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Ultraleicht Trekking

Abends einsam


HelgaUnterwegs

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Einsamkeit ist ein spannendes Gefühl, man kann alleine und gleichzeitig nicht einsam sein, genauso gut kann man aber auch einsam sein, obwohl man gerade mit anderen zusammen ist. Das ganze kann verschiedene Ursachen haben, und einfach pauschal raten "es einfach auszuhalten" ist bei emotionalen Themen ein gewagter Rat. Das wichtigste ist zu ergründen, woher die Einsamkeit kommt. Wenn du daran etwas änderst, dann hat das auch Auswirkungen darauf wie oft du dich einsam fühlst.

Fehlt dir z. B. die Interaktion mit Menschen? Dann kannst du z. B. versuchen beim Wandern zu anderen Kontakt aufnehmen, oder falls es Handyempfang gibt rufst du jemanden an? Fühlst du dich generell gerade wenig verbunden mit anderen Menschen? Dann kannst du z.B. schauen wie du deine sozialen Kontakte intensiveren/verändern kannst. Hast du Angst vor irgendwelchen Gedanken/Themen aus der Vergangenheit die du meistens verdrängst und die, sobald du alleine im Zelt bist unweigerlich hochkommen, da das sich selber ablenken und Vermeiden nicht mehr so gut funktioniert? Dann wäre die Lösung natürlich diese noch offenen Themen abschließend zu verarbeiten, und sie nicht weiter zu verdrängen. Vielleicht ist es auch ungewohnt alleine zu sein, weil du ansonsten immer mit vielen anderen Menschen zusammen bist/warst? Dann musst du vielleicht lernen, dass du vieles, was dir andere Menschen in deinem Leben geben vielleicht auch in dir finden kannst um es auch alleine mit dir aushalten zu können?

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vor 14 Minuten schrieb Ragadabing:

Hast du Angst vor irgendwelchen Gedanken/Themen aus der Vergangenheit die du meistens verdrängst und die, sobald du alleine im Zelt bist unweigerlich hochkommen, da das sich selber ablenken und Vermeiden nicht mehr so gut funktioniert? Dann wäre die Lösung natürlich diese noch offenen Themen abschließend zu verarbeiten, und sie nicht weiter zu verdrängen.

Oder aber auch aktuellere Themen aus dem Alltag zuhause, z.B. in der Partnerschaft oder im Beruf.

Das Dumme daran ist, dass dich solche Themen gerade während der ersten Tage einer Tour bedrängen können. Wenn du aber bislang nur kurze Touren absolviert hast, dann bist du vielleicht einfach nicht an den Punkt geraten, wo du sie gelassener zu sehen beginnst, für eine Weile beiseite schiebst. 

 

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Hi Helga,

Ich bin auch neu hier im Forum. (Habe meinen Vorstellungsbeitrag glaub genau unter deinen geschrieben.)

Mich würde interessieren, weshalb du dich denn dazu entschieden hast, alleine zu gehen. Was hast du gesucht, weshalb bist du los? Ich bin kürzlich zum ersten Mal alleine für eine Übernachtung draußen losgezogen und habe mich das jetzt im Nachgang selbst gefragt. Meine Antwort war, ich habe nicht nur das Mini-Abenteuer und die Herausforderung gesucht, sondern vor allem auch das Alleinsein und jede Minute davon genossen. Wenn du merkst, du suchst das Alleinsein nicht, dann müsstest du tatsächlich mit anderen los oder eben die Variante mit den Hotels etc wählen. Wobei ich da meinen Vorrednern zustimme und mir der Gedanke allein auf dem Zimmer oder an der Bar zu sitzen um ein Vielfaches schlimmer vorkommt, als allein vorm Zelt. 

 

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Ich finde es mega, mich abends mit lauter Leckereien zu versorgen und dann hemmungslos vor der Hotelglotze zu hängen und ungesundes Zeug zu futtern 😁

Und alleine Essen gehen ist auch kein Problem, früher hatte ich meist ein Buch dabei und jetzt halt das Handy.

Komisch gucken tut auch keiner mehr...

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Habe meine ersten Touren auch nach 2 / 3 Tagen abgebrochen. Damals gab es kein Internet, so musste ich selbst rausfinden, woran das lag.

