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Ultraleicht Trekking

Tourplanung Nordkalottleden, E1 Nordkap-Kautokeino, Nordlandsruta


Padjelanta

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Liebe Community, 

nach der Tour ist bekanntlich vor der Tour. Ich bin noch keine Woche aus Schweden zurück und plane schon die nächste Tour im Norden. Nächstes Jahr soll es der Nordkalottleden sein. Ich habe bereits auch schon beschlossen, diesen noch zu verlängern. Das wäre nach Norden bis zum Nordkap möglich oder Richtung Süden auf der Nordlandsruta. Insgesamt wird die Länge eher von der Zeit begrenzt, ich schütze aber mal so alles bis 1200 wäre machbar in der Zeit. 

Vielleicht wäre noch wichtig zu wissen: Ich werde allein unterwegs sein mit Zelt, und möchte möglichst unabhängig von Hütten sein bzw. diese nur für den Notfall erreichbar wissen, z.B. zum Trocknen oder bei Sturm.

Bevor ich mich tiefer in die Thematik stürze, wollte ich ein paar Dinge fragen:

- Hat jemand Erfahrung mit der Nordlandsruta oder dem E1 von Kautokeino zum Nordkap? Wie kann ich mir das landschaftlich vorstellen? Die Beschreibungen Richtung Nordkap auf dem E1 klingen teilweise alles andere als sexy, viel Wald und Moor und Straße. Kann das wer bestätigen oder widerlegen? Wie sieht es auf der Nordlandsruta aus?

- Zeitlich würde ich gerne im August und September unterwegs sein, ich könnte Anfang August nächstes Jahr in Berlin in den Nachtzug steigen, die Reise dauert je nach Ziel etwa 2-3 Tage. Nach hinten raus habe ich bis Ende September Zeit. Welche Richtung und Route haltet ihr aufgrund der Zeit für sinnvoll und empfehlenswert? Ich würde am liebsten Richtung Norden laufen(wegen der hoffentlich täglich scheinenden Sonne), möchte mir aber ungern Wald und Asphalt beim Nordkap fürs Ende aufheben, auch wenn das Nordkap als Ziel sicher attraktiv erscheint. Ich würde auch ungern in Mückenschwärmen im Padjelanta Anfang August starten oder gar noch südlicher irgendwo in Norwegen. Irgendeinen Tod muss ich wohl sterben oder?

- Ich war dieses Jahr Mitte September im Fäll unterwegs und bin um den 15. rum in Shorts durchs Visttasvággi. Dieses Wetter ist eher nicht normal um die Jahreszeit. Wenn ich nächstes Jahr länger in den September rein unterwegs sein möchte, wäre es dann hinsichtlich des Wetters schlauer nördlich von Kautokeino zu sein oder lieber für den Notfall bei den Hütten im Padjelanta (diese schließen allerdings bereits am 1. Septemberwochenende. Oder wäre es noch besser gegen Ende auf der Nordlandsruta unterwegszusein und notfalls sich die norwegischen Hütten aufzuschließen. 

- Gibt es noch Empfehlungen für Detours auf den Wegen? Ich habe schon manche von Fjällwanderung.de übernommen, die sehr überzeugend klingen und die Strecke des Nordkalottleden auf dem Kungsleden werde ich auch u.a. via Kårsavagge und Unna Allakas umlaufen, auch wenn die eigentliche Strecke sehr hübsch ist.

Meine Gedanken sind alle sehr wirr und ich stehe mit der Planung ganz ganz am Anfang, vielleicht kann mir hier ja wer Input geben, um meine Gedanken ein bisschen zu ordnen und besser eingrenzen zu können, was sinnvoll oder empfehlenswert erscheint.

Ich bedanke mich im voraus!

 

 

Bearbeitet von Padjelanta
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  • Padjelanta änderte den Titel in Tourplanung Nordkalottleden, E1 Nordkap-Kautokeino, Nordlandsruta
vor 11 Stunden schrieb Padjelanta:

- Hat jemand Erfahrung mit der Nordlandsruta oder dem E1 von Kautokeino zum Nordkap? Wie kann ich mir das landschaftlich vorstellen?

Ich selber nur auf Skiern. Eine super Ansprechpartnerin im Forum für dich dazu ist: @Mia im Zelt

Ein paar schnelle, lose Gedanken:

Schöne Übersichtskarte Nordlandsruta: KLICK

Wetter: Ab etwa Mitte September kann es durchaus garstig werden. Und irgendwann gehen die schönen Herbstfarben auch recht schnell in tristes Braun über.

Wenn dich landschaftlich sehr reizvolle aber auch deutlich anspruchsvollere "Variationen" interessieren, empfehle ich dir dich durch die Reiseberichte von Tilmann und BernieHH auf den Outdoorseiten zu lesen. Das ist dann allerdings größtenteils weglos, teils gut anspruchsvoll und entsprechend keine Touren, wenn du auf Strecke aus bist. Auch Nutzer VOBO hat viele spannende Variationen im Grenzgebiet zwischen Narvik und südlich-Bodø gemacht.
Beispielsweise diese Reise von Bernie: KLICK
Beispielsweise hier von Tilmann: KLICK

Bearbeitet von BohnenBub
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Ahoj Padjelanta,

nur eine kurze Antwort ohne große auf Details eingehen zu können, da ich gerade nicht soviel Zeit habe. Die Nordlandsruta bin ich selber nicht gewandert, aber sicherlich war ich auf Teilabschnitten unterwegs, bzw. ich bin sehr  viele Jahre im Norden gewandert und habe dort manchen Sommer und Herbst an einem Stück verbracht plus etliche Wintertouren.

