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Ultraleicht Trekking

Zwei Kocher oder Flammen?


HelgaUnterwegs

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Das kommt bestimmt drauf an, wo UL für dich aufhört. Unter 5 kg Baseweight kannst du damit bestimmt auch bleiben, aber die leichteste Lösung ist das nicht ;-)

Ich glaube die Lösung heißt One-Pot. Du könntest ja Zuhause aufwendig kochen und die Gerichte dörren. Dann kann auf Tour ja alles in einen Topf.

"Es ist eine gefährliche Sache, Frodo, aus deiner Tür hinauszugehen. Du betrittst die Straße, und wenn du nicht auf deine Füße aufpasst, kann man nicht wissen, wohin sie dich tragen." Bilbo Beutlin

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Du darfst selbstverständlich ausschließlich mit Trockennahrung unterwegs sein, die du durch Zugabe von Wasser (am besten kalten) essbar machst. Die echten Ultralighties verzichten sogar darauf und knuspern ihre Huhngeschmack Suppe einfach so.

😉

Oder du verzichtest auf den "religiösen" Anteil der UL Philosophie und machst selbstbestimmt was du für richtig hältst. Solltest du dich in sozialen Schwierigkeiten sehen und dein "Fell" zu dünn für sein, kannst du dich immer noch mit "meinen persönlichen Luxus UL Dingsbums" raus reden - wenn andere Liegestühle dabei haben oder ein zweites Paar Schuhe, warum nicht zwei Kocher?

Aber um gottes Willen nur Spiritus, ja?!!!

😁

Bearbeitet von Epiphanie

Con Calma Y Con Alma

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Ich mag es nicht, Leute oder Packlisten kategorisch als "das geht nicht ultraleicht" abzustempeln, kommt aber vermutlich wie immer darauf an, wen du fragst. Für einen bekennenden Coldsoaker ist schon ein Kocher unnötiger Luxus.

Bei einem zweiten Kocher und - so verstehe ich dein Anliegen - komplexerem Kochen stelle ich mir das allerdings ebenfalls relativ schwierig vor. Der zusätzliche Kocher an sich ist dabei gar nicht mal unbedingt das Hauptproblem das ich sehe. Wenn du zwei Kocher nutzen willst, brauchst du ja auch mehr Geschirr, mehr Brennstoff etc.

Was das aufwändige Kochen generell anbelangt:

  • Wenn du Speisen mit langen Garzeiten zubereitest, brauchst du extrem viel Brennstoff. Je nach Tourlänge ist der Brennstoff schnell schwerer als die Kocher.
  • Ultraleichte Töpfe und Pfannen sind in der Regel sehr dünnwandig, wodurch sich die Hitze im Boden schlecht verteilt. Genau in über dem Brenner hast du einen sehr heißen Punkt, weiter am Rand sind die Temperaturen deutlich geringer. Darin etwas anzubraten ohne es anbrennen zu lassen ist ziemlich schwierig.
  • Zutaten für aufwändigere Gerichte sind i.d.R. ebenfalls deutlich schwerer. Frisches Gemüse wiegt einfach deutlich mehr als getrocknete Zutaten und hat noch dazu relativ wenige Kalorien.

Eintönig muss es aber aus meiner Sicht keineswegs sein. Man muss auch nicht den ganzen Tag Fertigfraß aus Tüten löffeln. Meine Freundin und ich bereiten uns unsere Trekking-Mahlzeiten für Touren meistens schon zuhause vor mit gedörrtem Gemüse, Instant Nudeln, Kartoffelflocken, Cous Cous, fertig gekochten und wieder getrockneten Hülsenfrüchten, Nüssen, Kernen, Kokosraspeln, Röstzwiebeln etc. vor. Unterwegs machen wir dann im Topf nur noch Wasser heiß, übergießen unsere vorbereitete Mischung und lassen es kurz aufquellen. Ein Linsen-Kokos-Curry mit Reiswaffeln schmeckt dabei auf Tour nicht wirklich schlechter als zuhause, wenn man es frisch zubereitet, vor allem nach einer langen Wanderung. Mit einem Dörrautomaten kann man sogar komplette Gerichte kochen und inklusive Soße etc. auf rückenfreundliches Gewicht trocknen.

