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Ultraleicht Trekking

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo zusammen,

gerne möchte ich meine ersten MYOG-Versuche starten. Leider habe ich davon absolut keine Ahnung... Mein Ziel wäre es irgendwann ein frameless Pack aus Ultra200 und/oder ein Alpha Direct Hoodie zu zaubern. Natürlich ist mir bewusst, dass ich nicht mit den Projekten starten sollte. 😅

Stattdessen habe ich für die ersten Versuche vor einen Chalk Bag und vlt. ein paar Dyneema Dry Bags zu nähen. Tutorials würde ich hier beziehen.  Ist das euer Meinung nach sinnvoll? Kennt ihr vielleicht bessere Tutorials/Quellen, um in das Thema einzusteigen? Welche Stoffe würden sich als günstiges Probematerial für einen Ultra-Rucksack eignen, die ich als Chalk Bag verbauen kann?

Zum Glück kann ich die Nähmaschine meiner Mutter verwenden - Die Bernina Activa 140 sollte ja perfekt für die genannten Projekte passen, oder? Gibt es neben einer neuen Nadel noch Anschaffungen, die ich speziell für die Maschine benötige?

Fühle mich mit dem Einstieg etwas überfordert und freue mich über jegliche Tipps!😄

VG Tim

 

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Geschrieben

In Hannover gibt's doch bestimmt nen IKEA:

 

https://www.bergreif.de/2016/09/12/rucksack-naehen-frakta-ultraleichtrucksack/

Gab über die Jahre einige Rucksack-Projekte aus Frakta-Taschen. Findest sicher noch andere Beiträge, wenn du ein bisschen MYOG-Forum stöberst. Ansonsten kann ich dir leider nicht groß helfen, schiebe den Einstieg selbst immer noch vor mir her.

Geschrieben

+ 1 für die Ikeatasche! 

Mein 2016 daraus gebauter Hackpack lebt immer noch und ist immer mal wieder im Einsatz, vor allem zum Transport der Ausrüstung bei (Bushcraft-) Treffen. Da kommt schon Eisenkram zusammen, der hält und hält...

Falls du dich dran versuchen möchtest und dich vielleicht anfängergerecht   auf den Rucksackkorpus beschränken willst (wäre zumindest mein Tipp) - du kannst gern von mir Tragegurte bekommen, für lau natürlich. Ich hab von kaputten Rucksäcken einige abgebaut. 

 

Geschrieben

@carrygold

Falls du einen Hoodie nähen möchtest, gibt es dafür ein sehr gutes Buch. Damit habe ich auch angefangen. Ich finde gerade den Link dazu nicht. Für den Beginn würde ich dir empfehlen erstmal einen Hoodie aus Fleece zu nähen. Das ist vom Material her nicht so teuer wie Alpha Direct. Da kannst du erstmal Erfahrung sammeln und sehen ob du am Schnitt noch Änderungen vornehmen musst.

Vielleicht gibt es bei dir in der Nähe irgendwo einen Nähkurs für Anfänger.

Viel Spaß und Erfolg beim Nähen. Ich bin dieses Wochenende auch wieder in einer Heimvolkshochschule zum Nähkurs. Nähen in der Gemeinschaft macht einfach Spaß.

 

Geschrieben (bearbeitet)
vor 5 Stunden schrieb carrygold:

Stattdessen habe ich für die ersten Versuche vor einen Chalk Bag und vlt. ein paar Dyneema Dry Bags zu nähen. Tutorials würde ich hier beziehen.  Ist das euer Meinung nach sinnvoll? Kennt ihr vielleicht bessere Tutorials/Quellen, um in das Thema einzusteigen? Welche Stoffe würden sich als günstiges Probematerial für einen Ultra-Rucksack eignen, die ich als Chalk Bag verbauen kann?

Toller Plan! Gratulation!!

Die Seite sieht doch gut aus, kannte ich noch nicht.

Tipp:

Kaufe Dir erstmal preiswerten Nylonstoff, irgedwas zwischen 100 und 200g/m². Alles erstmal probenähen. Du wirst vieles 2x nähen, weil Du am anfang noch gar nicht weisst, wohin die Reise geht. Fang nicht gleich mit 30/40€/lfd m Stoffen an.

Preiswerte Stoffe, und erstmal Probewandern mit dem Prototypen, DANN erst teure Stoffe ordern.

