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Ultraleicht Trekking

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Geschrieben

Ein leichtes Hallo!

 

 

Am Sonntag den 5.7. ging es morgens los, mit dem Zug über Hannover, wo ich mich mit meiner aus Hamburg kommenden Schwester traf, bis in den Süden Deutschlands, wo uns beide unser Papa vom Bahnhof abholte. Im elterlichen Zuhause konnten wir uns noch einmal kurz sammeln und wurden nochmal gut gefüttert, bevor wir am Montag Morgen nach Konstanz am Bodensee gefahren wurden.

[Meine Schwester hat selbst noch keinerlei Erfahrungen in Sachen Trekking und hatte sich gänzlich auf mich verlassen, was die Ausrüstung anging. Den Rucksack hatte ich ihr vorab genäht, Quilt und Isomatte geliehen. Ein paar Klamotten und die Schuhe (Innov-8 Roclite 280) wurden dazu gekauft und das war eigentlich schon alles. Für ca 200€ (vA für Schuhe und Daunenjacke) war ihre Ausrüstung komplett. Gewogen wurde es nicht, aber ihr BW war bei ca 4kg.]

 

 

 

Tag 1: Konstanz - Rorschach (38km)

 

Den ersten Teil der Etappe läuft mein Vater mit uns meine Patentante hat sich ebenfalls angemeldet ein Bisschen Zeit mit uns verbringen zu wollen. Die Strecke verläuft am schönen Bodensee entlang und die Zeit verfliegt, da wir zu viert viel zu quatschen haben, ziemlich schnell. Gegen Nachmittag verlassen uns die beiden in Romanshorn, von wo aus sie mit dem Zug gemütlich zurückfahren können, aber natürlich nicht ohne uns vorher noch zum Mittagessen einzuladen. Wir spazieren alleine weiter am See entlang und schwitzen schon ganz schön, so dass wir die ein oder andere Badepause einlegen "müssen".

Da das eigentliche Tagesziel (Campingplatz kurz vor Arbon) mit 27km bereits am Nachmittag erreicht ist entscheiden wir uns einfach noch weiter zu laufen und mal zu sehen, ob wir irgendwo unterkommen. Gute 10km weiter sind wir beide von der Hitze ziemlich ausgelaugt und meine Schwester möchte nicht mehr all zu weit gehen, allerdings ist hier alles bebaut und kein Campingplatz in Reichweite, so dass wir beschließen kurzerhand in der Rakete auf einem Kinderspielplatz am Stadtrand zu nächtigen. Es gibt sogar saubere Sanitäranlagen direkt daneben an einem Sportplatz!

 

 

 

Tag 2: Rorschach - Bregenz (35km)

 

Nach einer halbwegs erholsamen Nacht in der Spielzeugrakete brechen wir früh auf und laufen der Hitze des zweiten Tages entgegen. Zum Frühstück gibt es erstmal nur ein paar Snacks und Riegel, denn Läden haben so früh noch keine geöffnet. Nach 2 oder 3 Stunden kommt bereits das erste Highlight der Tour, die zweite von 5 Grenzüberquerungen (die erste ist nur unspektakulär 20min nach dem Start). Kaum aus der Schweiz nach Österreich gekommen finden wir einen Supermarkt und gönnen uns zur Feier des Tages eine Runde Brunch: Leberkäswecken, Joghurt und frisches Obst, dazu noch je eine Flasche Limo. Frisch gestärkt geht es weiter auf exponierten Wegen entlang am See, der schattenspendende Swinglite Schirm ist längst mein bester Freund geworden. Mit einer längeren Badepause am Mittag ziehen wir weiter bis nach Bregenz und enden dort auf einem Campingplatz. Am Abend zieht noch ein Gewitter auf, aber das neue Tarp übersteht das Unwetter mit Bestnote! Auch meine Schwester ist begeistert und erfreut sich an der hervorragenden Ventilation :)

 

 

Tag 3: Bregenz - Lingenau (28km)

 