Das Gebiet nördlich von Kautokeino würde ich aus meiner Sicht nicht als sehr waldig bezeichnen. Das kommt vermutlich darauf an, was man unter einem Wald versteht. Ich persönlich mag diese Landschaft, Anderen gefällt etwas anderes viel besser. Aber ich würde auch nie auf die Idee kommen zum Nordkap zu reisen, aber dies nur nebenbei.

Was das Wetter betrifft, da sagt mir meine Erfahrung, es ist so vielfältig, wechselhaft und nicht vorhersagbar. Du solltest Dich halt auf alles mögliche einstellen und damit umgehen können. Ich war an den meisten Orten sehr oft  zum gleichen Zeitpunkt im Jahr und immer war es etwas ganz anderes. 

So viel bzw. wenig in Kürze von meiner Seite, aber noch zwei Ideen. Eventuell schaffe ich es noch mal im Nachbarforum (ODS) einen Berliner Stammtisch an zu schupsen und sich in diesen Rahmen zu Treffen und Auszutauschen? Und weil Du so einen schönen Forumnamen hast, kennst Du von Anton Quintana das Buch "Auf der Suche nach Padjelanta"?

Sonnige Grüße,

Z

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Hallo Padjelanta,

ich bin im Rahmen meiner Norge på langs Tour 2023 fast alle deiner genannten Ziele gewandert: Nordlandsruta komplett, Nordkalottleden bis zur Nedrefosshytta, E1 bis zum Nordkapp teilweise. 

Die Landschaft ist je nach Weg natürlich unterschiedlich, die Nordlandsruta liegt z.B. deutlich südlicher als der E1 bis zum Nordkapp. Auf der Nordlandsruta gibt es schon das ein oder andere Wäldchen, an ausgedehnte Wälder hingegen kann ich mich nicht erinnern. Ich empfinde dies als abwechslungsreich und schön. 

Moore wirst du auf allen drei Wegen reichlich finden. Mich haben die Sümpfe manchmal so sehr genervt, dass ich stattdessen weglos gelaufen bin. Im Norden klappt dies besser als weiter südlicher, weil es weniger Wäldchen gibt. In meinem Blog habe ich zu allen Abschnitten berichtet inkl. Verlinkungen zu meiner Route auf Komoot. 

Sei dir bewusst, dass der E1 auf Mageroya nur auf dem Papier besteht. In der Realität hast du dort die Wahl zwischen Straße und weglos. Ich habe auch aus Spaß mal probiert den E1 zu finden, aber ohne Erfolg. Landschaftlich hat mir die Insel sehr gut gefallen, aber mit echten Wegen wäre es viel cooler. Wald gibts auf Mageroya übrigens gar nicht. 

Der September hat mir in Norwegen insgesamt am besten gefallen. Insbesondere die Herbstfarben Mitte September waren einfach nur grandios. Während ich im Juli häufig mit Mücken zu kämpfen hatte, war es im August bedeutend angenehmer. Es gab noch Mücken und Mückenspray war hilfreich, aber die Mengen waren andere als im Juli. 

Was das Wetter betrifft, hatte ich im August oft ein angenehmes Klima, wo ich gut mit dünner Hose und T-Shirt laufen konnte. Den ein oder anderen Regentag gab es natürlich auch. Im September, insbesondere weit oben im Norden, wurde das Wetter deutlich unbeständiger und auch kälter windiger. Meine dünne lange (winddichte) Hose war mir an manchen Tagen mit um die 0 Grad und stürmischen Wind selbst in Kombination mit Regenhose zu kalt. Du solltest also entweder von Anfang an genügend warme Kleidung mitnehmen oder unterwegs nachkaufen. 

Auf jeden Fall kann ich es zu 100% empfehlen eine Mitgliedschaft beim DNT abzuschließen und den Hüttenschlüssel mitzunehmen. Die unbedienten Hütten sind sehr nützlich um abzuwettern oder einfach mal sein ganzes Zeug zu trocknen. Wenn man lieber zelten möchte, kann man die Hütten auch als "Day Visit" tagsüber nutzen um sich z.B. vor dem Ofen aufzuwärmen. 

Viele Grüße 

Mia im Zelt

 

Bearbeitet von Mia im Zelt
Tippfehler
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vor 20 Stunden schrieb Linnaeus:

OT: Ich liebe es! Danke, @Zzz für den Hinweis!

Sehr gerne!

