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Ultraleicht Trekking

Umweltbewusst und UL


Waldfrau

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Ein vorsichtiges Hallo,

 

im Gedanken und zunehmend auch in der Praxis beschäftige ich mich schon eine Weile mit dem

Ultraleichtansatz. Ich habe lange drüber nachgedacht, ob ich meine Fragen und Gedanken posten soll- mir ist klar, dass sie zumal von einer euch unbekannten Person als Provokation vorkommen können. So meine ich es definitiv nicht- ich komme nur alleine in meinem Kopf nicht weiter und habe auch in der Suche noch nichts passendes gefunden.

 

Grundsätzlich denke ich, dass bei Entscheidungen immer eine Rolle spielt, welcher Wert höher angesetzt wird. Ultraleicht ist hier logischerweise ein hoher Wert, für alles was passieren könnte gerüstet zu sein, ein niedriger. Soweit so gut- da komme ich locker mit.

 

Nicht auf jeden Zug der Outdoorindustrie springen, Sachen selber machen usw. passt gut zu meinen persönlichen Werten wie ich mit Ressourcen ungehen möchte. Da kann ich gut für mich entscheiden, ein Teil zu nutzen weil ich es habe- selbst wenn es auch noch leichtere Sachen gibt.

 

Im Moment hänge ich z.B. am Rucksackliner. Klar, leicht ist ein Müllsack. Ökologischer wäre aber wohl ein Teil, dass ich öfters verwenden kann. Das gleiche Problem habe ich mit den vielen Zipp-lock Beuteln. Die kann ich zwar mehrmals nehmen, aber wenige Packsäcke wären vermutlich sparsamer aber schwerer.

 

Dankbar bin ich für die Idee, des Blasters- der passt mir gut ins Konzept, weil beide Werte abgedeckt sind.

 

Nun zu meiner Frage, wie macht ihr das? Gibt es Ideen und Möglichkeiten, an die ich noch nicht denke? Oder ist für euch immer das Gewicht der höchste Wert?

 

Wie gesagt, ich will definitiv nicht provozieren. Ich suche nach einem Weg in dem ich beide Werte vereinbaren kann.

 

LG Waldfrau

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Ich finde Deinen Ansatz voll Okay. Es gibt auch hier im Forum immer wieder Gedanken zu Nachhaltigkeit, d. h. nicht bei allen hier ist das Gewicht der einzige Faktor.

 

Ich persönlich finde sogar, dass UL und Nachhaltigkeit, konsequent durchgeführt, ideal zusammen passen. Gerade hier im UL-Bereich wird viel gebastelt und dabei idealerweise auf 'Abfall' als Rohmaterial zurück gegriffen wird. Mein aktuelles Koch-Setup z. B. besteht zu 100 % aus Abfall (Alu-Bierflasche als 'Topf', Windschutz aus alter Wursdose, Esbit-Halter aus Alufolie aus China-Essen-Teller, Drahthalterung aus alter Fahrradspeiche). Ärgerlich für mich ist nur, dass ich auf dem Weg dahin schon diverse andere Töpfe und Kocher gekauft habe, die jetzt unbenutzt rumliegen. Deswegen meinte ich ja auch, dass Konsequenz in diesem Bereich gut ist.

 

Es gibt ja viele Wege zu seinem persönlichen Ideal-Rucksackgewicht. Und einige davon führen auch über Recycling oder das Vermeiden von Wegwerf-Lösungen.

 

Nur meine 5 Cent dazu...

 

P.S.: Der Rucksackliner ist übrigens in meinen Augen, wenn man z. B. den Compactor Bag nimmt, eher ein Beispiel für leicht UND robust. Aber ich hab trotzdem verstanden, worauf Du hinaus willst... :wink:

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... ich kann dem Herrn Trekkerling nur zustimmen: UL und Nachhaltigkeit kann sehr gut miteinander verknüpft werden.

 

Die Gefahr, in die man sich begibt, beim reinen Blick auf das Gewicht die Nachhaltigkeit aus den Augen zu verlieren - da muss man halt aufpassen.