Wir haben neben unserem kleinen 700ml Toaks-Titan-Topf noch zwei Kunststoffbehälter dabei (siehe hier). So können wir einerseits zwei Portionen zubereiten und essen, während im Topf schon die nächste Portion heißes Wasser für den Nachschlag warm wird. Andererseits haben wir aber auch mehrere Gefäße, die wir für andere Zutaten nehmen können, wenn es eine Resupply-Möglichkeit gab. Wenn also ein Supermarkt in der Nähe der Route liegt oder am Campspot überall Wildkräuter wachsen wird auch gerne mal ein kleiner Salat gemacht. Alternativ kann man da auch gut Hummus als Dip anrühren.

PS: Mit einem Potcozy kannst du auch ein zweites Behältnis warm halten und fertig garen lassen, während du gleichzeitig auf dem Kocher das andere Gericht zubereiten kannst, wofür du gerne den zweiten Kocher möchtest.

Bearbeitet von r0bin
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vor 20 Minuten schrieb r0bin:

Ultraleichte Töpfe und Pfannen sind in der Regel sehr dünnwandig, wodurch sich die Hitze im Boden schlecht verteilt. Genau in über dem Brenner hast du einen sehr heißen Punkt, weiter am Rand sind die Temperaturen deutlich geringer. Darin etwas anzubraten ohne es anbrennen zu lassen ist ziemlich schwierig.

Da kommen wir zu den viel beschworenen, aber vermutlich zu selten thematisierten oder gar erklärten, „Skills“ 😉

Ja, stimmt alles was du sagst. Trotzdem mache ich auf meinem ~60 g Teller aus Titan + 14 g Griff gerne Rührei mit Speck, gebratenen Lachs oder das fantastische Bananen-Omelette von @Michas Pfadfinderei.

Wie das geht?

Entweder (wo erlaubt!) ein Feuer machen, warten bis es etwas runtergebrannt ist und die Glut nutzen (direkt drauf oder zwei Holzstücke seitlich und dann da drauf). Wenn du den ganzen Boden erhitzt ist die schlechte Verteilung egal.

Oder, und das klappt auch mit dem Gaskocher, die „Pfanne“ konstant bewegen. Mir helfen da die Radhandschuhe, die gleichzeitig auch meine Arbeitshandschuhe sind, ansonsten würde es wohl zu heiß.

Zur eigentlichen Frage des Threads: Ja, du kannst auch einfach den Koch-Kram jeweils 2x mitnehmen. Ob das Gewicht und Volumen es wert sind musst du entscheiden.

Ich würde aber zunächst versuchen, umzudenken. Beispiel: Meine „Pfanne“ ist viel zu klein, um 100 g Speck und 3 Eier gleichzeitig anzubraten. Deswegen brate ich erst den Speck an, lege ihn dann kurz auf seiner Packung beiseite, brate dann die Eier und zum Schluss kommt der Speck zum erwärmen wieder dazu. Dann kann ich alles zusammen essen.

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Ich habe auf längeren Touren häufig 2 Kocher bei, da der 2.Kocher eher nur dafür eingesetzt wird, "Nebensachen" wie extra Bruschetta, Haloumi o.A. zuzubereiten, ist er nicht lange an und ich verzichte deswegen auf ein 2. HLB, damit habe ich ca 55g Gewicht für 2. Evernew Titanium Alcohol Stove & Trivet.
Das ist mir das dicke wert, mir dadurch eine andere "Essensqualität" zubereiten zu können, aber gut, ich kann auch den Fertig-Tütenfraß nicht ab und finde es auch prima, bei Re-Supplies einfach zu schauen, was es alles gibt und mir daraus nette Sachen zuzubereiten.

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vor 7 Stunden schrieb r0bin:

Der zusätzliche Kocher an sich ist dabei gar nicht mal unbedingt das Hauptproblem das ich sehe. Wenn du zwei Kocher nutzen willst, brauchst du ja auch mehr Geschirr, mehr Brennstoff etc.

Man könnte als zweiten Kocher einen Holzbrenner nehmen und Brennstoff, wenn vorhanden, erst kurz vor dem Kochen sammeln. Dann hätte man wenigstens an manchen Tagen zwei Flammen. 

