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Ultraleicht Trekking

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Geschrieben

Hallo,

wie sind eure Erfahrungswerte mit den Temperaturangaben von WM? Sind die eher großzügig oder eher optimistisch ausgelegt?

Ich suche einen Schlafsack, in dem ich bei 0°C noch gemütlich schlafe, d.h. mit nur einer dünnen Kleidungsschicht und ohne den Wärmkragen zuziehen zu müssen (ist als Seitenschläfer doof). Ein paar Grade unter null kann gelegentlich auch vorkommen, aber dafür ist zusätzliche Kleidung oder Liner ok.

Meine Rechnung ist: Als kleine, sehr zierliche Frau von ca 40 Jahren brauche ich vermutlich etwas mehr Daune als die ISO-Norm-Frau, die zur Bestimmung der Komfort-Temperatur herangezogen wird. Außerdem ist die Komfort-Temperatur per Definition die Temperatur bei der man "gerade noch nicht friert", es also nicht mehr wirklich gemütlich ist. Ich sollte meine Komfort-Temperatur also schon ein paar Grad unter null wählen.

Ich hatte jetzt die Gelegenheit, in einen Alpinlite reinzuliegen und finde den Schnitt ideal für mich (kurz und außerdem gerade breit genug für ein angewinkeltes Knie). Auch sonst scheint WM ja top zu sein.
Die Frage ist für mich nun, ob die angegebenen -4°C ausreichend sind oder gar overkill. Wenn ich es richtig verstehe (sicher bin ich nicht), hält sich WM bei ihren Angaben nicht an die ISO Norm. Nur: Sind sie eher optimistisch oder pessimistisch? 
 

Geschrieben (bearbeitet)

Hi, ich habe drei WM Säcke und finde die Temperaturangaben sehr realistisch. Im Nanolite schlafe ich bis 5 Grad, im Summerlite bis 0 und im Ultralite easy bis -10. Allerdings habe ich meistens zumindest noch einen Midlayer an und nutze auch die Verschlussmechanismen wie den Wärmekragen. Diese sind ja auch bei der Erstellung des Ratings relevant. Ich schlafe fast nie auf dem Rücken und habe zum Beispiel den Summerlite meist mit dem Zipper unter mir geschlossen. Dadurch habe ich in Seiten- oder Bauchlage die Kapuze über mir liegen. 
 

Nachtrag: ich habe noch einmal nach den Tempratings geschaut: der Summerlite ist Beispielsweise bei Globi mit 5 grad comfort angegeben. Auf der WM Website hingegen mit 0 grad. Ich als Mitte 30 jähriger Mann, sportlich aber eher schnell frierend komme mit dem Angaben vom Hersteller prima zurecht. 

Bearbeitet von Zippi
Geschrieben

Ich habe einen Apache, den Globetrotter mit -5C Komfort angibt und brauche darin bei niedrigen einstelligen plusgraden mindesten Fleecepulli und -Hose und eine Wärmflasche zum Einschlafen (bin aber auch älter, größer und deutlich leichter als die „Normfrau“ und bekennende Frostbeule…)

Geschrieben

Da wäre meine Empfehlung auch der Apache. Weniger Füllung würde ich nicht empfehlen. Und da dann bei Bedarf noch nen Thermolite Inlay rein. Aber das ist eben immer sehr individuell. 

Lieber zu warm und zur Not aufmachen als zu nicht warm genug.

Geschrieben
vor 11 Stunden schrieb WhyNot:

Wenn ich es richtig verstehe (sicher bin ich nicht), hält sich WM bei ihren Angaben nicht an die ISO Norm. Nur: Sind sie eher optimistisch oder pessimistisch? 
 

Unter FAQ sind die EN Werte aufgeführt: https://www.westernmountaineering.com/faqs/

Ich hab auch einen Apache, Grösse S. Bin  zierlich gebaut, immer Abends kalt, aber am Morgen warm. Mein Apache hat weniger Loft als die Spezifikationen, 13 cm anstatt von 15 cm (war auch neu so). Bis -10C (WM Wert) reicht der nicht ohne Daunenjacke und -Hose. Bei -5C (EN-Wert) brauche ich auch noch die Daunenjacke. Bei nul Grad ist comfortabel mit lange Unterhose und leichtem Fleece.

