Gast Geschrieben 9. Mai 2014 Geschrieben 9. Mai 2014 (Achtung ! Nur weiterlesen, wenn ihr genügend Wasser dabei habt - es kann etwas länger dauern)Bei meiner vergangenen 3-Tagestour über ca. 75 km, habe ich mir vorgenommen, u.a. die Möglichkeit der Versorgung mit Trinkwasser auszuprobieren.Dabei habe ich als Anfänger, für mich höchst interessante und aufschlussreiche Erfahrungen machen dürfen.Die Wetterlage war wie folgt angekündigt: 20-24 Grad mit kräftigen Winden über alle 3 Tage und viel Regen am 3. TagLos gezogen mit 2 Stück 0,75 l PET-Flaschen mit gewöhnlichem Wasser aus dem Hahn, war für mich überaus überraschend, wie bereits während der Anfahrt mit dem Zug und Bus zum Startpunkt, die Gedanken um Trinkwasser kreisten.Ich habe mir extra vorher keine detaillierten Pläne um Nachfüllmöglichkeiten gemacht, also nicht auf der Karte eingetragen, dass ich diese Gaststätte anlaufen, oder jene Tankstelle aufsuchen werde, um Trinkwasser nachzufüllen. Die Planung wollte ich mit dem ersten Schritt beginnen.Im Hinterkopf hatte ich den Tipp aus dem Forum mitgenommen, dass z.B. an Friedhöfen eine Nachfüllmöglichkeit für Trinkwasser besteht. Schon mal gar nicht schlecht. Friedhof hat ja eigentlich jede kleine Ortschaft.Los ging es über die ersten 26km. Schon nach wenigen Kilometern entlang großer, gelb blühender Raps-Felder, mußte ich 2 Dinge zur Kenntnis nehmen:Ein kleines Teufelchen im Kopf wollte mir stetig einreden, dass ich Durst habe.Als hätte es gewußt, dass ich die nächsten 3 Tage nicht ohne Weiteres an das nächste, kühle Nass kommen kann. Da man ja aber trinken soll, bevor man Durst verspürt, war die erste Flasche bereits nach wenigen Kilometern zu einem großen Teil geleert. Erschwerend kam hinzu, dass der stetige Wind mir den Mund austrocknete. Da half auch eine Pflegebehandlung der Lippen mit Badestrand nicht mehr viel.Einer ersten überschlägigen Kopfrechnung nach, rechnete ich, wenn es so weiter gehe, mit mindestens 3-4 Litern Wasserverbrauch am Tag. Große Augen - große Betroffenheit beim Beteiligten !Nachdem ich Vöhringen erreicht hatte, ging mein erster Gang zum Friedhofstor - mißtrauisch beäugt, von den einheimischen Frauen, die bereits die Blumen auf den Gräbern versorgten.Das erste Mal Trinkwasser vom Friedhof holen. Bitte nicht Nachdenken, keine Spekulationen aufkommen lassen. Jedes Kind weiß, dass Trinkwasserleitungen zum Friedhof gelegt werden - Dieses verdammte Teufelchen Zugegeben, etwas vorsichtig den ersten Schluck probiert.... Prima. Schmeckt hervorragend.Die einheimischen Frauen, die bestimmt kopfschüttelnd dachten: "Der hod an Vogel !" (dt.: "Der hat einen Vogel !"), erleichtert und mit Befriedigung, dass wieder 1,5 L am Mann sind, hinter mir lassend, bin ich weiter in den Ort marschiert.Etwas ratlos, stand ich dann mitten im Ort an einer Kreuzung, bei der ich mich fragte, welcher Idiot die Markierungen des Fernwanderweges auf die Laterne, genau mittig auf der Kreuzung, gepappt hat. Links oder rechts war jetzt die Frage und meine Karte war vom Maßstab zu gross, um hier genau Aufschluss zu geben.Eine Passantin, die ich nach dem richtigen Weg fragte, hatte noch nie von einem Fernwanderweg "Hohenzollernweg" in ihrem Ort gehört. Seufz.An dieser Stelle