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Du könntest auch einen Einsatz oben in den Topf hängen. Während du unten etwas kochst das im Wasser gart, z.B. Reis, Nudeln, Bulgur, kann der dort automatisch aufsteigende heiße Wasserdampf oben im Einsatz z.B. Gemüse dünsten oder etwas vorher schon gekochtes oder gebratenes warm halten. So sind zwei Komponenten gleichzeitig kochbar, auch mit nur einer Flamme.

Bearbeitet von TappsiTörtel

Einfach erleben. Ohne Gedöns ...

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vor 6 Stunden schrieb Sidney:

Man könnte als zweiten Kocher einen Holzbrenner nehmen und Brennstoff, wenn vorhanden, erst kurz vor dem Kochen sammeln. Dann hätte man wenigstens an manchen Tagen zwei Flammen. 

Ja das hat bei mir "super geklappt" früher auf Touren, Plan war Honey Stove Titan für abends warm mit Holz usw kochen und morgens für den schnellen Kaffee noch im Schlafsack Evernew Alcohol Stove.
Letztendlich bin ich lieber tagsüber gelaufen, habe häufig an Plätzen übernachtet, wo kein Bruchholz in der Nähe war oder es vom Thema Funkenflug bzw Kocherhitze zu link war, nen Hobokocher zu benutzen und beim Re-Supply Spiritus nachgekauft :roll:
Bei der nächsten Tou hatte ich dann für den Honery Stove ein Funkensieb, gezimmert aus nem alten Pfannen-Spritzschutz bei, aber das hat auch nicht soviel geändert :D
 

vor 2 Stunden schrieb Epiphanie:

Wieso nicht beides? 😂

Yes, läßt sich super kombinieren und wenn es z.B. beim Zahmwasserpaddeln nicht ganz so auf´s Gewicht ankommt und es abends schattig wird, noch ein leichter Grill dazu :mrgreen:

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vor 28 Minuten schrieb HelgaUnterwegs:

Oder ein zweiter Spirituskocher, der nur an kulinarischen Luxustagen benutzt wurde? Die Idee kam mir gestern abend noch. So eine Art Kompromiss? Diese Dosenkocher wiegen doch fast nichts. 

Jetzt hast dus raus! 👍

Go for it!!

Einfach ausprobieren!!

Oder, nach Samuel Beckett:

Ever tried,
ever failed,
no matter.

Try again,
fail again,
fail better!

Zitat

 

 

Bearbeitet von Epiphanie

Con Calma Y Con Alma

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Am 2.11.2024 um 10:57 schrieb martinfarrent:

OT: Ich dörre zwar Zutaten, aber das Dörren ganzer Gerichte wäre für mich die hohe Schule. Kennst du ein gutes Buch o.ä. darüber?

Dann hast du davon mehr Ahnung als ich. Gemeint war Zuhause dörren.

"Es ist eine gefährliche Sache, Frodo, aus deiner Tür hinauszugehen. Du betrittst die Straße, und wenn du nicht auf deine Füße aufpasst, kann man nicht wissen, wohin sie dich tragen." Bilbo Beutlin

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Am 2.11.2024 um 10:57 schrieb martinfarrent:

OT: Ich dörre zwar Zutaten, aber das Dörren ganzer Gerichte wäre für mich die hohe Schule. Kennst du ein gutes Buch o.ä. darüber?

@martinfarrent OT: in das Thema experimentiere ich mich gerade so langsam hinein. Auf Dieser Seite habe ich einiges zum Thema gefunden. Jerky aus Roulade hat super funktioniert, außerdem Einzelkomponenten wie Obst und Zwiebeln. Außerdem habe ich es mit Kimchi versucht. Und dann mit einem Alltags-Standard von mir: Möhre und Pastinake geraspelt und mit etwas gehackter Zwiebel gedünstet und gewürzt. Im Unterschied zum "Alltagskochen" dann ohne Fett. Das hat (zusammen mit Kartoffelbrei aus der Tüte) tatsächlich nach dem Rehydrieren geschmeckt wie sonst auch. Rotkohl aus der Tüte von dm habe ich auch schon getestet, war super.  Demnächst versuche ich mal ein Linsencurry. Schmeckt auf jeden Fall deutlich besser als Knorr-Nudeln... Ggf. sollte man allerdings Fett in irgendeiner Form mitnehmen oder ordentlich Nüsse essen, da in der selbstgemachten Trekkingnahrung sowas ja nicht ist. Hier noch mehr Rezepte: https://www.littleredhikingrucksack.de/2018/08/03/ultraleichtes-trekkingessen-selbstgemacht/

