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Ultraleicht Trekking

Wasserdichtigkeitstest und andere Tests 5 verschiedener Materialien


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Auf der Suche nach einem Material für ein Bivi habe ich in den letzten Tagen mal 5 verschiedene Materialien auf deren Eigenschaften bzgl. wasserdichtigkeit, wasserabweisung, atmungsaktivität, winddichtigkeit getestet. Klar, das kann ich so zuhause natürlich nicht mit wissenschaftlich geeichten und reproduzierbaren Ergebnissen machen, aber darum geht es ja auch gar nicht.

 

Getestet habe ich diese 5 Stoffe von Extex:

Alle Stoffe, ausser dem 3 Lagen Laminat habe ich vorher bei 30 Grad mit Feinwaschmittel gewaschen. Zum einen um eine vorhandene Imprägnierung zumindest etwas zu mindern, zum anderen um (Tyvek) vor einer Verarbeitung das Einlaufen beim ersten Waschen schon mal zu erledigen.

 

Test auf Winddichtigkeit:

Einfach mit dem Pustetest durchgeführt. Den Stoff so an/um die Lippen gelegt, dass keine Luft "neben raus" kann um zu testen ob bzw. mit wieviel Druck ich Luft durch den Stoff pressen kann. Wenn ich angebe "nicht durchpustbar", dann meine ich, das ICH auch mit höchstem Pustedruck keine Luft durchpressen kann. Jetzt kann ich zwar keine Bettflaschen aufpusten, aber ich denke man kann bei diesem Ergebnis davon ausgehen, dass der Stoff 100% winddicht ist.

 

Tyvek: nicht durchpustbar

Pertex Endurance: nicht durchpustbar

3 Lagen Laminat: nicht durchpustbar

Fallschirmseide: mit höchstmöglichem Pustedruck minimal durchpustbar

Microfaser: mit höchstmöglichem Pustedruck minimal durchpustbar

 

Test auf Atmungsaktivität:

Beim aktuellen Wetter, auch Nachts locker über 20 Grad habe ich mit jedem der Stoffe mit T-Shirt und nackten Beinen geschlafen. Dabei war die Stoffbahn bis auf Halshöhe einlagig komplett um mich gewickelt INNERHALB eines als Decke verwendeten Schlafsackes, der mich draussen locker bis 0 Grad warm hält. Also insgesamt bewusst schwitzig eingepackt. Natürlich habe ich beim Schlafen geschwitzt. Es ging mir dabei darum zu testen ob auf der Innenseite Kondens-Feuchtigkeit fühlbar wird. gerade an den nackten Beinen wäre das unangenehm aufgefallen.

 

Tyvek: kein Kondens, entgegen früherer Erfahrung, Stoff fühlte sich heiss an

Pertex Endurance: kein Kondens, Beschichtung fühlt sich unangenehm an

3 Lagen Laminat: kein Kondens, angenehmes Gefühl

Fallschirmseide: kein Kondens, seidiges, angenehmes Gefühl

Microfaser: kein Kondens, sehr angenehm auf der Haut

 

Test auf Wasserdichtigkeit bzw. Wasserabweisung:

Natürlich sind die Microfaser und die Fallschirmseide generell nicht wasserdicht. Hier ging es nur um die wasserabweisende Eigenschaft.

Test habe ich bei allen Stoffen so durchgeführt: Stoff flach auf den Boden, Klopapier 4lagig unter den Stoff, Klopapier 4lagig komplett durchnässt auf den Stoff.

 

Ergebis nasses Klopapier ohne Druck nur 2 min aufgelegt:

Tyvek: dicht

Pertex Endurance: mehrere kleine feuchte Stellen

3 Lagen Laminat: dicht

Fallschirmseide: mehrere kleine feuchte Stellen

Microfaser: dicht

 

Ergebnis nasses Klopapier mit aufgelegtem Handtuch leicht mit der Hand angedrückt:

Tyvek: dicht

Pertex Endurance: drückt fast ganzflächig leicht durch

3 Lagen Laminat: dicht

Fallschirmseide: drückt durch

Microfaser: dicht

 

Ergebnis nasses Klopapier mit aufgelegtem Handtuch voll mit einem Knie angedrückt:

Tyvek: minimale feuchte Stellen

Pertex Endurance: durchnässt

3 Lagen Laminat: dicht

Fallschirmseide: durchnässt

Microfaser: teilweise durchnässt

 

