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Ultraleicht Trekking

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo zusammen,

 

ich bin neu im Thema ultraleicht trekking und plane für Ende Mai meine erste Tour. Im letzten Jahr bin ich die letzten 4 Etappen des Lahnwanderwegs mit Pension Übernachtung gelaufen und in der vergangenen Woche habe ich einen Overnighter gemacht, um meine Ausrüstung zu testen.

 

Geplant ist am Freitag den 23. Mai in Brilon zu starten. Die Tageskilometer sollen ca wie folgt sein: 22, 27, 20, 13, 25, 21, 24. Nach Tag 4 habe ich eine Übernachtung im Rhein-Weserturm gebucht, um mal zu duschen und alle Akkus aufzuladen.

Bei meiner Ausrüstung bin ich mir unsicher mit den zu erwartenden Temperaturen. Ich habe einen günstigen Widesea Schlafsack mit Comfort Temperatur von 11°C. Das wird nicht reichen und bei meiner Testtour habe ich mit dünnem Inlet, langer Merino Unterwäsche, T-Shirt, Fleece Jacke, Fleece Hose, Socken und Buff geschlafen. Bei 8°C war das ok. Ich glaube aber Ende Mai sollte ich auf den höheren Lagen vom Rothaarsteig von 4-6 Grad Tiefsttemperatur ausgehen. Macht das Sinn?

Hier meine aktuelle Packliste:

https://www.lighterpack.com/r/4fhnmr

Was kann man hier verbessern? Aktuell würde ich bis zu 100€ investieren. Einen neuen Schlafsack gibt es dann zur nächsten Tour.

Reparaturset und Kulturbeutel steht noch nicht genau fest.

 

Danke für alle Hinweise und Ideen!

Geschrieben

In der Region bin ich aufgewachsen, da kann es schon mal kalt werden, aber so viele Isolationsschichten sind nicht nötig:

image.png.1fee03bf8e36a0d853dceafe5989414b.png

 

Ich würde den Wetterbericht abwarten und dann davon min. 3 Sachen weglassen. Das spart gut 500g.

Ich sehe gerade das du noch ein Fleece weiter oben hast. Vielleicht 4 Sachen davon weglassen. Vielleicht hast du Glück mit dem Wetter, dann Poncho raus und Windjacke rein.

 

Kissen kannst du versuchen durch übrige Klamotten im Packsack zu ersetzen, gefällt nicht jedem aber fast 178g sind schon einiges.

Geschrieben (bearbeitet)

Hi,

wohne nicht soweit weg vom Rothaarsteig, erst Ostern wieder dort eine Tageswanderung gemacht. Schön ists :) Kalt kann es da auch werden Nachts.

 

Kleinigkeiten zur Packliste:

- Brauchst du einen Windschutz für den Kocher? Am Weg sind viele Schutzhütten (= windgeschützt) oder du improvisierst was. Beachte auch den Hinweis unten im Link zum Gaskocher-Verbot im Wald

- Brauchst du den Becher? (Wenn du Kaffee- oder Teetrinker bist und das dein Luxus-Item ist, nimm mit!)

- Ich bin mir nicht sicher, ob du Ende Mai noch Fleece-Handschuhe brauchst

- Ich würde entweder das Merino (Schlafshirt) ODER das lange Unterhemd Merino mitnehmen

- Mütze kann man eventuell weglassen im Mai: Nimm stattdessen den Buff auf dem Kopf wenn es kalt wird

- Sonnencreme eventuell einpacken, mein Neffe hat sich Ostern einen fetten Sonnenbrand geholt. Dadurch das vor einigen Jahren wegen Dürre und Käfern die ganzen Naddelwälder abgeholzt wurden, hat man jetzt an vielen Stellen am Weg einen freien Blick und vor allem viel Sonne.

Ansonsten würde ich mittel- oder langfristig als erstes Geld auf den Schlafsack werfen, um da eine leichtere oder effizientere Schlaftüte zu bekommen.

Generell zum Rothaarsteig, hier falls noch nicht bekannt der Link zur Liste der erlaubten Camping- und Lagerplätze sowie ein Hinweis zum Biwakieren: https://www.rothaarsteig.de/de/der-rothaarsteig/camping-am-rothaarsteig

 

Viel Spaß im Rothaargebirge und happy Trails!

Bearbeitet von Gibbon
Nachtrag
Geschrieben

Im März bin ich den Rothaarsteig gelaufen, ich versuche mal meinen Senf dazu zugeben.

Um nur mal kurz die Isolationsschichten zusammen zu fassen:

Oberbekleidung: Fleece, Sun Hoodie, Merino-Unterhemd, Daunenjacke, Poncho, Merino-Schlafshirt
Unterbekleidung: Fleecehose, Unterhose, Zip-Off-Hose, Regenhose, lange Unterhose
Außerdem: Schlafsack, Schlafsack-Liner

Das ist definitiv viel, ein bisschen kann man da vielleicht sparen, aber übertreiben würde ich es nicht. Man bedenke, wie kalt dein Schlafsack ist. Allerdings brauche ich es nachts auch besonders warm.

