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Ultraleicht Trekking

geschnitzter Holzlöffel, 4 Gramm


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Vor einiger Zeit habe ich mir auch mal einen LMF Spork aus Kunststoff gekauft. Wo die gerne brechen, wisst ihr ja sicher. Daher hatte ich auf Touren eh immer einen Holzlöffel dabei, den mir mal ein Kumpel geschenkt hat. Mit 7 Gramm war er schon mal leichter als der LMF Spork, aber vor allem auch stabiler, was beim Rühren von Porridge ja schon ein Argument ist. Allerdings war mir die Laffe immer zu schmal und der Stiel war auch zu lang, sodass er nur diagonal in meine Ziplockbeutel passte.

 

Daher habe ich grade ein bisschen geschnitzt:

Ausgangsmaterial war ein Stück Fichtenlatte, das hier noch rumlag.

 

Zunächst habe ich die Breite des Griffs angezeichnet und "Stopcuts" gemacht, damit ich nicht versehentlich in die Laffe hineinschnitze

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Nachdem der Griff etwa passte, war die Laffe dran. Sie wurde erst einmal grob angezeichnet und dann ausgeschnitzt.

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Als nächstes folgte die Seite des Löffels. auch hier wurde zunächst Stiel und Laffe angezeichnet und grob ausgeschnitzt.

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Der Harztropfen, der links im Stiel zu sehen ist, sollte noch ein kleines Problem werden...

 

Danach folgte "das Loch" (heißt das Ding nicht eigentlich laffe? Weiß das jemand besser als ich?)

Hier muss man aufpassen, dass man sie nicht zu tief schnitzt! Das ist einer der typischsten Anfängerfehlern, dass man die Laffe zu tief macht, aber dann lässt sich daraus nicht mehr gut essen!

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Als ich mit der Oberseite fertig war, ging es dann daran, den Löffel so dünn wie möglch zu schnitzen. Dabei hilft es, wenn man ihn gegen das Licht hält. So kann man sehr gut die Dicke der Laffe abschätzen und schnitzt sich nicht versehentlich ein Löffel mit Loch in der Mitte...

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Den oben erwähnten Harztropfen wollte ich nicht im Stiel haben, damit er mir nicht alles verklebt, also habe ich ihn herausgeschnitzt. Dummerweise ging er tiefer, als ich dachte, sodass ich den ganzen Stiel an allen Seiten wieder bearbeiten musste, damit er einigermaßen symmetrisch wurde.

 

Zuletzt noch mit Schleifpapier die ganzen Kanten gebrochen und dem Ganzen eine glattere Optik gegeben. Nötig war es nicht, denn mit sehr scharfen Messern wird das Holz ja sehr glatt.

 

Und so sieht das Ergebnis aus:

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Die Küchenwage sagt 3-4 Gramm. Jetzt nimmt er grad ein Leinenölbad und wird morgen dann noch mal mit feiner Stahlwolle poliert.

 

Anmerkungen:

Bevor sich jemand wunder: Ja, die grade Kante an der Spitze des Löffels ist gewollt. So kann man besser den Boden abkratzen :)

Tarnfleckschürtze: Ich koche sehr gern, allerdings nervt es mich, wenn man sofort JEDEN Fleck sieht, also habe ich mir aus Jucks ne Schürtze aus Tarnfleck-Stoff nähen lassen.

 

Fazit:

Gekaufte LMF Sporks aus Kunststoff wiegen 10 g, haben aber im Stiel aber eine fatale Schwachstelle. Holzlöffel selbst zu schnitzen ist zum einen ein entspannendes Hobby, zum anderen kann man sich dann einen maßge"schneiderten" Löffel herstellen, der genau so im Mund liegt, wie man das gern hätte, im Stiel nicht die Schwachstelle hat und nebenbei knapp 1/3 des Kunststoffsporks wiegt.

Braucht noch jemand einen? ;)

 

EDIT:
Nachbrenner: bevor jemand die Hygienefrage von Holzgeschirr stellt: Ich habe bisher auf allen meinen Wanderungen mit Holzlöffel gegessen und ihn direkt nach dem Essen wieder mit Wasser abgewaschen. Ich hatte nie Probleme damit, dass der Löffel irgendwie siffig geworden wäre...

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Geschnitzt habe ich den Löffel mit diesen beiden Messern:

 

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Das untere Messer ist das "Schnitzmesser N°2 von Hiro Masui", mit dem ich eigentlich alles geschnitzt habe.

