zwiebacksäge Geschrieben 8. Mai 2014 Geschrieben 8. Mai 2014 angespornt von dem vorangehenden Reisebericht, und auch um dem hisigen Wetter zu entgehen, hab ich mich auch mal auf den Weg nach Mallorca gemacht um durch die Berge um Soller zu streifen. Pikanterweise brauch ich die gleiche Zeit um nach Mallorca zu reisen wie in die Alpen zu fahren. Hatte insgesmat 5 Tage Zeit, inklusive An- und Abreise. Musste natürlich so leicht wie möglich unterwegs sein, wollte aber Verpflegung (außer Wasser) für die gesamte Zeit mitführen, als Experiments und nicht weil das notwendig gewesen wäre, macht aber auch total unabhängig. Voll ausgestattet war mein pack weight 5.1kg, inkl Essen und Verbrauch. Wenn ich den Fleece Pulli am Mann statt im Rucksack getragen hätte, wäre es sogar SUL gewesen, ist aber nur Haarspalterei. Tag 1:Nachdem ich in Palma angekommen war gings mit dem Busshuttle zum Intermodal und dann weiter nach Port de Soller. Wollte eigentlich in Valdemossa raus, hab aber den Halt verpasst und bin einfach bis zur Küste durchgefahren. Bin ca 15:00 angekommen. Kann man sich echt sparen, reine Touriattraktion ohne Wert. Weiter gings nach Soller über kleine Pfade nach Muleta, Cami de Castello..bis zum Hang des Cornador Gran. Dort hab ich auf einem der kleinen Stufen genächtigt, ganz schlechte Idee wie sich herausstellte.Ich hatte gerade das Lager aufgeschlagen als auch schon die letzten Sonnenstrahlen vom Berghang neben mir verschwanden. Das bedeutete zwangsläufig Temperaturschwankungen im Fels und damit verbundene Spannungen. Es war gerade dunkel als dann dort auch schon der erste kleine Steinschlag abging. Ich konnte aber unmöglich nochmal umziehen. Hab mich damit beruhigt, das mich die Sufe über mir wohl schützen würde falls was runter kommt. Etwas später der zweite Abgang. Diesmal recht heftig. Ein großer Felsbrocken schlug auf Fels auf, zerbarst und riss eine große Menge Schotter mit den Hang hinunter. Jetzt wurd mir etwas mulmiger, war aber bestimmt noch 100m von mir entfernt. Verständlicherweise war ich die Nacht recht unruhig aber nachdem die Sonne eine Zeil lang weg war, war Ruhe. Wach wurd ich durch einen kleineren Steinschlag, diesmal an meinem hang. Tja, die Sonne kam gerade wieder raus. Bin nochmal kurz weggenickt, wurd dann aber von einem weiteren Abgang wachgerissen. Diesmal hatten sich Steine direkt über mir gelöst. bin noch schnell in meinem Schlafsack an die Mauer gesprungen aber glücklicherweise stoppten die Steine noch über mir. Jetzt war ich erstmal wach und hab mich aufgemacht. Nächstesmal weis ich bescheid! Tag 2Einmal unterwegs bin ich zu einem kleinen Wasserfall gelangt, an dem es die Morgentoilette gab, war ganz alleine dort. Ein fantastischer Platz. Trinkwasser auffüllen und weiter zum Puig de Ofre und Puig des Verger am Cuber See vorbei, puig de sa Font und nach Coll des Prat. Wollte dann noch zum Puig de Massanella der Mauer entlang, hab aber den zweiten Aufstig nich gefunden und bin nur bis zum ersten Plato gekommen. Da es schon spät wurde bin ich wieder umgedreht und hab nahe eines Baches am GR221 in einer alten Zisterne genächtigt. Wollte es dann am nächsten tag nochmal versuchen auf den Gipfel zu kommen. Tag 3Am nächsten Tag bin ich dann am Gipfel angelangt und es war prima, schon tags zuvor mal fast oben gewesen zu sein denn diesmal war es noch bewölkt und die grandiose Aussicht in die Landschaft, die ich ja zuvor schon geniesen durfte war getrübt. Runter gings noch Coll de sa Linea an einer interessanten unterirdischen Wasserquelle vobei. Diese kleine Grotte hatte etwas grabartiges wie ich fand.Weiter nach Es Castellot an die (verlassene?) Herberge wor ich kurz gerastet habe. Der folgende Abschitt zum efugio Tossals Verds ist echt sehr empfehlenswert. Ich glaub auf einigen Abschitten was schon Monate keiner mehr unterwegs gewesen. Teilweise gehts auf einer Wasserleitung auf schmalem Weg dicht an dem Felsen entlang. Übernachtet hab ich auf dem Rfugio (geschlossen) mit einem unbekannten nächtlichen