Morgens regnet es noch immer, so dass wir uns entschließen den Bus zu nehmen um aus der Stadt zu kommen, was sich als sehr glücklich herausstellt. Es kommt in den 5min Busfahrt noch zu einem sehr heftigen Wolkenbruch, in dem wir froh sind nicht durch die Stadt laufen zu müssen. Die "erschummelten" 2km sind uns also nicht sinnlos flöten gegangen. Kaum laufen wir weiter, geht es langsam das erste mal bergauf, der Nieselregen ist hierbei eher angenehm als störend. Gut gelaunt stapfen wir die ersten Berge hoch und erfreuen uns an den ersten Weitsichen, die man von oben hat. In den Pausen suchen wir uns offene Garagen als Unterstände und Essen in Ruhe.

Meine Schwester ist ein wenig unglücklich, dass die Socken nass sind, aber akzeptiert ihr Schicksal irgendwann. Mir ist das garnicht vorher in den Kopf gekommen, dass das ja für manche Leute noch als Problem angesehen werden kann!

Mittags trafen wir die ersten anderen Wanderer: eine Gruppe älterer Damen, die den Maximilliansweg liefen (der sich wohl Streckenweise mit dem E5 überschneidet) und ein einzelner Wanderer, der ebenfalls auf dem E5 unterwegs war, jedoch bis zum Gardasee laufen wollte und sich hierfür einen ganzen Monat Zeit genommen hatte. Nach einer Runde Bushwhacking beim Abstieg vom Brüggelekopf, wo der Weg einfach immer kleiner Wurde und schließlich im Dickicht verschwand, beendeten wir den Tag auf einem sehr netten Campingplatz bei Lingenau.

 

 

Tag 4: Lingenau - Gunzesried (30km)

 

Nach einer erholsam kühlen Nacht zogen wir wieder früh los. Vorbei am Leckner See ging es über die nächste Grenze: zurück nach Deutschland. Hier wartete der erste größere Anstieg von gut 600Hm aufs Staufner Haus, wo wir uns erst einmal stärken konnten um die nächsten Kilometer zu überstehen: die Nagelfluhkette. An sich ist diese wunderschön, mit grandiosen Ausblicken und eigentlich auch garnicht so lang, wären da nicht unzählige Höhenmeter zu erklimmen und wieder herunter zu klettern! Nach sieben Auf- und Abstiegen wurden wir bald müde und es wurde so langsam dunkel, so dass ein Schlafplatz hermusste. Kurzerhand fanden wir beim Abstieg ein ungenutztes "Natur- und Jagdhaus" hinter dem wir fast ungestört das Tarp aufschlagen konnten. Lediglich die Kühe sind unfassbar neugierig und beobachteten alles, was es zu sehen gab, steckten die Köpfe durch den Zaun und versuchten auch mal, ob so eine Dyneema Schnur nicht vielleicht doch ganz gut schmecken könnte.

Obwohl der Schlafplatz eigentlich schön und idyllisch war, war die Nacht eher unruhig, da Kühe offenbar nicht schlafen, oder sich zumindest die gesamte Nacht so Bewegen, dass ihre hübschen Glocken die gesamte Nacht lang bimmeln. In der Ferne ist das da schön und angenehm, 3m neben dem Schlafplatz allerdings weniger..

 

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Blick über die Nagelfluh-Kette

 

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Kühe kennen auch noch keine Tarps und machen große Augen

 

 

Tag 5: Gunzesried - Mädelejoch (bei der Kemptner Hütte) (ca 37km)

 

Ein wenig müde gönnten wir uns beim Bäcker in der nächsten Ortschaft ein leckeres Frühstück. Ganz entspannt führt die Strecke weitgehend flach bis Sonthofen, wo wir noch eine kleine Pause einlegen und Carsten Jost aufgabelten, der Arbeit und Familie liegen ließ um uns bis nach Oberstdorf zu begleiten. Mit den Worten "Hikertrash!" quer über den kleinen Platz gerufen und dem Leberkäsweck auf der Hand findet man sich schnell und die Strecke bis Oberstdorf verging (leider!) wie im Fluge! Wir quatschten die ganze Zeit und tauschten Stories über den PCT aus, lassen uns von Omis im Rollstuhl fotografieren, die unsere Glitzerschirme lustig findet und bekamen noch ein paar gute Tipps für die kommenden Etappen von Carsten. Während wir vor dem Bahnhof Oberstdorf noch was aßen, beobachteten wir wahre Ströme von Wanderern und Wandergruppen aus dem Gebäude laufen und in Richtung der Berge zogen.

