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Ultraleicht Trekking

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Geschrieben
Hallo,

 

 

seit längerem wollte ich mir schon mein eigenes Taschenmesserbauen, da ich gemerkt habe das viele sehr leichte Messer unangenehm in meiner Hand liegen oder eben dann einen guten Griff haben und jenseits der 50g sind. Also wurde ein klassisches MYOG-Projekt daraus.

 

Allgemein habe ich für mich heraus gefunden, dass man eigentlich kein Messer braucht, wenn man z.B. alles vorschneidet oder eben in Zipper verpackt. Dennoch finde ich für mich ein Messer sinnvoll, da ich einige neue Skills aus dem Bereich Bushcraft und Survival ausprobieren möchte um weiter Gewicht zu sparen bzw um zu verlagern, dazu muss aber auch das Messer zu mir passen. Der Griff muss gut in der Hand liegen für längere Arbeiten als nur ein Schnitt durch eine Tüte und auch die Klinge sollte etwas dicker sein als die 0,8mm die man häufig bei den UL-Messer findet.

 

 

Hier ein paar Daten und Bilder:

 

Zu den Daten:

Klingenstahl: SB1

Klingendicke: 1,25mm

Klingenlänge: 60mm

Grifflänge: 100mm

Länge geschlossen: 115mm

Griffmaterial: Vavona Maser

Linermaterial: Aluminium

Spacermaterial: Aluminium

Washermaterial: Teflon

 

Leider konnte ich nicht so viele Bilder schießen, da ich mich ziemlich konzentrieren musste, keinen Fehler zu machen, aber ich denke, ein paar Einzelheiten sind erkennbar.

 

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So ist der momentane Stand, aber es gibt auch noch etwas zu tun. Die Klinge soll diese Woche noch raus zum Härten bei Herrn Schanz, die Griffschalen werden mit Leinöl behandelt, die Washer müssen noch auf die richtige Größe zu geschnitten werden und abschließend überlege ich noch die Liner und den Spacer zu anodisieren. 

 

Geplant wurde das Messer als Ersatz für mein modifiziertes Opinel Nr. 6. Beim Opinel ist der Griff etwas zu kurz und nicht richtig führbar, die Klinge war mir sogar zu lang (80mm), da ich die Länge bei einem solch kleinen Messer nicht ausnutze. Abschließend stand das Gewicht noch im Vordergrund. Das Opinel wiegt 33g und es sollte nicht schwerer werden. Momentan liegt das Messer bei 28g wobei natürlich noch die Klinge nach dem Härten bearbeitet wird und das Holz noch eingeölt werden soll, aber alles in allem konnte ich alle meine Wünsche und Vorlieben umsetzen und bin super happy, nun mein eigenes Klappmesser zu besitzen.

 

 

 

Viele Grüße

Mathias

 

P.S. Ein Slipjoint und ein Backlock sind auch schon in Planung, ich bin schon selbst gespannt wann ich die umsetze, den momentan kann ich leider nur in meiner Werkstatt bei meinen Eltern arbeiten. Ich finde das Thema Messermachen super interessant und es ist eine nette Beschäftigung.
Geschrieben

Klasse! Und das ist das Erste? Respekt.

Messer habe ich auch mal gebaut, allerdings weder Klapp- noch UL. Opinels sind ohnehin nur schwer zu toppen wenn es um guten Stahl und Praxistauglichkeit geht.

Geschrieben

Hallo,

 

ja es ist mein erstes Klappmesser. Ich war eigentlich selbst erstaunt wie einfach es doch ging. Es gibt natürlich auch ein paar Anfängerfehler wie das die Ecken der Platinen zum Holz nicht richtig plan sind und das eine Bohrung die man so auf den Bildern nicht richtig sehen kann, falsch gebohrt wurde, aber alles in allem ist ein brauchbares Werkzeug dabei raus gekommen.

 

Das Gewicht ist für mich soweit in Ordnung, den ich nutze es ja auch.

 

viele Grüße

Mathias

Geschrieben

Die Bezeichnung für das Klingenmaterial sagt mir garnix, ist das ein Kohlenstoffstahl? Gibt es das als Plattenware?

Geschrieben

Die Bezeichnung für das Klingenmaterial sagt mir garnix, ist das ein Kohlenstoffstahl? Gibt es das als Plattenware?

 

 

Hallo, 

 

der Stahl ist auch bekannt unter dem Namen Niolox oder 1.4153.03 und wird von Jürgen Schanz vertrieben. Beim Stahl handelt es sich wohl um einen Stahl der vor allem wegen seinen guten Schneideigenschaften, durch sehr feine Carbide, verwendet wird. 

 

Ich hab mich für den Stahl entschieden, da er einfach zu bearbeiten und da er sehr günstig zu bekommen ist. Die Härtung lasse ich dort auch gleich machen und so fügt sich ebene alles zusammen.