Für die Laffe habe ich das obere Messer genommen, keine Ahnung, wie da der offizielle Name ist. Das war in einem Schnitzmesserset, das ich mal geschenkt bekommen habe.

 

Nachahmen: Nur zu! Genau deshalb habe ich das in dieser Ausführlichkeit beschrieben. Ich schnitze leider auch viel zu selten, trotzdem ist gestern in kurzer Zeit ein brauchbares Ergebnis entstanden. Traut Euch ruhig. Und ein Löffel mit 3-4 Gramm ist doch schon mal was, worüber man nachdenken kann ;)

 

Ich hab diese Woche sehr viel Freizeit, also wenn noch jemand einen braucht... ;)

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hygienisch sollte es keine Bedenken geben. Ich hab mal in einer Fernsehsendung zum Thema "Schnittbretter aus Kunststoff oder aus Holz" das Statement gehört, das Holzschnittbretter sogar bessere Hygieneeigenschaften haben, da die im Holz enthaltenen Gerbsäuren Bakterien auf natürliche weise abtöten. Kann selbst nicht beurteilen ob das nur Seemannsgar ist,

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Toller Löffel, danke für's teilen. Der Tipp mit dem gegen's Licht halten war das was mir noch fehlte...bin i.d.R. beim Loch in der Laffe gelandet...  :_(

 

@ zwiebacksäge: Das Statement über die Eigenschaften von Holz-Schneidbrettern stimmt. Allerdings kann man die Holzbretter (und -griffe an Messern) nach der Arbeit nicht einfach in die (Gewerbe)Spülmaschine stecken - und von daher haben die Hygieniker vom Aufsichtsamt doch wieder ein Probleme damit - im gewerblichen Umfeld.

 

Gereon

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... ich schnitze zur Zeit gern und habe heute mal einen neuen Griff ausprobiert.

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Es ist zwar im Griff "doppelt" so viel Material, dafür aber sehr viel dünner. Laut meiner Küchenwaage wiegt er 2 Gramm.

Gedacht ist er bei seiner Größe als Kaffee-Löffel oder sowas. Da ich allerdings keinen Kaffee trinke, wird er wohl demnächst der thermischen Verwertung zugeführt :D

 

Für MathiasC schnitze ich (wahrscheinlich morgen) noch einen nach seinen Vorgaben, wollt ihr den sehen oder nerve ich Euch mit so vielen Löffen?

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MathiasC hat mein Angebot in Anspruch genommen und sich gestern seinen Löffel bestellt.

 

Vorgabe war: Größe + Laffe in der Art wie mein 4-Gramm-Löffel, der Griff sollte allerdings hinten recheckiger sein und die Maße 1,5 x 0,8 cm haben, damit man ihn besser halten kann.

 

Also habe ich mich heute morgen direkt losgeschnitzt:

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Zunächst ein Stück Holz zurechtgesägt und auf die nötige Stärke gespalten. Dann die Umrisse des Löffels aufgezeichnet und Stopcuts gesägt.

 

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Nach dem Stiel folgte die Laffe.

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Danach die Seiten

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Danach habe ich keine Bilder mehr gemacht, da die restlichen Arbeitsschritte so ineinander übergingen, dass ich zwischendrin nicht dran gedacht habe.

 

Diese Werkzeuge habe ich verwendet (v.l.n.r.) Stecheisen für die Laffe, Schnitzmesser fürs Feine, Puukko fürs Grobe am Anfang. Zum Maßstab: das Puukko hat ca. 8 cm Klingenlänge.

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Nach dem Schnitzen wurde er noch kurz eingeweicht und wieder trocknen gelassen. Dadurch stellen sich Holzfasern auf, die dann abgeschliffen werden können. So wird der Löffel noch glatter. Das Ganze 3x und danach eine Stunde in Leinenöl eingelegt.

 

Das 5-6 g schwere Ergenbis:

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... das nächste Mal schaue ich mir die Bilder an, bevor ich den Löffel verschicke... :D

 

Mathias: Viel Spaß damit, ich hoffe, dass er so geworden ist, wie Du ihn Dir vorgestellt hast.  Wenn nicht, sag mir, was Dir nicht gefällt. Wenn ich das an dem Löffel ändern kann, schick ihn mir einfach zurück. Wenn nicht, kann ich Dir nächste Woche einfach noch einen machen ;)

 

Verfolgungsnummer kommt per PM.

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