 

Am leichtesten ist der Gegenstand, den man nicht dabei hat ... :wink:

 

 

Bei der kontroversen Diskussion um die Kurzlebigkeit von UL-Materialien vs. schwere, robuste Teile, sollte jeder für sich selbst definieren, was er/sie mit dem eigenen Gewissen vereinbaren kann - da gibt es keinen "Goldenen Weg".

- Da kommt jetzt auch der Aspekt ins Spiel, ob es notwendig ist, einen vorhandenen, vermeintlich schweren Ausrüstungsgegenstand notwendigerweise gegen einen leichteren ersetzen zu müssen ...

 

Alles ist relativ - und wenn ich mir um die 7 Ziplockbeutel, die ich mir auf meiner Tour in Mallorca verheize Gedanken mache, darüber aber vergesse, dass das Flugzeug beim Hin- und Rückflug nach Frankfurt etwa 150 KG CO2 (pro Passagier) produziert, dann steht das wirklich in keinem Verhältnis.

 

Bleibe ich aber aus diesem Grunde immer nur zuhause, habe eine "reines Gewissen", träume von fernen Ländern, kenne aber am Ende meines Lebens nur mein Heimatdorf ?

 

Auch hier ist das Maß der Gewichtung (welch eine Metapher ...) mal wieder das Ausschlaggebende.

 

Was ich damit sagen will: Denken und gesunder Menschenverstand schadet auch (oder vielleicht gerade) beim Thema UL nicht.

OT: (eine Menge Denkanstöße habe ich in dem Buch "Selbst denken" von Harald Welzer entdeckt).

 

Konkret zu deinem Rucksackliner:

ich benutze 20 Liter Müllbeutel - die sind günstig, robust und leicht und halten bei mir teilweise schon ein paar Jahre, Ob in der Ökobilanz ein cuben-beutel wirklich nachhaltiger ist ( sehr aufwendiges Herstellungsverfahren, kleine Margen, extremer Transportaufwand, weil Laminat nicht recyclebar ...), wage ich persönlich zu bezweifeln.

Aber jeder wie er meint -  "ganz richtig" oder "ganz falsch" gibts hier wieder mal nicht.

Grüße vom mrhardstone  -  " ... neue Wege entstehen dadurch, dass man sie geht ..."

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Puh,

 

erstmal danke, dass ihr mir meine Sorge genommen habt den Kopfsprung ins Fettnäpfchen geschafft zu haben.

 

@ Trekkerling: eine Frage, was ist ein Compactor Bag? Ein fester Müllsack? so reime ich mir das gegooglte zusammen, right?

 

@Nature base: danke für den Link, Daunen ein besonders schwieriges Thema. ich habe mir vor einem Jahr einen gebrauchten Schlafsack gekauft und werde ihn wohl weiter nutzen auch wenn es leichtere gibt.

 

@ mrhardstone: da hast du definitiv recht, es geht auch mir um das ganze Paket. ich versuche Flugreisen zu meiden, wenn möglich den Zug zu nehmen und dennoch werde ich nächstes Jahr in den Flieger steigen um den JMT laufen zu können.

Auf die Kurz oder Langlebigkeit habe ich Einfluss, ich glaube auch nicht daran, dass schwere Sachen länger halten. Sind sie scheinbar stabiler gehen viele damit auch weniger sanft um= genauso schnell oder langsam kaputt.

harald Welzer wurde vom Liebsten grade mit " oh der ist doch Gott komentiert", danke für den Link.

Und zum Rucksackliner, genau solche Gedankenanstöße hatte ich mir erhofft. ich denke ganz gerne selber und ich mag dafür Ideen und Impuse von außen. Am Ende laufe ich dann meine Tour, mit meinem Gepäck und meiner Ökobilanz.

 

Also nochmal Danke und habt es alle gut und leicht.

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... Am Ende laufe ich dann meine Tour, mit meinem Gepäck und meiner Ökobilanz.

 

 

... genau das meine ich : HYOH  - UYOG  !!!  :-P :-P :-P

 

OT: ... wo hört eigentlich Oberhessen auf und wo fängt Nordhessen an ? ...

Grüße vom mrhardstone  -  " ... neue Wege entstehen dadurch, dass man sie geht ..."

