Der Tag versprach aber sehr schön zu werden, was mich die nassen Füße vergessen ließ.

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Nach einer Pause in der Tarnasjöstuga ging es mit trockenen Sachen gegen 12.00 Uhr weiter zur Servestuga. Hier ging es wieder Bergauf über die Baumgrenze. Oben im Fjäll traf ich Maria, welche hin und wieder als Stugvard auf den Hütten arbeitet. Wir unterhielten uns sehr nett und da es meine erste Kungsledenreise war lud sie mich auf ein Stück getrocknetes Rentier und einen Multebeerenschnaps ein. Außerdem bot sie mir ein Zimmer in Stockholm an, falls ich dort zu früh eintreffen sollte. Sehr nett und hilfsbereit diese Schweden!

In der Servestuga wollte ich nicht bleiben, da es noch früh war und ich mich gut fühlte. Also ging es wieder Bergauf wo ich auf ca. 900hm mit wunderschönen Zeltplätzen belohnt wurde. Übernachtet habe ich letztendlich in einer Hütte. Welcher Schutz vor Mücken und ein bisschen Restwärme bot. Bei der Hütte traf ich auf Tobias. Er war den kompletten Kungsleden in der entgegengesetzten Richtung gelaufen, wodurch er mir einige wertvolle Tipps geben konnte.

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26.8. Vuometjakkastuga bis ca. 12km hinter Ammarnäs (32km)

 

Wieder bin ich recht früh aufgebrochen, da es recht stickig in der Hütte wurde. Der Weg verlief weiter über der Baumgrenze und stieg auch noch an. Irgendwann gab es keinen Weg mehr sondern nur noch Blockfelder. Ein Vorgeschmack auf den Norden.

Der Himmel blieb weiterhin wolkenlos und die Aussicht klasse. Gegen 10.00 Uhr traf ich in der schön gelegenen Aigertstuga ein. Leider viel zu früh um die Holzbefeuerte Sauna mit angrenzendem Bergsee testen zu können.

Nach einer Pause ging es abwärts Richtung Ammarnäs. Sehr viel abwärts. Die Aussicht wurde durch Birken ersetzt und irgendwann mittags traf ich in Ammarnäs ein. Nach Supermarktplünderung und gefühlten 4000kcal war ich auch wieder fit. Hier habe ich zum ersten Mal den Tubenkäse mit Rentierzusatz gekostet. Super gut!

In der Fjällstation war gerade niemand anzutreffen und so berauschend sah es hier auch nicht aus. Also ging es weiter. Zum Glück wieder steil Bergauf, weg von den Mücken. Oberhalb der Baumgrenze kamen auch die ersten schönen Zeltplätze in Sicht. Gegen 20.00 Uhr ging es dann nach einem ausführlichen Abendessen ins Bett.

 

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27.8. 12km hinter Ammarnäs bis zur Sinutjestuga (37km)

 

In der Nacht hatte es das erste Mal geregnet. Aufgewacht bin ich wieder einmal in einer Wolke. Als der Regen kurz aussetzte packte ich meine Sachen und ging los. Natürlich hatte ich direkt nasse Füße, was sich auch den Rest des Tages nicht mehr ändern sollte.

Gegen 10.00 Uhr war ich an der sehr schönen Rävfjällstuga. Hier gibt es zwei Betten im offenen Raum und fließend Wasser hinterm Haus, sowie einen Gasherd. Ich überlegte einfach hier zu bleiben, da es eh regnete. Letztendlich konnte ich aber die Füße nicht still halten und bin zur nächsten Hütte aufgebrochen.

Leider war diese noch eine ganze Etappe entfernt und ich wusste noch nicht einmal ob sie überhaupt offen ist. Der Gedanke an eine warme trockene Hütte motivierte mich aber und einmal oberhalb der Baumgrenze angekommen, wurde diese auch nicht mehr verlassen. Es regnete die ganze Zeit, weshalb nicht viele Bilder oder Pausen gemacht wurden. Der Weg war allerdings auch nichts Besonderes.

Gegen 20.00 Uhr erreichte ich einen Wegweiser mit der Aufschrift „Sinutje 500m“. ziemlich entkräftet ging es zum Endspurt. Die Sinutjestuga war nichts Besonderes, nur eine Rasthütte. Daher ist sie vermutlich immer offen. Trotzdem war es trocken und warm nachdem der Ofen mit vorher gesammelter Birkenrinde angeschmissen wurde. Da der Regen inzwischen heftiger geworden war wurde das Innenzelt in der Hütte aufgebaut. Anschließend hab ich ausgiebig gegessen, Sachen getrocknet und gut geschlafen.