Wir verabschiedeten uns von Carsten und zogen vorbei an so mancher Wandergruppe stehts aufwärts in Richtung Kemptner Hütte. Der Aufstieg war lang und heiß, da die Nachmittagsonne noch ganz schön knallte. Die Hütte selbst war rappelvoll, so dass wir uns nur was zu trinken kauften und danach einfach weiterzogen um die nächst beste Biwakstelle zu belegen. Hier trafen wir auch das erste mal Stefan und Herwig, zwei lustige Typen, die das ganze Unterfangen mit großen Rucksäcken und Bustransport meistern wollten.

Nur wenige km nach der Hütte fanden wir einen grandiosen Schlafplatz und biwakieren unter einem wunderschönen Sternenhimmel. Die Nacht wurde unter 2°C kalt, doch wir schliefen sehr gut und warm in unseren Cumulus Quilts.

 

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Abendessen!

 

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Blick vom Schlafplatz aus

 

 

Tag 6: Mädelejoch - Memminger Hütte (24km)

 

Gut erholt stiegen wir ab und haben das gesamte Tal für uns alleine. Die Sonne erleuchtete langsam die ersten Gipfel und die Luft war frisch und klar. Kurz: ein wunderschöner Morgen! Nach etwa 1,5h waren wir in der Ortschaft Holzgau, wo wir uns mal wieder beim Bäcker ein ausgelassenes Frühstück gönnten und meine Schwester ihr Handy aufladen konnte. Beim Weg aus Holzgau heraus wiurde es kurz noch einmal stressig, da der Weg offenbar an Bremsen-verseuchten Wiesen entlangführt, die uns für ein Weilchen das Leben zur Hölle machten, zumindest bis wir wieder ein paar Höhenmeter gewannen und endlich in Ruhe gelassen wurden. Der Aufstieg durch das Madautal war entspannt und sehr schön, einzige Ausnahme war es immer wieder von "Taxi Feuerstein" Autos überholt zu werden, die andere Wanderer über den E5 chauffieren. Kurz vor Ende des Tales fuhren auch Stefan und Herwig grinsend an uns vorbei! Wir ließen uns nicht ärgern und marschierten gemütlich weiter, bis wir die beiden beim Aufstieg zur Memminger Hütte einholten (obwohl wir schon etwa 15km mehr hinter uns hatten). Gegen 15 Uhr kamen wir dann auf der Hütte an und beschlossen die Nacht hier zu verbringen, da die Leute nett waren und die Hütte gemütlich war. Meine Schwester freute sich über fließend Wasser und eine warme Dusche. Um die Zeit bis zum Abend tot zu schlagen bestiegen wir noch kurzerhand den "Seekogel" der direkt neben der Hütte noch einmal 200m in die Höhe ragt. Hier trafen wir noch Chris und René, von denen letzterer gerade erst einen 100km Berg-Ultra hinter sich gebracht hatte. Die beiden waren die ersten Leute, die wir trafen, welche ebenfalls den Weg ganz laufen wollten.

Die Nacht war OK, aber durch die vielen Leute und die schlechte Luft schliefen wir nicht all zu gut.