erinnere ich an die kürzliche GPS-Diskussion in einem Thread des Forums, bei der ich vehement die Mitnahme verteidigte.Angeregt durch die Diskussion, wollte ich auf dieser Tour weitgehend auf die Unterstützung durch GPS verzichten und nur im Notfall das GPS aus dem Rucksack holen (Erster Einspareffekt: die 35 Gramm für die GPS-Tasche. Daumen hoch).Also ging ich nach nochmaligem intensivem Kartenstudium nach rechts.Muss ich berichten, dass das natürlich ein Griff ins Klo war ?Diese kleine "dynamische Streckenanpassung" brachte mir etwa 1km Umweg ein, was ich bei meiner Wasserkalkulation natürlich sofort wieder berücksichtigen mußte.Weiter gings mit Vehemenz und nach etwa 2 Stunden legte ich im Wald bei einer Hütte eine Pause ein.Meine Treter von den Füssen und die Einlagen zum Lüften entfernt, kramte ich meine "Camp-Latschen" aus dem Rucksack. MYOG - 2 alte Einlegesohlen aus meinen alten (man möge mir verzeihen) Scarpa-Stiefeln, an die mir meine Frau 2 Gurtbänder genäht hatte.Nach wenigen Schritten um die Hütte drang üppige Nässe in meine Socken und ich mußte feststellen, dass die Idee mit den Einlegesohlen doch nicht so gut war, da diese Sohlen nicht wasserdicht sind.Mülleimer auf, an der Hütte - wieder 89 Gramm gespart und um eine Erfahrung reicher.Unglücklicherweise sind bei meinen Meindl 5.3 die Fersenpolster so durchgescheuert (nach jetzt nur etwas mehr als 300 km !), dass eine harte Kante im Fersenbereich des Schuhs zu Tage tritt, die das Material meiner Lasting Merino Socken an der Ferse so abgerieben hat, dass man durch das Sockenmaterial an dieser Stelle durchschauen konnte.Das hatte, wie jetzt festgestellt, zur Folge, dass sich eine rote Scheuerstelle an der Ferse bildete, die mit Sicherheit in eine Blase münden sollte. Leider kam es dann auch so.Darüber werde ich noch ein ernstes Wort mit Meindl reden. Lautstark auf dieses Missgeschick fluchend warf ich auch meine Merino-Socken (32 Gramm) in den Mülleimer und holte meine Woolpower 400 Socken aus dem Pack, die eigentlich für die Nacht gedacht waren.Weiter gings, mit abnehmenden Wasserlevel zu den Mammutbäumen bei Sulz am Neckar, kurz vor der (grandiosen) Ruine Albeck.Vier 45m hohe, 1866 gesetzte amerikanische Mammutbäume stehen im Wald bei Sulz. Ich war fasziniert, da auf der Lichtung, direkt neben den Stämmen, zwei hölzerne, geschwungene Wellness-Liegen aufgestellt worden sind. Ich ließ es mir nicht nehmen, eine dreiviertel Stunde auf der Liege zu verweilen, und andächtig die Bäume hoch zu blicken.Etwas wehmütig ging ich dann weiter Richtung Burgruine Albeck.So schön wie diese Ruine auf dem Berg liegt und auf dem Gelände es mehrere Möglichkeiten gegeben hätte, mein Tarptent aufzuschlagen, hielt mich doch das angrenzende Naturschutzgebiet davon ab (Weichei ! ), jetzt schon mein Contrail aufzubauen.Es war jetzt etwa 17.00 Uhr und ich brauchte bald - Wasser !Beide Flaschen waren bis auf einen Rest leer und ich machte mich an den Abstieg nach Sulz am Neckar.Schon beim Ausdruck der Karten aus dem Internet war mir aufgefallen, dass die erste Etappe von Rosenfeld nach Glatt lautete, der Kartenverlauf aber bereits in Sulz am Neckar, mehrere Kilometer vor Glatt, endete.Alles kein Problem, sollte man meinen. Die