 

28.8. Sinutjestuga bis Adolfsström (21km)

 

Einfach mal ruhig angehen. Das Motto dieses Tages. Gestern hatte mich ziemlich geschafft und ich hab mir meine ersten Blasen verdient. Also trabe ich erstmal langsam los. In der Nacht hatte es ordentlich geschüttet. Sagte mir auf jeden Fall ein durchnässter Mitstreiter den ich traf. Ich hatte davon nicht viel mitbekommen. Der Weg hinunter ins Tal war ein einziger Fluss. Da meine Füße sowieso Nass waren lief ich einfach den Winterweg, welcher Parallel zum Sommerweg verlief, aber deutlich einfacher zu finden war.

 

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Das Wetter war sehr wechselhaft, hielt sich aber gut bis ich in das nette kleine Lokal in Beaverholmen eintrat. Klasse Timing.

 

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Die Gaststube kann ich sehr empfehlen. Man kann in netter Atmosphäre etwas leckeres essen (bei mir gab es Rentiergeschnetzeltes mit Pommes und zwei Waffeln mit Sahne), Sachen trocknen und sich bei Bedarf auch ein Bett nehmen. Eine Sauna gibt es auch.

 

Ich hatte die Wahl zwischen hierbleiben oder weiter nach Adolfsström. Da es gerade trocken war und der Weg flach und nicht allzu weit, ging ich weiter. In Adolfsström schaute ich zuerst im Shop vorbei, dieser hatte aber recht seltsame Öffnungszeiten (ca. 2h am Tag).

 

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Also ging es direkt durch zum Campingplatz (50SEK). Hier konnte ich die erste warme Dusche seit fünf Tagen genießen und meine Sachen waschen und trocknen. Hunger hatte ich keinen mehr.

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29.8. Von Adolfsström nach Jäckvik (27km)

Um acht Uhr klingelte der Wecker. Kein Regen. Also machte ich mich gemütlich fertig. Nachdem ich in aller Ruhe meinen Platz geräumt und gefrühstückt hatte ging es gegen 11.00 Uhr in trockenen Sachen los. Der erste Wegweiser war gleich eine Überraschung. „Jäckvik 27km“. Laut Planung sollten es nur 20km sein.

Naja, dann eben ein bisschen schneller, damit ich noch in Jäckvik einkaufen kann. Der Weg ging beinahe komplett durch Birkenwald. Mal rauf mal runter, auf einem 30cm breiten Pfad. Es gibt nicht viel zu sehen, aber auf dem federnden Boden lässt es sich entspannt gehen.

Nach ca. 19km erreiche ich die Pieljekaisestuga.

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Ich gönne mir ein leckeres Tomatencouscous und eine kurze Pause in der schönen Hütte. Ca. um 17.00 Uhr erreiche ich dann auch Jäckvik. Was auch gut ist, da die Tankstelle um 18.00 Uhr schließt (Mo-So).

Ich fülle meine Snacks auf (u.a. mit einer Flasche Honig - sehr wertvoll auf Tour). miete mich auf dem örtlichen Campingplatz ein (70SEK), da dieser sehr nett aussah.

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30.8. Jäckvik bis 9km hinter Vuonatvjiken (34km, ca. 7km Boot)

Wieder geht es gegen 8.00 Uhr los. Die ersten 16km sind einfach zu gehender, aber recht langweiliger Birkenwald.

Pünktlich zu meiner ersten eigenständigen Seequerung wird das Wetter besser. Ich muss tatsächlich dreimal rudern, obwohl ich ja eigentlich die „falsche Richtung“ laufe und mir die Mehrheit der Wanderer die Boote bringen sollte. Egal, es ist schönes Wetter und die Distanz hält sich in Grenzen (ca. 1km).

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Nach weiteren 5km, gegen 14.00 Uhr, komme ich an die Stelle wo ich mit dem Motorboot übersetzen soll. Ich hatte es für 15.00 Uhr bestellt (Benötigte Nr.: +46 961-43031).

Nach einem kurzen Lunch kamen weitere Passagiere. Drei italienische Jäger. Wir warteten gemeinsam und verbrachten die Zeit mit Feuer machen, Rebhuhn grillen und Blaubeeren pflücken.

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Gegen 18.00 Uhr kam dann auch endlich das Boot. Ein unhöflicher Mann setzte uns für stolze 350SEK (pro Person!) über. Eine Alternative gibt es nicht. Leider.

In Vuonatvjiken gab es schöne Zeltplätze am See, deshalb kann ich im Nachhinein auch nicht ganz nachvollziehen warum ich an diesem Tag noch weiter gegangen bin. Vielleicht weil ich mich tierisch über diesen ungehobelten Menschen und die überteuerte Bootsfahrt aufregte. Auf jeden Fall gab es zu Beginn des Weges keine Spur von Zeltmöglichkeiten, also ging es weiter und es wurde dunkel. Gegen 21.00 Uhr erreichte ich dann die Baumgrenze und erste Zeltplätze taten sich auf. Nach kurzem Abendessen ging es schnell ins Bett.

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31.8. 9km hinter Vuonatvjiken bis zur Tsielekstuga (45km)

Der Wecker klingelte um 5.00 Uhr, da ich einen eventuell schönen Sonnenaufgang nicht verpassen wollte. Von oben dröppelte es allerdings und um mich herum sah ich nur Nebel.