Bearbeitet von Maalinluk
OT markiert und Link ergänzt
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vor 2 Stunden schrieb Maalinluk:

Jerky aus Roulade hat super funktioniert

Das klingt richtig lecker! :-) War das einfach, oder musstest du das viel überwachen? 
 

vor 2 Stunden schrieb Maalinluk:

Und dann mit einem Alltags-Standard von mir: Möhre und Pastinake geraspelt und mit etwas gehackter Zwiebel gedünstet und gewürzt. Im Unterschied zum "Alltagskochen" dann ohne Fett. Das hat (zusammen mit Kartoffelbrei aus der Tüte) tatsächlich nach dem Rehydrieren geschmeckt wie sonst auch.

Das Fett hast du dann nachträglich auf dem Trail dazu gegeben? Mensch braucht ja ein bisschen Fett. ;-) 

Danke für solche Ideen!

 

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@HelgaUnterwegs

Was ja erstaunlich leicht geht, ist Thunfisch im eigenen Saft aus der Dose: gründlich ausgedrückt und fein zerkrümelt, dann auf Backpapier in den Automaten. Zusammen mit dem Jerky von @Maalinluk hast du dann einen Fisch- und einen Fleischgang und kommst deinem Ziel eines Camps mit Michelin-Stern schon sehr, sehr nahe. ;-) 

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@HelgaUnterwegs Nochmal direkt zu der Frage mit den zwei Kochern: Kommt wohl total drauf an, wie wichtig dir das Thema Essenszubereitung auf Tour ist. Wenn du das Kochen und Brutzeln als tagesabschließende Aktion feierst und dir der Akt an sich wichtig ist, macht für dich eben ein weiterer Kocher oder aber verschiedene Behälter für gestaffelte Zubereitung Sinn. Und dann suchst du dir dafür eben die leichteste Lösung. So interpretiere ich das mit dem "Ultraleicht" jedenfalls: Überlegen, was man will und braucht um ne tolle Zeit zu haben und das dann so leichtgewichtig wie funktional und für dich möglich hin zu bekommen.

Leckeres und abwechslungsreiches Essen aus eigener Hand kann man aber sicher auch so vorbereiten, dass keine zwei Kocher und Töpfe nötig sind. Wenn es dir genügt, Dehydriertes heiß auf zu gießen, brauchst du dafür einen einzigen Behälter (wenn du "One Pot" machst) oder zwei bis drei. Dafür findet sich sicher was sehr leichtes, wenn man mit offenen Augen durch die Welt oder den Supermarkt läuft und guckt, welche Verpackungen man da Umnutzung könnte zum Beispiel. 

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vor 14 Stunden schrieb Maalinluk:

Jerky aus Roulade hat super funktioniert, außerdem Einzelkomponenten wie Obst und Zwiebeln.

Yes Rouladenfleisch verwende ich auch dafür seit Jahren, schon schön dünn geschnitten, sehr mager, daß es besser Marinade usw aufnimmt, die mixe ich selber an, viel Gewürze u.A. roten Pfeffer, Toskana-Kräuter usw im Mörser verarbeitet, Sojasauice, scharfe Asia Sauce, über Nacht einzihhen lassen, abtupfen, ab in den Automat.

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Ich habe auch ein leckeres Chili sin Carne und einen Linseneintopf ganz normal gekocht und dann gedörrt - funktioniert sehr gut und schmeckt auch rehydriert wieder gut. Bevor ich das auf die Einschübe verteile, teile ich das gleich in Portionen auf und wiege eine vor und nach dem dörren, damit ich weiß, wieviel Wasser da wieder dazu muß. Anschließend werden die einzelnen Porionen vakuumiert und mit Gericht und nötiger Wasserzugabe beschriftet - dann hält das ewig und man weiß später auch noch, was das Zeug da in der Tüte sein soll…

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