paar Kilometer machen wir noch mit links. Ich hatte zwischen Glatt und Sulz über Google Earth eine Schutzhütte ausgemacht, vor der man das Tarptent aufbauen könnte.Also auf gehts, die letzten Meter !Wasser wollte ich noch in der Siedlung über Sulz suchen. Nachdem ich durch die Stadt gegangen war, stand ich ungläubig vor dem Schild "Fussweg zur Schillerhöhe". Der Fussweg war so bolzengerade und dermassen steil, dass ich um diese Zeit fast verzagte.Schritt für Schritt schlich ich, mit dicker Zunge, den steilen Weg nach oben um oben auf der Höhe festzustellen, dass schon wieder die Wegmarkierung nicht eindeutig ist. Ich schwor mir, den Betreibern des Hohenzollernweges ein Kontingent an Wegmarkierungsklebern kostenlos zur Verfügung zu stellen, die einen schwarzen Pfeil unterhalb des Zeichens enthalten, der entweder nach rechts oder links zeigt (es gibt solche Kleber !).Natürlich landete ich wieder auf der falschen Ortseite, sah aber am Waldrand einen kleinen Friedhof mit Kapelle und trottete lahm dort hin, nur um festzustellen, dass es auch Friedhöfe ohne Wasserhahn gibt. Jetzt wurde es aber höchste Eisenbahn, etwas zu trinken zu bekommen. Eine einschneidende Erfahrung, die ich so noch nie gemacht hatte. Nachdem ich auch diese kleine Umgehung (wieder ein knapper Kilometer) hinter mich gebracht hatte, hielt ich Ausschau nach Leuten, die sich vor ihren Häusern aufhielten.Muss ich noch extra schreiben, dass natürlich kein Mensch weit und breit zu sehen war ?Ich war drauf und dran, am nächstbesten Haus zu klingeln, als ich am letzten Haus Leute reden hörte.Hurtig machte ich mich auf den Weg und konnte einen Mann und eine Frau gerade noch vor dem Einsteigen in ihr Auto, abfangen."Entschuldigung, ich bin Wanderer auf dem Hohenzollernweg, können Sie mir bitte etwas Trinkwasser aus Ihrem Wasserhahn geben ?" Hoffnungsvoll hielt ich meine leeren Flaschen entgegen."Gerne" war die Antwort und der Mann nahm meine Flaschen entgegen und forderte mich auf, zum Hauseingang mitzukommen. Natürlich fragte man nach dem Woher und Wohin und der Mann wollte von mir wissen, ob ich eine bestimmte Adresse in einer Stadt, nahe meines Wohnortes kenne, was ich mit einiger Verwunderung verneinte.Es stellte sich heraus, dass die Leute Anhänger einer Pfingstgemeinde sind und der Hausherr wollte mir partout einen Wälzer mit einer Bibel-Interpretation schenken.Nur mit größter Mühe und unter Verweis auf das Gewicht meines Packs konnte ich ihn von dieser Wohltat abhalten, nicht jedoch ohne wenigstens mit einem mehrseitigen Faltblatt und meinen vollen Wasserflaschen beglückt zu werden.Unter vielfacher Danksagung verließ ich fluchtartig die gastliche Stätte und erreichte schlußendlich gegen 18:30 Uhr die Schutzhütte, wo ich mein Contrail aufbaute.Die Schutzhütte steht an einer Kreuzung, wo ein eigentlich gesperrter Weg mit mehreren Waldwegen kreuzt.Schön blöd, dort sein Zelt aufzustellen, kann ich nur sagen. Aber das ist eine andere Geschichte.Nach "ungestörter" Nachtruhe machte ich mich weiter auf den Weg nach Glatt, um bereits Morgens, gegen 08.00 Uhr, um das schöne Wasserschloß zu streichen.Sicherheitshalber wollte ich nochmals in Glatt meine Wasservorräte auffüllen. Auf und vor dem Schloßgelände