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Ultraleicht Trekking

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Angespornt durch blitz-schlag-manns letzte Tourenimpressionen hier im Forum lässt mich das Thema fatbike jetzt nicht mehr los. Ich fahre gerne und viel Fahrrad (genau genommen hab ich nichtmal ein Auto) und ich bin auch gerne in den Bergen aber das mountainbiken hat mich noch nie gereizt, zu schnell und zuviel Schwerpunkt aufs downhill fahren.

 

Jetzt sehe und lese ich schon länger von fatbikes und frage mich ob das nicht eine neuer Zugang zu dem Thema sein kann. Deswegen bitte ich hier um eure Erfahrungen und Gedanken zu dem Thema.

 

Einige Fragen die mir so im Kopf herumschwirren:

 

- Ich habe den Eindruck dass sich ein fatbike langsamer, ruhiger und kontrollierbarer fährt als ein Mountainbike. Stimmt das?

- Wie gut eignet sich ein fatbike für die Strasse? Ist es eine Quälerei damit längere Asphaltpartien zu fahren (fahren zu müssen)?

- Macht ein fatbike nur bei Schnee/Schlamm/Sand Sinn oder auch zB im Sommer auf einem Forstweg?

- Wie viel wirkt sich der Rollwiederstand beim bergauffahren aus, verglichen mit einem MTB?

- Bis zu welchen Schneehöhen habt ihr ein fatbike benutzt, ab wann ist Schluss?

- Wieviel wiegt ein fatbike im Durchschnitt (normale Komponenten von der Stange, Preissegement 1500€), wieviel ein MTB in der gleichen Liga?

 

Wofür ich das bike verwenden würde:

 

- Zufahrt zu Wanderungen im Voralpen / Alpenraum um die 1500-2500 hm

- 1/2 Nächte Touren nur am Rad im gleichen Gebiet

- längeres bike trekking mit möglichst wenig Asphalt Kontakt

 

Von einem fatbike erhoffe ich mir gutes Handling in schwierigem Gelände das ganze Jahr über, zu Lasten von Geschwindigkeit aber nicht von Komfort.

Im Prinzip ist derzeit das grösste Bedenken mir ein "one-trick pony" zuzulegen dass nur bei einem sehr engen Anwendungsgebiet Spass und Sinn macht ( zB Schneeschuhe).

 

Danke!

 

Zwiebelschalenprinzip: Je mehr Schichten man ablegt desto mehr tränen die Augen.

Geschrieben

Hmm, viele Fragen. Wo wohnst du denn? Viele Punkte liessen doch durch eine Fahrt und befummeln eines Fatbikes klären. Im Grunde genommen sind die Dinger wie ein Unimog zu fahren. Für mich persönlichen halten sie das ein, was das Mountainbike seit 30 Jahren verspricht. Lies dich am Besten mal bei mtb-news durch den Fatbikebereich. Wenn die Entwicklung so weiter geht, bekommst du bald ein relativ leichtes Bike für wenig Geld, siehe Canyon Dude. Ein bike für fast alles zu jeder Jahreszeit.

Viele Grüße

Ingmar

Viele Grüße

Ingmar

Geschrieben

Mh, die Entwicklung solcher Sachen ist auch an mir ziemlich vorbeigegangen... Bin früher immer gerne mit einem Starren MTB (also, ohne Federung hinten und vorne...) und Stollenreifen gefahren, das scheint ja genau das zu sein was es wieder gibt, diesmal mit NOCH größeren Reifen. Klasse! Wäre eine Prima Ergänzung zu meinem Straßenrad, marke:leicht & schmal...

 

Und sowas wie http://surlybikes.com/bikes/moonlander_special_ops/bike_infosieht schon klasse aus... Man muss aber wie ich auf CroMo Stahlrahmen stehen. :D

 

Aber, @TO: Leider auch keine Erfahrungen damit, dein Post hat aber mein Interesse geweckt... :)

Geschrieben

Ingmar, ich wohne im Süden Österreichs (Kärnten), nach Fatbike Verleih in der Gegend habe ich schon im Internet gesucht, bin aber nicht wirklich fündig geworden. Ich werde die Suche nochmal intensivieren, man will ja nicht 1500€+ für ein Rad zahlen auf dem man noch nie gesessen ist. Aber auch ein Nachmittag wird mir meine Fragen nicht alle beantworten, daher die Fragen an Langzeitnutzer. Bist du mit deinem fatty das ganze Jahr über unterwegs? Fährst du auch MTB?