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Yup, Compactor Bag (richtiger: Trash Compactor Bag) ist ein Müllbeutel, der besonders fest zu sein scheint. Aber der, weil als Müllbeutel aus den USA importiert, wieder ziemlich in der Öko-Bilanz reinhauen dürfte. Also vielleicht doch lieber den 'lokalen' Müllbeutel, der aber eventuell aus China stammt? Du siehst, es ist alles recht kompliziert. Aber sich darüber Gedanken zu machen, kann nie schaden.

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Ob ich auf einer Tour nun einen oder sieben ZipLoc Beutel verbrauche schlägt sich in meiner Ökobilanz glaube ich kaum nieder. Solange man nicht verschwenderisch mit Material umgeht, ist - so finde ich - alles okay.

 

Außerdem ist es für mich ziemlich schwierig zu errechnen was nun umweltbelastender ist. Das Beispiel mit dem Müllsack vs. Cuben-Liner triffts schon recht gut.

 

Ich achte da lieber auf LNT und halte die Natur so sauber und unberührt wie möglich. Da habe ich wenigsten einen direkten, erkennbaren Einfluss auf die Umwelt.

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Ob ich auf einer Tour nun einen oder sieben ZipLoc Beutel verbrauche schlägt sich in meiner Ökobilanz glaube ich kaum nieder. Solange man nicht verschwenderisch mit Material umgeht, ist - so finde ich - alles okay.

 

Außerdem ist es für mich ziemlich schwierig zu errechnen was nun umweltbelastender ist. Das Beispiel mit dem Müllsack vs. Cuben-Liner triffts schon recht gut.

 

Ich achte da lieber auf LNT und halte die Natur so sauber und unberührt wie möglich. Da habe ich wenigsten einen direkten, erkennbaren Einfluss auf die Umwelt.

 

Sorry, aber deine Aussagen sind für mich irgentwie unverständlich.

Einerseits sagst du das man nicht verschwenderisch ist, ist es für dich OK. Gleichzeitig ist es dir aber egal ob du auf einer Tour einen oder sieben Ziploc-Beutel verbrauchst. Ist es denn für dich nicht verschwenderisch wenn es auch mit einem Beutel gehen würde?

Weiter schreibst du das es für dich schwierig ist auszurechnen ob Cuben oder Plastik umweltbelastender ist. Das sieben Ziploc-Beutel deutlich umweltbelastender sind als einer sollte aber doch klar sein.

Du hälst dich an LNT, weil du darin ein erkennbaren Einfluss auf die Umwelt erkennst. Richtig, die sieben Beutel landen im Müll und dann siehst du sie nicht mehr.

Es ist hier nicht mein Ziel kleinlich auf deiner Beutelanzahl herumzureiten, denn das man mit sechs eingesparten Plastikbeuteln nicht die Welt retten kann dürfte klar sein. Aber warum sollte man nicht trotzdem bei allem was man tut nachdenken und eben auch bei Kleinigkeiten möglichst verantwortungsvoll mit der Umwelt umgehen eben weil diese Kleinigkeiten meistens viel eher in unserem direkten Einflussbereich liegen?

mfg

der Ray

"The greatest threat to the planet 
is the belief someone else will take care of it"
  Robert Swan

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Warum zum Teufel die ZipLoc Beutel wegschmeißen?! Die wandern bei mir in die Spülmaschine. Erst wenn der Verschluss kaputt ist wandern die in die Tonne...

 

Edit: Oder man wäscht sie auf Links gedreht per Hand. Das ist noch schonender für die Beutel...

“Wer ans Ziel kommen will, kann mit der Postkutsche fahren, aber wer richtig reisen will, soll zu Fuß gehen."
(Jean-Jacques Rousseau)

Waldschneider auf Flickr

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Das Thema ist überhaupt nicht provokativ sondern ganz wichtig ... aber gleichzeitig, in meinen Augen leider auch absolut müßig ... und das soll jetzt garantiert auch nicht provokativ sein, es ist nur meine sehr ernüchternde 5Cent-Weishet.

Ich schaue immer mal wieder auf Kufaschlase, Rucksack, Windjacke, Poncho, Beutel, Trinkflaschen, Wasserfilter, ... egal was ich in die Hand nehme, es ist "ein Eimer Öl". Rohstoff für meine Ausrüstung, Produktion meiner Ausrüstung, Transport, ... fast alles Öl. Genauso nahezu alles was in meiner Wohnung steht, mein Auto, mein Handy, ... alles Öl.