Meine persönliche Interpretation der Testergebnisse bezogen auf meine geplante Anwendung für Bivi und Windshirt:

  1. Ich bin erstaunt das alle Stoffe absolut winddicht sind. Somit für Bivi und Windshirt geeignet. Wenn absolute wasserdichtigkeit keine Rolle spielt, liegen Microfaser, Fallschirmseide, Tyvek vorne.
  2. Bzgl. des Schwitztests sind alle Stoffe ok, die Microfaser liegt im Wohlfühlempfinden vorne.
  3. Bei Betonung auf Wasserdichtigkeit gewinnt das 3 Lagen Laminat, da trotzdem sehr gut atmungsaktiv. Aus diesem Stoff verwende ich ein Bivi mit sehr guten Erfahrungen.
  4. Bei Betonung auf Kombi wasserabweisend und atmungsaktiv bei günstigem Preis gewinnt Tyvek, bei höherem Preis die Microfaser, allerdings schwerer.
  5. Pertex Endurance fällt für den Preis komplett durch !!!

Fazit für MEIN BiviMYOGprojekt:

Da mein vorhandenes Bivi aus 3 Lagen Laminat in allen bisherigen Situationen sehr gut funktionierte und vom Material her nichts negatives vorkam, kann das eigentlich bleiben. Es ist materialbedingt (Boden aus 90g Zeltbodennylon) mit 545g natürlich vergleichsweise schwer. Mit gleicher Eigenschaftenkombination (wasserdicht, winddicht, sehr geräumig, sehr robust) wird es nicht deutlich leichter. Wenn neu, dann gebe ich Tyvek noch eine Chance, früherer Versuch scheiterte an der sehr schlechten Atmungsaktivität. Wenn nur eine geringe wasserabweisende Eigenschaft genügt, wäre auch die Fallschirmseide eine Überlegung.

 

Fazit für MEIN WindjackenMYOGprojekt:

Die Microfaser ist ein verdammt feines Stöffchen. Mit 100g/m² nicht die leichteste Variante jedoch sehr wasserabweisend, sehr winddicht, sehr reissfest (damit traue ich mich auch mal durch Gestrüpp), sehr angenehm (rauhe Seite nach innen). Das gibt mein Windshirt, das vom Schnitt her so geschneidert wird, dass es von innen nach aussen wandern kann, also bei eher warmen Wetter als Hemd direkt auf der Haut, über T-Shirt, über Fleece, über Winterjacke getragen werden kann. Für so ein Universalteil ist es mit 100g dann wieder leicht. Im Frühjahr, Sommer, Herbst braucht es dann als Kleidung nur ein Microfaserunterhemd, Fleecepulli und eben dieses Windshirt für oben rum.

Einfach erleben. Ohne Gedöns ...

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Ich finde erschreckend das du dich einfach so in die Stoffe rein legst. Die Wirkung der Imprägnierungen ist ja selbst nach einer Wäsche noch vorhanden. Schlimm genug wenn man bei einer Jacke an Handgelenken und Hals Kontakt damit hat.

 

Endurance ist Mist, das hatte ich ja hier auch schon einmal geschrieben.

 

Meine Erfahrungen mit Tyvek sind ganz anders. Ich habe mal eine Windel daraus genäht; Einmal Pipi und es war durch. Für mich ist es seither als Wasserdichtes Material komplett raus.

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Ich finde erschreckend das du dich einfach so in die Stoffe rein legst. Die Wirkung der Imprägnierungen ist ja selbst nach einer Wäsche noch vorhanden. Schlimm genug wenn man bei einer Jacke an Handgelenken und Hals Kontakt damit hat.

 

Das Tyvek und die Fallschirmseide ist ohne Imprägnierung. Bei den anderen Stoffen ist die Imprägnierung ja aussen am Stoff. Mit der Haut der Beine hatte ich Kontakt nur an der Innenseite, die Aussenseite habe ich nahezu nicht berührt, da der Schlasa oben drüber war.

Aber klar, gesundheitsfördernd war das sicher nicht ... habe mich halt mal für die Wissenschaft geopfert ... :mrgreen:

 

Ich bin mir dessen ja bewusst (siehe hier) und genau deswegen habe ich den Test gemacht um passende nicht imprägnierte Stoffe zu finden ... bin für alle Stoffvorschläge dankbar !!