 

Was man so liest ist schon interessant, ich kann mich erinnern in einem Artikel eine Formulierung wie "falls man mal eine Kiste Bier übersehen sollte fährt man einfach drüber" gelesen zu haben, da passt das Bild mit dem Unimog natürlich.

Zwiebelschalenprinzip: Je mehr Schichten man ablegt desto mehr tränen die Augen.

Geschrieben

Ich fahre das schon seit 1993 mehr oder weniger regelmäßig MTB. Das Fatbike habe ich erst seit dem letzten Herbst. Für mich war der Kauf ein ähnliches Aha-Erlebnis wie der Kauf meines ersten MTBs. Für den Betrieb im Frühjahr, Sommer und Herbst besorge ich mir noch leichte Schläuche und Mäntel, dann ist das Ding auch leicht genug.

Vor der Treppe hatte ich vorher immer Angst. Mit dem Fetten bin ich einfach runter...

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Viele Grüße

Ingmar

Viele Grüße

Ingmar

Geschrieben

Dieser Link geht das gleiche Thema durch:

http://www.mtb-news.de/forum/t/alltagstauglichkeit-eines-fatbikes.739257/#post-12544143

 

Da zeigt jemand immer wieder was im Winter möglich ist, wenn man denn seinen Spielplatz und Spielzeug kennt:

http://www.mtb-news.de/forum/t/die-abenteuer-mit-chubby-chubber-ein-weiterer-winter-steht-an.738926/

Es finden sich darin noch Links, die der UL-Trekking-Gesellschaft freuen dürfte (Ausrüstungsgelaber).

 

Weiteres relevantes zum Fatbike ausserhalb der super weichen Untergründe:

http://www.mtb-news.de/forum/t/surly-clown-shoe-felge-haltbarkeit-trailtauglichkeit.739015/#post-12533700

 

Die verlinken Beiträge sind übersichtlich.

 

 

- Ich habe den Eindruck dass sich ein fatbike langsamer, ruhiger und kontrollierbarer fährt als ein Mountainbike. Stimmt das?

Ja. Es ist ineffizienter, man kommt schwerer von A nach B. Ruhiger ist es auch, ausser man lässt’s ordentlich krachen – wenn’s richtig zur Sache geht ist ein Fatbike schwerer zu kontrollieren, da träger und wegen der schwachen Dämpfung der Reifen (führt zu aufschaukelndem Fahrwerk – Gummiball Effekt) hoppelt’s ordentlich was wiederum Kontrollverlust bedeutet (achtung, Dämpfung (Verlustmodul) ist nicht gleich Federung (Speichermodul)). Die Reifen haben in den meisten Fällen, bei dem für Fatbikes entsprechenden Luftdrücken, stark bis sehr starkes Eigenlenkverhalten, dass besonders auf harten Untergründen – man wühlt sich ja (leider) nicht konstant durch den Schnee/Sand (sondern muss auch mal einfach zum Bahnhof gelangen…) auffällt. Deshalb – eher weniger Kontrolle auf dem Fatbike gegenüber dem MTB mit Reifen in Breite von  2.0 – 2.4“ und Grösse von 26-29“.

 

- Wie gut eignet sich ein fatbike für die Strasse? Ist es eine Quälerei damit längere Asphaltpartien zu fahren (fahren zu müssen)?

Ja, man kann damit auch Strasse fahren. Es ist einfach doof. Eine langweilige Clown-Nummer.

Zudem sind Fatbike-Reifen ca. 3x so teuer wie normale MTB Reifen.

 

- Macht ein fatbike nur bei Schnee/Schlamm/Sand Sinn oder auch zB im Sommer auf einem Forstweg?

M.E. ja. Andere Stimmen gehen klar in die andere Richtung, aber meist nur solange, bis sie wieder ohne rosa-Brille durch die Gegend schauen. Viele Fatbiker vergessen, dass Grip auch durch Anpressdruck vorgegeben ist – der fehlt beim Fatbike. Viele vergessen, dass ein schmaler Reifen im Schnee/Sand/Schlamm mehr Kurventraktion bietet, da er nicht obenauf schwimmt wie ein Fatbike-Reifen. Preis der Reifen, besonders wenn man total 4-6 Paar Reifen/Jahr verschleisst. Es ist eine deutlich differenziertere Angelegenheit, als manche meinen.

