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Ultraleicht Trekking

Schlafsack zu kalt


HelgaUnterwegs

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Guten Tag HelgaUnterwegs,

 

… ich kenne diese Situation mit sämtlichen zusätzlichen wärmeerhaltenden Kleidungsstücken und Liner (Inlett) mit kräftiger ‚Schüttelfrost‘ unter dem Quilt zu liegen aus eigener Erfahrung.

 

Dieses starke Zittern war mir damals nicht erklärlich. Die Ausrüstung hatte ich bereits anderorts bei ähnlichen Temperaturen und sonstigen Bedingungen erfolgreich getestet.

 

Mir fiel aber ein, daß das abendliche Essen nicht gerade üppig und energiereich ausgefallen war.

So griff ich nochmal in den Vorratsbeutel und aß einige Riegel Schokolade, enrgiereich und schnell verdaulich.

Danach verschwanden die ‚Schüttelfrost‘-Anfälle ...

 

Generell versuche ich in einer solchen Situation als erstes die Ursachenfindung.

Also: Woher kommt die Kälte ?

Von unten, durch die Isomatte ? Dann könnte das Unterfüttern mit vor Ort vorhandenen Material wie Laub, Nadelstreu helfen. Ggf. hilft auch, den die Liegeort zu wechseln …

Von oben, den Seiten, durch Quilt und Co. ? Ohne zusätzliche Kleidung, Liner u.ä. bleibt da wohl nur der Versuch des Ortswechsel oder das Zelt, die Plane, das Tarp etc. besser gegen Luftsrömungen am Boden abzuschirmen. Also dichter am Boden abzuspannen …

Von innen aufgrund fehlender Energie im Körper ? Siehe oben. Natürlich geht auch Nuss-Nougat-Creme oder Erdnusmuß u.ä.

 

Das Weiterwandern ist natürlich auch eine Option. Zumindest zu einen vielleicht vor Witterungseinflüssen besser geschützten Ort. Hab ich bei Sturm in der Nacht auch schon praktiziert, weil mir Schlafen bei dem Getöse und Gejaule ohnehin nicht möglich war.

Die Taschenlampe ist, wie ich hörte, ja schon erfunden … 🙃

Ich bevorzuge dafür eine ‚lichtschwache‘ Stirnlampe, die auch nicht unbedingt an der Stirn getragen werden muß. Die erhellt mir zwar nicht den gesamten Himalaya, aber den Boden vor meinen Füßen. Sie läßt mich auch die nähere Umgebeung gut warnehmen, weil ich nicht in ein extrem hellen Lichtkegel schaue ...

 

Nicht spürbar geholfen, hat mir die Verwendung einer Rettungsdecke zwischen Körper und Quilt.

Ebenso wenig das Unterlegen einer Alumatte unter die sonstige Isomatte.

 

Geholfen für die Erhöhung der Wärmedämmung des Schlafsystems haben mir, neben zusätzlicher Fleece-Kleidung (auch mit Kapuze), die Nutzung von Kunstfaser-Liner und/ oder Vapor-Barrier-Liner (VBL).

Bei letzteren wird die Schlafbekleidung durch die Verdunstung von Feuchte vom Körper und der Dichtheit des Liners leicht feucht. Nach Verlassen des VBL ist diese aber sehr schnell schon während des Umkleidens verschwunden, verdunstet …

 

So habe ich Liner und VBL in mein Schlafsystem intergriert und packe sie je nach auf der Tour zu erwartenden Bedingungen trotz zusätzlichem Gewicht in den Rucksack …

 

Vorbeugen ist eben besser als nach hinten fallen, oder ? …

 

Nächte ohne Frieren wünscht allen Ein.Plattfüssler   😀

 

 

 

 

 

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Vorbeugend: Einfach mal zum Einstieg ins Wintererlebnis mit '(viel) zu viel Wärme' losziehen: dicker Schlafsack, Inlett, Daunensachen, warme Unterwäsche, Notfallbivy... vielleicht sogar the whole hog, also alles hier schon genannte. So findest du raus, was bei dir persönlich wirkt und was dir persönlich ein sicheres Gefühl gibt... und kehrst erst anschließend zu realistischem, weil erfahrungsbasiertem UL zurück. 