Unsere heutige grundsätzliche Lebensweise ist nun mal leider aus Öl.

Von daher habe ich mir abgewöhnt mir deswegen ein schlechtes Gewissen zu machen, was natürlich berechtigt wäre, nur leider habe ich nicht den leisesten Hauch einer Chance mein Leben ohne Öl (oder sonstwie fossil) zu gestalten.

Ausser ich lebe ein autarkes "Biolandleben", da kenne ich 2 in meinem Freundeskreis. Aber auch die brauchen Auto, Traktor, etc. um den Hof zu bewirtschaften und auch bei denen gibt es eine Waschmaschine und Kühlschrank ... wieder letztlich alles aus Öl.

Bei mehr als 7 Milliarden Menschen ... keine Möglichkeit ohne !

Soll ich mir da wirklich nen Kopp machen um nen Meter fuffzig Nylonstoff ?

Klar, ist Öl, nicht nachhaltig, nicht umweltbewusst, nicht ökologisch, nicht abbaubar, nicht ...

Nur, es gibt keine Alternative ... außer Walden wie Thoreau.

Das will ich, wie fast jeder von uns auch nicht.

Deshalb kann mein ganz bescheidenes Zutun nur sein, so wenig wie möglich zu kaufen und zu konsumieren, also so wenig wie möglich Öl zu verbrauchen, deshalb habe ich bzgl. Ausrüstung z.B. immer noch einen "schweren Klotz", der wird erst ersetzt wenn er kaputt ist. Zuhause steht immer noch ein mehr als 20 Jahre alter Röhrenfernseher, der wird auch erst ersetzt wenn er kaputt ist, FHD und UHD, wer brauchts ?

Andererseits habe ich allerdings auch 3 verschiedene Biwaksäcke was aus diesem Aspekt betrachtet völlig sinnlos und schwachsinnig ist !

Aber ganz egal was ich mache oder auch nicht ... ich kann in diesem Leben, wie es heute "normal" ist niemals mit positiver Ökobilanz leben, ich lebe IMMER zerstörerisch !

Einfach erleben. Ohne Gedöns ...

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wenn man die resourcen betrachtet, so braucht eine 600 grämmige softshell windstopper jacke 7 mal soviel "öl" wie eine 85 grämmige UL windjacke (bei gleicher funktion). die frage ob sie auch 7 mal länger hält, muss gar nicht erst gestellt werden, denn meist läuft die entwicklung neuer produkte so schnell, dass man sich eine neue kauft, lange bevor die alte wirklich hinüber ist. insofern geht UL sogar sehr schonend mit den resourcen um. oder andersrum ich kann mir 7 UL-windjacken kaufen, bevor ich soviel "öl" verbraucht habe wie mit einer "robusten".

 

meine 85g jacke "lebt" nun schon seit mindestens 5 jahren und zeigt keine spuren von verschleiss. mal 7 = 35 jahre d.h. frühestens im jahr 2050 bin ich mit der "robusten" gleichauf ...

... und tschüss.

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naja das ist bissel ne milchmädchen rechnung, die 600g softshell wärmt noch ein wenig. um beide direkt zu vergleichen müsstest du dann noch ein fleece oder lange unterwäsche mit rechnen. aber von der tendenz wird es wohl bei diesem beispiel immer noch richtig sein.

 

aber es gibt andere beispiele wo eher die UH Fraktion in der Material bilianz Gewinnt, stichwort Trekkingstiefel vs. Trailrunner, cuben vs. cordura, evt. Socken,

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Warum zum Teufel die ZipLoc Beutel wegschmeißen?!

 

Ich werfe die Beutel auch nicht weg. Ich kippe aber auch nicht das Wasser in den Beutel sondern den Beutelinhalt in den Topf. Das hat auch den Vorteil das ich mehrere Portionen vom gleichen Essen in einen Beutel packen und dadurch wiederum Beutel einsparen kann. Ob ich dann den Topf sauber mache oder die Beutel ist mir egal.

mfg

der Ray

"The greatest threat to the planet 
is the belief someone else will take care of it"
  Robert Swan

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@doener42

 

natürlich ist das beispiel stark vereinfacht. aber generell entsteht durch die leichte ausrüstung eine art positiver teufelskreis (engelskreis?), da leichtere ausrüstung die verwendung leichterer rucksäcke, leichterer jacken etc erlaubt.