 

- Wie viel wirkt sich der Rollwiederstand beim bergauffahren aus, verglichen mit einem MTB?

Beim Anblick meint man gerne, dass man damit nicht vorwärts kommt. Die leichteren Fatbikes unter 13 kg gehen aber oft doch recht gut vorwärts. So meint man, bis man dann wieder auf's normale Sitzt... Der direkte Unterschied ist imens - auch wenn man nicht gleich die 4.8" Bud/Lou Reifen, sondern Vee Rubber Mission benutzt.

 

- Bis zu welchen Schneehöhen habt ihr ein fatbike benutzt, ab wann ist Schluss?

Extrem stark vom Schneetyp abhängig. Mal ist bei körnig aufgebautem Schwimmschnee mit Bruchharst bei 20 cm Schluss, mal geht 60 cm fluffiger Pulver. Ist eine Lage konsolidiert genug, kann man auch auf 2 m Schnee fahren. Eine weiche Piste (was entsteht wenn eine Pistenraupe mit dem Glätter auf viel Neuschnee rumkurvt) geht immer, solange diese nicht zu steil bergauf geht. Solcher Untergrund geht mit dem normalen Bike nur, wenn ordentlich Gefälle da ist.

Ich lasse im Schnee oft so viel Luft ab, dass ich mit Handdruck den Reifen bis auf die Felge runterdrücken kann. Manchmal gehen auch 0.2 bar nicht, dann heisst es einfach ablassen bis es geht...

 

- Wieviel wiegt ein fatbike im Durchschnitt (normale Komponenten von der Stange, Preissegement 1500€), wieviel ein MTB in der gleichen Liga?

2-3 kg mehr als das im Preis vergleichbare MTB. Das Fatbike wird aber zudem noch die schlechtere Ausstattung haben. In dem von Dir genannten Preissegment wird oft das Felt DD erwähnt. Ein Freund hat’s und es macht wirklich einen sehr guten Eindruck für’s Geld – wenn dann andere Reifen als Original drauf sind. Aber für den gleichen Betrag kriegt man schon ein sehr hochwertiges MTB (Hardtail). Wenn man nur 1 kg schwerer sein will, muss man bereits bei der Reifenbreite beginnen Kompromisse einzugehen und für die bessere, leichtere Ausstattung mehr Kohle liegen lassen.

 

Wofür ich das bike verwenden würde:

- Zufahrt zu Wanderungen im Voralpen / Alpenraum um die 1500-2500 hm

Lieber ein ganz normales MTB.

- 1/2 Nächte Touren nur am Rad im gleichen Gebiet

Lieber mit einem ganz normalen MTB.

- längeres bike trekking mit möglichst wenig Asphalt Kontakt

Am liebsten mit einem ganz normalen MTB.

Von einem fatbike erhoffe ich mir gutes Handling in schwierigem Gelände das ganze Jahr über, zu Lasten von Geschwindigkeit aber nicht von Komfort.

Gutes Handling? Sportwagen oder voll beladener 40t Laster auf Asphalt… Seekayak oder Rodeo in der Brandungswelle… Speedglider oder Tandemmatte in der Luft… Das Fatbike hat im Schnee/Sand ein gutes Handling. Aber in Gelände, wo ein normales MTB auch durch kommt, gewinnt dies. Keine Frage. Das normale MTB gibt Dir ein Gefühl für's Gelände - Feedback, dass Dir ein Fatbike nicht gibt. Dinge, die zum Erlernen des MTB 1x1 elementar sind.

 

Komfort? Nun der ist beim Fatbike sehr gross. Zumindest bei Schlägen bis ca. 4 cm. Bodenwellen, Steinstufen (von mir aus auch Treppen), hämmern von alpinen Trails sind mit einem Fully bequemer.