Ich hätte ja aufgeben können und gesagt, dass ist nichts für mich. Aber der Wunsch zum Wandern und Unterwegssein war größer, so dass ich Bücher in der Bücherei (so hies das Internet früher ☺️) las. Da wurde es auch schon beschrieben.

Jetzt habe ich keine Probleme mehr damit, da ich ja weiß, woran es lag.

Ich denke, dass ist bei jedem anders. Also muss jeder seine eigene Methode finden.

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Moin,

ich kenne auch beides: froh zu sein, abends niemanden zu sehen und sprechen zu müssen oder auch den Bedarf nach Gesellschaft.

Wenn Du nicht unbedingt im Zelt übernachten willst/musst, rate ich Dir zu Wanderwegen, wo Du in Hotels/Pensionen übernachten kannst.

Ich bin letztes Jahr den Eifelsteig gewandert und habe Unterkünfte vorgebucht. Abends konnte ich mir dann aussuchen, ob ich Gesellschaft haben oder alleine auf dem Zimmer meine Ruhe haben wollte. Kann man bei vielen anderen Wegen wie Mosel- oder Rheinsteig genauso machen.

 

Beste Grüße,

Markus

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Im Grunde geht es erstmal darum, sich daran zu gewöhnen, wie man die Abende allein im Lager verbringt. An deiner Stelle würde ich versuchen, etwas Ablenkung zu finden, damit das Gefühl der Einsamkeit leichter zu ertragen ist. Ich persönlich lese gerne oder gehe einfach früher schlafen. Es kann auch hilfreich sein, das Gefühl der Einsamkeit genauer zu reflektieren und sich zu fragen, warum es überhaupt entsteht. Manchmal erkennt man, dass es eigentlich keinen Grund dafür gibt, denn allein zu sein bedeutet nicht automatisch, einsam zu sein, und wer sich einsam fühlt, ist nicht unbedingt allein.

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Zum Alleinsein sollte man sich schon besser selber mögen.
Meine häufigsten Möglichkeiten:

- Was Gutes zum Lesen mitnehmen (auch wenns was wiegt🫢),
- bei Netzverfügbarkeit Forum etc. checken... möglichst nicht zu lang...
- sich tagsüber richtig müde laufen und 10 Stunden schlafen,
- Tagebuch schreiben,
- sich langweilen, bis eine Idee kommt,
- sich bedauern und einsam fühlen,
- Natur und Stille genießen, Pflanzen und Insekten fotografieren um sie später von iNaturalist bestimmen zu lassen.

Ansonsten: Nirgendwo steht geschrieben, dass man allein wandern muss; ich genieße mittlerweile auch sehr die Möglichkeiten, mit in Foren gefundenen Freunden zu wandern.

Bearbeitet von cafeconleche
zu früh abgeschickt
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Zum Thema abends lesen: ich hab hier irgendwo in den Tiefen des Forums den Tipp gelesen, den E-Reader Tolino 3 zu kaufen (nicht die neueren Modelle), da hält der Akku ewig & er wiegt 170g. Den habe ich mir gekauft & bin sehr froh drum! Hatte ihn schon auf einer 2 1/2-wöchigen Tour dabei und musste ihn tatsächlich nicht aufladen. Ohne den würde ich auch nicht alleine losziehen wollen. Tagebuch habe ich auch dabei, aber das reicht mir oft nicht als Abendbeschäftigung. Liest du gerne, @HelgaUnterwegs?

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vor 3 Stunden schrieb Erdnuss:

E-Reader Tolino 3 zu kaufen (nicht die neueren Modelle), da hält der Akku ewig & er wiegt 170g.

OT: Den habe ich auch, und der bereitet sehr stromsparende Abendunterhaltung. Aber bei mir hat es sich als sinnvoll erwiesen, eine Papierkammer für den Reset-Fall dabei zu haben - selten aber nicht niemals. Am besten gleich ans Gerät tapen.

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Ich hatte früher manchmal ein Reclam Heftchen dabei, habs aber nie angefasst. Ich komm an, such nen Zeltplatz (dauert gern mal ne h extra) bau das Zelt auf, koch was, ggf nochn Tee, schau noch etwas blöd in die Landschaft und leg mich ganz freiwillig mit/vor Sonnenuntergang ab. Ich steh lieber mit Sonnaufgang auf. Alleine bin ich, ja, einsam nie, zumindest nicht beim Hiken. Und für Langeweile abends bin ich einfach zu platt.....