Am Anfang sehr dünne Stoffe (15 den Silnylon) und sehr dicke (ab 500 den) vermeiden sowie extrem stretchige Stoffe.

Von Anfang an ordentliches Nähgarn verwenden (niemals Gütermann), und Markennadeln. Fadenspannung einstellen lt. Nähmahandbuch!!! Im Zweifel hier fragen. 

Fang an mit Beuteln mit Hohlsaum und Kordel, Heringsbeutelchen usw. Nimm Dir Zeit, DAS spart Zeit. Guter Nahttrenner, glaube mir, ist wichtig.

Nadeln: Jeansnadeln, Jersey, Stretch sollte erstmal langen, in verschiedenen Stärken. Ich nutze nur noch Schmetz.

Übersicht

Immer am Handstück einnähen und mit Zickzack Fadenspannung prüfen.

 

Rucksack: der sieht doch gut aus, kann man anfangs vereinfachen: Hüftgurt weg, Bodentasche weg, Rest sollte passen.

 

Edit: den Kanal für die Alustrebe auch weglassen. Lieber eine dünne Isomatte einrollen.

 

 

 

 

Bearbeitet von icefreak
Geschrieben
vor 5 Stunden schrieb carrygold:

Dyneema Dry Bags zu nähen

Drybag und Nähen ist bei einem Stoff den man super kleben kann IMHO Quatsch. Für ein Erstlingswerk ist ein 40€ Stoff auch eher ungeeignet. 

Ich würde eher zu Silnyon raten und mit ein Paar Packbeuteln  anfangen. Zum rahmenlosen Rucksack ist es dann nicht mehr weit.

Geschrieben

Ich würde da noch weiter gehen und zum Ausprobieren erstmal 0€- Stoff empfehlen, z. B. Regenschirmstoff für Packbeutel, nur um ein Gefühl beim Nähen zu kriegen.

Regenschirme ragen hier bei (im Norden der Republik) nach jedem "Sturm" aus jedem zweiten Mülleimer. Kurz kannibalisiert hat man 1 a Material. Lässt sich gut vernähen und hält echt bombig.😉

Ideal, um seine Nähskills zu verbessern. Warum kaufen, wenn's auch umsonst geht?

Meine Packbeutel für Pfanne, Nordic Hobo etc. sind allesamt aus Regenschirmstoff. Und halten seit Jahren.

Geschrieben

Meine Erfahrung sieht noch etwas anders aus: Tutorials oder Schnittmuster habe ich nicht genutzt. Die Prototypen meines Lenker-Rucksacks waren aus Ikea-Taschen oder Müllbeuteln, geklebt mit Panzertape. Das hat mir geholfen, die richtigen Abmessungen und den passenden Öffnungs-Mechanismus zu finden.

Angefangen zu nähen habe ich dann mit einem sehr einfachen Projekt, dass aber trotzdem einer konkreten Anforderung entsprach und es so nicht gab:

Ein Heringsbeutel der lang und stabil genug für meine Schaufel ist und an 2 Stellen Gurtband-Schlaufen hat um ihn an meiner Zelt-Tasche zu befestigen.

Das war für meine Motivation auch in Folge immer entscheidend: Etwas bauen, dass es so nicht gibt, aber halt genau zu mir passt. Der erste Beutel ist immer noch im Einsatz.

Überhaupt Motivation: Die ist mindestens ebenso wichtig wie Material & Werkzeug, finde ich. Frag dich genau, warum du das machen willst.

Als Material zum Einstieg kann ich X-Pac empfehlen. Als Näh-Anfänger (das bin ich auch nach dem 2. Rucksack, mittlerweile aus Ultra 200X, immer noch) finde ich 2 Eigenschaften extrem hilfreich: 
Auf der weißen Rückseite lässt sich prima mit Lineal und Kugelschreiber anzeichnen, was den Zuschnitt (auch mit einer Schere machbar) sehr vereinfacht.
Dazu ist er sehr fest, dadurch kann man ihn wie Papier knicken und er lässt sich gut nähen weil er sich nicht verzieht.

Darüber hinaus ist er robust & leicht genug. Meine Rahmentasche fürs MTB ist daraus und sie wird nicht geschont.

Die ~40 € / lfm (also ein Stück mit 1 m * ~ 1,5 m, reicht für einige kleine Projekte) finde ich in Relation zur investierten Zeit vernachlässigbar. 

Neben Nähmaschine, Garn, Naht-Auftrenner und reichlich Frustrations-Toleranz habe ich sonst nichts gebraucht.

