Gast Geschrieben 13. März 2014 Geschrieben 13. März 2014 Eben habe ich eine etex-Bestellung aufgegeben mit Materialien für einen Rucksack. Obwohl ich keine exklusiven Stoffe gewählt habe und auch nicht allzu großzügig kalkuliert habe, ist eine ansehnliche Summe zusammengekommen. Mit ein bisschen Geduld würde ich für das gleiche Geld einen tollen UL-Rucksack gebraucht kriegen und der wäre dann sogar schon zusammengebaut. Mit hochwertigen Edelstoffen, womöglich noch durch Import verteuert, wird das Ganze noch weniger lukrativ. Warum also selber machen? Weil man so ein perfekt auf die eigenen Bedürfnisse angepasstes Teil bekommt? Warum näht und baut ihr selbst?
HAL23562 Geschrieben 13. März 2014 Geschrieben 13. März 2014 Wohl wahr, Geld spart man insgesamt nicht unbedingt.Aber irgendwie reizt es mich einfach, eigene Sachen möglichst perfekt ganz nach meinen eigenen Anforderungen und Vorstellungen zu gestalten und zu schaffen (welcher Hersteller stellt z.B. schon einen Regenanorak aus GTX-P-Lite komplett ohne Taschen her?). Auch eigene oder andere neue Ideen einfach mal ausprobieren ist interessant.Irgendwie ist es für mich einfach auch ein tolles Gefühl mit selbstgemachten, funktionierenden Sachen unterwegs zu sein. In unserem Leben gibts nur noch wenig von uns genutzte Dinge, die zumindest in Teilen Ergebnis eigener Herstellung sind.Und die Reaktion manches interessierten Betrachters: "Neeeh jetzt ... wirklich selbst genäht?" ist hin und wieder ja auch ganz schön - ähm ... schäm ... HAL grenzenlos reagierte darauf 1 Wenn du keine Ziele mehr hast, bist du tot - auch wenn du noch atmest. raus&weg-Blog und Plünnenkreuzer
LotteBepunkt Geschrieben 13. März 2014 Geschrieben 13. März 2014 Wenn ich schon ziemlich sehr vile Geld für etwas ausgebe, dann will ich schon, dass es exakt so ist, wie ich es haben will. Dann will ich mich nicht dauernd über irgend eine kleine doch nicht so ganz passende Kleinigkeit ärgern müssen.Und: Zumindest, wenn es Richtung Schlafsack/quilt und Zelt/tarptent geht, entschieden billiger.
wilbo Geschrieben 13. März 2014 Geschrieben 13. März 2014 ich baue vorallem dinge die es so nicht zu kaufen gibt.(man könnte natürlich fast unter jeder plane trocken liegen) der entwurf wird meist während der bauphase verändert, und entwickelt sich dabei immer mehr zu meinen bedürfnissen hin. das ist bei mir eher eine freude am prozess! finanziell hast du sicherlich recht. es gibt vieles auf dem markt was zu einem günstigen preis zu bekommen ist. und wenn man gebraucht kauft ist, das preis-leisungsverhälnis nicht zu schlagen. lg. -wilbert- - Signatur von mir gelöscht -
grenzenlos Geschrieben 13. März 2014 Geschrieben 13. März 2014 Wohl wahr, Geld spart man insgesamt nicht unbedingt.Aber irgendwie reizt es mich einfach, eigene Sachen möglichst perfekt ganz nach meinen eigenen Anforderungen und Vorstellungen zu gestalten und zu schaffen (welcher Hersteller stellt z.B. schon einen Regenanorak aus GTX-P-Lite komplett ohne Taschen her?). Auch eigene oder andere neue Ideen einfach mal ausprobieren ist interessant.Irgendwie ist es für mich einfach auch ein tolles Gefühl mit selbstgemachten, funktionierenden Sachen unterwegs zu sein. In unserem Leben gibts nur noch wenig von uns genutzte Dinge, die zumindest in Teilen Ergebnis eigener Herstellung sind.Und die Reaktion manches interessierten Betrachters: "Neeeh jetzt ... wirklich selbst genäht?" ist hin und wieder ja auch ganz schön - ähm ... schäm ... HALEs macht auch einfach Freude, sofern das teil dann OK ist, passt usw., wenn man etwas selber macht, verwirklicht und somit dann auch etwas stolz sein kann Grüße, Wi grenzenlos HP: http://www.grenzenlosabenteuer.de https://www.facebook.com/wilfried.hofmann.5 In der Einfachheit liegt oft ein großer Segen.