Das ist quasi die Alternative zum guten Vorschlag von @Kay, eine sogenannte Exit-Option zu haben. Nur also für den Anfang: entweder z.B. Auto-nahe, oder aber völlig übergerüstet, dafür aber mit sicherem Gefühl.  

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Was auch noch wichtig ist: Was in einer Nacht/auf einer Tour gut funktioniert, reicht vielleicht auf einer anderen nicht, z.B. weil man müder ist oder sonstwie in einer schlechteren Verfassung. Ich würde mich wie @martinfarrentschreibt "von der sicheren Seite" her an eine vernünftig bequemes Set annähern. Gleichzeitig würde ich aber auch in Kauf nehmen, dass ab und zu mal eine Nacht etwas unbequemer sein darf (aber niemals gefährlich!).

Auf abgelegenen Pfaden, wo du nicht gleich am nächsten Tag zurück in die Zivilisation kommst, würde ich definitiv genügend Wärmereserve mitnehmen. Wenn du dich verletzt und nicht gut vorwärtskommst, oder krank wirst, ist dein Wärmebedarf sofort deutlich höher.

Das ist auch, was hier wiederholt bzgl. Risiko diskutiert wurde (ich glaube, @wilbo hatte da sogar mal einen Fachbegriff dafür): Unfälle sind sehr seltene Ereignisse, aber haben gravierende Folgen. Sie entstehen häufig auch, wenn mehrere Dinge zusammenkommen, die jeweils alleine gesehen kein wirkliches Problem wären (wie etwa schlechtes Wetter, vom Weg abgekommen, verletzt oder krank, Ausrüstung geht kaputt, Kälte). Ein Beispiel wäre der Quilt  wird nass, das Wetter bleibt mies, und der Weg nicht passierbar oder man ist verletzt.

Daraus, dass etwas 30 oder 100x gut gegangen ist (z.B. Ausrüstung, die gerade knapp ausreicht, um die Situation zu handeln), darf man eben nicht schliessen, dass man ausreichend ausgerüstet ist. Am Ende bedeutet dies, dass man die Ausrüstung bis zu einem gewissen auch Grad für Fälle auslegt, die ausserhalb des eigenen Erfahrungsbereiches liegen. Alles andere wäre leichtsinnig (ausser eben es gibt immer Exit-Möglichkeiten). Gleichzeitig kann man natürlich nie für alle Fälle gerüstet sein... irgendwo muss man da herausfinden, welches Sicherheitsniveau für einen stimmt.

Zurück zum Schlafsack: Ich persönlich hätte der gerne etwas Backup für solche Fälle, jedenfalls wenn ich alleine und abgelegen unterwegs bin.

Bearbeitet von ULgeher
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vor 52 Minuten schrieb ULgeher:

Das ist auch, was hier wiederholt bzgl. Risiko diskutiert wurde (ich glaube, @wilbo hatte da sogar mal einen Fachbegriff dafür):

accident dynamics OT: Ab Min. 6:20 gehts los.

VG. -wilbo-

Bearbeitet von wilbo
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vor 16 Stunden schrieb HelgaUnterwegs:

Meine Furcht vor dem Einfrieren wird dadurch zwar nicht unbedingt geringer, wandelt sich aber vielleicht schon ein kleines bisschen in gesunden Respekt um, was ja immerhin informierter klingt als "nackte Angst".

Die Lösung ist ja eigentlich recht einfach: Nimm einen Schlafsack mit, der eher wärmer ist als du es für die Durchschnittsbedingungen benötigst.

Meine Meinung ist, dass es sich einfach nicht lohnt, 150-200 g Daunen oder eben das Gewicht eines VBL-Sacks oder was ähnlichem zur Erhöhung der Wärmeleistung im "Notfall" einzusparen. Ausnahmen sind einfache Overnighter oder Touren, wo überall einfach ausgestiegen werden kann oder eine Hütte daneben steht. Da darf man natürlich die Gewichtsgrenzen ausloten, was durchaus seinen Reiz hat und ich selbst auch tue... das ist ein "sicheres Experimentierfeld".