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Bzgl. Tyvek bin ich ja schon länger der Meinung, dass es auch bei dem Softstructure Tyvek Unterschiede gibt. Also ob es da verschiedene Ausführungen gibt ähnlich wie beim Hardstructure. Das würde zumindest die unterschiedlichen Nutzer-Erfahrungen erklären.

Kann das vielleicht jemand rauskriegen?

"Man überhäufe mich mit Luxus! Auf alles Notwendige kann ich verzichten." Oscar Wilde

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mir gehen auch gerade Gedanken zu Bivimaterialien durch den Kopf. Meine Erfahrungen mit Tyvek Softstruktur sind allerdings auch in Richtung "nicht wasserabweisend" geschweige denn "dicht" ausgefallen. Habe mich nur im Bivi auf dem Balkon in den LEICHTEN Regen gelegt und die Regentropfen gingen sehr schnell durch.

 

In Sachen Kondens glaube ich geht das nicht so einfach zu testen wie Du beschrieben hast. Damit was kondensiert, muss es einen Temperaturunterschied zwischen innen und außen geben und da Du das Testmaterial ja ausschließlich innerhalb den Schlafsacks getestet hast wird sicherlich im Schlafsack der größte Temperaturunterschied aufgefangen (Körpertemp-Außentemp). Die Sache wür sicherlich anders ausfallen, wenn Du Dich ohne Schlafsack drumrum, also nur dicht ins Testmaterial gewickelt schlafen gelegt hättest.

Einen Test wie Deinen hab ich gerade vor ein paar Tagen mit Silnylon und auch einer Rettungsdecke gemacht (eher in Richtung VBL). Will mir ein Cuben Bivi baun und schonmal vorab sehen wie das wohl funktioniert.

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OT:

 

Bzgl. Tyvek bin ich ja schon länger der Meinung, dass es auch bei dem Softstructure Tyvek Unterschiede gibt. Also ob es da verschiedene Ausführungen gibt ähnlich wie beim Hardstructure.

Ja.

 

Es gibt mindestens die Typen 10 (hard structure), sowie 14 und 16 (jeweils soft structure). Davon jeweils ein paar Untertypen, mit leicht unterschiedlichen Eigenschaften, den Fact Sheets nach. Die 16er Typen sind perforiert. Wer die erwischt, hat's besonders atmungsaktiv ;-)

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In Sachen Kondens glaube ich geht das nicht so einfach zu testen wie Du beschrieben hast. Damit was kondensiert, muss es einen Temperaturunterschied zwischen innen und außen geben ...

Klar, da hast Du natürlich recht. Würde das Tyvek im Winter als äußere Schicht als Bivi über dem Schlasa liegen, wäre das Tyvek entsprechend kalt und meine warme Schwitze würde sicher z.T. dran kondensieren. Habe ich mit Tyvek noch nicht testen können (mit meinem Bivi aus dem 3 Lagen Laminat gibt es so kein Kondens solange ich nicht rein atme).

 

Jedoch, mein Test ist trotzdem schon mal ein Ergebnis, denn wäre das getestete Tyvek gasdicht, wäre mein T-Shirt und meine Beine feucht/nass gewesen nach der Nacht, war aber nicht, also ging meine Schwitze durch. Deshalb ist Tyvek ungeeignet als VBL. Lege ich mich genauso nur 2 Stunden mit Silnylon 55g hin, dann ist das Shirt schon ziemlich feucht und die Beine schwitzen richtig nass. Es geht also nix raus von meinem Saft. Bin so nicht die ganze Nacht im Silnylon liegen geblieben.

 

VBL aus Cuben würde ich nicht machen, das Zeug raschelt wie die Sau. Ich bewege mich viel im Schlaf, ich würde da "vor Krach" eher schlecht schlafen, bin aber in der Hinsicht wohl auch sehr empfindlich.

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Bzgl. Tyvek bin ich ja schon länger der Meinung, dass es auch bei dem Softstructure Tyvek Unterschiede gibt. Also ob es da verschiedene Ausführungen gibt ähnlich wie beim Hardstructure. Das würde zumindest die unterschiedlichen Nutzer-Erfahrungen erklären.

Kann das vielleicht jemand rauskriegen?