Sparen würde ich lieber hier:

  • Kissen: Ich verwende als Kissen schon seit langem ein stück Schaumstoff aus einem alten Matratzentopper. Wiegt 20g, und bequemer als ein Aufblaskissen. (-158g)
  • Recup-Becher (-35g)
  • Stecker: Wenn du in einer Unterkunft eh genug Zeit hast um zu laden, brauchst du dann echt sagenhafte 65W? Reicht nicht so ein Standardladegerät, wie man es überall hinterhergeschmissen bekommt? (-25g)
  • Braucht man wirklich 20.000mAh? Ich bin bisher ohne Smartphone gewandert, aber sollten 10.000mAh nicht für 4 Tage reichen?
  • Isomatte: Du wirst keine so warme Isomatte brauchen. Ich bin den Rothaarsteig mit 6mm Torso-Length Schaumstoff gewandert. Das war bei Temperaturen unter 0 Grad und Schnee natürlich eher unangenehm, aber für deine Zwecke sollte das ausreichen. Wenn du es bequemer willst, dann tut es auch die Torso-Length Eierpappenmatte von Decathlon (-390g bei Eierpappe, -470 bei normaler Matte)
  • Zelt: Ich habe auf dem Rothaarsteig jede Nacht in einer Hütte geschlafen, aber ich weiß nicht wie gut das in deinem Tempo funktioniert. Auf meinen ersten 1000 Fernwanderkilometern (größtenteils kurze zwei- bis viertageswanderungen) bin ich nur sehr selten unter einem Tarp geschlafen, und hatte oft auch nichts dabei und oft noch viel mehr Glück. Mach dich mit der Schutzhüttensituation vertraut, und wenn das geht, würde ich empfehlen das Zelt daheim zu lassen. (-1050g)
  • Spaten: Das ist/war Nadelwald. Da braucht man keinen Spaten, mit dem Wanderstock geht das ganz prima.
  • Regenponcho: Ich persönlich bin kein Ponchofan, nachdem ich den zwei Wochen in einem Billo-Poncho bei ständigem Nieselregen gelaufen bin. Eine Regenjacke hält auch viel wärmer. (-170g)
  • Regenhose: Man kann ja mal vorher in den Wetterbericht schauen, aber ich habe noch nie eine Regenhose gebraucht. Und ansonsten kann man sich vielleicht einen Regenrock improvisieren. (-137g)
  • Taschenmesser: Oh nein oh nein jetzt stoße ich hier so eine Grundsatzdiskussion an. (-21g)
  • Gas: Profi-Ultraleicht-Tipp: Gas zählt als Consumable! (-100g)
  • Sitzpolster: Tagsüber ist es warm, und Bänke gibt es zu genüge. (-55g)

Noch ein paar Zusätze:

Wie schon geschrieben, UNBEDINGT Sonnencreme einpacken! Das mit dem Sunhoodie und der Kappe finde ich schon ganz prima. Auch nicht zu wenig, eine Reisegröße von 50ml würde für mich nicht reichen. Besser 80 oder 100ml, dann bleibt vielleicht noch was für die Waden übrig. Ich würde schätzen, dass vielleicht 35% des Waldes tot ist, vielleicht mehr. Schatten gibt es also nicht ganz so viel.

Ich gehe mal davon aus, dass du die 100km Food Carry von Winterberg bis etwa Dillenburg auch schon bemerkt hast. Also schön drauf achten, dass du im Rucksack noch genug Platz hast, und nicht an einem Sonntag in Dillenburg under Winterberg bist!

Wie schon geschrieben, wäre ein Schlafsack längerfristig natürlich eine gute Investition, gerne auch MYOG. Von meinem MYOG-Schafsack bin ich nach wie vor ganz begeistert, dazu habe ich auch mal was gepostet.

 

Insgesamt finde ich diese Packliste schonmal ganz in Ordnung, und wie du siehst kann man da noch jede Menge sparen, ohne wichtige Isolation anzurühren. Besonders gefallen mir übrigens die 38g Handschuhe, an einem kühlen Morgen bringt sowas unwahrscheinlich viel Lebensqualität.

 

Viel spaß unterwegs, grüß die Hütte am Jagdberg von mir, und hüte dich vor den Briefen, welche die Zeugen Jehovas auf Picknickplätzen auslegen!

Geschrieben

Die Packliste ist für einen Einsteiger tatsächlich gar nicht so schlecht, würde ich sagen.

In meinem ersten Jahr hier, schwankte ich auch zwischen 6 und 7 Kg hin und her, je nachdem wann und wohin ich wollte.

Neben den ganzen Tipps, zum Weglassen, die dir ja weiter oben schon gegeben wurden, kann ich nur hervorheben, das du, wenn du irgendwann unter die magische 5Kg Grenze kommen möchtest, weit mehr als nur 100€ in die Hand nehmen musst.

Denn Schlafsack oder Quilt, sind echt preislich eine Hausnummer!

