berghutze Geschrieben 30. Januar 2022 Teilen Geschrieben 30. Januar 2022 In der verlinkten LighterPack-Liste findet ihr die Ausrüstung, die ich auf meiner Wien-Nizza-Wanderung im Sommer 2021 dabei hatte. Der geneigte UL-er wird natürlich sofort potentielles Einsparpotential erkennen (auf die Schnelle genannt seien etwa Schlappen, Kocher, Topf und Tasse - shocking ). Die Liste soll aber primär als Beispiel oder Anhaltspunkt für eine mögliche Ausrüstung dienen – wer möchte, darf sich dann gerne noch im Forum auseinander nehmen lassen. Daher habe ich auch auf die Markierung von worn items verzichtet und mir gespart, Hygiene-, 1. Hilfe- und Apotheken-Artikel aufzulisten, da sich deren Gewicht ohnehin ständig ändert und gerade die Apotheke ja auch höchst individuell ist. Da ich zu keinem Zeitpunkt das Gefühl hatte, dass mein Rucksack zu schwer ist, habe ich mir unterwegs keine großen Gedanken gemacht, was ich das nächste Mal zu Hause lassen würde (na gut, 2 Unterhosen und 2 Paar Socken hätten auch gereicht). Einzige Ausnahme ist die Gaskartusche: da ich letztendlich viel weniger zeltete und kochte als gedacht, würde ich in Zukunft nur eine kleine Gaskartusche mitnehmen (ich habe die ganze Zeit eine mittlere mit mir herumgetragen). Ansonsten habe ich eher darüber nachgedacht, das nächste Mal mehr mitzunehmen, nämlich: ein zweites T-Shirt (da man in den Alpen doch relativ zivilisationsnah unterwegs ist und ich mich öfters dafür geschämt habe, wie sehr ich stinke) und wasserdichte Überhandschuhe. Zu den Ausrüstungsgegenständen, zu denen es etwas zu sagen gibt, würde ich kurz etwas schreiben: HMG Southwest 3400: Der Rucksack dürfte bekannt sein. Auf der Wanderung hatte ich die Gelegenheit, insbesondere dessen Performance während Regen zu überprüfen. Absolut wasserdicht ist er nicht (das behauptet aber glaube ich auch keiner), da es m.E. über die vollgesogenen Schultergurte Feuchtigkeit in den Rucksack drückt. Der Rückenbereich und gelegentlich auch der Boden waren daher häufiger mal feucht (und – Nachteil von Dyneema – trockneten dann leider nicht besonders gut). Alles oberhalb der Schultergurte blieb aber trocken. Die Hüftgurttaschen waren leider in die falsche Richtung wasserdicht: das Wasser lief rein und stand dann in den Taschen. Fold over shoulder strap pocket: Die Handy-Tasche von tread lite gear hatte ich für die Wanderung neu erstanden – und ich liebte sie. Leider ist der Kauf durch den Brexit etwas aufwendiger geworden. WM Megalite 0°C: Würde ich wieder mitnehmen. Für ein, zwei Nächte war er zwar zu kalt beim Zelten, aber mit allen Klamotten ging es schon. Und zumindest während Corona musste der Schlafsack ja zugleich als Hüttenschlafsack dienen und da wäre man mit einem wärmeren Schlafsack sonst eingegangen. Wegen der Hüttenübernachtungen würde ich auch beim Schlafsack bleiben und keinen Quilt mitnehmen. Montbell Storm Cruiser: Die Videos von Julia hatten mich dazu bewogen, bei der Regenbekleidung etwas aufzurüsten und in eine etwas schwerere, aber hoffentlich dichte Regenjacke zu investieren. Über diese Entscheidung war ich unterwegs wetterbedingt ziemlich glücklich. Die Jacke war eigentlich durchgehend dicht. Nur am Hüftgurt drückte es Wasser durch die Jacke, wenn es den ganzen Tag durch den Regen ging (was aus meiner Sicht okay ist). Im vorderen Bereich stand das Wasser dann in den Taschen, die man abends leeren musste :-). Die Jacke trägt sich außerdem auch mit T-Shirt ziemlich angenehm. Mein einziger Kritikpunkt wäre, dass die Jacke am Ende der Wanderung ziemlich penetrant nach Schweiß stank. Berghaus Paclite: Auch die Regenhose ist nicht die allerleichteste, ich finde die Hose allerdings super. Die Hose hat einen