stehen schöne Brunnen.Gewissenhaft suchte ich nach einem Hinweis "Kein Trinkwasser" und war schon drauf und dran, meine Flaschen neu zu füllen, als ein städtischer Angestellter, der im Schloßgelände den Rasen mähte, sagte: "Nicht !" "Sie bekommen von mir Wasser !".Er ging davon und kam mit dem Schlüssel zum Besucher-WC des Schlosses wieder und fragte mich, ob mir das was aus mache."Natürlich nicht" anwortete ich mit Todesverachtung und füllte auf dem WC am Waschbecken meine Flaschen.Blöd ist natürlich, dass die Waschbecken so klein dimensioniert sind, dass man die Flaschen kaum unter den Ausfluß bekommt.Dabei ist noch anzumerken, dass das Wasser aus dem WC-Raum wohl stark gechlort war und mir nach dem "Genuss" fast die Hosen ausgezogen hatte.Netter Nebeneffekt war natürlich, dass ich im Spiegel den Erfolg meiner Morgentoilette bei der Hütte (u.a. mit abgesägter Zahnbürste ! ) überprüfen konnte.Nach eingehender Besichtigung des schönen Geländes (das Schloß war natürlich um diese Zeit für Besucher noch gar nicht geöffnet) machte ich mich wieder auf, der 2. Etappe nach Haigerloch zu folgen.Nachdem ich die A81 unterquert hatte, landete ich mit "leerem Tank" in Renfrizhausen.In Renfrizhausen werkelte vor einem Haus eine Dame, die mich, nach Frage nach Wasser, kurzerhand mit in ihre Wohnung nahm und sie bot sogar an, noch einen Kaffee für mich zu kochen.Es ist einfach Klasse, wie hilfsbereit die Leute doch sind, wenn man nur einfach fragt.Nach Renfrizhausen geht es gleich mal 200m steil nach oben. Am Hang, gleich hinter dem Ort, stieß ich auf eine Schutzhütte mit Grillgelände, die einfach Klasse ist.Die Schutzhütte hatte einen, mit kleinen Balkonplatten (!) belegten Boden (so schöne Platten habe ich nicht mal zu Hause).Unwillkürlich willst du die Schuhe ausziehen, bevor du die Hütte betrittst ! Die Hütte ist von 3 Seiten geschlossen und bietet Platz für etwa 8 Schläfer. Matte als Unterlage natürlich vorausgesetzt.Auch vor der Hütte ist ein schöner,ebener, sauber gemähter Platz für mehrere Tarps/Zelte. Alles in allem, eine wunderschön gepflegte Stelle, um eine Nacht zu verbringen. Jedem Wanderer sehr zu empfehlen, der einen Schlafplatz in dieser Gegend sucht. Daumen hoch !Nach längerem, anstrengenden Aufstieg auf die Hochfläche verfluche ich hier auch wieder die fehlenden Markierungen des Fernwanderweges. Nur vereinzelt ist irgendwo, wahrscheinlich auf Gut Glück einfach mal ein Schild angebracht worden. Nach dem ich auf der Hochfläche gerätselt habe, in welche Richtung jetzt das Ganze wieder einmal geht, habe ich mein GPS ausgepackt, nur um festzustellen, dass der Track nicht mal annähernd in der Nähe meines jetzigen Aufenthaltes war.Verdutzt vergleiche ich die in den letzten Stunden gegangene Strecke auf der Karte mit dem Track. Die Strecke auf der Karte ist eindeutig richtig, was bedeutet, dass der Wanderweg um das Kloster Kirchberg herum an den Fischteichen entlang, neu aufgelegt wurde - nur hat man den GPS-Track noch nicht geändert ! Er zeigt wohl noch die alte Strecke. Ich überlege, wie weit ein eTrex30 geworfen werden kann, entschließe mich aber, da es nichts für die Malaise kann, wieder unverrichteter Dinge in den Rucksack zu packen.Ich höre jetzt einen bestimmten