 

Wenn jemand nun meint, dass eine Treppe, die er/sie vorher nicht fahren konnte, nun fahrbar wurde, liegt es vorallem am Kopf - man meint das Bike richte es schon und dann an der fehlenden Fahrtechnik, die das Fatbike beim langsamen Rumgurken kompensieren kann. Wer keine Fahrtechnik kompensieren muss, hat mit einem aktiven Bike mehr Spass. Wer Anfänger ist, sollte Biken auf einem richtigen MTB lernen. Fatbikes helfen da sicherlich nicht.

 

Plump über ein Hinderniss rollen wie ein Mehlsack hilft einem nicht, wenn man fit werden möchte für die 4 Tage zu je 120 km in echten MTB-Gelände. Man muss eine aktive Fahrweise erlernen, bei der zudem das Gelände gelesen wird und lernen wie man locker auf dem Bike bleibt, wenn es unter einem rüttelt. Das lernt man eben gerade nicht auf dem Fatbike und so leidet man aufgrund der passiven Fatbike-Fahrweise und ermüdet in einem Mass, dass 120 km am ersten Tag bereits unerreichbar sind.

 

Im Prinzip ist derzeit das grösste Bedenken mir ein "one-trick pony" zuzulegen dass nur bei einem sehr engen Anwendungsgebiet Spass und Sinn macht ( zB Schneeschuhe).

Ein normales MTB kann mehrere Facetten des MTB abdecken, damit diese nicht nur Spass machen, sondern auch effizient getätigt werden können. Fatbikes werden wie kaum ein Gegenstand (ausser 29er Laufradgrösse, aber das war auch deutlich legitimer) in der Geschichte des MTBs gehypet. Es ist schlichtweg Krass was seit ca. 5 Monaten abgeht.

 

Ich fahre MTB seit meiner Jugend in allen, wirklich allen Facetten (von DH bis Ultraendurance-Rennen, von wirklich hohen Alpengipfeln, bis zum Nordatlantik, von 2.4" bis 4.8" Breite) und unterbreche diese Leidenschaft nur (für mehr als paar Tage) wenn ich kaputte Knochen habe oder auf Expedition (Bergsteigen) bin.

Mein Fatbike (meine weitere Winterfreude seit 15 Monaten) habe ich selber aufgebaut und kostete entsprechend (>5000.- CHF). Es wird nur im Schnee gefahren, also nur 5-6 Monate im Jahr benutzt. Wenn ich mit dem Fatbike nicht auf dem Schnee fahre, bin ich sicher auf dem Weg zu ihm. Alles andere finde ich als sehr passionierter Biker (mit 3 weiteren Bikes in der Garage) Mist. Es hat viel zu viele Nachteile im normalen Gelände gegenüber dem normalen MTB.

 

Viele Fatbiker meinen Anfangs auch, dass sie für den Sommerbetrieb dann einfach dünnere Felgen und Reifen rein knallen – passt ja praktisch alles und das stimmt auch. Bei meinem Fatbike geht sogar noch 29+ rein. Nur hat man immer noch dieses Riesenbaby unter sich, mit einem Hinterbau so breit, dass alle mit ausgeprägten Wadenmuskeln (also die meisten Biker) ihn in steilen Abfahrten streifen. Im Winter ist’s nicht so ein Problem. Aber wer bei ein bisschen Schlamm mal mehr als ein paar hundert km mit kaum Pausen gefahren ist, wird merken, dass solche Stellen die Haut ungemein schädigen. Zudem ist das Trettlager dermassen breit (gängig ist gegenwärtig 100 oder 120 mm), dass im Gelände (MTB Gelände halt) die Pedale viel öfters Bodenkontakt machen. Wer dann meint, er könne diese Problematik verhindern in dem er ein schlankes Fatbike kauft, also ein altes Salsa/Surly mit einem 135 mm breiten Offset Hinterbau, der kriegt dann im Schnee nur die halbe Leistung, weil kein Reifen über echte 4.0“ passt. Nur wenige Bikes mit 170 mm Hinterbau- (gemeint ist die Nabenbreite) und dabei 100 mm Trettlager-Breite und alle Bikes mit 190/197 mm Hinterbau-rsp. Trettlager-Breite können auch 4.5-4.8“ Reifen auch passenden Felgen (80-100 mm Breit) aufnehmen.