OT: Was mich selbst interessiert, ist mal einen eher luftigen Bivy auszuprobieren. Ein Bivy müsste die Wärmeleistung auch erhöhen, gerade mit Quilt, und hätte unter einem "variablen" Tarp wie dem Trailstar durchaus Vorteile (dort "passt" ein Innenzelt nie so recht und nimmt Platz weg) . Mit einem zusätzlichen VBL wie dem WM hotsac, einsetzbar wenn es kalt ist, sollte ja auch kein Kondens im Quilt mehr auftreten und dieses klassische Bivy-Problem gelöst sein.

Bearbeitet von ULgeher
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vor 3 Stunden schrieb ULgeher:

Meine Meinung ist, dass es sich einfach nicht lohnt, 150-200 g Daunen oder eben das Gewicht eines VBL-Sacks oder was ähnlichem zur Erhöhung der Wärmeleistung im "Notfall" einzusparen.

Danke dir! Ich muss nur aufpassen, dass ich mich überhaupt noch traue und nicht fürchte, dass sogar alles zusammen noch zu wenig sein könnte! :-) Meine Fantasien beißen sich nun immer weiter in den Schwanz und ich denke, besser wird das erst nach dem ersten Versuch im Echtleben. Ich glaube, ich nehme deinen Rat an und baue gleichzeitig eine Exit-Strategie ein, wie von @Kay vorgeschlagen. Also doppelt gemoppelt. Bin schon recht unverschämt feige, oder? Nö... umsichtig nenne ich das mal. ;-) 

Bearbeitet von HelgaUnterwegs
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vor 38 Minuten schrieb HelgaUnterwegs:

Meine Fantasien beißen sich nun immer weiter in den Schwanz und ich denke, besser wird das erst nach dem ersten Versuch im Echtleben.

... und da wären wir wieder. ;-)
https://www.ultraleicht-trekking.com/forum/topic/144905-schlafsack-zu-kalt/?do=findComment&comment=828304

VG. -wilbo-

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vor einer Stunde schrieb wilbo:

... und da wären wir wieder. ;-)

Tja, bei Gefühlen wie Angst ist das so. Trotz guter Theorie bleibt der Gordische Knoten des fehlenden Erlebthabens… bis man anfängt, es irgendwann mal doch zu tun, wenngleich  umsichtig, @HelgaUnterwegs. Mit dieser Grundhaltung hast du bei dieser Thematik sehr wohl recht. Aber dann muss halt der Ruck mal kommen, damit das praktische Lernen beginnen kann.

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vor 1 Stunde schrieb martinfarrent:

Tja, bei Gefühlen wie Angst ist das so. Trotz guter Theorie bleibt der Gordische Knoten des fehlenden Erlebthabens…

Du kannst es aber auch positiv sehen (ich vermeide jetzt das Wort Angst und formuliere es anders):

Umsicht oder Vorsicht sind sicher eine gute Sache, jedenfalls solange das Ganze in einem vernünftigen Rahmen bleibt.

Leichtsinn, mangelnde Voraussicht, oder gar Selbstüberschätzung gepaart mit mangelnder Erfahrung sind auch nicht gut und können sogar richtig gefährlich werden.

Also taste dich schrittweise an eine Auswahl an Material und an entsprechende Touren ran, so wie das für dich stimmt. Beratung findest du hier auf jeden Fall genug.

OT: ich habe eigentlich keine Angst auf Touren, auch wenn ich auf längeren Touren alleine und abgelegen unterwegs bin. Aber ich bin ein eher vorsichtiger Mensch und schleppe dann halt Material mit, das andere als übertrieben ansehen würden, einfach um mehr "Puffer" zu haben, wenn was schief geht. Ich habe dann auch keinen Mini-Rucksack mit, und mein Basisgewicht ist auch über der magischen 5kg-Marke [eher um die 7kg]... aber für mich stimmt das so.

 

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vor 5 Stunden schrieb HelgaUnterwegs:

Ja... okay. Noch bietet das Wetter zum Glück keine so richtige Gelegenheit. :-) Aber ich mache es. Irgendwie. Fast ganz sicher. Versprochen! 

Ich hab die ersten Temperatur-Tests im Garten und auf dem Balkon gemacht - sehr zur Belustigung der Nachbarn, aber da stand ich drüber...😁

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