Foristen sagen "So hättest du das Ding zu Hause lassen können und hättest einen Haufen Gewicht gespart !" - und ich müßte ihm Recht geben ! Im Kloster Kirchberg bekam ich in der noch geschlossenen Klosterschenke trotzdem meine Flaschen mit Wasser gefüllt und konnte nur mit Mühe einen kleinen Obolus hinterlassen, da Niemand das Geld annehmen wollte. Ich beschloß, die Etappe nicht in Haigerloch zu beenden, sondern noch ein Stück anzuhängen, da in Haigerloch die Gastronomie Montags und Dienstags Ruhetag hat (Man höre und staune).Mein Plan war, weiter bis Haigerloch-Stetten zu wandern, um am dortigen Friedhof aufzutanken und dann weiter durch den Wald, bis zu einer Schutzhütte, zu gehen.Schon arg gebeutelt durch eine kleine "Ehrenrunde" am Aufstieg ausserhalb Haigerlochs (ich sage nur: fehlende Markierung) kam ich am Friedhof in Stetten an und füllte mit heraushängender Zunge meine erste Flasche.Zu meinem Entsetzen kam aus dem Wasserhahn eine braune, trübe Brühe, die (verdammtes Teufelchen) mich sofort zurückzucken ließ !Ich hatte zwar Micropur forte dabei, aber belämmert trottete ich nach Stetten hinein und wurde das erste Mal meinen Prinzipien untreu, Wasser zu kaufen.In einer Metzgerei erstand ich drei Flaschen Wasser und ein Wurstbrötchen, leerte eine Flasche in einem Zug vor dem Gebäude und warf meine "kontaminierte" 0,75l Flasche in den Abfalleimer (Teufelchen, sag ich nur).Der Metzgermeister sah dies und ich erklärte ihm mein Dilemma mit dem Wasser am Friedhof.Darauhin teilte er mir mit, dass auf dem Friedhof das Wasser über den Winter bis zum 1. Mai abgestellt wird und das braune Wasser natürlich die Ablagerungen des abgestandenen Wassers sind.Irgendwie beruhigt durch diese Aussage machte ich mich auf den Weg zum letzten Schlafplatz der Tour.Eine Hütte, die nur über einen Vorraum verfügte, wie so viele auf der Alb und ausserdem von einem Wespenschwarm belagert wurde.Um die Hütte sah es aus wie Sau !Müll und Glasscherben so weit das Auge reicht.Graffitis, die die ganze Vorderseite der Hütte samt Grillstelle verunzieren, sagten mir dazu eigentlich alles.Ich suchte mir einen windgeschützten, müllfreien Platz in der Nähe der Hütte und verbrachte eine geruhsame Nacht.Die dritte Etappe gestaltete sich eigentlich bis auf eine weitere, größere "dynamische Streckenanpassung" relativ unspektakulär (s. meinen Beitrag "Heute am Bahnhof..").Einzig sei hier noch auf die tolle Schutzhütte auf der Hochfläche zwischen Schloß Lindich und Hechingen-Stein verwiesen.Eine sehr saubere Hütte mit picobello geputztem Holzboden und einer schmalen umlaufenden Bank.Nicht wie viele Hütten bei uns, mit Tisch und Bänken im Inneren, sondern eher im Stile der amerikanischen Shelter.Platz für mind. 8 Schläfer. Auch die Grillstelle davor, einfach Topp mit viel Platz für Zelte und Tarps.Ein großes Lob an die Gemeinde Stein. Unbedingt für Hiker zu empfehlen.Fazit:1. Es gibt in vielen Orten einen Brunnen. Trotzdem ist Vorsicht geboten. Obwohl manche Brunnen keinen Warnhinweis aufweisen, ist mir verschiedentlich von Anwohnern vom Genuss des Wassers abgeraten worden. Brunnenwasser habe ich teilweise nur in einer mitgeführten Faltflasche für die Körperpflege verwendet.2. Friedhöfe haben eine gute Wasserquelle (i.d.R. wohl ab Mai)3. Den Wind nicht unterschätzen. Er trieb meinen Wasserverbrauch merklich in die Höhe (>3l)4. Einfach fragen. Die Leute sind immer und gerne bereit, einem Wanderer Wasser zu geben (spirituelle Unterstützung inbegriffen) So, genug. Jetzt muss ich erst mal etwas trinken......... Edit: Schreibfehler berichtigt