 

Mein meistbenutztes Bike ist ein Fully (Vollgefedertes) mit 29" grossen und 2.4" breiten Reifen, hinten 115 mm und vorne 120 mm Federweg. Das geht im Winter auch oft raus. Nicht immer macht das Fatbike im Schnee mehr Spass - es ist eben auch manchmal nur effizienter.

Während mir das 29er Fully das ganze Jahr hindurch Spass macht und je nach Verhältnissen von März bis November richtig gebraucht werden kann, sind's beim Fatbike real Dezember - März und wenn ich noch den Schnee ein bisschen suche November - April. Das Fatbike verliert klar in meiner Benutzung.

 

 

Was man so liest ist schon interessant, ich kann mich erinnern in einem Artikel eine Formulierung wie "falls man mal eine Kiste Bier übersehen sollte fährt man einfach drüber" gelesen zu haben, da passt das Bild mit dem Unimog natürlich.

 

Mit dem normalen Bike hüpft man drüber. Viel eleganter, kraftsparender und materialschonender.

Unimog... pffff... ein Fiat Panda ist geländetauglicher ;) 

Geschrieben

Fatbikes und Teile werden sicher noch wesentlich günstiger... 

 

 

 

Mein meistbenutztes Bike ist ein Fully (Vollgefedertes) mit 29" grossen und 2.4" breiten Reifen, hinten 115 mm und vorne 120 mm Federweg.

 

Fahrtechnik mit einem Fatbike kompensieren? Wenn du meinst...  

 

Viele Grüße
Ingmar

Viele Grüße

Ingmar

Geschrieben

Ein 29er Fully kompensiert ebenfalls, da hast Du vollkommen recht.

 

Deswegen machen rassige und technische Abfahrten mit den kleineren Rädern mehr Spass. Wenn der Spass aber auch noch daraus besteht, an einem anspruchsvollen Bikepacking Rennen gut abzuschneiden, kommt eben der wagon wheeler (29er Fully) aufgrund seiner Effizienz und seines Komfortes zum Zug.

 

Aber unschlagbar im Kompensieren ist bei langsamer Fahrt nun mal das Fatbike.

 

Jedes Bike hat seine Berechtigung und macht, wie ein BMX oder Querrad auch, vieler Orts Spass.

Das Fatbike ist hier keine Ausnahme und so ist es auch keine Ausnahme, dass es vieler Orts die schlechtere Wahl als ein schmaler bereiftes Bike ist. Eben gerade an den von TO genannten Einsatzzwecken.

 

 

 

Fahrtechnik mit einem Fatbike kompensieren? Wenn du meinst...  

 

Viele Grüße
Ingmar

Nach Betrachtung Deines Treppenbildes wird mir klar weshalb Du nur teilweise verstehst worüber ich hier schreibe. Kannst Du Dir vorstellen, dass diese Treppe für mich eher zum Hinauffahren eine Herausforderung darstellt? Ein Chris Akrigg könnte diese mit einem Querrad hinauf fahren/hoppeln. Ich bin nicht so gut und müsste mein 29er Fully oder mein 26x4.8" Fatbike nehmen - da ich eben kompensieren muss, was der Akrigg Fahrtechnisch besser kann. Besser kann ich das Kompensieren nicht erklären.

Geschrieben

OT:

Ingmar, ich habe soeben Deine schönen Tourbilder angeschaut und mir stach dabei was in's Auge:

 

Dein Steinschlagschutzhelm ist kein Fahrradhelm. Egal bei welchem Tempo etc. Du machst hier im Ernst sau dummes. Es gibt Fahrradhelme bereits ab 10.- die für's Radfahren gedacht sind.

 

Weshalb kein Kletterhelm zum radeln; Nun stell' Dir vor, Du fällst auf eine Bordsteinkante. Der Kletterhelm ist ausgelegt Steine von oben abzudämpfen. Seitlich ist dieser nicht schützend - im Gegenteil. Es ist wahrscheinlicher, dass der Kletterhelm (vorallem solche Modelle wie Deines - ohne Styropor) Dich zusätzlich verletzt als dass er Dich schützt.

 

Wenn Du keinen Radhelm tragen willst, so trage besser überhaupt keinen als einen Kletterhelm.

 

Edit: Danke an Andreas K. für die Erwähnung, dass sehr wohl mind. ein Kletterhelm gibt, der Zulassung und Eignung als Fahrradhelm hat. 