 

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Gipfelkreuz des Seekogel (2412m)

 

 

Tag 7: Memminger Hütte - Jerzens (33km)

 

Ohne uns mit dem recht teuren Hütten-Frühstück aufzuhalten zogen wir vor der großen Meute los und stiegen über die Seescharte um dort unser Frühstück selbst zu machen. Ganz allein und mit grandiosem Blick über das "Zamser Loch" (so heißt das Tal, das vor uns lag) schmeckte das Essen gleich doppelt gut. Der Abstieg nach Zams war lang, aber angenehm, kühl und mit tollem Ausblick, da wir ihn hinter uns brachten, bevor die Sonne in das Tal schien. Lediglich das letzte Stückchen des Abstiegs wurde noch einmal sehr warm, da es an der Südflanke entlang in der prallen Sonne verläuft. Später erfuhren wir, dass der Abstieg für die meisten, die nach uns kamen eine ziemliche Quälerei gewesen sein muss, da die Sonne dann bereits voll in das Tal schien und ein Backofenartiges Klima verbreitete.

Nach je einer großen Pizza im Theresienkeller in Zams fuhren wir mit der Venetbahn gut 500hm auf den Krahberg, wo die Luft auch wieder erträglich war. Der Fußweg läuft wohl auf Teerstraßen und soll wenig Freude bereiten, außerdem waren es bereits über 35°C im Schatten, so dass die für uns Entscheidung schnell klar war uns das nicht an zu tun.

Der weitere Weg war wieder sehr schön, mit tollem Panoramablick auf die Umliegenden Berge. Lediglich ein Bisschen frustrierend war es, in Wenns vor geschlossenen Supermärkten vorbei zu laufen (es war ja Sonntag) bis wir aber an einer Tankstelle je ein Eis und eine Limo kaufen konnten. Kurze Zeit Später schlugen wir unser Tarp auf einem Campingplatz in Jerzens auf - für nur 15€ incl heiße Duschen so lang und viel man wollte!

 

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Frühstück an der Seescharte (2599m)

 

 

Tag 8: Jerzens - Braunschweiger Hütte (31km)

 

Gut erholt liefen wir bei leichtem Nieselregen durch das schöne Pitztal. Unterwegs plünderten wir noch eine Dorfbäckerei (1 Kuchen, 2 Brote und die letzten süßen Plunderteilchen). Der Wanderweg schlängelt sich durch niedliche, kleine Bauerndörfchen und ließ sich wunderbar laufen, man merkt kaum, dass man insgesamt etwa 800hm gewinnt. Am Ende des Tales ging es dann noch einmal 600hm hoch zu Braunschweiger Hütte, die aber dank des kühlen Wetters auch gut machbar waren. Auf der Hütte angekommen begegnen wir wieder Stefan und Herwig die wohl trotz Bustransfer nur wenige Minuten vor uns dort ankamen. Der Abend war wieder lustig, die Nacht auf der Hütte dagegen weniger. Wie üblich: schlechte Luft und viele Leute.

 

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Nicht das klassische Allgäuer Grauvieh..

 

 

Tag 9: Braunschweiger Hütte - Timmelsjoch (27km)

 

Dieses eine Mal gönnten wir uns sogar Hüttenfrühstück, das garnicht mal so schlecht war, nur ziemlich überteuert (14€/Person!). Gemütlich stiegen wir alle gemeinsam nach dem Essen auf das Pitztaler Jöchl auf, wo Spontan noch Renés Geburstag gefeiert wurde, wir konnten hierzu auch noch ein Stück zerdrückten Kuchen vom Bäcker beisteuern :) Auf der anderen Seite des Jochs ging es auf dem Hintern herunter, das geht schneller, ist schonender für die Kniegelenke und macht außerdem saumäßig Spaß! Die geführten Wandergruppen schienen dagegen kein Verständnis dafür aufzubringen, dass man in seinem Urlaub auch Spaß haben kann und krochen lieber Zentimeter weise über den Schnee.

Beim Skigebiet des Rettenbachferners trennten sich die Wege von unseren neu gewonnen Freunden und uns, da sie die Alternative über die Martin-Busch-Hütte laufen wollten, also stapften wir wieder zu zweit weiter durch das Rettenbachtal, über hässliche Skigebiete bis ins ziemlich hübsche Timmelstal. Auf dem Timmelsjoch gönnten wir uns noch einen Radler bzw eine Apfelschorle, als noch eine Gruppe von Leuten über den Pass kam, mit glänzend polierten, knallroten Traktoren. Die anderen Leute schienen das ziemlich genial zu finden und machten Bilder von und mit den Trekkern.