 

viele Grüße

Mathias

Geschrieben

Hallo

 

Also der Aufwand beträgt sich insgesamt auf rund 15 Stunden bis jetzt. 5h für die Klinge, 3h für den Griff, die Platinen und den Spacer. Dann wurde in 4h alles angepasst und abschließend abgeschliffen um eine schöne Oberfläche zu erreichen. Davor habe ich rund 3 Stunden gebraucht um zu wissen wie ich z.B. die Schrauben am besten anbauen kann, also ob Unterlegescheiben oder Versteifungen, aber sonst hat mir mein Werkstattwissen wohl einige Probleme beseitigt.

 

 

Mit gerechnet wurde natürlich noch nicht die ganze Zeit um zu recherchieren und die Grundlagen im Klappmesserbau zu verstehen. Aber ich finde es hat sich gelohnt.

 

Viele Grüße

Mathias

  • 4 Wochen später...
Geschrieben

 

Ich hab mich für den Stahl entschieden, da er einfach zu bearbeiten und da er sehr günstig zu bekommen ist. Die Härtung lasse ich dort auch gleich machen und so fügt sich ebene alles zusammen.

 

 

 

Naja, er ist vielleicht einfach zu bearbeiten, wenn er nicht gehärtet ist. Danach wirst du noch Augen kriegen- er gehört wohl (im gehäreten Zustand) zu den zähesten Stählen die ich je verarbeitet hab. Nach 2-3 Strichen mit den Schleifpapier ist das stumpf...

Und günstig ist er auch nicht wirklich ;-)

 

Trotzdem super Arbeit! Wenn du die Platinen noch weglässt, kannst du nochmal Gewicht sparen. Ich hab mich auch schon daran versucht:

 

 shapeimage_2.png

 

Dabei rausgekommen ist das mit 22gr: KLICK

Ich hab aber schon Ideen, wie´s noch leichter wird ;-)

 

beste Grüße

Geschrieben

Hallo Knilch,

 

es ist soweit mein erstes Klappmesser und ich wollte mich mit einem Zwischenschritt an die UL-Messer wagen. Ich hab alle Bauteile mal gewogen auf einer Laborwaage und weiß nun wo das Gewicht im Detail steckt  :mrgreen:

 

Sprich das kommende Messer könnte vielleicht auch unter 18g werden, relativ klein und fein.

 

Das der Stahl im gehärteten Zustand mit 61HRC nicht ohne ist, war mir schon klar, mir gings hauptsächlich um die Bearbeitbarkeit im weichen Zustand, den die Klinge wurde aus 2,2mm Material gefeilt. Lieber wäre mir 1mm gewesen und dann ca. 0,2-0,3mm durchs finischen herunter zu schleifen, aber ich wollte nicht bei 5 Shops bestellen.

 

Könntest du ein paar Daten preisgeben? Also Größe und vielleicht auch welchen Stahl du empfehlen würdest? Alternativ habe ich schon RWL gesehen in 1,5mm evtl finde ich auch noch etwas dünners. Welches Holz verwendest den? Natürlich nur so viel wie geht, immerhin wäre die Vermarktung doch recht interessant :mrgreen:

 

 

Das Vavonamaser-Holz war relativ weich und ich hab eine Schale schon aus einander gebrochen, daher die ersten Versuche mit Linern, die nächste Version soll mit dem Reststück gemacht werden und dann auch ohne Liner. 

 

Viele Grüße

Mathias

  • 9 Monate später...
Geschrieben

Hallo,

 

ich habe mein Messer nochmals überarbeitet. Die Griffe haben mir nicht so gut gefallen und ich wollte dem Messer eher ein einfacheres, minimiertes Aussehen geben, waren ja doch viele Bauteile und unterschiedliche Materialien. Daher habe ich einen neuen Griff aus sibirischer Lärche gefertigt und einem Spacer aus schwarzem Vulkanfiber, geölt wurde der Griff nur mit Leinöl.

 

Mit dem Messer habe ich im Herbst viel geschnitzt und es sind auch ein paar Kratzer auf dem Klingenspiegel dazu gekommen durchs schleifen. Der Stahl ist super, sehr schnitthaltig und sehr scharf für einen rostträgen/freien Stahl.

 

Übrigens die Aussage von Knilch mit Gewicht sparen durch weglassen der Liner kann ich nicht bestätigen, das Vavonamaser ist wohl das leichteste Holz was es gibt und kompensiert das Gewicht des Alus. Das Messer wiegt mit Lärchengriff 28g, also genauso schwer wie die alte Version. Um Gewicht zu sparen müsste man die Geometrie verkleinern von Griff und Klinge und evtl noch ein leichteres Griffholz nehmen, dann sinkt das Gewicht.

 

Hier die Bilder:

 

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Viele Grüße

Mathias

 

P.S. Slipjoint und Backlock habe ich verworfen, mir fehlt gerade einfach die Zeit und ich habe auch gemerkt, das ein Frictionfolder mir vollkommen ausreicht.

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