Als ich das nächste Mal auf mein Handy schaute war es 8.00 Uhr. Der Regen hatte aufgehört, der Nebel war noch da. Also gab es erstmal Frühstück.

Es ging noch weiter Berg hoch bei extremem Wind. Meine Regenjacke tat einen spitzen Job.

Aussicht gab es leider kaum, dafür ein paar Rentiere und eine Elchkuh.

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Es regnete eigentlich den ganzen Tag und der Wind wurde auch nicht schwächer. Ich lief einfach die ganze Zeit weiter ohne anzuhalten. Fjäll rauf, Fjäll runter. Irgendwann nachmittags, kurz bevor die Bäume wieder aufhörten, kam die Sonne raus.

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Hier fand ich auch meinen ersten und einzigen Bären Fußabdruck im Schlamm. Vielleicht schon Tage alt. (Vielleicht auch nur stunden… )

Bei Sonne war es natürlich wesentlich angenehmer zu gehen und da ich keinerlei schmerzen hatte lief ich bis zur Tsielekstuga. Hier traf ich auch Anders das erste Mal. Die erste Person, die auch den Kungsleden komplett von Süd nach Nord gehen wollte.

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Geschlafen haben wir dann in der Hütte. Ich konnte meine Sachen trocknen und war froh für ein wenig Gesellschaft nach den recht einsamen Etappen.

01.09. Tsielekstuga bis Kvikkjokk (16km, ca. 3km Boot)

Als ich aufwachte lachte die Sonne. Kaiserwetter. Nach einem gepflegten Frühstück ging es gemeinsam los auf eine kurze, entspannte Etappe nach Kvikkjokk.

Nach 12 km stetigem Berg ab kamen wir an den See welchen es zu queren galt.

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Boote gab es keine. Aber in der Hütte am Ufer war ein Telefon mit dem man das Motorboot bestellen kann (200SEK). Das Boot kam auch zügig und Björn schipperte uns gut gelaunt ans andere Ufer, nach Kvikkjokk.

Nach Dusche, Sauna und Bier gönnte ich mir dann in der Fjällstation auch mein erstes Bett. In der Fjällstation mangelt es an nichts. Hier kann man Wäsche waschen und trocknen, einkaufen, Akkus laden und im W-LAN surfen. Tiefenentspannt fiel ich in die Federn.

Bearbeitet von Chobostyle
Daten korrigiert
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War erst überrascht ob des Gewichts und der Farbe des Rucksacks — bis mir aufging: Das ist gar kein Jam 2, obwohl das in der Packliste steht, sondern der neuere und schwerere Jam 50. — Tolle Farben, Deine Fotos!

Take what you need and leave the rest.

 

wissenschaft-schreiben.de

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02.09. Kvikkjokk bis zur Jaggestuga (26km)

 

Frost! Es war eine eiskalte Nacht. Erzählt man mir auf jeden Fall morgens beim reichhaltigen Frühstücksbuffet (95SEK). Von 7.00 bis 9.00 Uhr so viel essen wie man möchte und draußen sterben die Mücken. Was will ich mehr. Das Sahnehäuptchen war noch ein Mann der einen Rest Spiritus abgeben wollte. Da meiner zu 80% leer war und ich eigentlich keinen ganzen Liter kaufen wollte passte das perfekt.

Der Weg weiter nach Norden war gut zu laufen und das Wetter herrlich. In Kvikkjokk war mir erst bewusst geworden. dass ich doch tatsächlich schon die Hälfte meiner Strecke erlaufen hatte. Kaum zu glauben wie schnell das plötzlich geht.

 

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Auf dem weiteren Weg machte ich oft Pause und saß in der Sonne. Irgendwie verpasste ich die Partestugan, was allerdings nicht weiter tragisch war. Nach 26km erreichte ich dann die Jaggestuga, eine Rasthütte.

Da es noch recht früh war und ich bei so einem schönen Wetter nicht drinnen schlafen brauchte, baute ich mein Zelt vor der Hütte auf und startete ein Lagerfeuer. Am Abend gesellten sich noch Anna und Simon hinzu. Nummer drei und vier, welche den Weg von Süden nach Norden liefen. Dabei sollte es auch bleiben. Wir kochten noch am Feuer und gingen früh schlafen.

 

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03.09. Jaggestuga – Skierffe (ca. 17km)

 

Die Nächte wurden kälter, das Mückensterben ging weiter. Nach einem ausgedehnten Frühstück in der Sonne ging ich los. Hier machte ich das erste Mal Bekanntschaft mit Annas und Simons Morgentrödelei ;)

Der Weg hinauf ins Fjäll war sehr schön, die Aussicht dementsprechend gut. An diesem Tag fiel mir das erste Mal auf, dass ca. ab Kvikkjokk die Anzahl der Menschen die mir entgegen kamen dramatisch zugelegt hatte. Das war aber nicht weiter tragisch, da ich so gut niemanden vor mir oder im Rücken hatte, vor dem man einen Anstandsabstand halten musste. Vielleicht wisst ihr was ich meine…

 

Gegen 14.00 Uhr kam ich an der nächsten Seequerung an. Prompt legte auch ein zweites Boot auf meiner Seite an. Perfektes Timing. Da ich inzwischen keinerlei Zeitdruck mehr hatte, wartete ich noch auf Anna und Simon um unnötige ruderei zu vermeiden.