Wir zogen weiter und fanden wieder einmal einen wunderschönen Schlafplatz abseits von Lärm und Stress der Straßen.

 

 

 

Tag 10: Timmelsjoch - Pfandler Alm (26km)

 

Früh Morgens brachen wir auch hier wieder auf, meine Schwester hatte leider über Nacht eine ziemlich heftige Heuschnupfenreaktion bekommen (wohl durch die Wiese auf der wir übernachtet hatten). Wie zuvor liefen wir bis zu nächsten Ortschaft, Moos, und füllten Bäuche und Rucksäcke im hiesigen Supermarkt. Die E5-Beschilderung wich hier leider kräftig von unserer Karte ab und führte zu leichter Verwirrung, die darin endete, dass wir uns blind auf die Schilder verließen und ein paar unnötige Schlenker einbauen mussten.. Da der Tag wieder sehr heiß wurde machten wir in St. Leonhard (in Passeier) eine ausgedehnte Mittagspause im Schatten bevor wir zur Pfandler Alm aufstiegen. Durch die schwüle Hitze schwitzten wir ziemlich übel beim Aufstieg und erfreuten uns umso mehr an kühlen Getränken und eine genialen Dusche dort. Da unsere Rückfahrt schon fest gebucht war, wir aber vor unserem Zeitplan lagen, beschlossen wir dort zu nächtigen um nicht noch 3 Tage in Bozen fest zu sitzen. Wir hatten einen sehr lustigen Abend mit einer Gruppe Amerikaner, die wir auch schon zuvor beim Aufstieg auf die Braunschweiger Hütte überholt hatten.

 

 

 

Tag 11: Pfandler Alm - Meran 2000/ Kreuzjöchl ( 18km)

 

Mit mehr als genügend Zeit stiegen wir von der Pfandler Alm noch die restlichen 600m zur Hirzer Hütte auf, wo wir uns erstmal einen Kaiserschmarren genehmigten. Frisch gestärkt ging es danach direkt nochmal 700m hoch zur Oberen Scharte, wo wir unsere Rucksäcke deponierten um mal eben noch den Hirzer mit weiteren knapp 100hm zu besteigen. Es war ein wenig neblig, aber die Aussicht war dennoch gut. Im darauffolgenden Tal machten wir noch eine ausgedehnte Mittagspause mit kräftigem Nickerchen und spazierten durch das Skigebiet Meran 2000. Vorbei an der Meraner Hütte (wir waren ja quasi frisch geduscht und das Geld sitzt nicht so ganz locker wie bei manch anderem) schlugen wir wenige km später unser Nachtlager auf. Als es in der ferne dunkel zu uns herüber kam und ein leises Grollen zu vernehmen war, stellte ich vorsichtshalber noch das Tarp nachträglich auf, was sich als sehr gute Idee herrausstellte.

Innerhalb kürzester Zeit schoss es Hagel und Regen vom Himmel herab, so dass das Wasser unter uns durch lief und die Hagelkörner für kräftigen Spray auf beiden Seiten sorgten, da der trockene Boden das Wasser kaum aufnahm.

 

 

Tag 12: Kreuzjöchl  - Bozen (25km)

 

Letzten Endes schliefen wir trotz Unwetter ganz gut, mussten aber am kommenden Tag eine größere Pause zum trocknen einlegen. Das Wetter eignete sich auch hervorragend, denn es war schon wieder heiß und sonnig geworden. Entgegen unserem ursprünglichen Plan kurz vor Bozen noch eine Nacht draußen zu verbringen verwarfen wir allerdings und liefen in der Hitze durch bis in die Kesselstadt. Die Strecke war bis auf das letzte Stück sehr schön und angenehm zu laufen, nur der Abstieg von Jenesien nach Bozen zeigte sich als brutal steil, geteert und unglaublich heiß. Als wir gegen 15Uhr in Bozen ankamen nisteten wir uns ins dortige Hostel ein, und sahen uns in Ruhe die Stadt an, aßen Eis und wurden schon ein wenig traurig, dass der Trip so schnell vorbei war.