Geschrieben

Danke auch für deinen input ibex, du hast wirklich Zeit in dein Posting investiert und das weiss ich zu schätzen auch wenn er stellenweise so formuliert ist dass er es einem, sagen wir einmal, leicht macht sich daran zu reiben :-)

 

Dieses Zitat aus dem von ibex erwähnten Thread hat mir gefallen:
 

 

 

Das Entscheidende ist: Man muss es wollen. Hast Du Bock auf ein Fatbike, dann kannst Du damit alles machen, sogar auf die Arbeit fahren. Wenn Du allerdings nach einem Bike suchst, was Deinen Einsatzbereich am besten erfüllen kann, dann wird das wahrscheinlich kein Fatbike sein. Es sei, denn Dein Arbeitsweg führt durch Eis und Schnee oder über Sanddünen und Schlammpfützen. Am Ende ist es eine emotionale Entscheidung. Etwas kann das Fatbike aber ganz bestimmt - und auch in der Stadt: Dich motivieren, jeden Tag von neuem mit Begeisterung aufs Bike zu steigen. Wenn das mal kein Grund ist...

 

Ich sehe mir gerade Möglichkeiten an wie man zB an einem Pugsley Frame zwei Wheelsets 29erMTB und fatbike verwenden kann. Vielleicht is das etwas.

Zwiebelschalenprinzip: Je mehr Schichten man ablegt desto mehr tränen die Augen.

Geschrieben

Ein Steinschlagschutzhelm ist kein Fahrradhelm. 

 

Das kann man nicht verallgemeinern. Der Salewa Helium z.B. hat die Zulassung als Fahrradhelm.

“Wer ans Ziel kommen will, kann mit der Postkutsche fahren, aber wer richtig reisen will, soll zu Fuß gehen."
(Jean-Jacques Rousseau)

Waldschneider auf Flickr

Geschrieben

Danke auch für deinen input ibex, du hast wirklich Zeit in dein Posting investiert und das weiss ich zu schätzen auch wenn er stellenweise so formuliert ist dass er es einem, sagen wir einmal, leicht macht sich daran zu reiben :smile:

 

Dieses Zitat aus dem von ibex erwähnten Thread hat mir gefallen:

 

 

Ich sehe mir gerade Möglichkeiten an wie man zB an einem Pugsley Frame zwei Wheelsets 29erMTB und fatbike verwenden kann. Vielleicht is das etwas.

Ja, man soll sich daran reiben. Ein Fatbike polarisiert extrem. 

 

Ich merke halt seit November konstant dieses Interesse von nicht Bikern, plötzlich Biken zu wollen, nur weil auch der Discount Sport Händler so'n Dickerchen verkauft und die so witzig und toll und überhaupt was sind. Die Leute merken dann nach ein paar Ausfahrten, dass es ja auch nur Fahrradfahren ist und das Dickerchen nur dort besser, wo's entweder sehr dreckig, kalt (Schnee) oder sandig ist. Was ich noch vergessen habe zu erwähnen, die Reifen werfen ein Vielfaches mehr an Dreck auf. Beim normalen Bike landet ein Grossteil davon am Unterrohr, beim Fatbike natürlich nicht...

 

Ob's bei Dir so ist weiss ich nicht, aber anstatt auf dieses Fatbike zu fokussieren, fokussiere doch einfach auf's Biken im Allgemeinen. Die Frage sollte doch lauten:

Willst Du biken?

Nicht "willst Du fatbiken"?

 

Beim Wechsel der Räder von Fett auf 29" im Falle eines Pugsley z.B. muss bedacht werden, dass das hintere Rad auf Offset gespeicht werden muss. Wie stabil so ein Offset 29er Rad ist weiss ich nicht. Auf mtr.com oder so hat sicher jemand damit Erfahrung.

Könnte noch hinzukommen, dass Adapter für die Scheibe oder Bremssattel vonnöten ist. Wenn das mal steht, geht ein Wechsel der Räder schnell sofern Scheiben doppelt vorhanden. Die Kassette besser mitwechseln, dürfte der Kette und dem/den vorderen Kettenblättern dienlich sein.

 

  • 1 Jahr später...
Geschrieben (bearbeitet)

Danke ibex für deine ausführlichen Informationen.