 

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Auf der anderen Seite in Aktse ging es nach einem kurzen Abstecher im Shop steil Bergauf. Oben angekommen hab ich das erste Mal den Kungsleden Richtung Skierffe verlassen. Der Weg war zwar recht steil und „nur“ mit Steinmännchen markiert, lies sich aber gut gehen und war dennoch einfach zu finden. Ich baute mein Zelt ganz oben auf der Spitze auf und genoss den Sonnenuntergang.

 

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Abends traf ich auch wieder auf Anna und Simon, welche aber nicht hier, sondern an der Abzweigung zum Kungsleden übernachten wollten.

 

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04.09. Skierffe bis 5km hinter Sitojaure (ca. 20km)

 

Es war eine Ereignisreiche Nacht. Gegen 23.00 Uhr sah man wunderschöne Polarlichter. Ich lag schlafend im Zelt. Um 23.40 Uhr geht mein Wecker um eventuelle Polarlichter zu sehen. Nichts. Enttäuscht schlafe ich weiter bis 5:00 Uhr wo mich ein herrlicher Sonnenaufgang weckt. Zwei Stunden später stehe ich auf.

Bevor es auf den Rückweg ging wollte ich erst noch einen Mini-Abstecher Richtung Sarek machen, da es dort Rentiergeweihe wie Sand am Meer geben soll. Nach 2,5 Stunden finde ich auch ein kleines. Quasi ein Ultraleichtes.

 

Zurück auf dem Kungsleden, nach ca. weiteren 10km komme ich an der längsten Seequerung an (4km). Dieses Mal warten Anna und Simon auf mich und wir paddeln gemeinsam rüber. Wobei man vermutlich auch hätte laufen können, da der See stellenweise nur 30cm tief war.

 

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Auf der anderen Seite in Sitojaure gab es einen unerwarteten Shop von einer Samenfamilie. Mit selbst gebackenem Brot, geräuchertem Fisch und getrocknetem Rentierfleisch auf der Auswahlkarte. Leider alles ausverkauft. Eine Dose Cola gab es noch. Man merkt das, dass Ende der Saison näher rückt. Es war noch früh also gingen wir noch weiter. Nach 6km fand ich einen schönen Zeltplatz, wo ich mit einer Portion Nudeln mit Tomatensuppe die Abendsonne genoss.

 

05.09. 5km hinter Sitojaure bis Saltoloukta (14km)

 

Regen. Die ganze Nacht. Beim Zeltabbau bleibe ich verschont. Es gab ein Corni auf die Hand, da es nur 5km bis zu einer Rasthütte waren, wo das frühstücken deutlich angenehmer war. Es regnete den ganzen Morgen durch. Nach der Rasthütte waren es allerdings nur neun weitere Kilometer bis zur Fjällstation in Saltoloukta, wo ich gegen 14.00 Uhr eintraf. Pünktlich zur Fika (Fika = den ganzen Nachmittag Kaffee und Kuchen).

 

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Ich buchte einen Zeltplatz sowie Frühstücksbuffet und plante bei Kaffee und Kanelbulle meine weiteren Tage. Zum Nachmittag trudelten auch Anders, Anna und Simon ein. Da war es egal dass es regnete. Wir verbrachten den Tag mit schwedischen Backspezialitäten und Kaffee, bzw. Tee. Nach der Sauna am Abend wurde ich von drei älteren Damen auf Reis mit Gulasch eingeladen, da sie ihren letzten Abend hier verbrachten und zu viel gekocht hatten.

Aufgrund der vielen Abreisenden konnte man hier außerdem seinen Nahrungsvorrat einwandfrei im Free-Food-Shelf aufstocken. Ich wartete mit zwei Bier noch auf eventuelle Nordlichter, bekam aber keine zu Gesicht.

 

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06.09. Saltoloukta bis 5km hinter Vakkotavare (32km Bus, 5km zu Fuß)

 

6.45 Uhr. Zeit zum Aufstehen! Ich besuche schnell die heiße Dusche. Danach geht es zum Buffet. Es ist ein Traum. Während des ausgedehnten Frühstücks lernt man einige neue, nette Leute kennen. Außerdem erfahre ich, dass der Bus nach Vakkotavare zurzeit nur nachmittags fährt.