Besucher... Ich war ganz alleinen und einmal angekommen hab ich ein bischen Feuerholz gesammelt um im Kamin ein Kleines Feuer zumKochen und wärmen zu haben. Das Abendbrot gabs schon im Dunklen und ich hatte als Beleuchtung neben dem Feuer meine kleine (13 gr) Stirnleuchte. Hab mich dann voller Zufriedenheit und Glück auf einer Steinbank zum Schlafen gelegt. Das ging jedoch nicht sehr lange. So gegen 23:30 wurden die Schafe plötzlich ein wenig unruhig. Etwas später dann ein Schlag gegen das untere stählerne Eingangstor. Das gesamte Refugio ist komplet eingezeunt. Hab mir noch nichts weiteres gedacht. Etwas später dann gabs ein sehr tiefes Röcheln und Grollen vom unteren Tor. Da wurd ich dann doch etwas hellhörig. Das Röcheln klang wie von Pferden bevor sie scheuen und hiet fast ununterbroch für über 15min an, immer von leicht unterschiedlichen Stellen. Hinzu kamen dann Geräusche von Scharren im Schotter und das gelegentliche Määää einiger Schafe mit Getrappel.Irgendwann wurds mir dann doch mulmig, weil ich mir einfach nicht erklären konnte was da wohl abgeht. Dann durchzuckte mich plötzlich ein unbestimmter Impuls von Angst und ich hab nur noch schnell meinen Schlafsack die Matte und mein handy geschnappt und bin ohne Licht in den Waschraum gerannt und hab die Tür hinter mir zugemacht. Kaum eine Minute später hörteich dann das Klappern meines Titanbechers und das Rascheln von wild geschüttelten Plastiktüten, dann ein heftiges, lauten Fauchen und das Geräusch von Pfoten, die über Steinboden weg stoben. Mein Herz schug mir bis zum Hals. Auch wenn ich mich hier als beknackten Angsthasen oute war ich echt froh, das mir das nicht im Schlafsack liegend passiert ist. Ich glaub ich wär gestorben vor Schreck. Mein Verstand hat mir zwar gesagt, das die Mallorciner sicherlich nichts am Leben lassen würden das ihren Schafen oder Ziegen gefährlich werden könnte aber ich wollte es nicht draufan kommen lassen. Am nächsten morgen bin ich dan vorsichtig ums Eck und fand alles noch in bester Ordnung. Alle meine Lebensmittel waren noch in den zip Locks, nur meine kleine Müllsack fehlte. Ich vermute mal, das sich der Besucher mein Zeugs angeschaut hatte und nicht passendes dabei war, sich dann aber an dem noch glühend heißem Grill verbrannt hatte und weg rannte. Ich hab echt keine Ahnung was das für ein Tier gewesen sein könnte würde aber aufgrund des Fauchens und des Pfotengeräusches auf etwas Katzenartiges tippen. Aber eine normale Katze versucht eher leise und unauffällig zu sein, wärend diese hier nicht die geringsten Anstalten unternahm um unentdeckt zu bleiben, ganz im Gegenteil. Zudem hab ich noch nie ein so tiefes Röcheln und Knurren von einer Katze gehört und ich hab über 6 Jahre auf einem Bauernhof mitgeholfen und kenn so einigeTiergeräusche, wie gesagt ein Pferd kahn dem am nächsten. Wenn einer von euch tips hat gerner heraus damit, würd micht echt interewssieren. Am nächsten morgen fuhr dann ein Auto auf den Hof. Drei Männer stiegen aus und holten Großkalieber mit Ziehfernrohren aus dem Kofferraum. Die hätt ich mal gleich fragen können, hab aber in dem Momemnt nicht daran gedacht. Nun ja, war ja alles OK und ich kahm mir etwas blöd vor wegen meines Verhaltens in der Nacht. Tag 4Jetzt war ich schon auf dem Rückweg nach Soller. Dort will ich den Bus zurück nach Palma nehmen. Der Weg führte zum Coma des Ases, ein wunderschöner Weg, wiedermal.In einer Schlucht kommt man an einem Flugzeugwrack vorbei, das ich als als Ing natürlich inspizieren musste. Die Teile liegen über ca 200m verstreit 20m unterhalb des Weges. Auf dem Kamm über dem Cuber See gabs neben einer tollen aussich über das Umland einen kurzen Snack. Durch den nun sehr leichten Rucksack bin ich immer mehr die Berge hinunter gerannt, da der Pack nun stabieler am Rücken sitztMacht mir einen riesen Spass und erfordert gute Konzemtration. Um den Cuber See herum ist es eher eintönig aber nach bibibassi wirds dann wieder großartig schön. Den meisten Weg bin ich gelaufen