 

 

 

Nach einem weiteren Tag in der Stadt Bozen ging es Sonntag morgen per Zug wieder zurück nach Hause. Sonnenbrand-gebräunt, entspannter und um die eine oder andere Erfahrung reicher.

 

Leider kann man hier offenbar keine Bilder aus der Dropbox aus einfügen, also muss ich die Bebilderung nachreichen..

 

Die gesamte Bildersammlung gibt es hier zu sehen.

 

 

Edit: ein paar Bilder eingefügt..

 

schöne Grüße

Micha

14212km

Geschrieben

wow!

 

und die etappen werden und werden nicht kürzer....

 

auch ohne bilders schwer beeindruckt,

 

gruesse, wr

Geschrieben

Da nur wenige Bilder in einen Eintrag gehen, kommen hier noch ein paar so hinterher..

 

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Frühstück in Gunzesried

 

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Carsten trägt sogar meinen Rucksack - so ein netter Typ! :mrgreen:

 

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Blick von der Braunschweiger Hütte auf einen Ausläufer des Mittelberferner

 

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Schlafplatz kurz nach dem Timmelsjoch

 

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Nebel oberhalb der Pfandler Alm

 

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Ziegen gehen ungern aus dem Weg

 

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Kaiserschmarren auf der Hirzer Hütte

 

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Übernachtung kurz nach der Meraner Hütte (noch ohne Tarp, das musste ich kurz danach aufstellen)

 

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Pizza in Bozen

14212km

Geschrieben

Hier noch die obligatorische Packliste! Diesesmal nicht ganz so leicht wie sonst, so manchen Luxus habe ich mir extra eingepackt, ich wusste ja, dass ich sowieso schneller bin und auf meine Schwester warten muss..

 

-Tarp & Heringe: natürlich ist das Gewicht geteilt durch zwei (199g gespart)

- Kochset: nicht nötig aber nett zu haben. Das Gewicht müsste rechnerisch auch geteilt werden, weil wir es zu zweit genutzt haben (36g gespart)

-EVA Isomatte (73g)

-Powerade Flasche: geht natürlich leichter, aber die Flasche hat eine super Form und Trinköffnung! (47g)

-kompletter Satz Schlafbekleidung: ebenso unnötig, aber nett zu haben (389g)

-Windhose ebenso (71g)

-Zusätzliches Tanktop (58g)

-Merino Mütze (40g) (ich seh gerade, dass noch die Fleecemütze in der Liste steht, bitte verzeiht den Fehler)

-das Thermometer ist natürlich auch nur zum Spaß an der Freude dabei :mrgreen:

 

 

Macht sage und schreibe 913g die ich einfach nur so dabei hatte - Warum? Weil ich es kann! :mrgreen:

 

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schöne Grüße

Micha

14212km

Geschrieben

Hi Andi,

 

die waren soweit eigentlich ganz ok, allerdings gab es das kleine Problem, dass sich der Verschluss gelegentlich geöffnet hat, wenn ich beim abwärtsgehen den Stock von oben mit der Handfläche gegriffen habe. Nach einiger zeit hatte ich aber mehr Acht darauf gegeben und das Problem war dadurch eigentlich fast gelöst :)

Ich muss sagen, dass ich aber auf jeden Fall das Gefühl (!) hatte sehr sicher damit unterwegs zu sein, da die Stocke eben nicht einfach kollabieren können, wie es bei verstellbaren Stöcken der Fall ist, die Mountain YOYO machen einen wirklich stabilen Eindruck!

Ich werde die Stöcke auf jeden Fall wieder nutzen, besonders bei Touren, bei denen ich sie häufig wegpacke, da das doch schneller und einfacher geht als bei teleskopierbaren Stöcken!