Ich habe einen alten, gebraucht gekauften Cumulus 250 Quilt und einen ebenfalls gebraucht gekauften WM Nanolite Quilt, beide wiegen weit weniger (der Nanolite knapp die Hälfte), als deine Penntüte und sind sogar für kältere Temperaturen geeignet.

De WM Quilt ist High End Qualität, kostet neu aber auch ein Vermögen, gebraucht nur recht selten zu finden.

Den Cumulus Quilt, kann man schon recht oft gebraucht im Netz finden.

Dein Zelt ist aber die größte Ersparnis, die du nach dem Schlafsack in Angriff nehmen solltest.

Ich empfehle, dir ein Trekkingstock Zelt zu besorgen, da du ja eh welche bei dir hast. 

Denn 1050g ist schon eine Hausnummer!

Um die 700g geht es los, bei Zelten aus Silpoly, wie dem Lunar Solo, von Six Moon Designs, dem Tarptent Rainbow oder meinem absoluten Zeltfavoriten, dem Tarptent Protrail!

Alle drei gibt es relativ regelmäßig gebraucht im Netz zu kaufen. (beachte, das es sich bei angeblich neuwertigen Zelten, die für die Hälfte des Neupreises oder noch günstiger angeboten werden, fast immer um Betrüger handelt).

Noch leichter wird es nur, wenn du zu Tarps oder zu DCF Zelten wechselst.

Das Protrail Li, die DCF Version des Zeltes wiegt nur lumpige 450g!

Das Protrail ist unter anderem deshalb mein Favorit, da es einen super kleinen Stellplatz braucht!

Auf jeden Fall, würde ich zu Anfang ein Silpoly Zelt kaufen, denn man weiß ja noch gar nicht, wie lange und intensiv du das Hobby Trekking, überhaupt betreiben wirst.

Der letzte Punkt, auf den ich eingehe, ist dein Rucksack!

Der Preis ist heiß, könnte man hier sagen.

Aber der Preis ist leider nicht alles!

Ich weiß ja nicht, woher er sein Gewicht nimmt, ob er über einen Rahmen oder Gestell verfügt, wie robust, damit aber auch schwer, der Stoff ist, aus dem er gemacht ist, auf jeden Fall kannste bei einem 40+10 Liter Rucksack auf jeden Fall 300g, bis 500g sparen.

Und das auch noch, ohne ein Vermögen auszugeben!

Denn auch hier wieder der Tipp, gebraucht zu kaufen!

Z.B. Atompacks „The Atom“, 40 Liter, plus ca 5 Liter in der Fronttasche, vor ungefähr einem Monat, für 165€ gebraucht gekauft! Wiegt lumpige 450g! In meinem Fall allerdings 500g, denn ich habe den Hüftgurt von meinem Gossamer Gear MurMur da dran gebastelt. Funktioniert Top!

Gossamer Gear, „G4-20“, mein bisheriger Favorit, hat 42 Liter insgesamt. Habe ihn zweimal gebraucht gekauft. Zu erst den in Grau und dann ein Jahr später, in dem wunderschönen Blau. Den grauen Rucki habe ich für 130€ und den blauen für lumpige 100€ gebraucht gekauft. (Den grauen habe ich übrigens für 110€ wieder verkauft)

Die Dinger wiegen ohne das Rückenpolster, nur 610g. Das Rückenpolster erstzt bei mir immer das 3mm Thinlite Pad, als Teil meines Schlafsetups.

Es gibt meiner Meinung nach keinen Grund, einen Gestängerucksack zu schleppen, so lange man nicht vor hat, im Winter durch Skandinavien o.ä. zu Wandern und dem entsprechend tonnenweise schweres Gear dabei hat.

Ich habe über ewigkeiten einen fast 3Kg schweren Deuter Rucki getragen, bis ich auf dieses Forum stieß. Direkt den GG G4-20 gekauft und bin total darauf abgefahren.

Habe zwischendurch noch andere Ruckis besessen, aber die meisten haben nach einer Tour wieder den weg zu neuen Besitzern gefunden.

Demnächst werde ich meinen G4-20 wahrscheinlich endgültig verkaufen, da sich der „The Atom“, gepaart mit den Hüftgurten vom MurMur, zumindest auf einer Testwanderung von 15Km, noch bequemer ist.

Wird im Juni auf dem Zölnerpfad in der Bretagne getestet.

Danach wird entschieden, welcher von beiden gehen muss.

Du siehst, dein Weg zu Ultraleicht, ist noch lang, steinig und nicht ganz billig, aber auch wesentlich weniger teuer, als viele behaupten.

Auf jeden Fall, ist dein Anfang, mit um die 7Kg, doch schon mal gar nicht so übel!

P.S. Für ne Tour im Rothaarsteig würde ich wahrscheinlich auch nur ein super kleines, leichtes Tarp mitnehmen, nicht um damit draußen zu Schlafen sondern um es innerhalb einer der unzähligen Schutzhütten aufzuspannen, denn die sind teilweise nicht mehr regendicht.

DCF Tarp, 100-150g, StS Nanomosquitonetz, 90g!

 

 

 

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