Hallo Padjelanta, 

zwecks der Wanderrichtung, da könntest Du ja überlegen von Norden nach Süden zu laufen. Das hätte theoretisch den Vorteil, daß Du Anfangs, wenn es vermutlich noch mehr Mücken, Gnitzen und Bremsen gibt, in einer recht baumlosen Landschaft mit eventuell mehr Wind unterwegs bist. Später im Jahr, wenn es hoffentlich weniger Mücken usw., aber wegen des Herbstwetters mehr Wind gibt, bist Du eher in einem geschützten Gebiet mit mehr Wald unterwegs. Zumindest soweit die Theorie. Der Rest ist dann Kopfsache. Du mußt halt gut mit den Blutsaugern und mit schlechtem Wetter umgehen können.

Sonnige Grüße,

Z

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vor 23 Stunden schrieb BohnenBub:

Und irgendwann gehen die schönen Herbstfarben auch recht schnell in tristes Braun über

Das ist gut zu wissen!

vor 23 Stunden schrieb BohnenBub:

deutlich anspruchsvollere "Variationen"

Das klingt sehr reizvoll! Da ich insgesamt aber schon auf oder in der Nähe des Trails bleiben möchte, muss ich schauen, wie sich sowas verbinden lässt. Ich werde das auschecken!

@Zzz Danke auch für die Buchempfehlung, das werde ich mir mal anschauen, klingt süß! Berliner Stammtisch auch!

vor 20 Stunden schrieb Linnaeus:

Und warum nicht Richtung Süden?

Vielleicht ist es ein zu vernachlässigender Gedanke, aber ich mag es nicht sonderlich, wenn mir beim Wandern die Sonne ins Gesicht scheint, zumal ich meine Sonnenbrille gerne zu Hause lassen würde. Klimatisch gesehen macht es aber schon durchaus Sinn, von Norden nach Süden zu laufen. Vom Ein- bzw. Ausstieg ist es glaube ich relativ egal, solange mich Björn auch im späten September noch mit dem Boot nach Kvikkjokk bringt..

@Linnaeus hast Du bestimmte Gedanken zur Richtung oder warum fragst du?

@Mia im Zelt, danke für die vielen Infos! Ich glaube das wird mir schon mal helfen, mich ein bisschen besser zu orientieren. Ich werde deine Seite auf jeden Fall mal gründlich studieren.

Frage an Alle: ich weiß, dass das Wetter da oben sehr unbeständig ist, aber denkt ihr, es macht einen signifikanten Unterschied, ob man Mitte September nördlich von Kautokeino unterwegs ist oder südlich von Abisko?

 

 

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Ich bin dieses Jahr mitte Juli auf dem Nordkalottleden in Kautokeino gestartet. Ich war schon häufiger im Norden Skandinaviens unterwegs und kenne daher die Mückenplagen. Kautokeino war aber nochmal anders. An Tag 1 stiefelte ich nur durch Birken-Sumpf mit Unmengen von Moskitos. Landschaftlich war es entsprechend öde. So wie mir E1-Gänger berichtet haben, sind die Mücken in der ganzen Finnmark so extrem.

Ich habe dann die Gegend verlassen und bin in Kilpisjärvi neu eingestiegen, da mir meine Urlaubszeit zu schade war. Ab dann hatte ich eine schöne Tour, würde den Kungsleden nächstes Mal ebenfalls über Unna Allakas umlaufen.

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vor 13 Stunden schrieb Padjelanta:

Frage an Alle: ich weiß, dass das Wetter da oben sehr unbeständig ist, aber denkt ihr, es macht einen signifikanten Unterschied, ob man Mitte September nördlich von Kautokeino unterwegs ist oder südlich von Abisko?

Meiner Erfahrung nach ja. Ich fand das Wetter letztes Jahr nördlich von Kilpisjärvi deutlich rauer und unbeständiger als rund um Abisko oder südlich davon. Kann natürlich auch an der Jahreszeit gelegen haben, aber der Unterschied war schon deutlich. 

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  • 2 Wochen später...
Am 29.9.2024 um 10:11 schrieb Padjelanta:

 

@Linnaeus hast Du bestimmte Gedanken zur Richtung oder warum fragst du? 

Ja, warum eigentlich? Musste selber darüber erst mal nachdenken. 

Ich gehe eigentlich gerne gen Süden, d.h. mit der Sonne im Gesicht. (Vielleicht nicht in extremen südlichen Verhältnissen, aber im Norden habe ich das eher als wohltuend empfunden.) 

Dann fiel mir noch etwas auf, als ich ein kleines MovieMaker-Video über eine Hardangervidda-Wanderung erstellte. Ich hatte da von einem Berggipfel einen 360°-Kameraschwenk, habe mich aber aus ästhetischen Gründen dafür entschieden, nur eine Hälfte mit ins Video aufzunehmen, und zwar die nach Süden gerichtete. 

Warum?  Ganz einfach: Während der Blick nach Norden ein grau-grünes Einerlei bot, war nach Süden noch ganz viel Schnee (an den Nordhängen!) zu sehen. Nach Süden gewendet, hast du also - unter bestimmten Voraussetzungen - ein viel abwechslungsreicheres Bild. 

That's it! 

Bearbeitet von Linnaeus
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