Geschrieben

Für den Hoodie würde ich mal mit einem Probemodell z.B. aus einem alten Spannbetttuch starten. Oder noch einfacher, erst mal ein Shirt.

In dem Bereich gibt es unzählige Ebooks, die mit sehr detaillierten Erklärungen arbeiten und je nach Geschmack, oft auch noch das ganze als Video haben. Auf dieser Plattform findest du ganz viele verschiedene.

 

Ich würde auf keine Fall mit so einem Material wie Ultra starten. Ich nähe wirklich schon sehr lange und sehr viel und fand das Arbeiten damit schon noch mal eine andere Liga.

Da ist z.B. Canvas eine kostengünstige Alternative. Das ist auch etwas dicker und steifer. Ich hatte mein Proberucksackmodell aus einer alten Bettwäsche genäht, da es mir vor allem um die Dimensionen und die Prinzipien ging, dh passt es von der Größe, versteh ich die Anleitung, wie geht es zum Nähen.

Und wie oben schon geschrieben, auf jeden Fall hochwertiges Garn und Nadeln. Denn die günstigen haben die Tendenz viel schneller zu reißen.

 

Von Prickly Gorse habe ich mir das Funny Pack genäht, das war gut erklärt. Dann wird es mit dem Boulder Bag wohl ähnlich sein.

Geschrieben
vor 14 Stunden schrieb paff:

In Hannover gibt's doch bestimmt nen IKEA:

 

https://www.bergreif.de/2016/09/12/rucksack-naehen-frakta-ultraleichtrucksack/

Gab über die Jahre einige Rucksack-Projekte aus Frakta-Taschen. Findest sicher noch andere Beiträge, wenn du ein bisschen MYOG-Forum stöberst. Ansonsten kann ich dir leider nicht groß helfen, schiebe den Einstieg selbst immer noch vor mir her

Das Teil ist ja echt super! 😄Ich glaube da werde ich aus dem Stoff erstmal den chalk bag versuchen

Geschrieben
vor 10 Stunden schrieb icefreak:

Toller Plan! Gratulation!!

Die Seite sieht doch gut aus, kannte ich noch nicht.

Tipp:

Kaufe Dir erstmal preiswerten Nylonstoff, irgedwas zwischen 100 und 200g/m². Alles erstmal probenähen. Du wirst vieles 2x nähen, weil Du am anfang noch gar nicht weisst, wohin die Reise geht. Fang nicht gleich mit 30/40€/lfd m Stoffen an.

Preiswerte Stoffe, und erstmal Probewandern mit dem Prototypen, DANN erst teure Stoffe ordern.

Am Anfang sehr dünne Stoffe (15 den Silnylon) und sehr dicke (ab 500 den) vermeiden sowie extrem stretchige Stoffe.

Von Anfang an ordentliches Nähgarn verwenden (niemals Gütermann), und Markennadeln. Fadenspannung einstellen lt. Nähmahandbuch!!! Im Zweifel hier fragen. 

Fang an mit Beuteln mit Hohlsaum und Kordel, Heringsbeutelchen usw. Nimm Dir Zeit, DAS spart Zeit. Guter Nahttrenner, glaube mir, ist wichtig.

Nadeln: Jeansnadeln, Jersey, Stretch sollte erstmal langen, in verschiedenen Stärken. Ich nutze nur noch Schmetz.

Übersicht

Immer am Handstück einnähen und mit Zickzack Fadenspannung prüfen.

 

Rucksack: der sieht doch gut aus, kann man anfangs vereinfachen: Hüftgurt weg, Bodentasche weg, Rest sollte passen.

 

Edit: den Kanal für die Alustrebe auch weglassen. Lieber eine dünne Isomatte einrollen.

 

 

 

 

Vielen Dank für die ganzen Tipps! Dann werde ich die Tage mal passende Nadeln und etwas Rohstoffe besorgen.

Geschrieben
vor 4 Stunden schrieb mtb_squirrel:

Die ~40 € / lfm (also ein Stück mit 1 m * ~ 1,5 m, reicht für einige kleine Projekte) finde ich in Relation zur investierten Zeit vernachlässigbar. 

Wenn du aber erstmal deine Nähkünste verbessern musst dann ist es halt trotzdem Perlen vor die Säue geworfen. Dann lieber erstmal einfaches Packcloth wie sowas oder das hier für einen Rucki.