und kahm dadurch auch zügig voran. Auf einem breiten Schotterweg ohne jegliche Schwierigkeit ist es dann passiert und ich bin über einen winzigen Stein gestolpert und auf meinem rechten Arm gelandet. Das Blut rann mir den Arm hinunter und zunächst dachte ich, es würde mir noch ein Stein im Arm stecken bis ich feststellte, das das kein Stein war sondern ein Stückchen Fleisch, das aus dem Arm gerissen wurde. Bin erstmal ein Stück weitergegangen damit die übrigen Schürfwunden sich schlossen. Hab den Riss dann mit Tape geschlossen, die Blutung stoppte jedoch auch nach 3 Stunden nicht und ich bin zum Arzt in Port de Soller, wurde genäht und geklebt. Ein Hotel wollte ich da aber nicht und bin mit dem Buss zurück nach Soller. Alle Hotels schienen ausgebuch. Ich wollte aber unbedingt in einem richtigen Bett schlafen und fand schießlich direkt an der Kirche einen sehr netten kleinen Gasthof, 55€ für die Übernachtung mit Frühstück. Obwohl die Kirchturmuhr dreimal hintereinander (!!) die Uhrzeit schlug und die kleine Bimmelbahn bei jeder Abfahrt kurz hupte, hab ich die ganze Nacht durchgeschlafen und bin am morden darauf zum Flughafen und wieder zuück nach DeutschlandAlles in allem ein absolut spitzenmäßiges Erlebnis. Gewichtsmäßig war ich ohne Verbrauch mit 2887 gr Rucksack unterwegs, wie schon angesprochen, hätte ich den Fleece angezogen wären das unter 5 Pfund geworden. Einsparpotential sind im ca 691gr die sich aus Dingen zusammensetzten, die ich nicht gebraucht habe oder auf die ich locker verzichten könnte (Wasserfilter, Thermarest Matte, Fleece, Windy, Zeltstangen). Das Tarp hab ich nicht gebraucht weil es trocken blieb. Nächstes mal ist man immer schlauer. Gast_b, mathiasc und Basti reagierten darauf 3
Chobostyle Geschrieben 8. Mai 2014 Geschrieben 8. Mai 2014 Na, du scheinst ja ein Händchen für Übernachtungsplätze zu haben . Im Ernst, danke für den tollen Bericht! War es vielleicht eine entlaufene Großkatze? Gesendet von meinem GT-N7100 mit Tapatalk
mrhardstone Geschrieben 8. Mai 2014 Geschrieben 8. Mai 2014 ... hey Zwiebacksäge,danke für deinen Bericht. zum Thema "nächtliches Monster am 'Refugi Tossal Verds"da hätte ich eine sehr konkrete Idee: wir sind dort recht spät angekommen und hatten schon zu Abend gegessen und unser Lager aufgebaut. Als es dann anfing zu dämmern kam ein Marder über den Hof stolziert und tat so, als würde es uns gar nicht geben. Er hat den Mülleimer sic! "inspiziert" und unter den Bänken nach dem gesucht, was uns beim Essen runtergefallen ist. Dann ist er wieder gemütlich den gleichen Weg zurück "geschlendert" und hat sich dann auf einen Baum zurück gezogen, nicht ohne vorher nochmal ausgiebig zu Posen ...- ich wette, das war auch dein Freund Wir hatten sicherheitshalber unsere Essensvorräte auf dem Kaminisims deponiert, aber Herr Kollege Marder ließ sich nicht mehr blicken. Dafür hatten wir das folgende nächtliche Erlebnis:Schon auf dem Wege zu Refugi waren uns immer mal Esel mit "Kuhglocken" aufgefallen (das kräftige Läuten muss die Viecher ganz schön nerven ...).Als es morgens dämmerte hörte man dann Kuhglocken von mehreren Tieren sich nähern und es wurde immer lauter. Wie auf Kommando war dann alles verstummt. Ein paar Augenblicke später haben dann 6 - 8 Esel am Tor aus voller Leibeskraft wild durcheinander II-AAAAA t. Man kann sich gar nicht vorstellen wie laut das war und wie skurril die Situation war. Wir haben beide schallend zu lachen angefangen, dann haben sich die Esel davon gemacht und wir konnten noch eine Runde dösen. (vermutlich wollten die Tiere ihr Frühstück im Empfang nehmen). zum Thema "hinterher ist man immer schlauer":... das mit dem Wetter hätte auch anders ausgehen können - siehe die Erfahrungen von Heiländer in Malle oder unsere von der nass-kalten Forumstour letzte Woche. Ganz ohne Fleece oder Tarp loszulaufen wäre vielleicht leichter aber auch fahrlässig leichtsinnig. Grüße vom mrhardstone Grüße vom mrhardstone - " ... neue Wege entstehen dadurch, dass man sie geht ..."