howtnted Geschrieben 13. März 2014 Geschrieben 13. März 2014 Warum näht und baut ihr selbst? Diese Frage habe ich mir schon so oft gestellt und ich glaube ich bin da etwas exotisch. Es begann, sicher wie bei vielen, mit einem Dosenkocher. Ich habe gefühlte 30 Stück gebaut. Immer wieder getuned, verbessert, und letztendlich so weit verbessert, dass die Ergebnisse wieder schlechter wurden und damit unbrauchbar. Das Ende vom Liede war: Ich habe mir den Caldere Cone gekauft, weil ich mit keinem Myog Kocher von mir 100% zufrieden war. Ich kann mich also nicht anschließen bei der Idee: Ausrüstung herzustellen, welche genau so ist, wie ich sie möchte. Das habe ich bisher noch nicht hinbekommen.Auch Geld habe ich dabei keines gespart, sondern habe sogar doppelt bis dreifach so viel ausgegeben, wie wenn ich gleich einen Caldera Cone bestellt hätte. Aber der wichtigste Punkt, den ich für mich beim Bauen mitnehme ist: Ich lerne verdammt viel. Ich verstehe die Physik dahinter, ich plane, suche passendes Material und versuche mich an der Umsetzung. Dass das Projekt-Ergebnis nicht zum Einsatz kommt ist sicher meinem Perfektionismus zu zuschreiben. Das gleiche Phänomen habe ich bei meinen 4 Zeltprojekten festgestellt. Das Ergebnis ist leider nie Perfekt geworden. Ich weiß, dass industriell hergestellte Sachen auch nie zu 100% perfekt sind, aber bei eigenen Myog Projekten weiß man genau wo etwas unsauber gearbeitet wurde, wo man eine Naht wieder auftrennen musste, wo die Naht schief geworden ist, wo ein Fehler in der Planung lag usw. Und genau da schau ich immer hin und ich ärgere mich darüber, sodass ich daran gar keine richtige Freude habe. Und auch hier ziehe ich wieder folgende Billanz: Ich plane, zeichne, kaufe ein, setze um, verstehe, lerne und kann dann am Ende MEINE Version präsentieren. Ich bin auch Stolz auf meine Projekte. Wer kann schon von sich selbst behaupten, er habe ein Zelt oder Rucksack selbst genäht. Ich zeige gerne meine Bilder hier im Forum, aber der größte Gewinn ist immer: Ich habe gelernt wie so etwas funktioniert. Und um wirklich ein 100% zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen, müsste ich das gleiche Projekt wieder und wieder machen. Aber das würde aber deutlich mein Budget sprengen. Deshalb, werde ich in Zukunft besser überlegen, ob ich etwas versuche (myog), oder gleich ein Ergebnis kaufe. lg, hotte howtnted.blogspot.de
blitz-schlag-mann Geschrieben 13. März 2014 Geschrieben 13. März 2014 OT: Seit meiner vergangenen Zeit als Modellflieger hab ich nicht mehr so richtig Bock auf MYOG. Zu oft hab ich teure Trümmer aufsammeln müssen. Überall Kisten voller Kleinkram.Potcozys, Kocher, Topständer usw. hab ich schon gebastelt, alles darüber hinaus wird gekauft...Viele GrüßeIngmar Viele GrüßeIngmar
Gast Geschrieben 13. März 2014 Geschrieben 13. März 2014 So viele interessante Denkanstöße... Ich bin etwas hin- und hergerissen, wahrscheinlich durch DIY-Erfahrungen in anderen Bereichen. Eine Zeitlang war ich exzessiver Bogenbauer und habe unglaubliche Summen in Material und Werkzeug investiert, immer auf der Suche nach dem noch schnelleren, noch effizienteren Design und der möglichst perfekten Verarbeitung - wenn ich heute noch in den Wald zum Schießen gehe, dann nehme ich einen gekauften Bogen von der Stange mit. Zwar hoffe ich, dass es bei meinen Outdoorprojekten anders kommt, ich befürchte aber fast, es läuft am Ende auf das Gleiche hinaus und ich bin schließlich doch mit dem Rucksack ausm Laden unterwegs und lasse das selbstgenähte Tarp zu Hause weil mir das Profizelt mehr Sicherheit gibt. Trotzdem ist es schon so, wie howtnted schreibt, mit jedem Projekt steigt die Lernkurve, man ist stolz auch wenn das Ergebnis nicht perfekt ist und myog ist außerdem auch ein Ventil für die überschäumende Kreativität. In diesem Sinne, let's myog!