 

Habe mal etwas rumgelesen einfach weil Tyvek wegen des Preises schon sehr interessant ist, vorausgesetzt es ist wirklich gut atmungsaktiv. Wasserdicht soll es ja gar nicht sein, nur gut wasserabweisend und das in diesem Falle ohne diese bekackten Imprägnierungen.

 

Es gibt zwei verschiedene Softstructure:

Typ 14 = ungenadelt

Typ 16 = genadelt / microperforiert mit Löchern von 0,13 bis 0,51 mm Durchmesser.

Egal wo ich schaue, bei beiden ist als Eigenschaften immer wasserabweisend und atmungsaktiv angegeben. Ich gehe mal davon aus, dass das perforierte mehr atmungsaktiv und weniger wasserabweisend ist, wobei durch die Oberflächenspannung des Wassers dieses durch Löcher < 0,5 mm ja nicht durch kann, ausser durch Druck natürlich. Als Sprayschutz sollte das kein Thema sein.

War im Baumarkt und da war sogar ein Verkäufer, der scheinbar echt Ahnung hatte. Er meinte, das das in USA gebräuchliche Tyvek HomeWrap ein etwas dickeres genadeltes Tyvekk ist, das sehr gut atmungsaktiv sei, schliesslich würden dort Holzhäuser z.T. komplett innen damit ausgekleidet.

 

Werde mir jetzt gleich von hier jeweils 5m ungenadeltes und genadeltes bestellen. Bei dem Preis von 2,40€, billiger habe ich es nicht gefunden, bei Extex kostet es doppelt soviel, kann ich nicht viel falsch machen. Werde dann mit beiden ausgiebige Tests bzgl. Wasserfestigkeit, Winddichtigkeit, Atmungsaktivität machen.

 

Die Ergebnisse behalte ich dann unter Verschluss, verwende sie nur zum eigenen Gebrauch, alle Daten und Ergebnisse kommen streng geschützt direkt in den Panzerschrank ...  :mrgreen:

 

Edit:

Die oben angegebenen 2,40€ sind Netto !!

Trotzdem vergleichsweise sehr günstig. Lieferzeit 2-4 Tage. Bezahlung leider nur per Vorkasse und Paypal. Da ich dann per Vorkasse bezahlen muss wird es wohl ne gute Woche dauern.

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Beim rumguggeln auf der Suche nach ähnlichen Stoffen wie Tyvek habe ich r-wrap gefunden. Dazu gibt es ein PDF mit Vergleichen zu Tyvek. Abgesehen davon das Tyvek deutlich besser abschneidet, sind auch interessante Infos zu den Eigenschaften von Tyvek enthalten ... danach ist es ein Wundermaterial. Es geht dabei jedoch nicht um das bei uns beliebte Softstructure sondern um das Tyvek HomeWrap das zum "Einpacken" von Häuser verwendet wird.

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Es gibt ein sogenanntes "Tyvek 800 J". Ein Anzug daraus wird Im Video das wasserdicht und atmungsaktiv (mal abgesehen von der Schutzklasse) angepriesen. Da man sich neben Infos auch ein Muster bestellen kann, habe ich das mal gemacht ... mal schauen ob da echt was kommt.

Im Zweifel habe ich halt einen Anzug für die nächste Renovierung.

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@Basti: Tyvek Hardstructure ist bestimmt dichter als Softstructur solange es im Originalzustand auf der Rolle ist. Sobald es gefaltet oder zerknittert ist entstehen kleine Risse, dort wird es genauso undicht werden wie Softstructure. Wenn ein Bivaksack im Gebrauch ist zerknittert er schnell.

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Wasserdrucktest mit Silnylon 55g von Extex ...

 

Da ja oft gesagt wird, dass sich durch Silnylon Wasser durchdrückt bei Verwendung als Groundshield oder Zeltboden/Biviboden habe auch hier mal den subjektiven Wasserdrucktest gemacht. Durchführung siehe mein Eingangspost. Zusätzlich habe ich mich selbst noch beschwert (Gesamtgewicht knapp 100kg) und mich auch mit der Ferse einbeinig draufgestellt und gewippt.

Ergebnis: absolut dicht, keine feuchte Stelle  :-P

Sollte also kein Problem bei dieser verwendung sein.

 

Falls jemand ein genügend grosses Stück vom Silnylon 36g von Extex hat und ein paar Minuten Zeit ... würde mich interessieren wie der gleiche Test da ausfällt ... wer könnte es machen ?

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Ich hätte nur das 37g Gleitschirmnylon zu bieten!