zwiebacksäge Geschrieben 8. Mai 2014 Autor Geschrieben 8. Mai 2014 möglicherweise wars ja der Marder, den Du auch gesehen hattest. Stutzig gemacht hatte mich nur dieses sehr tiefe Röcheln, das ich irgendwie nicht so richtig mit einem Marder in Übereinstimmung bringen kann. Das Geräusch der Pfoten auf Steinboden würd ich genau wie das Fauchen auch eher einer Katze zuordnen. Man hörte kein Krazen von Krallen auf dem Boden und das waren schon satte Auftritte und nicht nur leichtes Getrappel wie von leichten Tieren. Sicherlich nimmt man aber bei Nacht und Geräusche anders war. Tags drauf konnte ich nochmal das Fauchen mit den Kampfgeräuschen zweier Katzen im Hof vergleichen und das war nahezu identisch. Wie auch immer, mir ging ziemlich die Muffe. Nachdem der Besucher davon rannte war das Röcheln auch verschwunden und es war die ganz übrige Nacht absolut still. Im Gewichssparpotential war das Tarp nicht enthalten. Das gehört wie gesagt zu den Teilen, die ich zwar nicht immer (Gott sei dank) brauche, auf die ich aber auf keinen Fall verzichten würde. Mit dem Fleece (230gr) wäre das schon anders. hofnarr hat diesen Beitrag moderiert: Und hier das Ausrüstungsresümee.
Gismo834 Geschrieben 19. Juli 2014 Geschrieben 19. Juli 2014 Hallo Ich hab auch Ostern dort gezeltet. Tippe auch auf denn Marder. Der lief auch bei uns Nachts um unsere Schlafsäcke herum und suchte nach essen.Der Kerl hat absolut keine Angst. Allerdings war der absolut lautlos beim gehen. Mmmh Katzen und Marder sollten auf dem Steinboden keine Geräusche machen.Seltsam...........
Raeuberin Geschrieben 19. Juli 2014 Geschrieben 19. Juli 2014 Mein Gedanke wäre gewesen verwilderter Hund/e vielleicht zusammen mit einer Katze? Was gibt die einheimische Flora und Fauna denn an Raubtieren her? LG Ronja Gestern stand ich noch am Rande eines Abgrunds, heute bin ich einen großen Schritt weiter.
zwiebacksäge Geschrieben 20. Juli 2014 Autor Geschrieben 20. Juli 2014 Also "Menschenfresser" gibts da sicherlich nicht. Was da tatsächlich unterwegs war ist Spekulation. Fand die Situation aber etwas beunruhigend und ist ja auch nichts passiert. Wenn ich ein bischen kleverer gewesen wäre, dann hätte ich die Jäger, die am nächten Morgen kahmen, fragen können, möglicherweise gabs ja einen Grund für ihr Kommen- vieleicht aber auch nicht.
Raeuberin Geschrieben 20. Juli 2014 Geschrieben 20. Juli 2014 Menschenfresser hab ich ja auch nicht gemeint. Sondern eben Raubtiere... die gibts auch in ganz klein. Was mir noch eingefallen ist über Nacht.... vielleicht wars ein Dachs? Die können glaub ich sehr unheimliche Geräusche machen und sind mit ihren langen Krallen nicht unbedingt leise beim laufen. Is nur die Frage, ob es sowas auf Malle auch gibt. LG ROnja Gestern stand ich noch am Rande eines Abgrunds, heute bin ich einen großen Schritt weiter.
Dicentra Geschrieben 20. August 2014 Geschrieben 20. August 2014 Auch wenn der Thread schon ein bisschen älter ist (ich bin eben erst drauf gestoßen): was die Geräusche und den Besucher angeht könnte es sich auch um einen (oder mehrere) Nasenbären handeln. Die machen echt wunderliche Geräusche, sind rotzfrech und sehr neugierig. Die stellen auf Mallorca inzwischen auch ein echte Problem dar, nachdem offenbar einige von ihren überforderten Haltern ausgesetzt wurden vermehren die sich fröhlich und verursachen echte Schäden in der endemischen Natur Mallorcas. Sichtungen soll man daher auch melden, man findet ab und zu Schilder, die darauf hinweisen. Grüße Oli etwas für deine Augen:http://www.wondrouslight.de
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