Geschrieben

Ich habe keinen WM-Schlafsack, würde mich aber eher an der Daunenmenge und Daunenqualität orientieren anstatt auf den Markennamen zu schauen. Ich denke wenn du öfters mal bis 0 Grad gemütlich und ohne viel warme Kleidung oder warmes Inlet schlafen möchtest ist der Alpinlite vermutlich genau richtig. Wenn du du eher selten bei kühlen Temperaturen unterwegs bist, wäre ein leichterer Schlafsack vielleicht besser, mit Inlet oder warmer Kleidung aufgerüstest bei Bedarf.

Wie viel Daune du brauchst, kannst nur du abschätzen, an deiner Erfahrung mit bisherigen Schlafsäcken.

 

Geschrieben

Der Alpinlite ist für die Anforderungen a) wahrscheinlich nicht warm genug und b) zu breit geschnitten für eine zierliche Frau. Deshalb Apache, oder wenn schon weniger Füllung, dann Ultralite weil schmaler.

Geschrieben

Generell denke ich dass der Apache gut geeignet ist. Habe selbst einen und liebe ihn.

allerdings möchte ich anmerken dass ein Schlafsack isolieren soll und dies nur geht wenn er geschlossen ist. Meiner Erfahrung nach schließt man ab ca 5 grad oder weniger den Schlafsack vollständig und sorgt peinlichst auf keine Löcher. Dementsprechend wird das erreichen von < 0 ohne Benutzung des wärmekragens eher nicht möglich sein.

Geschrieben (bearbeitet)

Gemütlich=kuschelig und mit Reserven etwas unter 0 als Frau und offenem Kragen. Da würde ich eine Nummer dicker nehmen: Antelope oder vielleicht sogar Zenbivi überlegen. Weiterhin muss man vermutlich 1 Grad pro Lebensjahrzehnt addieren.

Bearbeitet von bandit_bln
Geschrieben

Auf die Angaben von WM kann man sich wirklich verlassen. Habe einen Megalite, den ich bis -1°C angenehm empfinde und einen Kodiak der auch -20°C gut kann. Es hängt bei mir vom Kaloriendefizit ab, gut genährt hatte ich es auch schon bei -6°C in meinem Megalite schön warm. 

Geschrieben

Ich habe den Summerlite (auch in den Winterräumen von Alpenhütten), bei unter 10 Grad kanns! mich frösteln wenn die Hütte, nach Erlöschen des Kaminfeuers, am auskühlen ist, und wenn die Daunen ungünstig verteilt sind. Da ich im Winter eh fast immer auch eine Daunenhose+Schlafrock dabei habe, ist das kein Problem.

Geschrieben

Danke für die zahlreichen Antworten!

Den Apache werde ich mir auf jeden Fall anschauen! Der hat tatsächlich genauso viel Daune wie der Alpinlite, ist aber schmäler. Nach ISO macht das nur 1°C aus, nach WM rating immerhin 2°C.

Ein enger Schnitt kann bei mir als Seitenschläfer, der gerne ein Knie anwinkelt, schwierig sein. Ich suche mir mal einen Apache zum "Anprobieren".

Ich werde auch noch einen Blick auf ein kleines bisschen wärmere Modelle werfen, auch andere Marken.

Mein alter Schlafsack taugt leider nicht gut zum Vergleich. Der hat eine undefinierte Daunen-Qualität und hat in den letzten 25 Jahren einige Federn gelassen. Für's Auto ausreichend, aber für den Rucksack ist er aus mehreren Gründen ungeeignet.

Um Missverständnisse zu vermeiden: Bei 0°C habe ich den Reißverschluss schon bis oben hin zu, aber die Kapuze nicht zugezogen. Damit ist der Wärmekragen schon relativ dicht. Ganz zuziehen oder wärmere Kleidung ist sozusagen meine Reserve für seltene Situationen unter null (oder wenn ich gerade verfroren bin...).

Geschrieben (bearbeitet)

Also ich bin auch Seitenschläfer und hatte damals die Wahl zwischen Alpinlite und Apache und hab mich für den Apache entschieden, gerade weil er schmaler war.

Aber ich verknote meine Arme beim Schlafen auch so, dass ich auf der Seite schlafe und meine Arme mich stützen, weil sie ein "Dreieck" bilden. Da ist die Breite nicht ganz so wichtig.

Bearbeitet von zip

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