Etwas aus komplett unbenutzbaren Stoffe wie Bettlaken zu bauen, dafür fände ich meine Zeit zu Schade.

Der Rucksack aus Packcloth ist dann ja trotzdem erstmal benutzbar. Nach ein Paar Touren hast du dann konkrete Ideen für Verbesserungen und kannst mit deutlich besseren Skills als am Anfang dein Wunschmaterial zum zweiten Rucki verarbeiten. Wenn ich es mir recht überlege renne ich übrigens schon 20 Jahre mit meinem Nylon- Packclothrucksack, aus einem Ikea Wäschebeutel recycelt, rum.

http://flusslinie.de/Bilder/htrsfront.JPG (ist mein Bild)

Geschrieben

@carrygold

Schnittmuster für einen Alpha Hoodie findest du hier kostenlos und hier zum kaufen. Mit dem Kauf-Schnittmuster habe ich zwei Hoodies genäht, einen für meine Frau, einen für mich. Da sollte man jedoch zwei Größen größer beim Schnittmuster whlen, meine Hoodie ist mir zu klein.

Wenn du erst einmal Erfahrung sammeln willst, kannst du ja wie von @izi vorgeschlagen erst einmal ein altes Betttuch nehmen.

Alternative Nähprojekte zum Einstieg wären z.B. ein Sommerquilt aus 100er APEX oder ein einfacher Bivy.

Zur Verarbeitung dünnerer Stoffe (auch alpha Hoodie) verwende ich Alterfil S 120 Nähgarn sowie 70er und 80er Microtex Nadeln. Was du für einen Rucksack brauchst, keine Ahnung.

Viel Erfolg und viel Freude beim Nähen :)

Geschrieben (bearbeitet)

Noch zur Ergänzung

- mache Dir zu jedem Projekt ein Muster aus billigstem Stoff zum üben: Du sammelst viel Erfahrung und übst, da tut es nicht so weh, wenn mal etwas schief geht (im Wortsinn)

- die geliehene NäMa ist gut um herauszufinden ob Du Spaß daran hast, zu gebrauchten NäMas gibt es aber auch einen Thread hier im Forum

Zu der Riucksack-Idee: Ich kenne die Bernina Activa 140 nicht, aber Gurtband nähen wird sicher spannend damit. Damit kommen die ganz Alten imho besser zurecht. Deine Beginner-Projekte sollten gut funktionieren damit, nur bevor Du mit einer Tasche oder einem Rucksack loslegst, teste die Maschine an doppelt gelegtem Gurtband.

Viel Spaß beim Nähen! - und bei Fragen einfach fragen.

Bearbeitet von MBo
Geschrieben
vor 13 Stunden schrieb MBo:

teste die Maschine an doppelt gelegtem Gurtband.

Guter Tipp!

Auch spannend sind Gurtband plus vier- sechsmal Stoff. Das ist bei mir das maximale an Widerstand den die Machine überwinden muss. Kann die Maschine das nicht, dann nicht verzagen. Das sind nämlich nur gaaanz wenige Stiche an so einem Rucksack. Da kann man auch mal das Handrad bemühen und vorsichtig, händisch, mit vor/zurück- Bewegungen durchstechen.

Geschrieben
vor 17 Stunden schrieb Gibbon:

Mit dem Kauf-Schnittmuster habe ich zwei Hoodies genäht, einen für meine Frau, einen für mich. Da sollte man jedoch zwei Größen größer beim Schnittmuster whlen, meine Hoodie ist mir zu klein.

OT: Bei mir hat die Größe sehr gut hingehauen. Da sind doch Maße bei, die man nehmen soll, um seine Größe zu bestimmen? Ging das trotzdem schief? Tim von LearnMYOG freut sich da bestimmt über Feedback. :)

Meine ultraleichten Kamerataschen: www.leichtmut.de

Geschrieben
Am 31.1.2025 um 18:45 schrieb Gibbon:

. Mit dem Kauf-Schnittmuster habe ich zwei Hoodies genäht, einen für meine Frau, einen für mich. Da sollte man jedoch zwei Größen größer beim Schnittmuster whlen, meine Hoodie ist mir zu klein.

Hmm, der Schnitt ist ja eigentlich für Alpha ausgelegt - war dein Stoff eventuell weniger dehnbar, oder wäre es möglich, dass du den in der falschen Richtung zugeschnitten hast? (Dann müsste der Pullover jetzt in Längsrichtung dehnbarer sein als in Querrichtung) 

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