 

schöne Grüße

Micha

14212km

Geschrieben

Hallo Micha,

 

schöner Bericht und Bilder von Deiner E5 Wanderung. Da wurden wieder Erinnerungen geweckt, ich war 2010 auf dem E5 unterwegs von Hittisau bis Bozen mit kleineren Varianten. Damals aber noch deutlich schwerer unterwegs als heutzutage mit mehr Touren und Erfahrung.

 

Gruß

Holger

Geschrieben

Hallo Micha,

toller Bericht und schöne Fotos, hat Spaß gemacht zu lesen, danke!

 

- Wie haben sich die Peregrine gemacht?

- Das Polycro ist vom trekking lite store?

- Windjacke MYOG? Das ist interessant, vor allem bei dem Gewicht. Hattest du darüber schon hier geschrieben?

Viele Grüsse

Jan

Geschrieben

Danke Holger :) Das Gewicht macht es gerade bei solchen Touren mit langen steilen aufstiegen wesentlich angenehmer ;)

@ Jan

Die Peregrine haben perfekt funktioniert, wie gewohnt. Teilweise hätte ich gerne leichtere Schuhe gehabt (merrell trailglove mag ich ja sehr) aber bei sehr unwegsamen Untergründen war ich doch jedes mal froh um die Schuhe.

Das polycro ist glaube ich noch eins von GG, macht aber glaube ich keinen großen Unterschied.

Ja die Windjacke ist selbst genäht, aber da es meine erste Jacke ist, hat die doch deutliche Macken

nd ist schief, so dass ich mich noch nicht dazu durchringen könnte, sie hier zu präsentieren. Stoff war günstiges 30g/m^2 kalandriertes Ripstop, dass es mal kurzzeitig bei ExTex gab.

Schöne Grüße

Micha

14212km

Geschrieben

@micha

 

so wie du den beschreibst, tönt der E5 gar nicht so übel. wäre vielleicht mal eine überlegung wert. schöne fotos!

 

Innerhalb kürzester Zeit schoss es Hagel und Regen vom Himmel herab, so dass das Wasser unter uns durch lief und die Hagelkörner für kräftigen Spray auf beiden Seiten sorgten, da der trockene Boden das Wasser kaum aufnahm.

 

 

Tag 12: Kreuzjöchl  - Bozen (25km)

 

Letzten Endes schliefen wir trotz Unwetter ganz gut, mussten aber am kommenden Tag eine größere Pause zum trocknen einlegen

 

 

NB: das wäre eben so eine situation, derentwegen ich auf langen (alpinen) tarp-touren immer einen biwaksack mit wasserdichtem bathtub-floor dabei habe ... :wink:

... und tschüss.

Geschrieben

@micha

 

so wie du den beschreibst, tönt der E5 gar nicht so übel. wäre vielleicht mal eine überlegung wert. schöne fotos!

 

 

NB: das wäre eben so eine situation, derentwegen ich auf langen (alpinen) tarp-touren immer einen biwaksack mit wasserdichtem bathtub-floor dabei habe ... :wink:

 

Ich habe auch mehr "Autobahn" erwartet, aber wenn man sich auch nur leicht antizyklisch fortbewegt ist es sehr ruhig und entspannt. Ballungszentren wie die Hütten, kann man leicht umgehen oder kleine Alternativrouten nutzen und kleine Hütten nutzen, die nicht so überfüllt sind. Wir hatten eine entspannte Zeit obwohl wir sogar (ungeplant) auf ein Wochenende aus Oberstdorf raus gelaufen sind!

 

OT:

Es war in der letzten Nacht, so dass ich mich schlicht nicht darum gekümmert habe. Ansonsten hätte ich eben nochmal kurz aufstehen müssen um das Tarp tiefer abzuspannen. Ein Biwaksack hätte kaum einen Unterschied gemacht: die Pertexhüllen der Quilts lassen kaum Spray durch und der restliche Kram wird so oder so nass (Tarp, Polycro).

 

schöne Grüße

Micha

14212km

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