Daraus ergeben sich zwei Möglichkeiten: Erstens mit der frühen Fähre den Fluss überqueren und dann 32km Straße zu Fuß bewältigen oder zweitens die späte Fähre nehmen und dann schön entspannt weiter mit dem Bus. Da ich vermutlich bei beiden Möglichkeiten gleich schnell bin, entscheide ich mich für die faule Variante. Mein leicht schlechtes Gewissen wird vormittags in Schokolade und Kaffee ertränkt.

 

Den ganzen Tag herrscht viel Unruhe durch all die Abreisenden und es ist laut. Ich freue mich schon wieder aufs Fjäll.

Boots und Busfahrt sind preiswert (153 SEK) und aufeinander abgestimmt. Voller Tatendrang komme ich gegen 17.00 Uhr in Vakkotavare an und kann endlich losgehen. Glücklicherweise geht es direkt steil Berghoch und schon nach kurzer Zeit bin ich wieder über den Bäumen. Nach kurzen 5km finde ich eine hervorragende Zeltmöglichkeit, welche ich auch genutzt hab.

 

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07.09. 5km hinter Vakkotavare bis 5km hinter Kaitumjaure (25km)

 

Dank der Riesentasse Tee, welche ich mir vorm Schlafen gehen gegönnt hatte sehe ich einen schönen Sonnenaufgang. Es ist kalt heute Morgen. So kalt, dass sogar ein paar Schneeflocken runterkommen. Ich bleibe noch ein 1-2 stunden liegen bevor ich mich aufraffe.

Der Weg ist breit und einfach zu gehen. Nach kurzer Zeit komme ich an meine letzte Seeüberquerung, kurz vor Teusajaure. Ich brauche nur einmal rudern, da mir sehr viele Menschen entgegenkommen.

Die Teusajaurestuga sind äußerst schön gelegen. Es gibt schöne Zeltmöglichkeiten. Allerdings ist es ein wenig früh um den Tag hier zu beenden.

Nach einem ausgedehnten Brunch (Frühstück mit Kartoffelpüree) geht es weiter zur Kaitumjaurestuga. Der Weg ist immer noch äußerst angenehm zu gehen, allerdings regnet es inzwischen wieder hin und wieder. In Kaitumjaure hält mich nichts, also laufe ich noch ein paar Kilometer weiter bis zu einer windgeschützten Senke. Später am Abend gesellt sich noch ein Österreicher dazu. Ich hätte zwar nichts gegen etwas Ruhe gehabt, andererseits war es sehr interessant die Ausrüstung des Wiener Wanderprofis unter die Lupe zu nehmen. Er hatte alles dabei. Angefangen bei einem vollwertigen Hammer für seine Heringe bis hin zu seiner Herr der Ringe Trilogie in gebundener Ausgabe! Kein Wunder das er sich über Rückenschmerzen beklagt. Sein Schlafsack ging natürlich auch nur bis 10°C Komfort. Fast schon leichtsinnig. Naja man trifft die verschiedensten Typen.

 

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08.09. 5km hinter Kaitumjaure bis zur Kebnekaisefjällstation (23km)

 

Geweckt werde ich von meinem Zeltnachbarn. Er ist anscheinend nicht gern allein und möchte unbedingt mit mir weiterziehen. Allerdings sind unsere Reisegeschwindigkeiten deutlich unterschiedlich, wodurch wir uns schnell aus den Augen verlieren. Ich bin froh über die entstehende Ruhe.

 

Gegen 11.00 Uhr komme ich in Singi an. Inzwischen bestehen die anfangs kleinen und gemütlichen Übernachtungshütten aus touristischen Stationen mit zwei bis drei Schlafhütten plus Shop und Sauna. In der Hochsaison muss hier die Hölle los sein.

 

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Von Singi aus könnte man in drei Tagen in Abisko sein. Allerdings habe ich noch eine Woche Zeit. Also schlage ich den Weg Richtung Kebnekaise Fjällstation ein.

Das Gebiet um den höchsten Berg Schwedens ist ein bisschen gewöhnungsbedürftig. Helikopter fliegen halbstündlich in Richtung Gipfel. Man sieht überall Menschen. Als ich gegen 18.00 Uhr in der Fjällstation ankomme werde ich von ca. 100 Paar Schuhe im Eingangsbereich empfangen. Das hier hat nichts mehr mit Wildnis zu tun. Das ist purer Tourismus. Ich zahle 200SEK für einen Zeltplatz und verziehe mich in die Sauna.

 

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Immerhin brauch ich hier keine neuen Lebensmittel zu kaufen, da sehr viele Leute ihre Sachen im Free-Food-Shelf lassen.

 

09.09. Daytrip Tarfalastuga (18km)

 

Der Tag beginnt mit ausschlafen. Leider ist es heute sehr windig und dazu bewölkt, was eine Gipfelbesteigung ausschließt. Als Alternativplan wurde mir die Tarfalastuga empfohlen. Diese befindet sich neben den Ausläufen eines Gletschers. Ich kann noch Ran und Dan, zwei Engländer, davon begeistern und ziehe mit ihnen los.