Reißverschluss bis zur Hüfte und Druckknöpfe an den Knien und Knöcheln, so dass man die Hose auch bei Regen meistens mit geschlossenen Knöpfen und offenem Reißverschluss tragen kann. Mir dient die Hose auch als warme Überhose, wenn es in der kurzen Hose zu kalt wurde. Wasserfilter: Würde ich immer wieder mitnehmen. Nachdem ich mir in den Pyrenäen mal den Magen verdorben habe und drei Tage flach lag, erscheinen mir die paar Minuten zum Wasserfiltern nicht als Zeitverschwendung (in den drei Tagen hätte ich viele Liter Wasser filtern können...) und hinterher freute ich mich jedes Mal über mein wunderbares Wasser. Zeckenkarte: Kam leider zum Einsatz und hat super funktioniert. Hygiene: Corona sei Dank gibt es zwischenzeitlich auf praktisch allen Hütten Seife (meist Flüssigseife), die man ggf. auch hiker-trash-mäßig zum Duschen/Haarewaschen nutzen kann. So ganz würde ich mich darauf aber nicht verlassen und ein paar Gramm Seife und trockenes Shampoo mitnehmen. martinfarrent, _schlaefer, Silberdistel und 10 Weitere reagierten darauf 13 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
berghutze Geschrieben 30. Januar 2022 Autor Teilen Geschrieben 30. Januar 2022 Ganz vergessen: Schuhe Ich war mit den Akyra-Trailrunnern von La Sportiva unterwegs und insgesamt sehr zufrieden. Das sind m.E. die Trailrunner mit der breitesten Zehenbox von La Sportiva (etwas breiter als die Ultra-Raptor). Wegen mir könnten sie gerne noch ein bisschen breiter sein, aber so ging es schon auch. Die Schuhe bieten eine ziemlich gute Stabilität zur Seite (hatte zum Vergleich mal die deutlich leichteren Jackal an, die sich aber auch gleich viel kippeliger anfühlen) und mit der Sohle bin ich auch glücklich. Auf der Wanderung habe ich zwei Paar verschlissen (Fußbett durch und Sohle abgelaufen, das Obermaterial hat gehalten), was aus meiner Sicht völlig in Ordnung ist. Ich bin mit der gtx-Variante losgelaufen und wollte mir in Meran dann eigentlich die Variante ohne gtx kaufen – die gab es aber nicht (in die gtx-Diskussion einzusteigen erspare ich mir). einar46, Harakiri und Kay reagierten darauf 3 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
berghutze Geschrieben 30. Januar 2022 Autor Teilen Geschrieben 30. Januar 2022 (bearbeitet) Noch was vergessen: Ich glaube, nach den zahlreichen Regentagen kann ich sagen, dass Liner mit (selbstgebastelter) Pumpsackfunktion trotz des hierfür in den Liner geschnittenen Lochs dicht sind. Guckst Du hier und hier. Bearbeitet 30. Januar 2022 von berghutze Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Jever Geschrieben 30. Januar 2022 Teilen Geschrieben 30. Januar 2022 Details: Zeckenkarte ist Mist. Hatte da schon eine, da musste dann der Arzt ran, weil zu eingefressen. Besorg Zeckenhaken im Tierbedarf. Sehen aus wie kleine Stemmeisen. Damit bekommt man auch tief verfressene Zecken aus der Haut, wo die Karte scheitert, und das Rausholen ist einfach: mit dem Stemmeisen unter die Zecke fahren, einmal 360° das Ding zwirbeln - Zecke raus. Rucksack: sollte niemals wasserdicht sein (ausser beim Canyoning). Sonst kann man keine feuchten/verschwitzen Gegenstände/Klamotten rein stopfen, ohne dass am Ende sich dort drin die Feuchtigkeit und der Schimmel breit macht. Wasserdicht geht, indem man Ausrüstungsportionen/-gruppen in einfache Plastiktüten packt und die in den Rucksack stopft. Dann ist alles nach Nutzungsart sortiert (z.B. eine Tte für Klamotten, eine Tüte für Hygiene), es wiegt nix, und wenn dann mal im Rucksack z.B. die Trinkbuddel platzt, bleibt alles fein trocken. Will man grössere Überschwemmungen im rucksack bei Regen verhindern: Poncho, unter den der Rucksack passt oder Regenhülle. einar46 und RaulDuke reagierten darauf 2 Zitieren If there's anything more important than my ego around, I want it caught and shot now. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