 

die kurzlebigkeit der schuh(sohlen) stört mich auch. hab da leider noch keine valable alternative gefunden. wobei heutzutage auch die meisten trekkingstiefel nicht mehr neubesohlt werden können. ist die sohle durch, brauchts einen neuen stiefel. zudem nützt sich die sohle mit schwerer last natürlich auch mehr ab.

... und tschüss.

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Etwas Ausrüstung werden wir immer brauchen und aufbrauchen. Das würden wir aber auch, wenn wir zu Hause bleiben. Was bleibt ist der hohe Energieverbrauch bei der An- und Abreise und dass wir die Natur durch unsere Anwesenheit stören.

 

Das ständige Optimieren bei Gewicht und Funktion der Ausrüstung, führt bei mir dazu, dass ich einiges an Ausrüstung sammle, die ich nicht oder kaum mehr nutze, obwohl sie voll funktionsfähig wäre.

 

Ich sollte mal wieder Weiterverkaufen und Verschenken an Leute, die die Sachen hoffentlich auch nutzen.

 

Manche ultraleichte Ausrüstungsteile sind aber recht umweltfreundlich: Zum Beispiel bastele ich Spiritus-Brenner aus gefundenen Getränke- oder Rasierschaum- und Spray-Dosen. Ich verwende Flüssigseife-Nachfüllpackungen (55ct inklusive 500ml Seife) als ultraleichte Wasserflasche (13g) oder wenn es etwas robuster sein soll und schwerer sein darf gefundene Colaflaschen als Wasserflasche und Teelicht-Wachsreste als Grundlage für Feueranzünder für den Hobo, den ich überwiegend auf Wintertouren verwende: Verglichen mit einem Lagerfeuer bequemer und umweltfreundlicher.

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Sorry, aber deine Aussagen sind für mich irgentwie unverständlich.

Einerseits sagst du das man nicht verschwenderisch ist, ist es für dich OK. Gleichzeitig ist es dir aber egal ob du auf einer Tour einen oder sieben Ziploc-Beutel verbrauchst. Ist es denn für dich nicht verschwenderisch wenn es auch mit einem Beutel gehen würde?

Weiter schreibst du das es für dich schwierig ist auszurechnen ob Cuben oder Plastik umweltbelastender ist. Das sieben Ziploc-Beutel deutlich umweltbelastender sind als einer sollte aber doch klar sein.

Du hälst dich an LNT, weil du darin ein erkennbaren Einfluss auf die Umwelt erkennst. Richtig, die sieben Beutel landen im Müll und dann siehst du sie nicht mehr.

Es ist hier nicht mein Ziel kleinlich auf deiner Beutelanzahl herumzureiten, denn das man mit sechs eingesparten Plastikbeuteln nicht die Welt retten kann dürfte klar sein. Aber warum sollte man nicht trotzdem bei allem was man tut nachdenken und eben auch bei Kleinigkeiten möglichst verantwortungsvoll mit der Umwelt umgehen eben weil diese Kleinigkeiten meistens viel eher in unserem direkten Einflussbereich liegen?

mfg

der Ray

 

Verschwenderisch heißt für mich z.B. noch intaktes Equipment einfach wegzuschmeissen anstelle es zu recyclen, oder aber sich erst gar kein Neues zu kaufen. Ich brauche nicht ein neue Daunenjacke, wenn meine alte nur ein Jahr alt ist. Auch wenn ich vielleicht 50gramm spare.

 

Ich nehme 7 Ziploc Beutel mit, weil ich 7 Behälter brauche. Ich brauche 7 nicht 1. Ich nutze ZipLocs als Wasserschutz für Elektronik und für meine Nahrung. Und da meistens als Portionseinheit. Z.B. für eine Portion Milchpulver mit Cerealien. Häufig schleppe ich dann den dreckigen Beutel Tagelang mit mir rum bis ich ihn wegschmeissen kann. Die Essensreste im Beutel ist sind dann nicht gerade appetitlich.