Der Weg ist anfangs einfach, geht aber mit steigender Höhe in Blockfelder über. Durch den starken Wind wird das „von Stein zu Stein springen“ anstrengend. Nach ca. Zwei Stunden kommen wir an der Hütte an und machen Pause.

 

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Alles in allem kann ich die Tour empfehlen, da sie zwischen den Gletschern an einem Fluss entlang führt und die Landschaft schön anzusehen ist. Auf dem Rückweg wird der Wind nochmal stärker, sodass ich ein paar Mal beinahe stürze.

Zurück an der Touristation warten die Sauna und eine ausgesprochen stürmische Nacht.

 

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Isst du nur 2 mal am Tag was?  :eek:

 

Zum Start der Tour habe ich Essen, also Müsli zum Frühstück und Freezerbags zum Abendessen für ca. 12 Tage mitgenommen. Knabberzeug für zwischendurch wurde im zwei-tages-rhytmus vor Ort geholt.

Im nachhinein hätte ich natürlich gar nicht soviel zum Start gebraucht, da ich in Ammarnäs immernoch viel zu essen hatte, allerdings wollte ich den Geldbeutel schonen.

 

 

Sieht nach einem sehr schöner Urlaub aus!!!

 

Was ist mit deinem rechten Schuh passiert? :eek: :eek: :eek:

 

Tipp am Rande: Man sollte gut aufpassen wenn man die Trailrunner am Lagerfeuer trocknet ;)

 

 

 

Mmmh...leider hab ich mich bei Post Nr. 6+7 im Datum vertan. Es war natürlich noch August/September. Gibt es eine Möglichkeit das im Nachhinein noch zu korrigieren?

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10.09. Kebnekaisefjällstation bis zur Rasthütte am Kebnekaisegipfel (8km)

 

Nach einer äußerst stürmischen Nacht, in der es meinen Trekkingstock/Zeltstange ein wenig verbogen hat, sind alle Wolken weggeweht und die Sonne strahlt tadellos. Um 6:30 Uhr stehe ich im Servicehaus schon unter der Dusche und freue mich endlich von der Touristation wegzukommen.

Mit einer kleinen Verspätung, verursacht durch ein ausgedehntes Frühstück, ging es dann um 9:00 Uhr los. An der Rezeption hatte man mir gesagt eine Gipfelbesteigung benötigt zwischen 11 und 16 Stunden. Verunsichert dadurch, ging ich zügig und war nach 2 Stunden am ersten Vorgipfel (ca. 1700hm).

 

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Von hier geht es erstmal 200hm hinunter ins Kaffeedalen, von wo es steil bergauf bis zum höchsten Punkt Schwedens geht (ca. 2100hm).

Zur Schwierigkeit muss ich sagen, dass man teilweise wirklich aufpassen musste. Der ganze Weg war ein einziges Blockfeld und an ein paar Stellen so steil, dass man die Hände zur Hilfe nehmen konnte/sollte. Kritisch wurde es als plattgetretener Schnee zwischen den Steinen hinzukam. Aber mit entsprechend reduzierter Geschwindigkeit ließ sich auch dieses Problem lösen. Meine Trekkingstöcke waren Gold wert.

Also ging es langsam hinauf, vorbei an zwei Rasthütten auf ca. 1900hm. Die letzten 100hm sollten eigentlich nur mit Steigeisen machbar sein. Ich denke ich hatte Glück, denn dank dem schönen Wetter war der inzwischen vollflächige Schnee leicht angetaut, wodurch auch ich einen guten Halt hatte.

 

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Nach insgesamt vier Stunden rutschte ich dann den Nippel Schwedens hinunter und machte mich dann auch schon wieder an den Abstieg, da ein Filmteam gerade eine Doku über die Gletscher Schwedens drehen wollte.

 

Auf dem Weg nach unten, kurz hinter den Rasthütten, traf ich auf Anna und Simon. Wir waren ca. gleichzeitig losgegangen, allerdings hatten Sie deutlich mehr Gepäck dabei.

 

Zur Erklärung: Wir hatten uns überlegt auf dem Rückweg nicht wieder zur Fjällstation zurück zu laufen sondern im Kaffeedalen nach Osten abzuweichen um dann nördlich von Aktse wieder auf den Kungsleden zu treffen. Dementsprechend hatten wir all unsere Sachen mit, was bei Simon mit seinen 27kg natürlich deutlich auf das Klettertempo drückte. Ich rätsele bis heute noch wie er den Aufstieg geschafft hat…

 

Wie gesagt war ich überrascht die beiden mit Rucksack hier anzutreffen und kurzerhand ging ich mit ihnen nochmal auf den Gipfel. Beim ersten Mal wurde ich ja auch von dem Filmteam vertrieben. Am Gipfel genoss ich die Aussicht und das Wetter vom Dach Schwedens nochmal ausführlich.