schwyzi Geschrieben 13. März 2014 Geschrieben 13. März 2014 Hi,ich habe eine etwas andere Herangehensweise ans Basteln - natürlich ist "wenig Geld ausgeben" eine Motivation;aber besonders macht mir Spaß, Material zu verwenden, dass kostengünstigst, besser noch kostenfrei ist.Recycling bzw. Abfallverwertung ist das Stichwort, so ist mein Solo-Kochset z.B. komplett aus "Müll" bzw. weggegebenen Teilen, die ich aus dem Sperrmüll, dem Verschenkmarkt o.ä. Quellen habe.Insofern leuchtet mir das Argument."Wohl wahr, Geld spart man insgesamt nicht unbedingt." nicht so ein; das gilt wohl nur, wenn man der Meinung ist, es muss neu und edel sein (also unbedingt cuben, Titan, Silnet...) ähnlich leichte Materialien gibt's aber auch. Mein leichtestes Tarp besteht aus dem Überzelt eines Doppeldachzeltes, 2,10x1,60m, mit Leinen (simple Reepschnur/Maurerschnur) 335 Gramm. Man musss halt nur immer nach Material gucken und überall mal was mitnehmen, auch mal "auf Vorrat" ohne konkrete Verwendungsidee. Beispiel: Nylonstoff eines kaputten Gartenverschönerungsflaggenteils (kennt ihr wohl, so Flatterteile...), Ripstop, mein selbstgenähter Kulturbeutel daraus wiegt 10 Gramm mit Zugschnur und Minitanka aus einem alten Kinderanorak. SOO viel leichter geht's mit cuben oder Tyvek auch nicht, glaube ich - und mein Beutel ist schön farbig und erfreut mich eben deshalb besonders, weil er nichts gekostet hat.Oder Netzaußentaschen an meinem Rucksack: die bestehen nicht aus teurem Netzgewebe von etex, sondern aus Verpackungsbeuteln von Protektoren (Für Kinder beim Skaten u.Ä.) 1a Netzgewebe, schon in Nylonstff eingenäht, so dass ich es leicht verarbeiten konnte, Und nachdem ich meinen Reiß- und Zerr-Test gemacht hatte, war ich sicher, dass gekauftes Material bestimmt nicht besser hält.Man kann also ne Menge Geld Sparen, allerdings muss man diese "Schatzsuche" nach Material auch mögen - mir macht's halt Spaß...Leichter und bequemer ist es natürlich, passend das Material genau dann zu bestellen, wenn man gerade loslegen möchte - die Folge ist aber eine Abhängigkeit und aus meiner Sicht mangelndes Improvisationstalent (S. Threads wie "Silnylonnotstand" !!) Aber wie gesagt, das ist MEINE Motivation...Auf jeden Fall: Viel Spaß beim Basteln, und aus "Kostengründen" solltet ihr nicht damit aufhören!!Wie schon oben von grenzenlos gesagt:"Es macht auch einfach Freude, sofern das teil dann OK ist, passt usw., wenn man etwas selber macht, verwirklicht und somit dann auch etwas stolz sein kann :-P"LG schwyzi KlausD reagierte darauf 1
fettewalze Geschrieben 13. März 2014 Geschrieben 13. März 2014 Ich empfinde die Perspektive schon zweifelhaft. 1. Du vergleichst MYOG mit gebrauchter Ware. Aber Deine Materialien sind alle neu und werden wohl kaum durch Verarbeitung ähnlich gebraucht aussehen (sollen). Entweder du verarbeitest gebrauchte Materialien und deren Preise oder der Vergleich hinkt. 2. Ist die Grundlage von MYOG, wie von vielen anderen schon erwähnt, eben nicht die Geldersparnis. Man will etwas eigenes, nicht käuflich erwerbbares, Spaß bei der Herstellung, etc. etc. Generell lässt sich dennoch sagen, dass sich gerade beim UL-Trekking viel Geld sparen lässt, wenn man es selbst macht. Viele Einsteigersachen erfordern nur gerades Nähen oder eine Schere und ein paar Dosen. Zum MYOG-Rucksack: Ein IKEA-Hackpack ist leicht, neu und billiger als Dein gebrauchter Rucksack.