Klar könnte ich ihn auswaschen, aber tagealte Essensreste möchte ich aus hygenischen Gründen nur heiß und mit Spühli auswaschen. Manchmal hat man beides nicht. Und selbst wenn, dann ist Trinkwasserverbrauch, Wasser erhitzen, Produktion und Rückstände vom Spühli auch mit in die Umweltbilanz einzuberechnen. Und eben genau das ist schwierig für mich abzuschätzen bzw. zu beziffern (mein Bauchgefühl sagt zwar das sich Waschen Umwelttechnisch lohnt, aber wissen tu ich es nicht).

 

Natürlich wird nicht jeder Beutel nach einmaligem Gebrauch weggeschmissen, manche kann man einfach wieder Befüllen, ohne Reinigung. Und da setzt dann wieder der Punkt der Verschwendung für mich ein.

 

Genau wie Du es sagst haben 6 Beutel Global betrachtet eher wenig Einfluss, dessen Ausmaß ich als Leihe wie gesagt nicht beziffern kann und gerade darum konzentriere ich mich auf Bereiche wo ich persönlich weiss das mein Verhalten den gewünschten Effekt hat.

 

 

Das andere Beispiel hier mit der Jacke verdeutlicht das ganze auch. Die Rechnung ist halt nicht 7 Jacken á x Jahre vs. 1 Jacke zu y Jahren. Die genaue Rechnung hat eine Tiefe die ich nicht in der Lage bin abzuschätzen.

- Bestehen die Jacken aus dem genau gleichem Material?

- Sind die Materialien in der Herstellung anders, muss man den Prozess Umweltbilanztechnisch anders bewerten?

- Kommen die Rohstoffe aus Krisengebieten wo man evtl. noch sozialpolitische Probleme betrachten muss.

- Wie sieht das mit dem Recycling der Jacken aus?

- Haben die Jacken überhaupt zu 100% die gleiche Funktion?

- ...

 

Wie man sieht ist die Frage nicht mit einer simplen Formel zu beantworten. Das Ganze ist eine Wissenschaft für sich. Ich selber weiß genug, um zu wissen dass ich nicht genug weiß.

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Wow, danke für die rege Diskussion.

 

Ich denke, dass wenn man nicht immer noch ein neues Teil kauft, nur weil es etwas leichter ist sich UL keinesfalls schlechter in der Bilanz niederschlägt als der übliche Outdoorkram. Naja die Schuhsohlen sind wohl schneller durch. Hier wäre aber für mich die Leichtigkeit durchaus der höhere Wert.

 

LNT setze ich mal vorraus, meine Gedanken gehen in die gleiche Richtung nur, dass ich für mich die Begriff Spuren weiter fasse.

 


Aber ganz egal was ich mache oder auch nicht ... ich kann in diesem Leben, wie es heute "normal" ist niemals mit positiver Ökobilanz leben, ich lebe IMMER zerstörerisch !

 

 

Das ist klar, ich kann nicht vermeiden, dass mein dasein sich auf meine Umwelt auswirkt. Dennoch mache ich mir Gedanken in welcher Form und wieviel. Ich schlafe ja auch draußen, aber nicht an besonders sensibelen Stellen.

 


Wie man sieht ist die Frage nicht mit einer simplen Formel zu beantworten. Das Ganze ist eine Wissenschaft für sich. Ich selber weiß genug, um zu wissen dass ich nicht genug weiß.

 

Ich glaube grundsätzlich nicht an einfache Formeln. ich glaube aber an das Handeln nach besten Wissen und Gewissen. Ich will den UL Gedanken überhaupt nicht in Frage stellen. Wie schon von einigen geschrieben, passt er sehr gut zur Nachhaltigkeit. An den Stellen an denen es (bei mir) hängt gehe ich erstmal davon aus, dass mir Wissen fehlt, oder ich zu kurz denke.

 

Kleines peinliches Beispiel: ich habe in der Diskussion zu den amerikanischen Müllsäcken die Frage gelesen, warum nicht die eh schon im haushalt vorhandenen Tüten verwendet werden. Warum auch immer, auf die Idee bin ich nicht gekommen. Ich hing bei Rucksackhülle ersetzt "man" mit einem Müllsack.

 

Genau solche Sachen hatte ich mir erhofft.

 

Daher vielen dank für die rege Diskussion und die neuen Denkanstöße.

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