 

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Wir entschlossen uns spontan die Nacht in einer der Hütten zu verbringen, da wir all unsere Sachen eh hier hatten. Gesagt getan. Es gab natürlich keinen Kamin aufgrund fehlendem Brennholz. Die Nacht war eiskalt, sternenklar und wir sahen das größte und schönste Polarlicht unserer Reise. Es war eine gute Entscheidung. Im Schlafsack bin ich zufrieden und mollig warm eingeschlafen.

 

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11.09. Kebnekaisegipfel bis nach Sälka (18km)

 

Am Morgen verpasse ich leider den Sonnenaufgang. Stehe dafür ausgeschlafen gegen 8:00 Uhr auf. Simon, Anna und ich marschierten dann bei bestem Sonnenschein gegen 10:00 Uhr los. Heute geht es nur Berg runter. Der Weg nach Westen direkt zum Kungsleden ist zwar nicht markiert lässt sich aber einfach finden, da man nur einem Fluss folgen muss.

Da wir noch recht fertig von dem gestrigen Aufstieg waren, machten wir häufig in der Sonne Pause, genießten das Wetter und die Umgebung.

 

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Ein paar Kilometer bevor wir auf den Kungsleden treffen teilten wir uns wieder auf, da Simon und Anna nochmal pausieren und ich, getrieben durch einige wiedererwachte Mücken, weiterziehen wollte.

Am Abend spürte ich die Höhenmeter der letzten Tage in meinem rechten Knie.

Ich bezog mein Lager kurz vor Sälka, sodass ich Shop und Toilette nutzen konnte. Eine Zeltgebühr wurde dank dem netten Hüttenwart aber nicht fällig.

 

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12.09. Sälka bis zur Vistasstuga (21km)

 

Dank des Wolkenlosen Himmels war diese Nacht eine der kältesten. Mein Zelt ist morgens gefroren, mein Schlafsack leistet aber gute Arbeit. Laut Hüttenwart waren es -6 °C. Der heutige Tag verspricht genauso schön zu werden wie der gestrige.

Ich packe mein Zeug zusammen und trinke noch einen Tee mit dem Hüttenwart. Er erzählt mir dass es gar nicht so schwer ist einen Platz als Hüttenwart am Kungsleden zu bekommen. Man benötigt einen Kurs, viel Freizeit und Ruhe. An- und Abreise werden bezahlt, der Rest ist ehrenamtlich. Pro Tag bekommen die Hüttenwarte 80SEK für Verpflegung. Dafür muss man wohl geboren sein.

Er empfiehlt mir außerdem hinter Sälka den Kungsleden in Richtung Vistas Tal zu verlassen, da das die schönere und einsamere Strecke nach Alesjaure sein soll.

Ich habe noch Zeit und nichts gegen ein wenig Einsamkeit, setze seinen Vorschlag also in die Tat um. Der Weg ist zwar nicht so penetrant markiert wie der Kungsleden, aber dennoch einfach zu finden. Nach ca. 10 Kilometern komme ich bei 20 °C in der Nallostuga an. Hier wartet ein Bernhardiner und ein Stück Kuchen auf mich, da der Hüttenwart hier seinen letzten Tag hat.

 

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Nach einer kurzen Rast geht’s weiter. Mein Knie schmerzt noch ein bisschen vom Kebnekaiseabstieg. Zum Glück geht es heute nur geradeaus.

Hinter der Nallostuga kratzt man an der Baumgrenze, wodurch man inzwischen ein erstklassiges Farbenspiel von Bäumen, Büschen und Wiesen sehen kann. Ich erkläre das Vistas Tal zu meinem Lieblingsgebiet!

 

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Kurz vor der Vistasstuga finde ich einen schönen Zeltplatz, wo ich am Lagerfeuer mein Abendessen koche und meine Schuhe trockne, bzw. verbrenne. Naja mehr Ventilation schadet nie.

 

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13.09. Vistasstuga bis Alesjaure (19km)

 

Schon um 7:00 Uhr weckt mich die Kälte. Es ist weiterhin wolkenlos und kalt. In der Nacht hörte man ein fürchterliches donnern. Vermutlich Steinschlag aufgrund der Temperaturunterschiede am Tag und in der Nacht. Verletzt wurde meines Wissens aber niemand. Frühstück gab es in der Vistasstuga, welche auch über einen kleinen Shop verfügt. Es war auch der letzte Tag für den Hüttenwart dieser Stuga, was mir noch ein paar Freegoodies bescherte.

Hinter der Hütte ging es erst durch einen farbenfrohen Birkenwald bevor sich das Tal öffnete und die Farben explodierten.

 

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Auf der Strecke zwischen Vistasstuga und Alesjaure habe ich nur zwei Personen getroffen und die Aussicht war Atemberaubend. Diese Alternative kann ich jedem empfehlen.

Gegen Nachmittag bin ich in Alesjaure und treffe lustiger weise wieder Anna und Simon, welche eigentlich gerade weiter wollen. Wir quatschen noch ein bisschen und machen Fotos. Anschließend buche ich mir einen Zeltplatz (100SEK) und ein Bier für die Sauna. Die beiden wollen noch ein paar Kilometer machen, zogen also weiter.