doast Geschrieben 30. Januar 2022 Teilen Geschrieben 30. Januar 2022 vor 3 Stunden schrieb berghutze: Ansonsten habe ich eher darüber nachgedacht, das nächste Mal mehr mitzunehmen, nämlich: ein zweites T-Shirt (da man in den Alpen doch relativ zivilisationsnah unterwegs ist und ich mich öfters dafür geschämt habe, wie sehr ich stinke) Verstehe dich absolut. Auf meinen Touren in Europa habe ich mittlerweile auch immer ein 2. T-Shirt dabei (~80g). Irgendwo ist immer Zivilisation und Hiker Trash ist bei uns einfach weniger bekannt/akzeptiert als zB in der US-Szene. Als ULer zieht man ohnehin schon Aufmerksamkeit und Blicke auf sich. Da muss es nicht auch noch der olofaktorische Aspekt sein :D vor einer Stunde schrieb Jever: Details: Zeckenkarte ist Mist. Hatte da schon eine, da musste dann der Arzt ran, weil zu eingefressen. Besorg Zeckenhaken im Tierbedarf. Sehen aus wie kleine Stemmeisen. Kann ich auch nur empfehlen. Kommen in 2 Größen. 1 x für Minizecken 1 x für größere Zecken. Habe immer die kleine Variante im Gepäck. einar46, fatrat, berghutze und 1 Weiterer reagierten darauf 4 Zitieren Weg als Ziel - Blog - Tourenberichte, Gear Reviews, Tipps und Tricks und vieles mehr aus der Welt des ultraleichten Weitwanderns und Trailrunnings Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
zopiclon Geschrieben 1. Februar 2022 Teilen Geschrieben 1. Februar 2022 Welches Temperatur Spektrum hast du mit der Ausrüstung abgedeckt? Zitieren https://lighterpack.com/r/uldntl Wandern ist eine Form des weiten Gehens, die Fortbewegung zu Fuß, über mindestens mehrere Stunden. Klettern ist die natürliche Fortbewegung, mit vertikaler Komponente, mit Händen und Füßen. Oder man fährt einfach Rad. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
berghutze Geschrieben 5. Februar 2022 Autor Teilen Geschrieben 5. Februar 2022 Am 1.2.2022 um 16:29 schrieb zopiclon: Temperatur Spektrum Würde sagen alles, was einem im Sommer so in den Alpen begegnen kann (außer Gletscher): leichte Minusgrade mit Frost und etwas Schnee bis große Hitze. Minusgrade beim Zelten hätten sich u.U. vermeiden lassen, wenn ich darauf geachtet hätte, immer nur in tiefen Lagen zu zelten. zopiclon reagierte darauf 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Jever Geschrieben 14. Februar 2022 Teilen Geschrieben 14. Februar 2022 (bearbeitet) Am 1.2.2022 um 16:29 schrieb zopiclon: Welches Temperatur Spektrum hast du mit der Ausrüstung abgedeckt? Auf jeder Tagestour ist Windjacke, winddichte Kappe und eine Taschenlampe Pflicht, auf längeren Touren mit unsicherer/unbekannter Wettervorhersage muss die Ausrüstung so dimensioniert sein, dass du auch im Hochsommer problemlos bei -5°C im Schneefall und bei Wind mehrere Stunden gehen kannst. Alles andere ist Selbstmord. Wenn nicht heute, dann eben bei der nächsten Tour. Ein Freund von mir ist fast am Sustenpass beim Berglauf erfroren, weil er bei Nebel fast den Weg runter nicht mehr gefunden hat. Der Typ ist Hochtourenleiter beim DAV, ihm fehlt eine Prüfung zum Bergführer und er war beim Bund beim KSK Hochgebirgszug. Der hat auch so Dinge wie Grand Combin Soloüberschreitung auf dem Buckel, und er war der einzige, den ich konditionell in der Vergangenheit nicht knacken konnte. Bearbeitet 15. Februar 2022 von Jever Mittagsfrost, Dune, ma11hias und 3 Weitere reagierten darauf 3 3 Zitieren If there's anything more important than my ego around, I want it caught and shot now. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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