Ich habe die Fatbikes nach kurzem Vergessen jetzt wieder entdeckt und weiß immer noch nicht so genau, ob sie nur ein Fun-Faktor sind oder man mit ihnen auch wirklich einen Mehrwert hat.

ibex, kannst du genauer erklären, warum ein MTB ein besseres Gefühl fürs Gelände erzeugt, als ein Fatbike? Woran liegt es?

Bearbeitet von smoeller
Geschrieben

Hallo AlphaRay,

deine Aussage ist aber eher eine subjektive Meinung. Ich interessiere mich eher für sachliche Vorzüge bzw. Nachteile.

Vor allem die oben beschriebene Aussage von ibex würde mich im Detail nochmal interessieren.

Geschrieben

Ich selber bike seit vielen Jahren..jetzt nach drei Jahren pause wieder wg. Trekking damit am anfangen. Besitze drei Bikes - mein absolutes Spassbike ist ein Fully Freerider/DH'ler den ich mir vor acht Jahren gebaut habe. 160er Luftfederung vorne und 26"..wüßte nicht, was diese komischen Bikes da noch besser machen wollen. Die Treppen von dem einen Foto ganz oben bin ich schon ohne Federung ruter gefahren - hoch gehen normale Treppen mit Fully genauso Problemlos. Normale Bordsteinkanten um 20 cm fahre ich einfach drüber ohne Lenker anzuheben. Das selbe bei Fahrten durch den Wald mit entsprechend dicken Baumstämmen im Weg. Und Drops von 1-2 Metern sind genauso unproblematisch. Wüßte nun nicht was ca. 10 cm breite Reifen besser machen wollen, außer, dass das Bike schwerer wird... es sieht - in meinen Augen - einfach nur lächerlich aus. Und ich kenne nuur diese Meinung von anderen Bikern. Niemand findet es interessant - das Fatbike wird eher als Scherz angesehen.

Geschrieben

Kann ich so nicht stehen lassen.

Wenn man es ausprobiert weiß man wie anders so ein Bike ist. Wenn man es nicht gefahren ist, dann sollte man doch nicht einfach irgendwas behaupten.

Nicht das ich eins selber besitzen würde, aber ich kenne keinen (mich inklusive) der nach einer Testtour diesem die Daseinsberechtigung abgesprochen hat.

Ein Fatbike ist auch um die 12kg zu bekommen. Die Treppen oben kann man mit einem Hardtail runter, Drops von 1 bis 2m auch. Solche Angaben sind vollkommen irrelevant. Relevant ist dabei meistens wie das funktioniert.

Geschrieben

Fahre auch seit den Neunzigern MTB und hab mal beim Händler meines Vertrauens eine  längere Probefahrt mit einem Fatbike gemacht, irgendwie interessant ist es schon, aber das Geld und den benötigten Platz wäre es mir nicht wert. Zumindest bei mir im Mittelgebirge ist ein normales Bike fast immer im Vorteil, Schnee selten und Sand haben wir gar nicht. 

Geschrieben (bearbeitet)

Schade AlphaRay, Aussagen ohne wirkliche eigene Erfahrung sind dann doch eher belanglos.

Ich glaube du hast auch nicht den Sinn eines Fatbikes verstanden. Es soll wohl nicht das MTB in vollem Umfang ersetzen. Es ist ein Nischenprodukt, dass bestimmte Aspekte besser können soll. Mich würde aber interessieren, was Normalo-Biker zu Fatbikes sagen. Die ewigen Berichte von großen Blogs (teils von Fatbike-Shops wie fatbike24.de oder fun-corner.de) loben die Bikes natürlich in den Himmel. Mich würde aber Meinungen von Leuten interessieren, die nicht mit dem Verkauf von Fatbikes ihr Geld verdienen.

Bearbeitet von smoeller
Geschrieben

Objektiv betrachtet ist der praktische Nutzen minimal. Der einzige Anwendungsfall wo ein Fatbike in unseren Breiten meiner Ansicht nach Sinn macht ist (loser) Schnee. Ansonsten bieten herkömmliche Reifen nur Vorteile: Rollwiderstand, Preis/Verfügbarkeit der Mäntel, Kompatibilität mit Fahrradträgern usw. usf.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 10 Stunden schrieb smoeller:

Es ist ein Nischenprodukt, dass bestimmte Aspekte besser können soll. Mich würde aber interessieren, was Normalo-Biker zu Fatbikes sagen.