In Alesjaure war die beste Sauna, in der ich war. Holzbefeuert und mit angrenzendem Fluss für die Abkühlung.

 

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14.09. Alesjaure bis Abisko (35km)

 

So langsam kommen die Wolken wieder. Die Nächte wurden wärmer, es blieb aber weiterhin trocken. Zum Frühstück entdeckte ich für mich die Spitzenkombination von Schokopudding mit Haferflocken, also Schokoporridge.

Hinter Alesjaure kann man entweder um die Westseite des angrenzenden Sees laufen (Standard Kungsleden) oder alternativ auf der Ostseite, wo es einen schönen Wasserfall und eine Furt geben soll. Da ich das Furten mal ausprobieren wollte ging ich östlich.

Nach ein paar Kilometern bedauerte ich meine Entscheidung. Es ging nur querfeldein, im Schatten, durch sumpfiges Gebiet. Der Wasserfall war auch nichts Besonderes.

 

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Immerhin sah ich noch einen Fuchs. Zur Furt würde ich als Laie sagen, dass sie bei gutem Wetter für jeden machbar ist. Das Wasser ist zwar eiskalt und die Steine sehr rutschig, allerdings nur knietief und mit Trekkingstöcken kein Problem.

 

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Wieder auf dem Kungsleden angekommen, wurden zur Aufheiterung erst einmal die letzten Schokoladenreserven aufgebraucht.

Auf dem weiteren Weg kamen mir Menschenmassen mit unterschiedlichster Ausrüstung entgegen. Für mich ging es nur noch Berg runter, was nicht unbedingt vorteilhaft für mein Knie war. Gegen 15:00 Uhr kam ich in Abiskojaure an. Hier traf ich (wieder einmal) Anna und Simon, die (wieder einmal) gerade weiter wollten. Dieses Mal gehen wir gemeinsam weiter Richtung Abisko.

Die letzten 10 Kilometer von ca. 550km.

Wir reden nicht viel, sondern genießen den letzten Abschnitt. Der Weg ist breit und ausgetreten. Ich freue mich das ich bald die Heimreise antrete und überlege die ganze Zeit was ich sagen soll wenn mich zuhause jemand fragt: „Wie wars?“

 

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Die längste Reise ist die Reise zu deinem Inneren.

 

 

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15.-17.09. Abreise

Es ist gut, dass ich einen Tag zu früh in Abisko bin. Ich nutze ihn um Postkarten zu schreiben (da es nur in Abisko schöne Postkarten gab) und mein Knie zu entspannen.

Die Fjällstation in Abisko ist sehr gemütlich aufgebaut. Ich bewege mich nur zwischen Kamin, Sauna, Shop und Zelt. Draußen ist es bewölkt aber trocken. Kein Wunder für die regenärmste Region Schwedens. Auf dem Weg ins Bett sehe ich sogar noch ein Abschiedspolarlicht. (Zeltübernachtung Fjällstation Abisko: 90SEK)

 

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An meinem letzten Tag (16.09.) gönne ich mir noch ein letztes Mal ein hervorragendes Frühstücksbuffet (110SEK). Bevor ich mich dann ins „Stadtzentrum“ von Abisko aufmache. Ein paar Mitbringsel werden noch im örtlichen Supermarkt eingekauft. Hier gibt es übrigens auch alles was man braucht wenn man von hier auf den Kungsleden startet.

 

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Um 14:15 Uhr steige ich mit dem schwersten Rucksack der letzten drei Wochen auf dem Rücken in den Nachtzug nach Stockholm. Ich habe ein Bett gebucht (700SEK) und komme ausgeschlafen am 17.09. um 09:15 Uhr in Stockholm an.

Da mein Flug erst um 21:00 Uhr ging, verbrachte ich den Tag noch mit Shopping und Sightseeing. Beim Mittagessen in der Altstadt wurde ich auch direkt noch auf ein paar letzte Biere eingeladen.

 

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Zufrieden und gut gelaunt ging es dann mit dem Bus zum Flughafen und Richtung Heimat.

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Kosten:

 

An- und Abreise:                                    380€

 

Einkauf Lebensmittel:                              1470SEK

Übernachtung:                                        1065SEK

Boot/Bus:                                                602SEK

Frühstück+andere Köstlichkeiten:          719SEK

Sonstiges:                                               605SEK

                                                               _________________

                                                                380€ + 472€ = 852€

 

An Bargeld hatte ich 500€ in Schwedischen Kronen mit. Die Faustregel 1€ pro Kilometer haut sogar hin.

 

Man muss dazu sagen ich hab nur einmal ein Bett gemietet und den Rest im Zelt verbracht. Gegessen hab ich dafür wie ein König. Einkaufen musste ich auch nicht allzu viel, da es sehr viel im Freefoodshelf gab.

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