Gast Geschrieben 10. Mai 2014 Geschrieben 10. Mai 2014 Nachtrag: Was ich bei dieser Tour noch ausprobiert habe, ist das Weglassen der Regenhülle für den Pack. Eigentlich hätte es mir bereits letztes Jahr, bei den starken Regenfällen im Süden, einleuchten sollen. Damals war ich mit einem Müllsack als Rucksackliner (Gottseidank) unterwegs und hatte zusätzlich die Regenhülle über meinen ULA Ohm gezogen.Irgendwo hatte ich mich wohl nicht getraut, diese weg zu lassen. Sage da nur – Schere im Kopf !Der Regen peitschte waagrecht durch die Luft und jeder Weg hatte sich in einen Bach verwandelt.Als ich an einer Hütte ankam, stellte ich meinen Pack auf die Bank und bekam sofort einen Schwall kalten Wassers über die Rückseite meiner Beine ab.Verdutzt untersuchte ich meine Regenhülle auf Risse, ohne jedoch im ersten Augenblick auf den wirklichen Grund für die kalte Dusche zu kommen.Erst danach dämmerte es mir, dass das Wasser durch den starken Regen an den Schultergurten und am Rücken entlang, in die Regenhülle gedrückt wurde. Auch von oben floss Wasser die Schultergurte entlang in die Hülle.Das ergab nach etwa 2 Stunden einen mehrere Zentimeter hoch stehenden „See“ zwischen Packboden und Hülle, der sich natürlich durch das Abstellen des Packs aus der Hülle ergoss.Der Inhalt des Packs war durch den Müllsack knochentrocken. Ohne diesen Müllsack hätte ich eine böse Überraschung erlebt. Mögliches Fazit schon damals eigentlich: Hülle für knapp 40 Euro für die Katz ! 72 mögliche Gramm hätten gespart werden können. Also nochmals ausprobiert bei der aktuellen Tour, da bei der damaligen Diskussion im Forum http://www.ultraleicht-trekking.com/forum/topic/1288-stille-anklage-packliste/ noch der Gewichtsaspekt durch den nassen Pack vielleicht eine Rolle spielen könnte. Mein Fazit aktuell: In den Pack habe ich auch dieses Mal meine Eva als Burrito gesteckt. Dort hinein meinen Müllsack und diesen sorgfältig oben zusammengewickelt. Die überstehende Eva noch darüber geklappt und mit viel Vertrauen in das Forum, im strömenden Regen los gezogen.Mit einem „Ohr“ habe ich dabei immer auf das Gewicht des Packs geachtet, ob jetzt irgendwann durch die Nässe eine merkbare Gewichtssteigerung einsetzen würde.Auch nach Stunden konnte ich keine merkbare Veränderung feststellen.Zwar merkt man durch die Regenjacke, dass der Rucksack am Rücken nass wird, aber das hat mir jetzt keinerlei Probleme bereitet.Am Ende der Tour öffnete ich meinen Pack und außer, dass die Eva oben leicht nass war, ist nicht mal viel Wasser in das Innere des Packs gelangt. Viel weniger, als ich mir eigentlich gedacht habe.Der Müllsack hat sowieso zuverlässig alles vom Inhalt abgehalten.Der Pack ist nach kurzer Zeit bereits wieder getrocknet (mit Sicherheit unterstützt auch durch den starken Wind) Hülle zukünftig in die Verbannung zu den anderen UH-Sachen und Müllsack verwenden. Ganz klar für mich.