Du meinst sicher dieses hier ...

Hat gegenüber dem 36er Silnylon (2000mm) ne Wassersäule von 1000mm.

Wäre also auf jeden Fall interessant zum Vergleich ... dann machen wir hier doch ne Sammlung von "subjektiven" Wasserdrucktests der verschiedenen Materialien auf ?!

 

Andere Frage zu diesem Gleitschirmnylon: Raschelt das stark, mehr als Sylnylon ?

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Du meinst sicher dieses hier ...

Hat gegenüber dem 36er Silnylon (2000mm) ne Wassersäule von 1000mm.

Wäre also auf jeden Fall interessant zum Vergleich ... dann machen wir hier doch ne Sammlung von "subjektiven" Wasserdrucktests der verschiedenen Materialien auf ?!

 

Andere Frage zu diesem Gleitschirmnylon: Raschelt das stark, mehr als Sylnylon ?

Ja genau das meine ich. Ja es ist meiner Meinung nach etwas "knistriger"

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Tyvek genadelt - ungenadelt

 

Haute ist das in Post 8 verlinkte Tyvek angekommen.

Mit bloßem Auge ist der Unterschied, also die Mikroperforierung für mich nur im sehr hellen sichtbar. Die Nadelung besteht aus ganz kleinen, gleichmäßig angebrachten Löchern.

 

Pustetest = Winddichtigkeit:

Tyvek ungenadelt = nicht durchpustbar

Tyvek genadelt = mit Anstrengung durchpustbar

Geht es ausschliesslich um die Winddichtigkeit, ist das genadelte locker ausreichend. Mit so hohem Druck, dass es durchweht. kommt kein Wind beim Schlafen dran.

 

Test auf Wasserfestigkeit

4 Lagen trockenes Klopapier unter das Tyvek, 6 Lagen durchnässtes Klopapier auf das Tyvek, glatte Tyvekseite zum nassen Klopapier greichtet.

 

Tyvek ungenadelt:

Nasses Klopapier aufgelegt: nach 7 Minuten einige leicht feuchte Stellen, nach 15 Minuten flächig ganz leicht feucht. Dabei hat jedoch sicher auch die Saugfähikeit des Klopapiers für die Verteilung gesorgt. Durch Druck mit der Hand dann größere nassere Flecken, aber nicht komplett durchgängig.

Dabei fällt auf, dass es Stellen im Mataerial gibt, die sich dunkler verfärben, an diesen Stellen drückt das Wasser durch. An anderen Stellen kommt nichts durch. D.h. das Tyvek ist (produktionsbedingt ?) nicht ganz gleichmäßig.

Fazit für das ungenadelte:

Völlig winddicht, subjektive Wasserfestigkeit gegen Spray auf jeden Fall locker ausreichend. Wenn die Atmungsaktivität stimmt, dann tolles Material.

 

Tyvek genadelt:

Nasses Klopapier aufgelegt: nach 3 min erste feuchte Flecken, nach 7 min komplett nass durch. Drucktest nicht mehr gemacht, da so schon ganzflächig nass.

Fazit für das genadelte:

Winddichtigkeit völlig ausreichend, Wasserfestigkeit deutlich geringer als das ungenadelte.

Verwendung also nur wenn es nur auf Windabweisung ankommt, als Sprayschutz sicher nur sehr eingeschränkt brauchbar.

 

Bzgl. Atmungsaktivität ist das ungenadelte sicher schlechter als das genadelte. Das werde ich noch prüfen soweit das so subjektiv möglich ist - ich schlafe einfach mal drin (ich weiß, sagt dann nix über Kondens im Winter aus).

 

PS:

Das 44g Softsructure von Extex ist ungenadelt und ich kann von Optik und Haptik keine Unterschiede zum hier getesteten Tyvek erkennen. Nur ist es deutlich billiger als bei Extex.

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Danke für den Test! Bei den Fotos vom Tyvek wäre ein Maßstab (zB Zollstock dazu legen) nicht verkehrt. Die Löcher sehen nämlich riesig aus - du schreibst aber, dass sie recht klein sind, richtig? Und nicht so leicht zu erkennen?

Jo, da hast Du recht ... hier also mit Zollstock.