Tja, du hast es ja schon selber geschrieben, es ist ein Nischenprodukt. Es kann bestimmte Sachen besser, dafür andere schlechter. 

Beim Fatty steht auf der Habenseite der Grip / die Traktion, welche nicht nur bei den genannten extremen Beispielen zu tragen kommt. Wer aktuell noch regelmäßig einige Stunden die Woche auf dem Rad im Wald verbringt und nicht nur ein paar Forstwege fährt, der findet schon sehr ekligen Untergrund vor. Dieser besteht häufig aus Laub, losen Ästchen, nassen Wurzeln, Matsch und Steinchen bis hin zu Faust großem Schotter. Spätestens wenn alle in langgezogenen Kurven rausgetragen werden und derjenige auf dem Fatty innen vorbeirauscht, wird man das Mehr an Traktion erkennen. Auch nasser Asphalt kann glitschig werden und hier hat ein dicker Reifen mehr Grip.

Voraussetzung ist natürlich entsprechend hochwertiges Material (Das sehe ich in den genannten Shops eher weniger) und ein gut eingestellter Reifendruck. Der Vergleich zwischen nem 1.8 Bar MTB Reifen und einem .5 Bar Fatty ist enorm. Nicht umsonst gibt es auch einige neue Standards wie 650B+ als Kompromiss.

Ansonsten ist ein Fatty halt im Nachteil, Preis, Rollwiderstand, etc. (Wie tblade schon angemerkt hat). Dazu würde ich noch den Eigenwillen aufzählen, denn Fatbikes wählen ihre Spur teilweise selbst - der breite Reifen zieht dich in eine Richtung - und diese zu korrigieren ist anstrengender. (Den Punkt kenne ich aber auch nur vom Hörensagen) Ebenso das "aufschwimmen in komischem Matsch". Ob einem das Nischenprodukt 3k Wert ist? Ich würde sagen wahrscheinlich nicht. Wer nicht schon 2, 3 Räder im Keller hat, der sollte nicht mit einem Fatbike einsteigen.

Ein dicker Reifen ersetzt übrigens kaum den Federweg, der verhält sich grundlegend anders.

 

Edit: Ist dieses Thema nicht eigentlich extrem fehl am Platz? Das hat weder was mit Trekking, noch mit ultraleicht zu tun.

Bearbeitet von Paul
Geschrieben

Hallo Paul, 

bitte entschuldige, wenn das Thema hier fehl am Platz sein soll. Ich bin via Google auf diesen Beitrag "Fatbike Erfahrungen[..]" gestoßen und dachte, dass ich hier auch etwas Erfahrungen sammeln kann.

Für 3k gibts schon Fullsuspension-Fatbikes^^ Nein, ich war eher so an den Bereich 1-2k interessiert. Bin dabei auf die Silverback-Fatbikes gestoßen und dachte mir wenn dann so ein Fatbike kaufen zu können. Speziell im Fall des Silverback Scoop Double empfinde dank Federgabel den Preis von 1599€ als angemessen. Oder was sagt ihr? Klar ist das immer noch gut Geld.

btw: wohne in Brandenburg und hier gibts viele Wälder und weniger Straßen^^ Dein Beispiel mit dem Wald fand ich also gut =)

Geschrieben (bearbeitet)
Am 9.2.2015 at 10:37 schrieb georg:

Wofür ich das bike verwenden würde:

- Zufahrt zu Wanderungen im Voralpen / Alpenraum um die 1500-2500 hm

- 1/2 Nächte Touren nur am Rad im gleichen Gebiet

- längeres bike trekking mit möglichst wenig Asphalt Kontakt

da liess sich der Bezug zum Thema Trekking noch erahnen...

Der TO war seit ca 3 Monaten nicht mehr im Forum, und das Thema ruhte in Frieden von Februar 2015 bis November 2016; man könnte es auch weiterhin ruhen lassen, da der Bezug zum Thema (UL-) Trekking tatsächlich aktuell nicht mehr auffindbar ist.

Bearbeitet von paddelpaul

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