ALF Geschrieben 10. Mai 2014 Geschrieben 10. Mai 2014 Danke für Deinen spannenden Bericht. Wegen Wichtigkeit und Gewicht ist Wasser ein wichtiges Thema. Ich verwende oft Fluss und Seewasser, das ich meistens abkoche, selten filtere und manchmal auch unbehandelt trinke. FarmerBoy reagierte darauf 1
Gast Geschrieben 10. Mai 2014 Geschrieben 10. Mai 2014 @ALF: Danke für deine AntwortStimmt, es ist schon augenfällig, dass bei meinem Test Quellen und Bäche usw. nicht auftauchen.Ich habe das Teil-Thema für mich bewußt ausgeklammert. Nachdem ich in den 60er und 70er Jahren miterleben durfte, was durch die bei uns ehemals ansässige Textilindustrie alles in unserer Region auf Müllhalden abgeladen, angezündet und vergraben, des weiteren in die Bäche eingeleitet wurde und jetzt dazu führt, dass unser Grundwasser streckenweise mit CKW verseucht ist, vermeide ich es tunlichst, bei meinen Wanderungen in unserer Region aus einem Fließgewässer (sei es Quelle oder Bach) zu trinken - Micropur hin oder her. Weiter leistet heutzutage die Landwirtschaft ebenfalls einen deftigen Beitrag.Auch war ich über 25 Jahre lang Gewässerwart in unserem Angelverein. Da bekommt man auch so einiges mit.Aber für dieses Thema müßte man wohl einen eigenen Thread aufmachen, da dies ein endloses Thema, mit viel Konflikt- und Diskussionspotential, ist - denke ich Mal.
Norweger Geschrieben 10. Mai 2014 Geschrieben 10. Mai 2014 Bin auch ein großer Fan von Müllsack-Packlinern. Auf der Maitour keinTropfen im Pack. Spare mir mittlerweile sogar einen separaten wasserdichten Beutel für das Daunenzeugs, das kommt einfach in den Packliner. Habe seit der Marokko-Tour im letzten Jahr immer noch denselben Liner in Verwendung!Gesendet von unterwegs FarmerBoy reagierte darauf 1 der NorwegerDas WESEN des Ultraleicht-Trekking:Wissen schaffenErfahrungen machenSicherheit gewinnenErlebnisse genießenNochmal von vorn!