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Tyvek genadelt - ungenadelt - Wasserdichtigkeitstest

 

Habe vor 3 Stunden das ungenadelte und genadelte Tyvek jeweils in eine Flasche gesteckt und so eine Tyvektasche geformt, ca. 5cm Durchmesser (Flaschenhals) und 5cm tief. Wasser rein und stehen lassen. Nach 3 Stunden war im ungenadelten Tyvek (Bilder linke Seite) kein Wasser durchgesickert, dagegen durch das genadelte Tyvek das meiste durch und in die Flasche gelaufen.

 

Mit den Fingerspitzen gefühlt war das ungenadelte auf der Unterseite nicht feucht, sobald ich trockenes Klopapier druntergehalten habe wurde dieses zart feucht. Ich denke mal das durch die Oberflächenspannung das Wasser dieses "davon abhält" durchzusickern, der Kapillareffekt das Wasser aber dann durch den Stoff ins Klopapier saugt.

 

Jo ... als Sprayschutz als Bivi also definitiv gut geeignet ... falls die Atmungsaktivität ok ist.

Meine Spekulation: wenn der Kapillareffekt Wasser durch den Stoff befördern kann, dann sollte Wasserdampf wohl nach draussen passieren können ... wenn er nicht vorher am kalten Stoff kondensiert ... hm, hilft nur ausprobieren.

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Jetzt noch ein Test bei dem du das Tyvek vorher zerknitterst / waschmachinenwäschst. Obs dann immer noch "Wasserdicht" ist :)

 

Dein Wunsch ist mir Befehl ... da ich eh mal wieder weiße T-Shirts waschen muss, habe ich die gestrigen beiden Teststücke dazu gelegt ... bei 60 Grad und normales Waschmittel, mal schaun.

 

Das genadelte Teststück hatte ich über Nacht über der Flasche gespannt mit dem Restwasser stehen lassen. Das restwasser stand auch heute morgen noch drinne, es ist also (fast) kein weiteres Wasser durch das Tyvek in die Flasche gelaufen ... einen geringen Wasserdruck hält das genadelte also aus. Lege ich mal den Wert von 750mm Wassersäule beim ungenadelten zugrunde (Angabe bei Extex) und dem unterschiedlichen Verbleib des Wassers beim gestrigen Test zugrunde, na, dann ist eine Wassersäule von 200 bis 300 mm für das genadelte vielleicht ein guter Schätzwert.

 

(Bild mit Restwasser nach 13h im genadelten Tyvek)

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Tyvek - wasserfest auch nach Waschen + Knüllen ?

 

Nach dem Waschen mit 60 Grad mit normalem Waschmittel, nach der Wäsche noch einigen Minuten ordentlich in den Händen geknuddelt und gequetscht und dann getrocknet (in gut 30min komplett trocken).

 

Den Wasserflaschentest wiederholt mit ernüchterndem Ergebnis:

Das Wasser läuft sowohl beim genadelten als auch beim ungenadelten fast gleich schnell durch den Stoff in die Flasche innerhalb von knapp 3 Minuten. Die Wasserfestigkeit hat also deutlich gelitten.

 

Ich werde mal noch einen Test machen mit durchnässen ohne Waschmittel und knüllen um eine evtl. Wirkung des Waschmittels und des Schleuderganges der Waschmaschine auszuschliessen.

 

Positiv ist jedoch, dass die Winddichtigkeit absolut unverändert ist, d.h. durch das ungenadelte Tyvek kann ich nach wie vor nicht durchpusten, durch das genadelte nur mit ganz gering mit maximaler Pusteanstrengung. Als reiner Windschutz also immer noch super geeignet.

 

Die Reißfestigkeit hat jedoch ebenfalls deutlich gelitten. An den Rändern wo der Stoff leicht feucht ist, kann ich jetzt mit deutlich leichterem Zug durchreissen, am neuen, ungewaschenen Stoff schaffe ich das nur mit deutlich mehr Anstrengung. Trotzdem sollte das im praktischen Gebrauch als Bivi kein Problem sein, den nötigen Zug erreicht man nicht annähern beim reinsteigen oder packen.

 

So ganz nebenbei: das genadelte Tyvek hatte ich um Verwechslung auszuschliessen mit einem wasserfesten Edding mit einem "N" markiert. Das "N" war auch nach dem Waschen noch vorhanden. Also theoretisch könnte man das Tyvek also mit Edding "färben" ... naja, theoretisch ... das Lösungsmittel wird sicher die Faser beeinflussen.

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