Ich muss aber gestehen dass Whatsapp usw schon mein link zum rest der Welt ist was mir viel von Einsamkeit nimmt - auch wenn ich nicht viel texte. Da ist immer wer draussen für mich.

Und klar, Selbstgespräche,  ein nicht zu unterschätzender Faktor... 😉

 

Bearbeitet von Epiphanie

Con Calma Y Con Alma

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@martinfarrent, Bestes Zitat ever....

aber das ist auch als Hörbuch zu empfehlen, Version in Englisch, gelesen von Robert Ingles (ö.ä. 😉)

Wenn's wahlweise an Logik, gesundem Menschenverstand oder elementarer Menschlichkeit hapert geht es mit Meinungen weiter und zu schlechterletzt verfällt man auf Ideologien.

Gesunder Menschenverstand / Redewendung /
- Eine seltene Form von Intelligenz. Heutzutage seltener zu finden als ein Rudel Einhörner.

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Interessanter Thread und ein Thema, bei dem jeder irgendwie ein bisschen anders ist. Ich gehe fast immer alleine auf Tour und das von Anfang an. Die Vorteile überwiegen für mich deutlich und ich bin tatsächlich auch sehr gerne alleine. Ich wandere fast ausschließlich in Norwegen und je nachdem wo man da ist, ist man dann auch wirklich allein. Einsam fühle ich mich extrem selten und eigentlich immer nur dann, wenn irgendetwas gehörig schiefläuft, bspw. wenn ich in einem heftigen Sturm feststecke und nicht weiß ob das Zelt diesen überlebt, oder ob ich bald im Nassen sitze. Ist mir einmal passiert, seitdem bin ich, was das angeht vorbelastet. In diesen Momenten wünschte ich mir, nicht alleine zu sein. Aber außerhalb von Extremsituationen bin ich nie einsam. Langeweile kenne ich aber auch sehr gut. Ich höre abends im Zelt oder davor immer gerne Hörbücher. Ich leg mich dann entspannt hin, snacke ein bisschen was und höre Geschichten. Außerdem plane ich abends die Strecke von morgen. Ich gehe eigentlich nie auf einem vorgegebenen Wanderweg, sondern bastel mir meine Routen vor Ort selbst zusammen nach einem groben Plan (meist Ein- und Ausstieg) und abhängig vom Wetter. So kriegt man die Zeit ganz gut rum, in der man campiert.

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vor 9 Stunden schrieb kra:

@martinfarrent, Bestes Zitat ever....

aber das ist auch als Hörbuch zu empfehlen, Version in Englisch, gelesen von Robert Ingles (ö.ä. 😉)

Hörbücher hatte ich bisher nicht auf dem Schirm. Danke, das probiere ich mal aus. Vielleicht ist ein Buch, das mit mir redet, eine ganz gute Lösung. :-) 

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  • 2 Wochen später...

Darüber mache ich mir jetzt auch schon Gedanken... Ich bin noch nie alleine gereist oder auch nur Wandern gewesen, aber ich möchte es unbedingt machen. Auf der einen Seite hab ich davor Respekt oder vllt sogar Angst, weil ich ein sehr geselliger Mensch bin. Auf der anderen Seite freue ich mich drauf, mich auch mal besser kennenzulernen. Das haben hier ja auch einige gesagt, das man sich und seine Gedanken nochmal ganz anders oder überhaupt erst kennenlernt und darauf freue ich mich wirklich jetzt schon! Aber es ist auch gut zu wissen, dass man damit nicht allein ist 🙈

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Einsamkeit ist nur dann unerträglich, wenn dabei bzw. dadurch Emotionen hochkommen, die vorher durch Gesellschaft unterdrückt wurden. Die meisten Leute würde durchdrehen, wenn man sie eine Woche lang in einen leeren Raum stecken würde. Da heißt es in sich gehen und anschauen, was alles hochkommt und von der Natur lernen. Dann ist es kein Problem mehr. Aber die Einsamkeit dann auch nicht durch Essen kompensieren, sondern tatsächlich mal über alles nachdenken, kann Jahre dauern oder ein ganzens Leben...

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