FarmerBoy Geschrieben 11. Mai 2014 Geschrieben 11. Mai 2014 Danke für Deinen Bericht! Ein stabiler Müllsack ist das A & O und funktioniert zuverlässig als liner, kann ich aus zigfacher eigener Erfahrung bestätigen. Brunnnen- & Friedhofs-Wasser wird durch einen guten Filter i.d.R. genießbar, z.B. SAWYER Mini.Micropur Forte (Nur die Forte-Version!) hilft chemisch gegen Mikroorganismen - da ist aber AquaVenture/AquaMira besser und es schmeckt nicht nach Chlor. Bei mir dreht sich auch immer alles um's Wasser bzw. um dessen Nachschub, auch im D. Kann selbst nicht nachvollziehen, wie Andere sorglos mit Minimalstmengen losziehen können, wo ich schon nach kurzer Zeit 1.5l leergetrunken habe, und das ohne extreme Anstrengungen. In ein stealth "dry camp" am Abend gehe ich nicht ohne mind. 3l Wasser (für Abendessen + Getränke + Frühstück + Getränke + Abwasch + minimale Morgentoilette). Einfach so in's Blaue losziehen ohne "Wasserplanung" kann ich einfach noch nicht. Daher alle Wasserquellen nutzen und Wasseraufbereitung gut üben, dann geht das ohne Nachdenken und rel. schnell - und die Tour macht Spaß (und keine Wasser-Sorgen). Gereon Gast_b reagierte darauf 1
zwiebacksäge Geschrieben 12. Mai 2014 Geschrieben 12. Mai 2014 bin auch mit einem großen Müllasack unterwegs. Der kann im Notfall auch als mini Bivi dienen oder als Ersatzrucksack falls der mal aufreißt. Über die Wasserversorgung mach ich mir bevor ich aufbreche schonmal Gedanken ohne das konkret durch zu planen. Für den letzten Trip auf Mallorca habe ich aus unserem Nachbarforum eine GPS map aller gesichteter Wasserquellen entlang des GR221 gefunden, war eine super Hilfe auch wenn ich garnicht auf dem Weg unterwegs war. Die Quellen kann man ja auch von anderen Routen aus ansteuern. Dadurch kann man einiges an Gewicht sparen, da man ja schon weis wo (und somit auch wann) es wieder Nachschub gibt. Ich halte mir dennoch immer eine ca.0.5l große "Notreserve" falls es mal eng weden sollte. Bisher hatte ich auch nur einmal Probleme mit der Wasserqualität (dünnpfiff). Ich glaub man schmeckt schon recht leicht ob da eine potentielle Gefahr besteht auch wenn man trotz gutem Geschmacks nicht richtig sicher sein kann. Solange es sich um schneel fließendes Wasser handelt (auch wenn nur daumendick) hat es bisher immer noch geklappt. Als ersten Filter habe ich, als ich in der Autowerkstatt auf meine neuen Reifen gewartet habe, vor Kurzem kleine Benzinfilter entdeckt (z.B.für den Käfer oder alte Motorräder). Diese kleinen Plastik Dinger haben Papierfilter wiegen (<14gr) und kosten fast nichts (<4€) bieten aber mit Sicherheit auch nicht die ultimative Fielterwirkung. Man kann sie direkt als Strohhalme nutzen oder in den Trinkschlauch einbauen (Anschlussdurchmesser ca 6mm).
mamue Geschrieben 12. Mai 2014 Geschrieben 12. Mai 2014 Das mit dem Leute fragen und an Freidhöfen u.Ä. auffüllen klappt bei mir auch immer super, war bisher in Norwegen, Schweden, Niederlande, Dänemark und Deutschland unterwegs und hatte wenn Häuser in der Nähe waren nie Wasserprobleme. Klingeln ist eigentlich auch nie ein Problem und mehr als Nein sagen kann ja niemand. Bin auch schon öfter erst wieder "rausgelassen" worden, wenn ich angebotene Softgetränke oder Säfte auch mitgenommen habe LG
dani Geschrieben 13. Mai 2014 Geschrieben 13. Mai 2014 die wasserplanung ist bei mir teil der tourvorbereitung. beim kartenstudium achte ich darauf, was oberhalb der quelle liegt. ist da nur wald oder fels, ist das wasser unbedenklich. hats hingegen ortschaften, felder und landwirtschaft suche ich nach alternativen (brunnen, gasthöfe, läden, leute fragen) oder filtere und/oder chlore das wasser. bisher hab ich damit noch nie irgendwelche komplikationen gehabt. auf touren in karstigen gegenden ohne oberflächenwasser (z.b. schweizer jura), lege ich die touren so, dass ich mindestens einmal am tag ins tal absteige, um an einer wasserstelle durchzukommen. je nach tour muss ich dann pro tag bis zu 3 liter wasser mitnehmen. ... und tschüss.
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