ibex Geschrieben 14. März 2014 Geschrieben 14. März 2014 Ich empfinde die Perspektive schon zweifelhaft. 1. Du vergleichst MYOG mit gebrauchter Ware. Aber Deine Materialien sind alle neu und werden wohl kaum durch Verarbeitung ähnlich gebraucht aussehen (sollen). Entweder du verarbeitest gebrauchte Materialien und deren Preise oder der Vergleich hinkt.+1 Für mich die wichtigsten Punkte: nach Mass und individuellen Wünschen. Ich entdecke immer wieder an angebotenen Waren Problemstellen für die ich nicht bereit bin zu bezahlen. Eine prinzipielle Philosophie. Also muss ich es dann selber machen.Selbst mit 7d Nylon, Chikara und X-Pac werden meine DIY Teile um ein vielfaches günstiger als alles andere, was dann mindestens im Detail nicht passen würde. Es ist meistens jedoch so, dass der Markt schlicht nicht bietet was ich suche. Die Ausnahmen sind mit Kosten ad absurdum (sagt jemand mit einem kapitalen Gehalt) verbunden und i.d.R. auch mit langen Wartezeiten.Im Weiteren sind die Resultate der selbstgemachten Teile bis jetzt immer leichter (weil ich weiss wo ich die Materialien beanspruche - das kann auch sehr individuell sein - und wo nicht und so optimieren kann) gewesen als Vergleichbares vom Markt. Bei einigen Teilen ist's jedoch so, dass ich mich zuerst inspirieren muss. Also inspiziere ich was auf dem Markt ist um die Kernpunkte zu identifizieren und darauf mein DIY Projekt aufbaue. Das führt dazu, dass ich dann bereits mit dem ersten Produkt auf vielen folgenden Touren sehr zufrieden bin.Auch was hier im Forum an DIY gemacht wird ist eine grosse inspiration.
dani Geschrieben 14. März 2014 Geschrieben 14. März 2014 ich baue vorallem dinge die es so nicht zu kaufen gibt. ist bei mir das selbe, wobei ich eigentlich nur noch selten etwa komplett selber baue. meist nehme ich irgendwas kommerziell erhältliches und ändere es so ab, dass es meinen bedürfnissen entspricht. KlausD reagierte darauf 1 ... und tschüss.
Basti Geschrieben 14. März 2014 Geschrieben 14. März 2014 Mir hat MYOG vor allem ein besseres Verständnis für verschiedene Ausrüstung gegeben. Hab mehrere Rucksäcke selber genäht. (Auch wenn ich immer wieder bei meinem alten GoLite Breeze lande). Reperaturen an Rucksäcke konnte ich unterwegs dadurch einfacher und zuverlässiger bewerkstelligen. Unseren selbstgenähten Doppelquilt nutzen wir schon seit ein paar Jahren, ist zwar nicht 100% perfekt aber zusammen mit unserem Doppelbivvy für uns kaum zu übertreffen. Als wir den genäht hatten, gab es nur 1 kommerziellen Doppelquilt fertig zu kaufen und dieser hätte gut das 4fache gekostet!Dosenkocher gibt es bei mir auch einige. Hier ist es mehr der Gedanke, dass ich auch unterwegs mal nur mit einem Taschenmesserchen problemlos einen Kocher basteln kann. (Ist tatsächlich schon öfter vorgekommen, weil bei anderen die Gaskocher kaputt gegangen sind)MYOG hat mir auch die Scheu genommen, ich würde ein kommerzielles Produkt "kaputt" machen, wenn ich ein Band kürze oder einen Reißverschluss entferne. Erst gestern landete eine komplett überflüssige Kapuze von einem Oberteil nach kurzem Schereneinsatz im Müll. Jetzt entspricht das Oberteil mehr meinen Vorstellungen. "Man überhäufe mich mit Luxus! Auf alles Notwendige kann ich verzichten." Oscar Wilde
Norweger Geschrieben 14. März 2014 Geschrieben 14. März 2014 Früher war UL-Gear nur schwer zu beschaffen, da hatte ich MYOG häufiger ins Auge gefasst. Heute ist das Angebot in D weitaus größer - genauso wie der finanzielle Spielraum nach dem Studium.Allerdings ist auch mein Erfahrungsschatz gewachsen, und ich brauche weniger Zeug als früher Ab und an fange ich wieder mal ein MYOG-Projekt an, aber beenden tue ich längst nicht alle. Noch nie habe ich etwas zu meiner vollsten Zufriedenheit genäht , war mit der Qualität des Ergebnisses nie völlig zufrieden. Änderungen an kommerzieller Ausrüstung mache ich aber gerne.Gesendet von unterwegs der NorwegerDas WESEN des Ultraleicht-Trekking:Wissen schaffenErfahrungen machenSicherheit gewinnenErlebnisse genießenNochmal von vorn!
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